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Kapitel 12
Pancakes und Sex
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„Killian.“
Mürrisch brummend lege ich einen Arm über mein Gesicht. Es ist viel zu früh am Morgen. Ich will nicht aufstehen. Wieso kann sie mich nicht einfach schlafen lassen?
„Killian“, erklingt Ilarias Stimme erneut.
Ich spüre ihre Hände an meinem Bauch und meiner Brust. Auch wenn ich es sonst ganz nett finde, gestreichelt zu werden, habe ich jetzt eigentlich keine Lust darauf. Ich will doch nur schlafen. Ist das wirklich zu viel verlangt? Genervt taste ich nach der Decke und ziehe sie wieder über meinen Oberkörper. Ilaria hat mich abgedeckt, um mich in die Welt der Lebenden zu holen.
„Killian.“
„Was willst du?“, frage ich genervt.
„Dass du die Augen aufmachst, mein Liebster.“
„Lass mich schlafen.“
„Bist du dir sicher, dass du hierauf verzichten möchtest?“
Brummend ziehe ich die Decke über meinen Kopf. Anstatt mich in Ruhe zu lassen, streichelt Ilaria mich weiter. Nun beschränkt sie sich allerdings auf meine Hüfte. Ilaria fährt mit ihren Fingern über meine Morgenlatte. Als sie ihre Finger wegnimmt, setzt sie sich auf mich und reibt sanft ihre Hüfte an mir. Mein mürrisches Brummen wird nun durch ein wohliges Brummen abgelöst. Auf diese Weise geweckt zu werden, ist die einzige Weise, die ich tolerieren kann. Ich nehme die Decke von meinem Kopf und beschließe, mich von meinem Mädchen verwöhnen zu lassen.
Nach einigen weiteren Bewegungen nimmt sie Abstand, sie klettert von meinen Schenkeln. Einladend hebe ich die Decke, um ihr zu zeigen, dass ich nun doch mit ihrer Behandlung einverstanden bin. Ilaria streicht noch einmal über meine Erektion, doch dann spüre ich ihre Finger an dem Bund meiner Shorts. Bereitwillig lasse ich mich von ihr ausziehen.
„Gefällt dir das?“, fragt sie mich.
„Mhm, sehr“, antworte ich brummend.
„Soll ich weiter machen?“
„Unbedingt.“
Ilarias Hand gleitet einige Male an meiner Erektion auf und ab. Ich nehme einen tiefen Atemzug und genieße die Liebkosungen. Lange dauert ihre wohltuende Behandlung leider nicht. Sie lässt von mir ab. Als ich ein Knistern höre, öffne ich neugierig die Augen. Ich blinzle einige Male, um klare Sicht zu bekommen.
Ilaria sieht in mein Gesicht. Sie grinst lasziv und setzt sich gleich in Pose, um mir ihre Spitzenunterwäsche zu präsentieren. Ich genieße den Anblick sehr, auch wenn ich noch nicht wach genug bin, um das alles richtig zu verarbeiten. Meinem Mädchen hingegen ist vollkommen bewusst, was sie tut. Ihr frecher Blick zeigt, dass sie es genießt, mich zu verwöhnen. Sie leckt sich über die Lippen und fasst wieder nach meiner Erektion. Mit zärtlichen Berührungen zieht sie mir ein Kondom über. Sie beugt sich zu meiner Hüfte und öffnet ihre Lippen. Erst lutscht sie nur an meiner Eichel, doch nach und nach nimmt sie mich tiefer in den Mund.
Genüsslich schließe ich die Augen und atme tief durch. Auf diese Weise geweckt zu werden, lässt sogar den Hass auf die Welt verblassen. Etwas grobmotorisch taste ich nach Ilarias Kopf. Ich sehe an mir herunter und versuche, ihre blauen Haare zu bändigen, um den Anblick besser genießen zu können. Ilaria lässt meine Erektion aus ihrem Mund gleiten, dabei hält sie intensiven Augenkontakt. Sie setzt sich auf und streicht durch ihre Haare.
„Willst du mehr?“, fragt sie frech, worauf ich nur nicke.
Ilaria bändigt ihre Mähne mit einem Haarband. Sie zieht die Decke von meinem Bauch und beugt sich über mich. Ich fasse an ihre Brüste und drücke sie leicht.
