Am nächsten Tag wurden wir vom klingelnden Telefon wach, das neben unserem Bett im Zimmer stand. Murrend beugte Marco sich vorsichtig über mich hinweg und nahm ab.
„Bürki!“, meldete er sich und hörte eine Weile zu, da er schwieg.
„Ist gut. Wir kommen in den Festsaal runter. Wie spät ist es eigentlich?“, bestätigte Marco und ließ eine Frage auf den Anrufer los.
„Was schon? Ist gut, wir werden in Kürze erscheinen.“
Damit legte er wieder auf und war nicht mehr so doll am murren. Nun stand er vor der Herausforderung mich wach zu bekommen, ohne das ich wieder mal meine Morgenmuffelqualitäten zum Besten gab.
Tief durchatmend machte er sich daran die Aufgabe zu lösen.
„Schatz? Wach auf, meine Schöne. Wir werden im Festsaal erwartet. Es ist bereits 11:45 Uhr am Morgen und unsere Gäste vermissen uns schon. Mir wurde gesagt, das die Kinder alle samt sehr quengelig wären, allen voran Tyler, der endlich zu seiner Ante will. Also sei bloß nicht sauer auf mich. Es war nicht meine Idee. Ich würde auch lieber hier mit dir liegen bleiben und dich schon wieder vernaschen, aber dieser Plan muss warten. Emma, das Maskottchen hat wohl eine Attacke auf uns vor. Sei so gut und steh auf. Dafür habe ich heute Abend einiges mit dir vor und ich bin mir sicher, das es dir gefallen wird.“
Während er sprach schlug ich die Augen auf und lauschte einfach nur seiner wunderschönen, tiefen Stimme, die ich so gern hörte.
Ich drehte mich zu ihm um und gab ihm einen dicken leidenschaftlichen Kuss, damit er nicht schon wieder mit einem Monolog auf mich einprasseln konnte.
Im Moment wollte ich ihm einfach nur nahe sein und seine perfekten Lippen fühlen. Bereitwillig erwiderte er meinen Kuss und ließ sich einfach wieder in die Kissen sinken. Seine starken Arme schlangen sich liebevoll um meinen Körper. Ich spürte, das er eigentlich ganz andere Pläne mit mir hatte und ich hatte auch die passende Lösung dafür parat. Nur dafür mussten wir tatsächlich dieses himmlisch weiche und warme Bett verlassen.
Vorsichtig löste ich mich von ihm und lächelte.
„Alles klar. Aber zuerst duschen wir gemeinsam und kümmern uns so um unsere Liebe. Danach ziehen wir uns an und räumen hier auf, da wir heute Abend wieder in dem Bed & Breakfast von Devyn und Monica sind. Wir gehen dann zu den anderen, während Kiran sich um alles andere kümmert.“
Begeistert nickte Marco und ahnte wohl, was ich plante. Er kennt mich halt sehr gut. Besser als meine Familie, Freunde, Kollegen oder Rabea.
„Eines steht noch aus, Schatz. Das haben wir gestern gar nicht mehr durchgezogen. Nämlich das Brautstrauß werfen.“
„Verflixt, du hast recht. Zum Glück haben wir eine Kopie davon hier, auch das Strumpfband und der Anstecker sind in Kopie vorhanden. Ich bestimme die nächste Braut und du den nächsten Bräutigam. Nach Irischer Tradition haben die beiden dann 24 Monate Zeit ihre Hochzeit zu planen und durchzuziehen. Ich wünsche mir Rabea und Roman, da sie sich sehr gut verstehen und ein klasse Pärchen abgeben. Findest du nicht? Da sollten wir ein wenig nachhelfen. Ich habe Rabea noch nie so entspannt und glücklich erlebt, wie an Romans Seite. Zugegeben am Anfang mochte ich Roman nicht besonders, da er einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen hatte, doch den hat er inzwischen wieder gut gemacht und ich verstehe Rabea sogar, wenn sie positiv von Roman spricht. Er ist ein Glückspilz, da er es geschafft hat, das Rabea ihm so sehr vertraut. Auch ich vertraue ihm und inzwischen würde auch in meinem Leben ganz schön was fehlen, wenn er nicht da wäre. Du kannst so stolz auf ihn sein, das er dein großer Bruder ist. Ich finde deshalb, das wir den beiden helfen sollten. Was denkst du?“, berichtete ich und ging nackt ins Badezimmer.
