Heute ist Valentinstag und wir haben beide erst einmal ausgeschlafen. Wir frühstückten gemeinsam und tauschten unsere Valentinsgeschenke aus. Ich schenkte Marco ein Set aus Ketten. Eine konnte er um den Hals tragen und eine um das Handgelenk.
Auf der Karte, die zum Geschenk gehörte, stand:
„Willst du mein Valentinstagsdate sein?“
Dazu kam eine große Schweizer Flagge und jede Menge Süßigkeiten aus der Heimat. Da hatten seine Eltern mir geholfen, das richtige auszuwählen und sie haben es mir freundlicherweise in die Klinik geschickt, damit die Überraschung nicht auffliegt.
Marco las aufmerksam, was auf der Karte stand und grinste mich an.
„Ja, ich will dein Valentinstagsdate sein. Ich liebe dich, Süße.“
„Ich liebe dich auch, Engel.“
Dann packte er seine Geschenke aus und sah mich mit großen Augen an.
„Oh mein Gott. Sind die Ketten schön und so viel Naschkram aus der Schweiz. Woher wusstest du, was ich so gerne mag?“
„Zugegeben deine Eltern haben mir dabei geholfen. Also gilt auch ihnen ein Dank.“
Er nickte und rief seine Eltern direkt an, um sich zu bedanken. Ich ließ ihn in Ruhe telefonieren und goss uns noch eine Tasse Tee nach. Meine ganz persönliche Mischung, die ich mir in einem Teeladen meines Vertrauens zusammenstellen lasse und Marco liebt diesen Tee.
Dann legte Marco auf und lächelt mich glücklich an.
„Liebe Grüße von meinen Eltern. Sie laden uns ein im Mai oder Juni bei Ihnen Urlaub zu machen. Dann werde ich auch von meiner Mannschaft verabschiedet. Viele sind Traurig, das ich nach Dortmund gewechselt bin. Aber ohne dich wollte ich nicht mehr sein. Auch das Angebot vom BVB war deutlich besser, als das von den Young Boys Bern. Es ist ungewohnt, meine Geburtsstadt zu verlassen. Aber ich werde sie so oft ich kann besuchen fahren. Zusammen mit dir. Süße, nimm dir heute Nachmittag bitte nichts vor. Ich habe was für dich vorbereitet.“
„Danke. Deine Eltern sind einfach die besten. In Ordnung. Muss ich mich in Schale werfen dafür?“
Marco grinste und nickte. Ich konnte ihm ansehen, das es ihm viel Spaß machte, mir eine Freude zu machen. Aber das konnte ich auch und dabei würde ich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Marco würde heute seine Eltern wiedersehen und die bringen noch gemeinsame Freunde von den Brüdern mit. Auch Roman würde heute seine Eltern wieder in die Arme schließen können.
Marco war wirklich froh darüber, das die Schiene nicht mehr sichtbar sein Knie stützte. Er konnte sie unter der Jeans oder einer Anzughose anziehen. Dort ist sie kaum sichtbar. Nur wer weiß, das sich dort eine Schiene befindet, der sieht es auch.
„Engel, wie spät müssen wir los, um das dein Plan sich erfüllt und wir pünktlich sind?“
Er sah auf seine Uhr und lächelte zufrieden.
„Wir haben es 10:45 Uhr und wir müssen um 15:00 Uhr da sein. Wo es hingeht verrate ich dir nicht, sonst wäre es ja keine Überraschung mehr. Aber meine Eltern waren auch eingeladen und haben aus mir unbekannten Gründen abgesagt. Vielleicht will mein Vater meine Mutter überraschen. Das gönne ich beiden von Herzen.“
Mir wurde warm ums Herz. Marco ist ein sehr gefühlvoller Mensch mit einem starken Sinn für Familie und Liebe.
Ich bekam ein Schmuckset geschenkt. Darin befanden sich eine Kette, eine Armkette für das Handgelenk. Dazu kam ein Paar Ohrringe und ein Gutschein für einen passenden Ring.
Auch auf meiner Karte stand in seiner sehr schönen, ordentlichen Handschrift, ob ich sein Valentinstagsdate sein möchte und ich bejahte dies sofort und besiegelte es mit einem dicken Kuss.
Wir lösten uns wieder und lächelten zufrieden.
„Ja, auch ich will dein Valentinstagsdate sein, Engel.“
„Süße, den Ring hatten sie nicht mehr da, der dazugehört. Er wurde nachbestellt und deshalb den Gutschein für den Ring. Das war dem Juwelier wirklich peinlich und er gab mir den Gutschein als Entschuldigung. Er sagte mir, das der Ring aufs Haus ginge, als Wiedergutmachung. Natürlich erhob ich Protest, aber der Juwelier bestand darauf und meinte, das ein solches Set normalerweise nur vollständig in den Verkauf darf.“
„Das sah ich ein und sagte nichts weiter dazu“, fügt er hinzu und lächelt glücklich.
Es klingelte an der Tür.
„Erwartest du jemanden?“, fragte ich und Marco schüttelte erstaunt den Kopf.
Also ging ich los und öffnete die Tür.
„Rabea!“
Roman kam auch nach und so ließ ich beide rein.