„Darf ich mein Geschenk auspacken?“
Ilaria kichert. „Er geht vorne auf.“
„Das ist heiß“, spreche ich erregt und fixiere angestrengt den Verschluss.
Da ich doch noch ziemlich verschlafen bin, ist es etwas kniffelig, doch ich schaffe es, ihre Brüste freizulegen. Ich streife die Träger von Ilarias Schultern. Sie beugt sich wieder über mich, dieses Mal so weit, dass ich mein Gesicht zwischen ihre Brüste drücken kann. Ich übersähe sie mit Küssen und sauge an ihren Brustwarzen. Sie lässt sich wieder zurück auf meine Hüfte sinken. Meine Hände finden recht schnell eine neue Beschäftigung. Ich streiche über ihre Beine. Auch heute trägt sie wieder Strümpfe. Dass sie sich extra hübsch gemacht hat, nur um mich aufzuwecken, ist sehr schmeichelhaft. Das ist eine Premiere für mich. Noch nie hat sich eine Frau so viel Mühe für mich gegeben. Ich kann mich glücklich schätzen.
„Genieß es“, spricht Ilaria verführerisch und fasst wieder an meinen Penis. Nach einigen Bewegungen nimmt sie ihn ein weiteres Mal in den Mund und saugt daran. Es macht mich an, dass sie dabei innigen Augenkontakt hält. Ihr provokativer Blick weckt die Lust nach mehr. Obwohl ich am liebsten zustoßen würde, bewege ich mich ihr nur sanft entgegen, um ihr nicht wehzutun. Ihre Behandlung dauert leider nicht so lange, wie ich es mir gewünscht hätte. Ilaria lässt meinen Penis wieder aus ihrem Mund gleiten. Sie wischt sich über die Lippen und schlüpft aus ihrem Höschen. Mein Blick verfolgt das kleine Stückchen Stoff, als sie es aus dem Bett wirft. Ich will mich gerade aufsetzen, doch Ilaria drückt mich dominant zurück in die Matratze.
„Heute quälst du mich nicht“, spricht sie streng und nimmt auf meinen Oberschenkeln Platz.
Ich hebe abwehrend die Hände. „Okay, Prinzessin. Mach mit mir, was du willst.“
Zufrieden lehne ich mich zurück und genieße die Show. Ilaria grinst mich frech an, als sie sich an meinem besten Stück reibt. Etwas umständlich sorgt sie dafür, dass ich in sie eindringe. Sie ist wohl schon etwas außer Übung, doch das macht mir nichts aus. Ilaria findet ihre Anmut schnell wieder. Sie bewegt sich geschmeidig auf mir, dabei streicht sie über meine Brust. Ich kann nicht anders, als auf ihre Brüste zu schauen. Ihre Bewegungen bringen sie dazu, leicht auf und ab zu hüpfen. Am liebsten würde ich mein Gesicht zwischen ihnen vergraben, aber ich fürchte, dass ich mich nicht aufsetzen darf. Ilaria scheint meinen Blick zu bemerken. Sie packt meine Hände und legt sie an ihre Brüste. Genüsslich greife ich zu. Erst etwas fester, doch dann lasse ich wieder locker und genieße das Gefühl, sie in den Händen zu halten.
Ilaria beschleunigt das Tempo. Meine Hände gleiten von ihren Brüsten zu ihrer Hüfte. Ich gebe ihr einen Klaps auf den Hintern, was sie zum Grinsen bringt. Sie genießt es wohl genauso wie ich, denn sie lässt ihren Kopf genüsslich in ihren Nacken sinken. Auch ihr Atem beschleunigt sich. Ich fasse nach einer ihrer Brüste, hebe dann allerdings auch meine zweite Hand, um ihre Oberweite zu stützen. Ganz uneigennützig ist das natürlich nicht. Mit meinen Daumen streiche ich über ihre Haut. Es gefällt mir, ihre Brustwarzen zu reizen. Ilaria stöhnt genüsslich, beugt sich dann nach vorne und stützt sich an meinen Schultern ab. Ihre Bewegungen erregen mich so sehr, dass ich befürchte, zu früh zu kommen. Sie krallt sich in meine Haut, doch dann richtet sie sich plötzlich wieder auf. Ihre nächsten Bewegungen sind so heftig, dass es unter uns plötzlich kracht. Wir sinken ein. Verdutzt sehe ich sie an, auch sie wirkt verwirrt, doch dann lacht sie.
