Nur tiefe Blicke. Sie brauchten an diesem Morgen keine Worte. Sie lagen einander zugewandt im Bett und sahen sich einfach nur an. Es war hell im Schlafzimmer. Die Morgensonne strahlte durch das Fenster. Ein Morgen wie gemalt. Ein Tag wie Traum, himmlische Aussichten.
Ein sanfter Wind berührte Jans Schulter. Seufzend fuhr er mit einem Finger Isabelles Lippen nach. Er war dankbar, dass sie diesen friedlichen Moment nur für sich hatten. Dass sie gemeinsam aufgewacht waren. Zusammen diesen Tag begrüßten. Als es noch dämmerte, hatten sie sich zärtlich geliebt und sich dann im Arm gehalten. Das letzte Mal, ehe sie diesen Schritt gingen.
"Wenn wir heute Abend wieder hierher kommen, sind wir Mann und Frau.", flüsterte Jan. Isabelle lächelte ihn freudig an.
"Es wird ein wunderschöner Tag.", meinte sie.
Jan schluckte. "Bist du nervös?", wollte er dann wissen. Wieder ein sanftes Lächeln.
"Aufgeregt, ja.", gab sie dann zu. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. Sah ihm wieder in die Augen. Die waren heute fast grau, aber ganz klar. Ihr Blick glitt an ihm vorbei, hin zum Wecker.
"Und ich muss langsam aufstehen. Lass uns einen Kaffee zusammen trinken.", schlug sie vor.
Jan nahm sie nochmal in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Jetzt schlug sein Herz auch etwas aufgeregt.
"Du solltest auch etwas frühstücken.", maulte er leise. Kichernd löste sie sich und schwang die Beine aus dem Bett.
"Dafür werden Tina und Jule schon sorgen, mach dir keinen Kopf."
Sie griff nach ihrem Morgenmantel. Dann zwinkerte ihm zu und verließ das Schlafzimmer. Kurz nur sah Jan ihr hinterher, dann folgte er ihr in die Küche.
Schweigend standen sie dann am Fenster, jeder mit seiner Tasse. Mit der anderen Hand hielten sie sich umschlungen. Irgendwann setzte Isabelle die leere Tasse ab.
"Es wird Zeit. Ich muss unter die Dusche. Tina bekommt einen Anfall,
wenn ich zu spät bin.", erklärte sie.
Seufzend nickte Jan. Sah ihr nochmals ins Gesicht.
"Wage es ja nicht, mich zu versetzen.", flüsterte er. Sie zog einen Schmollmund. Gab ihm dann einen verspielten Kuss.
"Das Gleiche könnte ich dir sagen, Jan Lehmann.", meinte sie sanft. "Ich werde da sein.", versprach sie dann.
Jan hatte seine Hände auf ihrem Rücken verschränkt, sah ihr ins Gesicht. Er liebte sie so sehr. Ob sie ahnte, was genau er empfand?