„Geht in die Küche durch, dort ist Marco!“
Beide betraten das Haus, zogen ihre Jacken und Schuhe aus und stellten es ordentlich weg. Dann folgten sie meinem Rat, während ich die Tür wieder schloss.
„Rabea? Roman? Was macht ihr denn hier?“, rief Marco überrascht aus.
„Euch besuchen, was denn sonst? Es ist kurz vor Mittag. Wir wollten Euch zum Essen einladen, als Danke schön, das ihr uns stets unterstützt. Vor allem gilt die Einladung Julie“, erklärte Roman gelassen und ich verstand gar nichts mehr.
Wieso gilt die Einladung besonders mir?, dachte ich und betrat die Küche.
Fragend sah ich Marco an, doch er zuckte mit den Schultern. Ich wusste, das er ebenfalls keine Ahnung hatte, was Roman und Rabea im Schilde führten.
Roman bemerkte die Reaktion seines Bruders auf mein Erscheinen und drehte sich zu mir um.
Er sah uns abwechselnd an. Da ging ihm ein Licht auf und er lachte auf.
„Ich kann mir vorstellen, Julie, das du dich jetzt fragst, was wir mit Euch vorhaben, stimmt’s?“
„Ja, ganz genau. Das zeigt mir, das du mich in der kurzen Zeit, die wir uns jetzt kennen, bereits sehr gut kennen gelernt hast. Oder Rabea hat dich vorgewarnt. Beides ist möglich, Roman.“
Nun zuckten die Mundwinkel um Rabeas Mund herum verdächtig.
„Ja, Rabea war es, die mich gewarnt hat und meine Vermutung schon im Vorfeld bestätigt hat. Ich weiß auch, das ihr noch was vorhabt heute, deswegen wollen wir Euch gar nicht lange aufhalten.“
Ich verstand und grinste.
„Dann mal raus mit der Sprache. Was habt ihr vor und aus welchen Gründen.“
„Also gut, Julie. Die Einladung gilt ganz besonders dir, weil du dich immer so gut um Marco kümmerst. Deshalb wollte ich dir damit Danke sagen. Auch das du dich immer so gut um Rabea kümmerst. Sie ist so glücklich, wenn sie Zeit mit dir verbringen kann. Jetzt wo du wieder studierst und an der zweiten Professurarbeit schreibst, könnt ihr Euch öfter sehen. Genau das will ich Euch ermöglichen und ich unternehme in der Zeit, sofern ich gerade nicht arbeiten muss, etwas mit Marco. So haben wir unsere Geschwisterzeit und ihr sturmfreie Bude, wenn man es denn so formulieren möchte. Ich bin dir wirklich sehr dankbar, das du mir eine Chance gegeben hast, dir zu beweisen, das ich es ernst meine mit Rabea. Desweiteren Danke ich dir von Herzen noch einmal für meine Geburtstagsparty, die war wirklich sehr schön organisiert worden und der Kuchen war sehr lecker. Vielen, vielen Dank für alles“, zählte Roman alles auf, was ihm auf der Seele gelegen hatte.
„Roman?“, begann ich und er sah mich erst recht aufmerksam an.
„Ja!“
„Komm mal bitte kurz mit.“
Gehorsam tat er, wie ich ihm geheißen hatte. Wir gingen in mein Büro.
„Hast du die SMS bekommen, die ich dir geschrieben hatte?“
„Ja, Wir werden pünktlich da sein. Dort findet ja auch Marcos Überraschung für dich statt, also passt das ganz gut.“
„Ja, ich wusste das Marco, was plant und hat gefragt, wo ich die denn am liebsten hätte. Da gibt es nur eine Antwort. Das Cocaine für die Feier und das Vapiano fürs Essen. Das sind meine beiden Lieblingsorte in ganz Dortmund. Die Atmosphäre dort ist einfach super. Du wirst schon sehen.“
Wir kehrten zu den anderen beiden zurück und machten uns startklar, um der Einladung folge zu leisten.
Mit zwei Autos fuhren wir los und Roman fuhr vorne weg. Er steuerte eine gemütliche Pizzeria an, die Rabea und ich sehr mochten. Die Einrichtung versprüht italienischen Charme und sobald wir dahin kommen, werden wir vom Chefkellner persönlich betreut.
Etwa eineinhalb Stunden später waren Marco und ich wieder daheim und schmissen uns in Schale. Als ich Marco dann zu Gesicht bekam, klappte mir die Kinnlade herunter und bekam den Mund nicht mehr zu, weil ich so erstaunt war, wie gut er im Anzug aussah.
„Mund zu, Süße, es zieht“, neckt er mich und sah mich groß an.
„WOW. Du siehst super aus.“
Nun wurde ich knallrot. Mein Engel lacht auf und schließt mich in den Arm.
Dann fuhren wir los um pünktlich zu sein, da ich nicht wusste, wie voll Dortmunds Straßen sein würden.
Zum Glück kamen wir gut durch und konnten direkt vorm Vapiano parken, was nicht oft vorkommt, da die Parkplätze dort sehr beliebt sind.
Gemeinsam betraten wir das Vapiano und wurden schnell vom Chefkellner Alex entdeckt.