Ich sah über meine Schulter und bemerkte das Marco meiner Bewegung mit den Augen folgte und er lächelte.
Dann stand auch er auf und die Schiene saß immer noch sehr gut an seinem Knie. Darüber war ich insgeheim froh und langsam folgte er mir ins Badezimmer.
„Ja, finde ich auch, das die beiden Hilfe gebrauchen könnten. Unauffälliger können wir nicht eingreifen, als mit dem Brautstrauß werfen. Ich bin auch stolz auf Roman und dankbar dafür das er mein Bruder ist. Er ist gleichzeitig mein bester Freund und engster Vertrauter“, antwortete er mir und schloss hinter uns die Badezimmertür.
Ich stellte das Wasser der Dusche an und stieg vorsichtig darunter. Auf dem Boden der Dusche lag eine Antirutschmatte, was gut war, wenn man bedenkt, das mein Liebling noch immer eine Schiene an seinem rechten Bein trägt.
Kurz darauf fühlte ich Marcos Hände an meinem Körper und drehte mich zu ihm um. Pure Lust stand in seinem Blick und so dauerte es gar nicht lange bis er mich in eine heftige Knutscherei verwickelt hatte.
Plötzlich hob er mich einfach an und ich wickelte meine Schenkel um seine Hüften. Wir lösten den Kuss wieder und schnappten nach Luft, die unsere Lungen so dringend brauchten. Sanft knabberte er an meinem Hals und ich schaffte es ihm dies heimzuzahlen. Damit löste er sich von mir und stöhnte leise auf. Genau wie ich zuvor. Nun entfachte dieses Geräusch, die pure Lust in uns und wir gaben dieser nach und liebten uns unter der Dusche, bis wir beide zufrieden waren und gemeinsam einen Orgasmus hatten.
Danach wuschen wir uns und ich stand inzwischen wieder auf meinen eigenen Füßen. Ich holte schon einmal unsere saubere Kleidung, die doch festlich war und in der Zeit rasierte Marco sich noch. Als ich zurück war, half er mir beim eincremen und ich küsste ihn zum Dank kurz und süß, was ihm ein verstimmtes Brummen entlockte und mir ein Lachen entlockte.
„Ach mein Schatz. Sei nicht traurig, aber wenn wir nicht rasch zu den anderen kommen, dann schicken unsere Brüder noch einen Suchtrupp los oder platzen hier höchstpersönlich herein. Willst du das? Das würde unseren Plan völlig ruinieren.“
„Stimmt, da war noch was. Also gut, dann los.“
„Nackt? Nada Schatz. Ich glaube, dann würdest selbst du vor Eifersucht hochgehen und du bist da sehr entspannt. Glaub mir, das wäre keine gute Idee. Denn so sollst nur du mich sehen dürfen, oder etwa nicht?“
Um ihn zu ärgern, wandte ich mich splitterfasernackt der Badezimmertür zu und wollte diese schon öffnen.
Marco nahm meine Hand und zog mich vorsichtig zurück.
Als ich ihn wieder ansah, war er feuerrot geworden und sah mich betreten an.
„Du hast ja recht. Tut mir sehr leid, denn du hast völlig Recht. Auch ich möchte, das nur du mich so siehst“, gab er zu und zeigte an sich herunter.
„Also anziehen und dann ab zu den anderen.“
„Schon besser“, kommentierte ich seinen Entschluss, was ihn zum Lachen brachte.
Wie sehr ich dieses Lachen liebe, dachte ich und zog mich rasch an, was Marco genauestens beobachtete.
Während er sich anzog, putzte ich meine Zähne und machte mein Haar.
Diese blonde Lockenmähne zu bändigen, war keine leichte Aufgabe, wenn das Haar noch feucht ist. Seufzend föhnte ich es und hörte mein Handy piepsen.
Ich schaltete den Hoteleigenen Fön ab und holte mein Handy. Ich kehrte zu Marco zurück und wir sahen gemeinsam nach, wer uns denn geschrieben hatte.
carmenschmelzer:
„Wo bleibt ihr denn?“
„Oh Mama hat geschrieben. Was soll ich ihr antworten?“, stellte ich fragend fest.
