Heute ist Sonntag der 1 Advent. Mittlerweile hatte Marco seine Kontrolluntersuchungen alle abgeschlossen. Das Antibiotikum brauchte er nicht mehr und es war noch ein Blutbild gemacht worden. Alles okay. Keine Anzeichen für eine Entzündung in seinem Körper. Ich war absolut zufrieden mit seinen Befunden.
Heute wollte Roman allein zu Besuch kommen, da Marco ja noch nicht wieder reisen durfte. Das war eines der wenigen Dingen, die er noch nicht durfte. Roman hatte mich gefragt, ob es möglich sei, mit Marco zu Weihnachten in die Schweiz zu fahren. Ich hatte geantwortet, das diese Entscheidung pünktlich zum 3 Advent fallen würde. Also war noch nichts entschieden. Ich nutzte diese Chance, um an der Notfallmedizin Professur Arbeit weiter zu arbeiten. Dann waren die Jungs ungestört und konnten sich unterhalten oder auch Fifa zocken.
Nachmittags so gegen 15 Uhr traf Roman ein und begrüßte mich überraschenderweise sehr gut gelaunt. Sogar eine Umarmung bekam ich, die ich verblüfft erwiderte.
„Hallo, Julia. Ist schon was raus wegen Weihnachten?", fragte er mich sanft.
„Nein nichts. Wie ich bereits gesagt habe, fällt die Entscheidung, erst zum 3 Advent. Tut mir leid, da ist Professor Nastasic unnachgiebig", gab ich ihm enttäuscht zu verstehen.
„Ist okay. Ich habe nur gefragt, weil meine Mama alles entsprechend vorbereiten möchte. Sie hat aber auch gesagt, das meine Eltern ansonsten herkommen würden, um mit uns beiden Weihnachten feiern zu können."
„Das wäre das beste. Es sind rund 7 Stunden Autofahrt und das wird der Professor bestimmt nicht erlauben. Aber meine Familie kommt auch her, also ist das Haus dann knackevoll. Wir müssen alle auf Marco achten, aber das kennen meine Eltern ja schon von meinen Brüdern."
„Wo ist Marco?"
„Im Wohnzimmer. Ich bin oben im Büro, wenn was sein sollte komm hoch und sag es mir."
Brav nickte Roman und ging zu seinem Bruder.
Ich verschwand in meinem Büro und nach vier Stunden, da hatte ich schon eine ganze Menge geschafft, klopfte es zaghaft an der Tür.
„Herein", rief ich und Roman betrat das Büro.
„Ich wollte fragen, ob du auch Hunger hast. Wir wollen etwas Essen fahren."
„Ja, gern. Gib mir 10 Minuten und ich bin bei Euch."
„Alles Klar."
Ich lächelte und Roman ging. Also speicherte ich alles ab und schaltete meinen Laptop ab. Ich zog mich nur rasch um, damit ich auch das Haus verlassen konnte.
Pünktlich stand ich vor den Brüdern, die mich verblüfft musterten.
„Seid ihr bereit?", fragte Roman uns und ich nickte, während ich mir meine Schuhe anzog.
Schnappte mir dann meine Handtasche, eine Jacke und meine Schlüssel.
„Lasst uns gehen. Wo willst du mit uns hin, Roman?", fragte ich.
„Ins Vapiano. Das ist nicht weit. Wärst du bereit dich nach hinten zu setzen? Ich hätte Marco gern vorn, wegen seinem Bein."
„Klar, alles gut, solange du vorsichtig fährst, Roman."
„Aber immer doch. Schließlich habe ich a meinen kleinen Bruder mit im Auto und b möchte ich den Tag überleben. Marcel würde mich wahrscheinlich köpfen, wenn dir was zustößt und das noch in meinem Beisein. Von Rabea ganz zu schweigen. Ich weiß von ihr, wie wichtig du für sie bist. Du bist mehr eine Schwester für Rabea, als das du ihre allerbeste Freundin bist."
Ich nickte grinsend.
„Ja. Rabea ist für mich die Schwester, die ich nie hatte. Zwei Brüder habe ich ja, aber eine Schwester? Nada. Fehlanzeige."