„Hallo, Doktor Schmelzer. Welch Ehre Sie wieder in unserem Haus begrüßen zu dürfen“, begrüßte er mich höflich.
„Hallo, Alex. Wie oft soll ich dich noch bitten mich einfach nur Julie zu nennen und mich zu duzen? Darf ich vorstellen? Das ist mein Freund Marco Bürki. Sein Bruder Roman ist hier ebenfalls Stammgast.“
Die Männer gaben einander die Hand.
„Sehr erfreut“, kam es von beiden gleichzeitig, was uns alle zum Lachen brachte.
„Ich bringe Euch beide zum reservierten Tisch. Es sind schon weitere Gäste da.“
„Sehr gut, Alex. Bringst du uns dann bitte zwei Colas.“
„Na Klar, kein Problem.“
Er führte uns in einen Separaten Bereich und dort erwartete Marco bereits die erste Überraschung des Tages, denn seine Kumpels Nicolas, Daniel und Nils waren bereits eingetroffen.
Die Männer fielen sich glücklich in die Arme und drückten sich kräftig. Ich lächelte zufrieden und Daniel umarmte mich als erster.
„Hallo, Julia. Schön das wir hier sein dürfen. Vielen Dank dafür.“
„Habe ich doch sehr gern gemacht, Daniel. Immer wieder gern“, winkte ich ab.
Der nächste, der mich begrüßte, war Nils. Ihm sagte ich, das gleiche, wie schon Daniel.
Nicolas, der mich bat ihn nur Nico zu nennen, sah mich verblüfft an.
„WOW, du siehst großartig aus. Ich kann Marco verstehen, weshalb er so stolz auf dich ist.“
„Danke, Nico, sehr lieb von dir.“
Er schloss mich ganz sanft in die Arme und drückte mich vorsichtig an sich.
Entschuldigend sah er Marco an, doch der winkte nur ab.
„Nico, du musst dich nicht schämen, wenn du meiner Süßen ein Kompliment machst, welches völlig berechtigt ist.“
Nicos Blick wurde dankbar und er entspannte sich merklich. Dann wurde Rabea ebenfalls von allen gedrückt und warmherzig willkommen geheißen. Sie wirkte ein wenig überfordert, aber sie lächelte. Das war ein gutes Zeichen, das sie begann das Erlebte zu verarbeiten und Roman blieb ganz dicht bei ihr, was meiner bescheidenen Meinung nach, was dazu beitrug, sich sicher zu fühlen.
Das war echt schön mitanzusehen, wie Rabea lernte Roman zu vertrauen und er löste sein Versprechen ein und meinte es sehr ernst mit ihr. Ich denke, hier haben sich Topf und Deckel gefunden, genau wie bei Marco und mir auch.
Alex kam mit der Bestellung zurück und nahm neue auf.
„Julie, es sind weitere Gäste eingetroffen und nun möchte ich wissen, soll ich sie zu euch bringen oder erst wenn alle da sind?“
„Bring sie her. Dann müssen sie nicht warten und ist für alle angenehmer.“
„Sehr gern. Bin gleich mit den Gästen zurück“, lächelt er und ging.
Nico und Daniel sahen ihm undefinierbar nach.
„Baggert er dich an?“, fragte Nils leise und vorsichtig nach.
„Nein, Nils. Ich bin, wie du weißt, Ärztin. Alex arbeitet hier seit etwa zwei Jahren. Er war ganz neu nach Dortmund gezogen und war frisch verheiratet. Seine Frau Leana war zum Zeitpunkt des Umzugs hochschwanger. Es war eine sogenannte Hochrisikoschwangerschaft. Eines Tages ging die Tür zur Notfallambulanz auf und Alex trug seine Frau auf den Armen und rief um Hilfe, da sie stark blutete. Sofort half ich ihm und nahm mir ein Team von den besten Ärzten, die ich finden konnte und wir stellten Alex einen Seelsorger an die Seite. Dieser half ihm die Wartezeit zu überstehen. Auch Alex wurde untersucht, aber ihm ging es soweit gut. Zwei Stunden später war klar, das seine Frau wieder gesund werden würde, allerdings befand das Baby sich in Lebensgefahr und so musste ich ihm alles erklären. Sofort bekamen wir alle Befugnisse, die wir brauchten um Frau und Kind retten zu können. Ich operierte sie, nach dem Kaiserschnitt, den ich leider nicht machen darf, weil es nicht mein Fachgebiet ist. Es vergingen vier Stunden, ehe ich Alex gegenübertreten konnte. Beide waren gerettet, brauchten aber Zeit, um sich zu erholen. Heute ist Alex stolzer Vater eines kleinen Jungen, namens Tyler.“
„So hat sie mich kennengelernt bzw. ich sie. Das ist auch der Grund, warum ich diese Ärztin so sehr respektiere und ihr zu tiefstem Dank verpflichtet bin. Mein ganzes Leben lang. Deshalb versuche ich alles, was nur in meiner Macht steht, ihre bescheidenen Wünsche, wenn sie hier zu Gast ist, zu erfüllen und nur das beste vom besten erreicht auch diese wunderbare Frau. Sie ist übrigens Tylers Patentante. Meine Frau Leana und Julie freundeten sich sehr schnell an und auch ich schenkte Julie meine Freundschaft“, kam es von Alex und Nils drehte sich erschrocken herum.