„Schreib ihr, das wir uns gleich auf den Weg machen, wenn ich mein Haar gemacht habe und meine Zähne geputzt sind“, schlug er vor und ich nickte.
juliabuerki:
„Hallo Mama, Wir müssen unser Haar noch machen und Marco muss noch Zähne putzen. Hab dich lieb.“
Ja, ich hatte gestern noch meine Social Media Kanäle umbenannt und auch meine Berufliche E-Mailadresse angepasst. Meine private E-Mail-Adresse wurde auch angepasst und lautete nun: dr.med.juliabuerki… Mein Instagramusername lautete seit gestern juliabuerki und mein WhatsApp Profil hieß nun juliabuerki
Marco und ich hatten gestern schon erste Bilder unserer Hochzeit gepostet und waren gespannt auf die Reaktionen der Fans. Schon bei der Bekanntgabe unserer Liebe und der Verlobung hatten über 90% unserer Follower und seiner Fans positiv reagiert. Sich für uns gefreut. Es waren nur sehr wenige die negativ darauf reagiert hatten. Da hatten unser Presseteam und die Vereine sehr schnell und effizient reagiert. Sie entfernten die boshaftesten Kommentare und sperrten die entsprechenden User. Dafür hatten Roman und Marcel gesorgt. Sie standen hinter uns und hielten ihre Hände schützend über uns, als wären sie unsere Schutzengel in Menschengestalt.
Wir sahen zu, das wir zu den anderen kamen und wurden schon von weitem entdeckt. Das Aufräumen hatten wir noch geschafft.
Rabea hatte uns gesehen und steuerte direkt auf uns zu. Natürlich hatte sie Roman, Marcel und Tyler im Schlepptau.
„Da seid ihr ja endlich. Das Frühstück habt ihr leider verschlafen. Wir haben den aufgehobenen Kuchen an jene verteilt, die noch keinen hatten. Alle fanden den sehr lecker. Nun aber kommt, das Mittagessen wird jeden Augenblick serviert.“
Tyler zupfte mir am Ärmel und ich nahm ihn auf meinen Arm und sofort schmiegte er sich an mich. Das war ungewöhnlich, denn inzwischen hatte Tyler sich das angewöhnt, auch Marco zu begrüßen. Doch heute schien er kein Interesse daran zu haben, was Marco nervös machte.
„Hey Kumpel, was ist denn los? Magst du mich nicht mehr?“, fragte Marco den kleinen Kerl, der sich noch enger an mich drückte.
Marco blieb sanft und geduldig, bis er es schaffte das Tyler ihn ansah.
„Doch, aber Juju is meine Ante! Hab Juju ganz doll lieb!“, antwortete Ty und ich ahnte, was los war.
„Schatz, Tyler ist eifersüchtig. Zumindest denke ich das, da er dich zunächst völlig ignoriert hat. Erinnerst du dich, als ihr euch kennengelernt habt? Ty hatte mich zur Begrüßung geküsst, woraufhin du ihn damit aufgezogen hast, ich sei doch deine Freundin. Tyler konterte dich aus, als er meinte ich sei doch seine Ante. Alles lachte darüber. Aber jetzt haben wir geheiratet und du darfst mich küssen, was Tyler wohl immer noch nicht so prickelnd findet. Er wird es mit der Zeit lernen, das du nun sein Patenonkel bist und es wird sehr viel Geduld von uns allen brauchen, ihm das beizubringen. Leana ist schwanger und so wird sie unsere Hilfe schon bald sehr dringend brauchen, damit Ty keine Eifersucht auf sein Geschwisterchen entwickelt. Das kann sehr gefährlich werden, vor allem für das Neugeborene“, erklärte ich und Marco nickte.
Dann wandte er sich erneut an Tyler.