Jetzt lachten sogar die Brüder und beide verstanden, wie wichtig Rabea für mich ist. Roman schloss das Auto auf und ließ erst mich einsteigen. Vorsichtig schloss er die Tür, ehe er für Marco die Tür öffnete. Langsam kam mein Engel auf das Auto seines Bruders zu und setzte sich vorsichtig hin. Roman schloss schließlich die Tür und lief zur Fahrerseite, um selbst einzusteigen und schließlich loszufahren.
Es dauerte tatsächlich nicht lange und wir kamen am Vapiano an und als wir alle ausgestiegen waren, schloss Roman das Auto ab. Ich durfte mich bei ihm unterhaken und Marco sah seinen großen Bruder warnend an.
„Wehe Roman. Keine blöden Sprüche oder ähnliches. Dann rede ich nicht mehr mit dir. Das ist meine Freundin."
Roman nickte und blieb tatsächlich bei seinem guten Benehmen.
Drei Stunden später waren wir wieder in meinem Haus angekommen und wir hatten viel geredet und gelacht. Fans, die ab und an mal zu uns kamen, wussten ja das ich Marcels Schwester bin und fragten mich auch, wo mein Bruder denn sei. Ich gab ihnen zu verstehen, dass Marcel bei Jenny ist und sie fragten, ob ich mit Roman liiert sei. Roman verneinte und verwies auf seinen kleinen Bruder. Marco mischte sich ein und lächelte. Marco gab den Fans höflich zu verstehen, das ich seine Freundin sei und zugleich seine behandelnde Ärztin. Verblüfft sahen die Fans sich an und wünschten uns Glück. Wir hatten ihnen gedankt. Roman lachte und meinte nur, das er seinem Bruder helfe auf mich acht zu geben. Ich nahm dies so hin, denn es war ja nicht gelogen.
Die Brüder zockten noch ein wenig und ich beobachtete sie dabei und Marco gewann einige Spiele gegen Roman. Dann spielte ich gegen beide und zog beide ab. Mit offenen Mündern sahen sie mich an.
„Woher kannst du das?"
„Beschwert euch bei meinen Brüdern, Woody, Sunny, André und Marc. Sie haben es mir beigebracht."
Roman schüttelte den Kopf.
„Hätte ich mir ja denken können. Du bist absolut strategisch vorgegangen und das mit haushohem Erfolg. Nicht nur eine gute Ärztin, sondern auch noch beim Zocken sehr gut. Tja, Brüderchen. Viel Glück bei der Revanche. Ich lass Euch dann mal allein und in Ruhe. Meldet Euch, wenn ihr genaueres wisst, wegen Weihnachten."
Wir versprachen dies und Marco wollte tatsächlich eine Revanche. Ich gewährte ihm diese und er verlor erneut haushoch.
„Verflixt. Wie machst du das?"
„Nun da kommt mir mein Gedächtnis zur Hilfe und ich weiß halt, welche Spieler stark sind und welche nicht. Mehr verrate ich dazu nicht."
Seufzend gab er sich geschlagen. Also schalteten wir alles ab und machten es uns mal wieder auf dem weichen Teppichboden bequem. Mittlerweile begann ich immer mehr Marco zu vertrauen und wusste genau, er würde niemals etwas wagen, was vorher nicht besprochen worden war oder zu dem er keine Erlaubnis hatte. So durfte er sich es auf meinem Dekolletee bequem machen. Am liebsten lag er auf meiner Herzseite und lauschte dem Schlagen meines Herzens. Dies tat ich auch nur zu gerne bei ihm.
Wir küssten uns wieder sehr leidenschaftlich und dieses Mal drehte Marco uns so das er quer zu mir lag. Ich lernte immer mehr Marco zu vertrauen. Ich schaute mir noch einmal seine Narbe an und versorgte sie mit ein wenig Salbe. Nebenbei erklärte ich Marco jeden Handgriff und brachte ihm so bei, wie er noch eine ganze Weile die Narbe gut hegen und Pflegen konnte. Mein Engel nahm alles auf und fragte auch nach, wenn er etwas genauer wissen wollte. Ich antwortete ihm, hielt es aber so, das er als Laie versteht, worum es geht.
Kurz darauf wurden wir müde und legten uns schlafen.