„Es tut mir leid, das ich geglaubt habe, Sie würden, die Freundin meines besten Freundes anbaggern. Denn dann wäre ich sehr böse geworden, so was wäre nämlich unverzeihlich.“
Alex lächelte mild und bot allen Gästen, das du an und stellte sich vor.
„Ich bin in wenigen Minuten mit den Bestellungen zurück, Julie. Brauchst du noch etwas?“
„Danke, Alex. Nein, im Moment nicht.“
Alex ging und unsere Gäste sahen sich fassungslos an, wegen Alex‘ Geschichte.
Roman und Marco waren kreidebleich geworden und gewannen ganz langsam ihre gesunde Gesichtsfarbe wieder zurück.
„Das ist ja mal eine heftige Geschichte. Dürfen wir Tyler kennenlernen?“
„Ja“, erklang die Stimme meiner sehr guten Freundin Leana, wie aus dem nichts und ich hörte ein gekrähtes:
„Ante Juju?“
„Lea? Tyler?“, fragte ich völlig überrascht.
„Ja!“, antwortete Tyler und ich drehte mich in die Richtung aus der die Stimme meines Patenkindes kam.
„Ty!“, rief ich und sofort stürmte er auf mich zu und klammerte sich an mich.
Vorsichtig hob ich ihn hoch und sofort bekam ich das übliche Begrüßungsküsschen von ihm.
Marco sah ihn überrascht an.
„Kleiner Mann, das ist aber meine Freundin!“, beschwerte er sich gespielt.
„Und meine Ante!“, konterte Tyler gekonnt.
Alles brach in Gelächter aus.
Dann sah Tyler seinen Vater auf uns zukommen mit Getränken und den letzten Gästen.
„Papa!“
Ich ließ Tyler runter und sofort flitze er zu seinem Papa.
„Hallo, mein Kleiner.“
Alex stellte das Tablett auf den Tisch und widmete sich seiner Frau und seinem Sohn.
Man sah seine tiefe Liebe zu beiden auf den ersten Blick.
Dann sahen Marco und ich unsere Eltern auf uns zu steuern, die von der gesamten Mannschaft des BVB begleitet wurden.
Jetzt waren Roman, Marco und ich völlig verblüfft.
Alle begrüßten die Neuankömmlinge und alle stellten einander vor.
Selbst als alle saßen, blieb ein Platz leer. Nämlich der von Alex.
Es dauerte nicht lange und Alex nahm die Essensbestellung auf. Dann verschwand er kurz mit seinem Sohn auf den Armen. Leana erzählte den Neuankömmlingen, die Geschichte, wie sie mich kennengelernt hatten und wie ich zu Tylers Patentante geworden war.
„Meine Schwester ist halt die beste Ärztin der Welt“, lobte Marci mich und das er stolz auf mich ist, sah man sofort in seinem Gesicht.
„Endlich habe ich mal die Ehre Julias Familie kennenzulernen“, sagte Lea und war glücklich.
Sogar meine beiden Nichten waren dabei. Tino und Toni hatten alle Hände voll zu tun, die zwei 10 Monate alten Mädchen zu bändigen. Sie krabbelten durch das Separee und steuerten auf Marco und mich zu. Selbst Roman bekam Aufmerksamkeit von den Zwillingen.
Es dauerte nicht lange, da waren Alex und Tyler mit unserem Essen zurück.
„Die Kinder zu erst. Die müssen als erstes versorgt werden“, befand Alex und er hatte vollkommen Recht damit.
Toni erzählte mir das sich der Verdacht einer neuen Schwangerschaft als negativ herausgestellt habe, als dies überprüft worden sei.
„Das ist gut. Du weißt ja, das ich mir dann nur Sorgen gemacht hätte, weil die Schwangerschaft und die Geburt der Mädchen war schon nicht ohne Risiko“, erklärte ich und sie nickte.
„Ja, wir halten uns an deinen Rat, mit einem weiteren Kind zu warten bis die Zwillinge etwa 2 oder 3 Jahre alt sind. Im April haben sie Geburtstag. Kommt ihr auch, nach Magdeburg zur Party?“, wollte sie wissen.
„Wenn alles passt, keine Termine vorliegen und ihr an einem Wochenende feiert, dann dürfte dem nichts im Wege stehen.“
Tyler sah fasziniert von einem Zwilling zum anderen und da Eva auf meinem Schoß saß, war er ein wenig angefressen und eifersüchtig.
„Tyler, das ist Eva. Sie ist noch klein und wir müssen ganz lieb zu ihr sein, da sie sonst weint“, erklärte ich ihm und er nickte.
Vorsichtig streichelte er ihr Haar und Eva? Ja, die lächelte ihn an und hatte mittlerweile vier Zähne.
Tyler wollte wissen, wer das andere Baby sei.
„Das ist Evas Schwester Maren. Auch zu ihr müssen wir lieb sein, da sie sonst auch weint.“
Erschrocken sah er mich an.
„Babys, nich weinen. Dann ich auch weinen“, befand er und erntete verzückte Blicke sämtlicher Frauen.
Nachdem Essen räumte Alex zusammen mit seinen Kollegen alles ab und sie brachten neue Getränke und ein wenig püriertes Obst für die Kinder.