„Hör zu Kumpel. Wie wäre es, wenn wir beide zusammen auf Julia aufpassen und du hilfst mir dabei? Weißt du, ich habe Julia auch ganz doll lieb. Was machen wir zwei denn da? Hast du eine Idee? Ich nicht, aber eines weiß ich. Ich habe ein paar Spielsachen hier und damit können wir uns beschäftigen, während Julia deine Mama besucht, okay? Vielleicht könnten wir auch zusammen ein Bild für die Mama malen. Oder für Papa. Für Julia könnten wir auch ein Bild malen, das sie dann über ihren Schreibtisch hängt. Was meinst du?“
„Au ja“, rief Tyler begeistert aus und stahl mir einen Kuss.
Marco zog verblüfft die Augenbrauen hoch und lachte. Dann machte er es Tyler nach.
Rabea sah uns drei mit glänzenden Augen an.
„Einfach zu schön um wahr zu sein, dieses Bild. Ich bin davon überzeugt, das ihr super Eltern wärt. Irgendwann mal.“
„Ja, irgendwann mal. Das Thema müssen wir erst noch besprechen und vorher bringen wir dich unter die Haube. Denn wir wollten immer zusammen eine Familie gründen.“
„Stimmt, das wollten wir. Aber ich bin noch nicht bereit dazu zu heiraten“, gab Rabea erwidernd zu und ich setzte Tyler ab, da er mir so langsam, aber sicher zu schwer wurde.
Inzwischen wurde Tyler schon sehr bald 3 Jahre alt und er ist wirklich groß geworden. Wir gingen mit unseren Freunden, die noch bei uns waren in den Saal und wurden von allen Seiten fröhlich begrüßt. Nico nahm mich fest in den Arm. Ich erwiderte diese Geste und er neckte mich.
„Ich habe die Bilder auf Instagram gesehen, die ihr gepostet hattet und einander verlinkt habt ihr auch. Ihr wart ja noch richtig fleißig. Habt deine Social Media Profile im Namen angepasst und du hast echt viele Follower, Doc. Wirklich beeindruckend. Ich habe mir mal ganz in Ruhe dein Profil angeschaut und finde das es ein guter Mix zwischen Privatem und Beruflichem ist. Im Moment explodieren Eure Profile. Viele von Julias Followern folgen nun auch Marco und umgekehrt. Es gibt schon total viele Gratulanten, die unter Eure Bilder geschrieben haben. Nils, Daniel,Rabea, Roman, Marcel und ich sorgen da für Ruhe und achten darauf, welchen Ton die Gratulanten anschlagen. Bei Unhöflichkeiten melden wir uns zu Wort und geben eurem Presseteam und dem Verein einen Tipp. Die kümmern sich dann um den Rest. Manche musste ich schon höflich zu recht weisen. Roman hat das auch gemacht, nur er ist da nicht so geduldig. Rabea musste ihn dann beruhigen, da er hier schon so manches Mal fluchend auf und ab getigert ist und Laufgräben zog“, berichtet er und wir sehen uns erstaunt an.
„Oh je. Lass mich mal bitte los, Nico. Ich muss mal mit Roman sprechen.“
Sofort gehorchte er mir und kümmerte sich in der Zeit um meinen Mann. Ich ging zu Roman und tippte ihm auf die Schulter. Erschrocken fuhr er zu mir herum und sah erleichtert aus, als ich hinter ihm stand. Romans Arme schlossen sich sogleich um mich und er atmete tief durch.
„Mensch, Roman. Was ist denn? Warum regst du dich so sehr auf? Lass die doch quatschen. Mach dir nicht so sehr einen Kopf darum.“
„Doch. Es tut weh, wenn die Euch beleidigen und keine Chance geben wollen. Ich weiß wie glücklich ihr seid. Deswegen will ich Euch auch verteidigen. Es ist herzlos, wenn die so negative Kommentare von sich geben. Da gehen bei mir die Alarmglocken an und mein Beschützerinstinkt meldet sich zu Wort. Es tut mir leid, wenn ich dann unhöflich werden kann. Es ist nur zu eurem besten“, erklärt er sich und ist kurz davor in Tränen auszubrechen.
Marco kam dazu und übernahm Roman, der nun den Kampf gegen die Tränen des Frustes verlor und nur noch Marco konnte ihm helfen. Ich strich Roman behutsam das Haar aus der Stirn und Rabea gesellte sich dazu. Gemeinsam schafften wir es Roman zu beruhigen und das Essen wurde serviert.
