Ich beobachte meinen Sohn, der etwas unsicher zu mir sieht. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen. Noch auf dem Weg hier her stand das kleine Plappermäulchen nicht still und zählte auf, was er alles unternehmen wollte. Jetzt ist er verstummt und kräuselt seine Stirn. Sein nackten Füße tasten sich vorsichtig an den Beckenrand.
"Komm, das schaffst du." Aufmunternd zwinkere ich ihm zu.
Mit seinen jetzt fünf Jahren steckt er in einer Phase, in der manchmal die Fantasie mit ihm durchgeht. In der Realität erfordert vieles dann doch mehr Mut. Wie jetzt eben am Beckenrand. Er schließt die Augen und springt mit einem Quietschen in meine Arme. Das Wasser spritzt und seine kleinen Arme suchen meinen Hals. Ich drücke ihn fest an mich und lobe ihn.
"Papa, gleich nochmal", ruft er, kaum dass ich ihn los lasse.
Mein Sohn. Ist der Sprung ins kalte Wasser erst geschafft, kennt er kein Halten mehr.