Marco erhob die Stimme.
„Vielen Dank, das wir hier im Vapiano die Überraschung für meine Freundin Julia durchführen dürfen. Auch an unsere Gäste vielen Dank, das ihr so zahlreich hier erschienen seid“, begann er und bat unsere Familien zu sich, da er inzwischen vor der Tischformation stand.
Zuerst wandte er sich an seine eigene Familie.
„Mama, Papa, Roman. Ich möchte Euch, um Euren Segen bitten, Julia heiraten zu dürfen.“
Allen, inklusive mir selbst, klappte die Kinnlade herunter.
Karin fasste sich als erste wieder.
„Marco, bist du dir sicher? Versteht mich nicht falsch. Ich mag Julia sogar sehr, sehr gern. Aber nach drei Monaten Beziehung? Lasst es mich so formulieren. Wenn du dir ganz sicher bist, dann gebe ich dir meinen Segen.“
Marco sah sie ernst an und genauso ernst klang seine Stimme.
„Ja, Mama. Ich bin mir sicher. Ich kenne Julia schon sehr lange und ich liebe sie aus tiefster Seele.“
Nun erhob Martin die Stimme.
„Dann sollst du auch meinen Segen haben, mein Sohn. Ich bin so stolz auf dich und ja auch auf deinen Bruder.“
„Danke, Mama. Danke, Papa.“
Beide nickten, sahen sich verliebt an und hielten sich in den Armen, denn jetzt lag es an Roman.
Roman trat auf Marco zu und sah ihn intensiv an.
„Mein kleiner Bruder bittet mich, um meinen Segen? Ich finde das großartig. Kannst du mir auf einer Skala von 1 bis 10 sagen, wie sicher du dir bist? Um das klar zu stellen. Julia ist mir ans Herz gewachsen, wie eine Schwester, die ich nie hatte. Deshalb möchte ich auch, das Marco mir diese Frage beantwortet.“
Marcos Antwort kam ohne zu zögern.
„100“
Romans Augen wurden riesig.
„Nun gut, Bruderherz. Dann gebe ich dir meinen Segen. Versprich mir nur etwas. Das Julia stets deine oberste Priorität sein wird. Das eure gemeinsamen Nachkommen immer an erster Stelle stehen werden. So haben Mama und Papa uns das vorgemacht und ich bewundere die beiden dafür sehr. Schenke Julia eine Ehe, die euch beide glücklich macht.“
„Das schwöre ich“, antwortete Marco und lächelt.
„Danke, Roman“, fügte er noch hinzu.
Dann setzten die drei Bürkis sich und er wiederholte das Spiel mit meiner Familie.
Auch hier bekam er den Segen von allen.
Erneut bedankte er sich und holte mich nach vorne.
Sanft nahm er mich in den Arm und küsste mich ganz gefühlvoll und löste sich wieder von mir.
Einige Ahs und Ohs wurden hörbar, da anscheinend vielen klar wurde, was Marco vorhat. Nur mir nicht.
Mir ging das Licht erst auf, als er sich vor mich kniete und dabei, vorbildlich, das verletzte Knie schonte.
„Julia, ich erinnere mich genau an den Tag, als ich dich persönlich kennenlernte. Du hast sofort einen bleibenden Eindruck hinterlassen bei mir und ich bin so glücklich, das wir in den Jahren unserer Freundschaft viele Hürden gemeinsam erklommen und gemeistert haben. Du warst immer für mich da, egal wie viele Kilometer auch zwischen uns lagen. Umso glücklicher bin ich, das ich jetzt seit knapp drei Monaten an deiner Seite sein darf, als dein Freund. Ich habe mir diese Frage sehr gut überlegt und eines weiß ich. Ich will nie wieder ohne dich sein, so lange ich lebe, atme und einen Herzschlag habe. Selbst darüber hinaus, will ich nicht mehr ohne dich sein müssen. Ich bin mir bewusst darüber, das wir noch nicht so lange ein Paar sind und es ein gewisses Risiko mitbringt, aber wie ich meinem Bruder schon sagte, ich bin mir absolut sicher. Auch diese Herausforderung können und werden wir gemeinsam meistern. Ich liebe dich über alles und möchte mein Leben mit dir teilen. Deshalb frage ich dich jetzt und hier vor unseren Freunden, Kollegen und Angehörigen. Julia Schmelzer, willst du mich heiraten?“
Es war so still, das man eine Stecknadel, laut scheppernd, fallen gehört hätte.
Ich sah ihm in die Augen und sah nur Liebe darin.
„JA, ICH WILL DICH HEIRATEN!“, rief ich laut und deutlich, als ich Marco endlich erlöste.
Dann brach lauter Jubel aus und alle applaudierten uns. Ich beugte mich leicht zu ihm hinunter und küsste ihn zärtlich. Ich löste mich von ihm und richtete mich wieder auf.
Dann zog Marco eine kleine Schachtel hervor und öffnete sie. Zum Vorschein kamen die Ringe, die ich ihm hatte kaufen wollen, als Symbol unserer Freundschaft und Liebe. Er war es also gewesen, der mir die Ringe vor der Nase weggeschnappt hatte und sie in ein Symbol unserer Zukunft verwandelte. Vorsichtig streifte er mir den kleineren Ring über meinen linken Ringfinger. Ich tat das gleiche mit dem größeren der beiden Ringe bei ihm.