„Ups“, erklingt ihre Stimme unschuldig. „Sollen wir …“
Ich lasse sie nicht ausreden, sondern antworte schnell: „Mach weiter.“
Ich schiebe die Decke neben uns aus dem Weg und rutsche mit meinem Mädchen auf der Hüfte auf die Seite, auf der sie geschlafen hat. Es ist zwar umständlich, aus der kleinen Mulde zu kommen, die sich unter meinem Hintern gebildet hat, doch es gelingt mir nach einigen Versuchen. Sex ist immer noch der beste Motivator. Ich lege meine Hände an Ilarias Hüfte und stoße zu, um sie wieder anzuheizen. Ilaria richtet ihren Blick nach oben, schließt ihre Augen und atmet tief durch. Als sie anfängt, sich erneut auf mir zu bewegen, lasse ich sie wieder die Führung übernehmen. Ilaria wird wieder schneller, ihr Stöhnen wird leidenschaftlicher. So schnell sie ihren Rhythmus verändert hat, so schnell hört sie plötzlich auf, sich zu bewegen. Sie presst sich gegen meine Hüfte.
„Oh Gott, Killian.“
Außer Atem lässt sie sich auf mich sinken. Ich küsse Ilarias Schläfe, doch dann wechsle ich die Position, indem ich sie von mir schiebe und über sie klettere. Mit zufriedenem Lächeln liegt sie nun unter mir. Sie wirkt erschöpft, als sie sich eine losgelöste Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. Ich fasse zwischen Ilarias Beine, sie fängt an zu zucken und legt hektisch ihre Hand auf meine.
„Nicht, nein.“
„Soll ich aufhören?“
„Nein, nein, nicht aufhören.“
Für eine Sekunde bin ich mir nicht sicher, was ich tun soll, doch dann dringe ich wieder in sie ein. Ilaria krallt sich sofort in meine Oberschenkel und rutscht näher zu mir, sodass ich wieder tiefer in sie eindringe.
„Mhm, schneller, bitte“, drückt sie stöhnend hervor.
Ich komme Ilarias Wunsch nach. Mit kräftigen Bewegungen dränge ich ihre Hüfte gegen meine und stoße immer wieder zu. Ilarias Stöhnen hallt in ihrem Schlafzimmer. Sie wimmert und bittet nach mehr, doch dann lässt sie mich plötzlich los. Unruhig atmend liegt sie da und schließt ihre Augen. Ich behalte mein Mädchen gut im Auge, als ich mich weiterhin in ihr bewege. Sie streicht über ihr Gesicht und schnappt nach Luft. Auch ich schnaufe bereits. Ich richte meinen Blick auf ihre Brüste, die im Rhythmus meiner Stöße mitschwingen und obwohl ich es hinauszögern möchte, kann ich mich nicht länger zurückhalten. Brummend komme auch ich zu meinem Höhepunkt. Ich drücke mich ihr entgegen und bewege mich noch einige Male langsam in ihr, doch dann halte ich geschafft Inne.
Ilaria setzt sich auf, dabei drückt sie sich wieder gegen mich. „Das war wundervoll“, gibt sie atemlos von sich und legt eine Hand an meine Wange. Ich lehne meine Stirn gegen ihre, auch mein Atem muss sich erst wieder beruhigen. Recht gebe ich ihr aber trotzdem.
„Ich muss ins Badezimmer.“
„Ein Kuss“, bittet Ilaria mich.
Unsere Lippen berühren sich kaum. Im Gegensatz zu ihr hatte ich noch keine Möglichkeit, mir die Zähne zu putzen. Ilaria drückt mich noch fest und gibt mir einige, fast schon stürmische Küsse auf die Wange, dann entlässt sie mich endlich.
Nach einem kurzen Besuch im Badezimmer, wird mir im Schlafzimmer ein interessanter Anblick geboten. Ilaria hat die Matratze zur Seite gestellt und kniet nun nackt auf dem Lattenrost. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihr einen Klaps auf den Hintern geben oder ihr meine Hilfe anbieten soll. Sie zieht die herausgesprungene Latte heraus und seufzt.