Wir aßen gemeinsam und ich ließ Roman nicht mehr aus den Augen. Ich spürte, das sich was anbahnte und konnte dieses Gefühl nicht abschütteln.
Zunächst war Ruhe eingekehrt und wir hatten eine Menge Spaß mit all unseren Gästen. Am Abend standen zwei große Busse bereit, um die Gäste wieder in das Bed & Breakfast von Devyn und Monica zu bringen. Zuvor hatten wir dem Personal des Schlosshotels gedankt und auch Kiran dankten wir. Er verließ uns nun, da er einen neuen Auftrag hatte. Wir waren Freunde geworden und beschlossen in Kontakt zu bleiben.
Wir gingen am Nachmittag dazu über das Brautstrauß werfen nachzuholen.
Marco kündigte es an.
„Mal alle herhören. Ich bitte alle unverheirateten Trauzeuginnen, nach Schweizer Tradition, sich hinter Julie zu versammeln. Wir holen jetzt das Brautstrauß werfen nach.“
Die Mädels versammelten sich und ich nahm den Brautstrauß und drehte den Mädels den Rücken zu.
Marco zählte rückwärts.
„Drei… Zwei… Eins.“
Ich warf den Strauß und wie erhofft, rief mein Schatz:
„Rabea hat den Brautstrauß gefangen. Sie ist die nächste Braut. Nun bestimmen wir den nächsten Bräutigam. Ich bitte alle unverheirateten Trauzeugen sich hinter mir zu versammeln.“
Wir tauschten und ich sah das Rabea tatsächlich gefangen hatte und ein wenig geschockt aussah. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Dann sahen wir zu wie es bei Marco lief.
Ich rief dieses Mal:
„Drei… Zwei… Eins.“
Marco warf das Strumpfband und tatsächlich fing Roman diesen auf. Er pflückte es geschickt aus der Luft. Da sah man deutlich, was Roman von Beruf ist. Nämlich Torwart.
Alles applaudierte und meine Schwiegereltern sahen sich verblüfft an, das nun ihr älterer Sohn, der nächste Bräutigam sein sollte.
Rabea sah schon nicht mehr so geschockt aus, dafür aber Roman.
Ich ging zu ihm und drückte ihn sanft an mich.
„Mach dir keinen Kopf. Wenn die Zeit reif ist, bitte Rabea um ihre Hand. Ich habe gestern gesehen, das ihr euch küsst. Ihr seid zusammen, stimmt‘s? Mir kannst du es ja sagen, ich sage es nicht weiter.“
Kaum merklich nickte Roman und sein Schock ließ nach.
Nun kam auch Emma, das Maskottchen zu uns und umarmte uns beide. Sie wirkte aufgeregt und ich fragte mich warum.
„Emma, ist alles okay bei dir? Ich weiß du antwortest nicht, aber gib mir ein Zeichen, das es dir gut geht, bitte.“
Sie legte den Kopf schief und schien über meine Worte nachzudenken.
Dann endlich nickte sie.
Emma gab uns noch ein Geschenk.
„Danke Emma, dürfen wir es jetzt schon aufmachen?“, bedankte ich mich fragend.
Wieder nickte sie und ich grinste.
„Also gut, machen wir Emmas Geschenke auf.“
Das taten wir und es kamen Jahreskarten für das Stadion zum Vorschein, zusammen mit einem Gutschein für das Fußballmuseum und das Borusseum in Dortmund. Beide male eine VIP – geführte Führung durch die beiden Museen in Dortmund.
„Danke schön, Emma“, sagte Marco und drückte die Biene des BVB noch einmal an sich.
Am Abend reisten die Nationalspieler ab und Roman nahm Rabea mit zur Schweizer Nati. Er hatte ihr seine Begleiterkarte gegeben.
Verblüfft nahm sie diese überraschende Einladung an und ich freute mich für die zwei.
Ich war zusammen mit Marco und meinen Schwiegereltern an den Flughafen gefahren, um die zwei zu verabschieden. Auch Woody und Scarlett reisten ab und nach Russland.
„Vielen Dank, das ihr da wart.“
„Sehr gerne und vielen Dank für die Einladung“, erwiderte Roman und ich nickte.