Marco erhob sich vorsichtig wieder und schon wieder wurde ich geküsst. Wir lösten uns und sahen unsere Gäste an. Unsere Familien waren zu Tränen gerührt und sie kamen zu uns um uns zu gratulieren.
Wir bedankten uns bei jedem einzelnen und umarmten sie.
Dann trat Alex auf uns zu, gemeinsam mit dem Besitzer des Vapiano.
Dieser richtete, als erster, das Wort an uns.
„Meine herzlichsten Glückwünsche. Diese Feier geht aufs Haus, da ihr die ersten seid, die sich in diesen Räumlichkeiten verlobt haben und ich biete Euch eine kostenlose Feier Eurer Hochzeit in diesem Haus an. Auch in der Zukunft geht es aufs Haus. Zum Beispiel eine Kindstaufe und so weiter.“
Sprachlos bedankten wir uns und nahmen das Angebot nach einigem Zögern an.
Zufrieden umarmte er uns und versprach uns, das niemand von der Verlobung erfahre. Er sicherte uns absolute Diskretion zu, worüber wir froh waren.
Dann brach eine Welle der Gratulationen über uns herein, der wir nur mit Mühe stand halten konnten. Diese Welle ebbte rasch ab und sogar Dario war da. Er freute sich ganz besonders für uns und herzte uns beide auf einmal.
„Du bist ein echter Glückspilz, Marco. Julia ist eine klasse Frau und wirklich herzensgut.“
„Ich weiß, Dario. Ich bin unfassbar stolz auf sie und nun darf ich sie heiraten. Du glaubst mir wahrscheinlich nicht, wie glücklich ich bin. Aber ehrlich gesagt, hatte ich schon ein bisschen Angst davor, das sie Nein sagen würde. Aber zum Glück ist das unbegründet gewesen.“
Dario lachte und Tyler kämpfte sich zu uns durch.
In seinen kleinen Händen lag ein riesiger Strauß blutroter Rosen, den er kaum allein tragen konnte.
Leana war bei ihm und mit ihnen kamen meine Nichten zu uns, an den Händen ihrer Eltern machten sie die ersten Schritte. Nun war ich endgültig gerührt.
„Ante Juju?“, krähte Tyler und ich kniete mich zu ihm hin.
„Ja, Tyler?“
„Die für dich“, sagte er und streckte mir mit Leanas Hilfe, die Blumen hin.
„Orsichtig, die piksen“, warnte er mich sanft.
Seine tiefbraunen Augen, die er eindeutig von Alex geerbt hatte, glänzten stolz.
„Danke schön, Tyler. Die sind ja wunderschön! Hast du die ausgesucht?“, fragte ich ihn, als ich mich bei ihm bedankte.
Leana nickte.
„Ja, Marco war bei mir im Blumenladen, ohne zu wissen, das du meine Freundin bist. Er erzählte mir davon, das er seiner Freundin einen Antrag machen will, die Ärztin ist und Rosen liebt. Da ahnte ich schon, das er von dir spricht. Das Vapiano war die Lieferadresse und so erzählte ich Alex davon, das er diese Lieferung entgegen nimmt und gut verwahrt. Das tat er natürlich gerne. Dann kam Alex einige Tage später nach Hause und erzählte mir, das Marco die VIP - Separees gemietet habe, wegen einer Verlobung. Da tauchte auch der Name der künftigen Braut auf, da er es auf beide Familiennamen buchte. Da wusste ich, das du mit der Rosenlieferung gemeint warst. Ich hatte Tyler mit im Laden, als Marco hereinkam, in Begleitung seines Bruders, wie ich jetzt weiß. Ich hatte gefragt, was denn mit ihm passiert war, weil er die Gehhilfen brauchte und noch immer braucht. Als ich erfuhr, was passiert war, verdichtete sich mein Verdacht, das du die Glückliche bist, die ihn bekommt“, erzählte sie und lächelte stolz.
Ich nahm Tyler die Blumen ab und gab ihm ein Küsschen.
Ich legte die Blumen vorsichtig auf den Tisch und wandte mich meinen Nichten zu, die inzwischen auf den Armen ihrer Eltern sind.
„Seid wann laufen sie an Euren Händen?“, fragte ich.
„Vorgestern das erste mal“, antwortete Tino mir und ich küsste meine Nichten auf ihr gut duftendes Haar.
Alex hatte sofort Vasen bringen lassen, um die Blumen mit Wasser zu versorgen.
Ich war ihm so dankbar. Die Gäste die Kinder haben, wurden immer weniger. Aber wir würden sie am Abend im Cocaine wiedersehen.
Mitarbeiter des Vereins hatten sich angeboten, die Kinder zu betreuen, damit alle zusammen feiern können. Nur Tino und Alex lehnten dies ab. Daraufhin hatten sich unsere Eltern angeboten, da nahmen beide an.
Wir bleiben noch eine Weile im Vapiano und dann fuhren wir zu mir nach Hause und die ganze Truppe folgte meinem kleinen Adam.