„Na toll.“
„Kann ich dir helfen?“
„Nicht wirklich“, antwortet sie mir. „Das ist schon einmal passiert und irgendwie will das nicht mehr halten.“ Ich reiche Ilaria die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Danke.“
„Wenn du einen Akkubohrer und ein paar Schrauben hast, kann ich es für dich festschrauben.“
„Oh nein, mach dir wegen mir keine Umstände.“
Ich schnaube. „Das sind keine Umstände. Außerdem schlafe ich auf der Seite. Ich bin schon ein alter Mann. Wenn ich nicht gut liege, kann ich mich drei Tage nicht bewegen.“
Ilaria fängt an zu lachen, doch sie hält sich schnell die Hand vor den Mund. „Entschuldige“, nuschelt sie zwischen ihren Fingern hervor.
Ich ziehe einen Mundwinkel hoch und beuge mich dann zu ihr, um ihre Stirn zu küssen.
„Ich repariere das. Aber zuerst brauche ich einen Kaffee.“
„Oh, und Pfannkuchen!“, antwortet sie eilig. „Der Teig wartet schon darauf, in ein leckeres Frühstück verwandelt zu werden.“ Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Ich muss nur eben Pipi, dann kümmere ich mich um dein Essen.“
Ich sehe ihr nach, als sie in das Badezimmer eilt. Morgensex und Pfannkuchen. Ich glaube, dass ich in Ilaria meine Traumfrau gefunden habe.
· • ✤ • ·
An dem kleinen Esstisch genieße ich meinen Kaffee. Im Hintergrund läuft eine Playlist, die Ilaria und ich gemeinsam zusammengestellt haben. Ich hebe meine Tasse an und inhaliere den wunderbaren Duft, der meine Lebensgeister jeden Morgen aufs Neue erweckt.
Fröhlich summend tänzelt Ilaria durch das Wohnzimmer. Sie stellt einige Schüsseln mit Früchten auf den Tisch. Ich bekomme einen Kuss auf die Wange und schon tänzelt sie wieder zurück in die Küche. Ich kann die Pancakes bereits riechen. Es duftet herrlich.
„Und ich soll dir wirklich nicht helfen?“, frage ich etwas lauter nach.
„Nein, genieß deinen Kaffee. Ich habe schon alles vorbereitet, als du noch geschlafen hast.“
„Na gut, aber sag mir, wenn ich dir doch helfen kann, okay?“
„Ja-ha“, antwortet sie mir.
Nachdenklich greife ich nach einer Erdbeere und stecke sie in meinen Mund. Ich schätze, dass ich langsam verstehe, was in Ilarias letzter Beziehung schiefgelaufen ist. Sie kümmert sich gerne um ihren Mann und verlangt keine Gegenleistung. Irgendwann wird ihr Ex wohl aufgehört haben, nachzufragen, ob er ihr helfen kann. Wahrscheinlich hat er sich so daran gewöhnt, von Ilaria bedient und verwöhnt zu werden, dass er vergessen hat, dass auch sie Bedürfnisse hat. Das hat ja schon im Bett angefangen…
Ilaria stellt zwei Teller ab. Die Pancakes duften nicht nur wunderbar, sie sehen auch köstlich aus. Bevor ich essen kann, bekomme ich jedoch noch eine Portion Liebe. Ilaria lässt sich seitlich auf meinem Schoß sinken und schlingt ihre Arme um mich. Ich ziehe einen Mundwinkel hoch. Meine Prinzessin gibt mir einen Kuss. Sie löst eine Hand aus meinem Nacken und streichelt meine Wange, dann legt sie ihre Hand auf meine Brust und lächelt mich an. Mit einem Arm stütze ich ihren Rücken, die andere Hand gleitet über ihren Oberschenkel. Wie versprochen hat sie sich etwas Hübsches ausgesucht, das sie tragen kann, während sie mir mein Essen serviert. Dass das Auge mitisst, bekommt eine ganz neue Bedeutung für mich. Das blaue Spitzennachthemd betont ihre körperlichen Vorzüge. Auch dieses Kleidungsstück hat eine kleine Schleife. Dieser verspielte, aber dennoch sexy Stil gibt perfekt Ilarias Persönlichkeit wieder. Ich lasse meine Hand auf ihrem Schenkel ruhen und gebe ihr einen zarten Kuss.
„Danke für diesen schönen Morgen.“
Ilaria kichert. „Ich danke dir für letzte Nacht. Nicht nur für den guten Sex, sondern auch für deine lieben Worte. Du hast mir gestern sehr geholfen, als ich mich schlecht gefühlt habe und das bedeutet mir viel.“
Ich ziehe einen Mundwinkel hoch. „Das hast du mehr als wiedergutgemacht, glaub mir.“ Ilaria wirkt zufrieden. Sie strahlt mich regelrecht an.