Ich nahm mir Rabea zu Seite und sagte ihr, das ich Bescheid weiß, das sie ein Paar sind und machte deutlich das ich das gut fand.
Nach dem das Flugzeug abgehoben hatte und nicht mehr zu sehen war, kehrten wir übrigen in das Bed & Breakfast zurück, um dort eine weitere Nacht zu bleiben. Manu und ihr Mann Thomas würden noch eine Weile in Irland bleiben und ich riet Thomas dazu, auch daran zu denken, das Manu eventuell einen Arzt brauchen würde, sollte sich ihr Schwächeanfall wiederholen. Er nickte und dankte mir für diesen Urlaub. Melanie erklärte sich bereit, das Geschäft ihrer Mutter weiter zu führen und die Chefin würdig zu vertreten. Manu war ihr dankbar.
Ich ging zu Devyn und Monic und bat sie gut auf die beiden aufzupassen, was mir versprochen wurde, ebenso wie schnelle Medizinische Hilfe im Notfall.
Marco unterhielt sich inzwischen mit dem Professor, der morgen mit uns gemeinsam nach Dortmund zurückfliegt.
„Marco, ich bitte dich am 10. Juni um 11:45 Uhr bei mir in der Klinik zu sein, damit wir die Reisefreigabe für eure Hochzeitsreise besprechen können und ich werde deine Verletzung noch einmal mit Julia kontrollieren. Ich habe in Eurer Abwesenheit mit meiner Sekretärin telefoniert und sie gebeten, einen Kontrolltermin für Marco herauszusuchen und einzutragen. Ebenso trug ich ihr auf bei Julia alles im Nachnamen auf Bürki zu ändern, da unsere Ärztin nun verheiratet sei und das deswegen schnell gehen muss. Wir melden das auch an der Uni und lassen da alle Daten ändern. Ebenso bei Fifa, UEFA und dem DFB. So ist Julia abgesichert. Sie bekommt es dann nur neu ausgehändigt. Aber ich brauche dafür eure Heiratsurkunde eingescannt als PDF Datei. Meinst du das bekommt ihr hin?“
„Na klar, Professor. Vielen Dank, das sie sich so sehr darum bemühen. Das macht vieles für Julie und mich leichter.“
Ich erreichte die zwei und schlang Marco mir die Arme um die Taille und schmiegte mich glücklich an ihn.
Marco drehte sich behutsam zu mir um und lächelte.
„Süße, wir müssen am 10. Juni um 11:45 Uhr beim Professor sein. Kriegen wir das hin?“
„Na klar, Engel. Ich trage es mir in mein Handy ein und stelle eine Erinnerung daran ein.“
Das tat ich auch sofort und der Professor berichtete mir, was er mit Marco besprochen hatte.
„Sehr gut, Professor. Vielen Dank, für Ihre Hilfe und das sie hier waren mit ihrer Frau.“
„Haben wir doch sehr gerne gemacht. Wann geht denn Euer Flug morgen?“
„Um 12 Uhr. Ab 15 Uhr sind wir wieder in unserem Haus in Dortmund. Am 18 Juni fliegen wir nach Griechenland in die Flitterwochen und bleiben dann bis Ende Juli dort. Pünktlich zum Trainingslager sind wir wieder zurück und sie können Marco noch einmal untersuchen, wie er die Reise verkraftet hat. Sollten sie zufrieden sein, wäre es doch kein Problem mehr zu seinen Eltern zu fahren oder zu fliegen, oder?“
„Richtig, aber nur vorheriger Absprache und wenn die Ergebnisse der Untersuchungen zufriedenstellend sind.“
Marco seufzte und gab sich, zu meiner Überraschung, geschlagen.
Nach dem Abendessen begaben wir uns wieder in unser Zimmer und schmunzelten immer noch darüber, das niemand nachgefragt hatte, ob ich denn nun meine Unschuld an ihn verloren hätte oder nicht. Wir waren sogar froh darum und hatten keine Lust dazu es irgendwem zu erzählen. Auch Alex würde mit seiner Familie noch zum Sonntag in Dublin bleiben.
Marco küsste mich und wir gaben der Lust nach.
Erst als wir beide zufrieden und völlig verschwitzt waren, schliefen wir aneinander geschmiegt ein.