Daheim angekommen, schloss Marco auf und ich brachte die Blumen ins Haus. Alex brachte Vasen mit, die eine Leihgabe von Leanas Blumengeschäft waren und wirklich wunderschön.
Ich öffnete die Terrassentür und ermöglichte so den Zugang zum Garten.
Als wir alle draußen waren, wandte ich mich an unsere Gäste.
„Hört mal bitte alle kurz zu. Wenn wir zum Cocaine aufbrechen, bitte ich Euch alle Fahrgemeinschaften zu bilden, bei denen der Fahrer nüchtern bleiben muss. Oder bildet Taxigemeinschaften und teilt euch die Kosten dafür. Großraumtaxis sind die beste Option. Wir fahren mit meinem kleinen Opel Adam, da ich so wieso keinen Alkohol trinke. Dann kann Marco mal ein Bier mit seinen Freunden und seinem Bruder genießen.“
Alles nickte und beriet sich, wer mit wem fahren würde und wie alles fair geteilt werden sollte.
Also rief jemand bei einer Taxizentrale an und ließ sich beraten. Wir haben Mittwoch und morgen müssen viele von uns wieder arbeiten.
„Wir passen mit acht Personen in ein Großraum Taxi, aber wir haben Busse organisiert, da die benötigte Anzahl der Taxis nicht zur Verfügung stand. Wir treffen uns am Vereinsgelände, da können wir die Autos sicher parken und die Busse haben genug Platz“, sagte Marci und ich nickte.
„Für wann sind die Busse bestellt?“, fragte ich meinen großen Bruder.
„Für 20 Uhr und um zwei Uhr in der Nacht, werden wir auch wieder abgeholt. Von dort aus nehmen wir uns Taxis, sofern der Fahrer des Autos Alkohol getrunken hat. Sicher ist sicher.“
Wir bekamen unsere Geschenke zur Verlobung und wir bedankten uns ganz brav bei jedem einzelnen, nach dem Öffnen der Geschenke. Es waren ausschließlich Geldgeschenke.
Die Begründung war, das wir das Geld für unsere Hochzeit verwenden sollten.
Das war ein vernünftiger Grund und wir freuten uns sehr. Mein Vater hatte schon geseufzt, das er meine Hochzeit bezahlen müsste, als Brautvater, aber Romans Familie kannte das anders. Das die Familie des Bräutigams sich mit der Brautfamilie zusammen tut, um die Hochzeit zu bezahlen.
Also hatten die Familien beschlossen, unsere Hochzeit gemeinsam zu bezahlen und uns eine Traumhochzeit zu ermöglichen. Unsere Freunde, Kollegen und Geschwister mischten fleißig mit.
Wir wurden allein gelassen und ich ahnte nicht, das Reusi sich was hatte einfallen lassen, zusammen mit Andrè und Sunny, da sie schon Bescheid gewusst hatten, was mein Engel vorgehabt hatte.
Wie abgesprochen, fuhren Marco und ich mit meinem Auto zum Cocaine. Dort wurden wir bereits von Reusis Kumpel, dem der Club gehörte, empfangen und vom Sicherheitspersonal auf einem Videoüberwachten VIP – Parkplatz begleitet, während der Besitzer zu uns ins Auto auf die Rückbank kletterte.
„Hallo, Julia. Schön dich mal wieder im Cocaine begrüßen zu dürfen. Ich bin Marcel und mir gehört das Cocaine. Woody ist ein sehr guter Freund von mir“, begrüßte er mich und stellte sich Marco höflich vor.
„Ich bin Marco Bürki und Roman, der Torwart vom BVB, ist mein älterer Bruder und ich bin mit dieser wunderschönen Frau verlobt“, stellte Marco sich vor.
Marcel sah mich an, was ich durch den Rückspiegel mitbekam.
„Seit wann bist du in festen Händen? Seit wann seid ihr Verlobt?“, wollte er natürlich wissen.
„Wir sind seit dem 26. November 2017 zusammen, kennen uns schon einige Jahre und sind seit heute Nachmittag verlobt“, antwortete Marco.
„So so. Na dann geht heute alles aufs Haus und zur Hochzeit auch, falls ihr dann bei mir feiern wollt. Ich mach den Laden dann dicht für Eure Feierlichkeiten. Dann heißt es geschlossene Gesellschaft. Meinen herzlichsten Glückwunsch zur Verlobung und alles bleibt diskret unter uns“, bot er gratulierend an und sicherte uns absolute Diskretion zu.
Wir nahmen an und schränkten ein, das dies natürlich erst alles besprochen werden und dementsprechend gut geplant werden müsse.
„Natürlich. Ich gebe Euch gleich meine Karte und ein Portfolio mit und dann macht alles ganz in Ruhe. Ich trage das Angebot an Euch in den Computer ein und gebe es dann schriftlich raus. So sichert es euch das ab“, schlug er vor und wir akzeptierten.
Wir konnten parken und und verließen gemeinsam das Auto.