Sanft drücke ich meine Prinzessin an mich, dann gebe ich ihr einen Kuss auf die Schläfe. Ich greife nach einer Erdbeere und halte sie an Ilarias Lippen. Erst sieht sie mich etwas irritiert an, doch dann lässt sie sich füttern. Sie lächelt und klettert dann von meinem Schoß. Bevor sie ganz von mir ablässt, beugt sie sich noch einmal zu mir. Ich halte ihr die Wange hin und werde geküsst. Ilaria tippelt um den Tisch und setzt sich mir gegenüber hin.
„Du wirst die Pancakes lieben.“
„Ach, tatsächlich?“, frage ich nach.
„Ja, das Rezept habe ich von meiner Grandma. Ich verspreche dir, dass sie viel besser schmecken, als die Suppe, mit der ich dich fast umgebracht hätte“, antwortet sie, ehe sie über ihren eigenen Spruch lacht. Grinsend sehe ich sie an, dann schüttle ich amüsiert den Kopf.
„Sie duften jedenfalls köstlich“, meine ich und greife dann nach meiner Tasse, um einen Schluck Kaffee zu trinken.
Ilaria deutet auf eine kleine Milchkanne, die aussieht wie ein Seepferdchen. „Da drinnen ist der Ahornsirup, falls du das magst.“
„Da steh ich drauf“, antworte ich ihr und nehme das Seepferdchen gleich zur Hand. „Ich hab' ein bisschen Angst, dass ich dein Seepferdchen gleich mit meinen riesigen Fingern kaputt mache, so filigran wie das Ding ist.“
„Das ist der versauteste nicht versaute Satz, den du je gesagt hast.“
Überrascht sehe ich Ilaria an, dann fange ich an zu lachen, dabei stelle ich das Seepferdchen ab, um es nicht vielleicht doch fallen zu lassen. Ilaria wirkt, als wäre sie auf ihren Spruch sehr stolz.
Meine Prinzessin beugt sich über den Tisch, nimmt das Seepferdchen und übergießt erst meine und dann ihre Portion mit Ahornsirup. Ich bedanke mich und greife zu Messer und Gabel, ehe ich schon das erste Stück probiere. Als ich aufsehe, bemerke ich, dass Ilaria mich neugierig ansieht. Ich nicke, schlucke hinunter und beantworte ihre unausgesprochene Frage: „Sehr köstlich. Auf einer Skala von deiner Suppe bis Surf'n'Turf würde ich Donuts sagen.“
„Was soll das denn bedeuten?“, fragt Ilaria lachend.
Ich winke ab. „Mach dir Notizen und finde heraus, wie meine Skala funktioniert.“
„Du bist so ein Idiot“, meint sie kopfschüttelnd. „Ich mache mir wirklich Notizen, nur damit du Bescheid weißt!“
„Frag mich nicht, wieso, aber ich habe das erwartet.“ Ich zwinkere ihr zu, worauf Ilaria mich breit anlächelt. Ich esse weiter.
„Meine Grandma hat mir die immer gemacht, als ich bei ihr übernachtet habe. Ich hatte gehofft, dass du sie auch magst. Bananen-Pancakes sind mein liebstes Frühstück. Morgens brauche ich immer etwas Süßes. Das hebt meine Laune.“
Kauend höre ich zu. „Ich will nicht eigennützig klingen, aber lass dir von ihr auch ein Rezept für Hühnersuppe geben.“
Ilaria stellt das Glas, das sie gerade angehoben hat, wieder ab und lacht. „Manchmal will ich dich treten, aber dann lache ich zu sehr und vergesse es gleich wieder.“
„Das macht meinen Charme aus“, antworte ich und zwinkere ihr zu.
„Das ist wohl wahr. Du bist unwiderstehlich.“
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Nach dem Frühstück kümmere ich mich wie versprochen um Ilarias Lattenrost. Ich stecke die Latte zurück in die Löcher und schraube beide Seiten mit jeweils zwei Schrauben fest. Um meine Arbeit zu überprüfen, rüttle ich kräftig an der Holzlatte. Das gesamte Prozedere dauert nicht länger als einige Minuten und trotzdem verdiene ich mir damit einen Heldentitel.