Sofort kreisten die Sicherheitsleute uns ein und ich schloss das Auto ab. Wir gingen ins Cocaine und sofort machte Marcel sich an die Arbeit. Er sperrte die zwei größten VIP – Bereiche augenblicklich für uns und fügte sie als einen Raum zusammen, da man die Wände herausnehmen konnte. Sein VIP – Personal wurde angewiesen, das alles aufs Haus ginge. Was unsere Gäste wollten und nur das beste vom besten serviert werden dürfte. Er ordnete an, das es ein hohes aufkommen an Sicherheitspersonal geben werde und ihre Arbeit streng überwacht werden würde, da er auch seinen besten Freund Woody erwarte.
Das kannten die Mitarbeiter offenbar schon und fügten sich, ohne zu murren.
Die VIPs, deren Bereiche gesperrt wurden, waren ein wenig enttäuscht, verstanden es aber als Marcel, der Chef höchstpersönlich erklärte, das er erst vor wenigen Minuten erfahren habe, das diese Bereiche sofort gebraucht werden würden, für eine private Feier. Er entschädigte sie mit kostenlosen Getränken für eine Stunde und so räumten sie die Bereiche und wurden in zwei andere VIP – Bereiche gebracht, die Leer waren.
Rasch war alles vorbereitet und gesäubert worden. So konnten wir in den Zusammengelegten Bereich. Keine Sekunde zu früh. Schon strömten unsere Gäste durch den VIP – Eingang herein und Woody umarmte Marcel freudig. Genau wie André und Mario.
Wir feierten ordentlich und ließen es krachen, auch wenn Marco und ich nur Alkoholfrei tranken. Spaß hatten wir auf jeden Fall.
Vorsichtig tanzten Marco und ich zusammen, da die Schiene ihn ein wenig in der Bewegung einschränkte, so störte ihn das ganz und gar nicht.
André hatte mir erzählt, das seine Freundin dabei habe. Ich freute mich für ihn, das er endlich sein Glück gefunden hat und bat ihn sie mir doch vorzustellen. Das tat er sofort. Ich staunte nur noch. Sie ist wunderschön und ihr dunkles Haar passt perfekt zu ihren dunklen Augen und ihrer kaffeebraunen Haut. Ich kannte Anna nur von Telefongesprächen und lernte sie endlich einmal persönlich kennen.
„Das ist Anna“, erklärt André mir und ich gab ihr die Hand.
„Willkommen. Ich bin Julia, Andrés allerbeste Freundin und das hier ist mein Verlobter Marco“, stellte ich mich und meinen Engel vor, damit Anna nicht das Gefühl bekam, ich wolle ihr André wegnehmen.
Denn dieses Gefühl beschlich Anna noch hin und wieder.
Das wäre fatal und ich wollte, das André genauso glücklich ist, wie ich es selbst auch bin. Das hat er so sehr verdient, nachdem er schon mehrfach eine Bruchlandung erlitten hatte und ich sein Herz wieder zusammensetzen durfte.
Anna ist sehr sympathisch und verriet mir endlich mal, das André ihr bereits von mir erzählt hatte. So wusste sie schon, vor unserem ersten Telefonat, das wir sehr gute Freunde sind und André habe ihr ganz klar zu verstehen gegeben, das er nicht auf meine Freundschaft verzichten wolle, nur weil er nun eine Freundin habe. Das ich zu seinem Leben gehören würde, wie es seine Schwester Sabrina auch tue.
„Ja, so ist André nun einmal. Er steht zu seinen Freunden und setzt sich für diese ein. Ich bin Ärztin von Beruf und habe ihn schon mehrfach operiert, wenn er sich verletzt hatte.“
Anna staunte nur noch und wollte wissen, wann ich mich verlobt hätte.
„Heute Nachmittag. André war dabei und sichtlich stolz. Ich würde mich freuen, wenn wir gute Freundinnen werden würden, Anna.“
Das wünschte ich mir wirklich von Herzen und ich hoffte so sehr, das dies sich auch erfüllen würde.
„Ich mich auch. Herzlichen Glückwunsch zu Verlobung“, stimmte sie mir gratulierend zu.
Ich dankte ihr und kurz vor zwei Uhr Nachts verließen wir das Cocaine und hatten das Angebot, sowie die Karte von Marcel bekommen. Auch unsere Gäste fuhren sicher nach Hause. Mit dem Bus zum Vereinsgelände und von da aus ging es für Sie nach Hause.
Heil kamen wir an meinem Haus an und parkten in der Garage. Wir machten uns noch einen Tee und nahmen die Tassen mit und machten uns Bettfertig.
Ins Bett gekuschelt fragte Marco mich:
„Sag mal wann musst du wieder zur Uni?“
„Am Montag. Mich erreichte heute die Nachricht, das mein Professor gestern Vater eines gesunden Mädchens und eines gesunden Jungen geworden ist. Ja, der Zwilling war eine Überraschung. Der Junge kam zuerst und von ihm habe das frischgebackene Elternpaar gewusst, aber das da noch eine Tochter nachkäme, hätten sie nicht gewusst. Mehr erfahre ich bestimmt am Montag vom Professor.“
„Das ist ja großartig. Sag ihm meine Glückwünsche, ja?“, bat Marco mich und ich nickte ergeben.
Dankbar küsste er mich leidenschaftlich bis wir den Kuss lösen mussten, aus akuter Luftnot. Dann kuschelten wir uns eng aneinander und schliefen ein.