„Das hättest du bestimmt auch selbst geschafft, ungeschickt bist du ja nicht“, meine ich, als ich Ilarias Werkzeug wieder zusammenpacke. „Du bist sogar besser ausgerüstet als ich. Auf das Werkzeug kann man fast neidisch sein.“
„Oh“, gibt sie abwinkend von sich. „Mein Daddy wollte, dass ich alles habe, was ich eventuell brauchen könnte. Er wollte immer, dass ich vorbereitet bin.“
„Clever von ihm.“ Ich reiche Ilaria den Werkzeugkoffer. Als sie ihn annimmt, geht sie in die Knie.
„Gott, ich vergesse immer, wie schwer das Ding ist.“ Sie schleppt den Koffer ins Wohnzimmer und verstaut ihn wieder in ihrem Schrank. „Ich bin dir wirklich dankbar, Killian!“
„Ich hab’s gern' gemacht.“ Ich nehme die Matratze, die Ilaria gegen die Wand gelehnt hat, und verfrachte sie wieder auf das Bett. Auch die Kissen und Decken werfe ich darauf. Als Ilaria wieder zurückkommt, fällt sie mir gleich in die Arme und drückt mich fest.
„Trotzdem danke. Du bist mein Held.“
Stolz streiche ich über Ilarias Hinterkopf, dabei grinse ich vor mich hin. Für eine Kleinigkeit so in den Himmel gehoben zu werden, fühlt sich ziemlich gut an. Ilaria drückt mich fester, dann nimmt sie einen tiefen Atemzug. Sie sieht zu mir auf und lächelt breit.
„Jetzt, da wir die Arbeit hinter uns haben, könnten wir etwas unternehmen, hm?“
„Was willst du denn unternehmen?“
Ilaria überlegt still. „Worauf hast du denn Lust?“
„Netflix and chill.“
„Ich hätte gerne etwas mehr Action. Lass uns doch nach draußen gehen? Wir könnten einen Spaziergang machen.“
Nachdenklich streiche ich durch meinen Bart. „Ein Spaziergang im Park? Ich könnte meine Gitarre mitnehmen.“
„Das klingt gut!“, antwortet Ilaria motiviert. Sie lässt mich los und drückt mir einen festen Kuss auf die Wange. „Ich ziehe mich gleich um.“ Ich sehe ihr dabei zu, wie sie zu ihrem Schrank hüpft. Sie öffnet die Türen und überlegt. „Was soll ich anziehen?“
„Mir gefällt das Kleidchen, dass du gerade anhast“, antworte ich grinsend, dabei betrachte ich ihren hübschen Hintern. „Wenn wir Netflix and chill durchziehen, dann kannst du es anbehalten.“
Ilaria sieht über ihre Schulter. Mein Blick wandert zu ihrem Gesicht. Sie kichert. „In Ordnung, überredet.“ Ilaria kommt wieder auf mich zu. Sie nimmt mich an der Hand und führt mich ins Wohnzimmer. Mit sanftem Druck gegen meine Brust bringt sie dazu, mich hinzusetzen. Sie geht an mir vorbei.
„Warte, wo willst du hin?“
„Na wir brauchen doch Snacks, sonst ist Netflix and chill nicht Netflix and chill.“
Ich stehe auf. „Setz dich. Ich erledige das. Du hast mich heute schon genug bedient. Ich bekomme langsam ein schlechtes Gewissen.“
Ilaria blinzelt mich an. „Nein, schon gut, ich mache das wirklich gerne.“
„Nein.“ Ich zeige auf die Couch. „Setz dich.“ Nun lächelt Ilaria mich an. Ich werde mit einem Kuss belohnt, ehe sie sich hinsetzt. „Braves Mädchen. Such dir in der Zwischenzeit etwas aus, das wir uns ansehen können.“
„Bin so gut wie dabei!“, antwortet sie mir freudig und greift nach der Fernbedienung.
Ich spaziere in die Küche und sammle Snacks und Getränke zusammen. Froh darüber, dass die Faulheit siegt, bringe ich alles, was wir brauchen, ins Wohnzimmer. Ilaria lächelt mich zufrieden an. Ich liebe es, meine Wochenenden auf der Couch zu verbringen. Noch besser sind diese Wochenenden, wenn ich dabei meine Prinzessin im Arm halten kann.