Unser erstes Event sollte kleiner werden.
Ich hatte unsere Onlinebekannten eingeladen und zusätzlich eine kleine Anzeige auf einer einschlägigen bdsm-Communityseite geschaltet.
Ich wollte dreißig Gäste haben.
Es gab eine kleine Catering Firma und ich hatte den Garten mit Lichterketten so dekoriert, dass es eine edle Atmosphäre gab, die an eine Mischung aus Gartenparty und Feenwald erinnern sollte.
Zudem hatte ich Glück, denn die Möbel für den großen Speisesaal hatte ich noch nicht bestellt - unter anderem weil ich noch nicht so viel Geld hatte und noch niemanden für dich Küche angestellt hatte.
Stattdessen stellte ich den ersten Gästen, die nicht meine privaten Frühstücksgäste sein sollten, lediglich die kleine Teeküche zur Verfügung.
Unsere Reinigungsfirma machte auch die Bettwäsche und deswegen war es noch kein Problem, dass ich bisher die einzige fest Angestellte war.
Ich wollte das Hotel und die Toys und die Events eine Weile machen, aber danach konnte ich mir auch vorstellen, in einen anderen Beruf zu gehen, bei dem ich mehr Geld verdienen konnte, als ich gerade in der Lage war, mir selbst zu zahlen - denn wer ein Hotel in der Größe aufmacht und diese Ausgaben hat, lebt am Anfang doch recht bescheiden.
Aber das alles spielte keine Rolle, als ich unseren allerersten Ball vorbereitete.
Es gab einen Dresscode. Anzug für die Männer und zunächst Abendgarderobe für die Frauen.
Ich hatte eine provisorische Tanzfläche im Speisesaal aufgebaut und ließ Ballmusik laufen, zu der man Walzer und andere klassische Tänze tanzen konnte.
Am Anfang war es kaum von einem normalen Ball zu unterscheiden.
Aber im Laufe des Abends durfte auch gespielt werden und die Garderobe abgelegt werden.
So gab es dann auch einige Dessoustänze, bei denen der oder die Sub in Unterwäsche war und der dominante Partner noch vollständig bekleidet war.
Die meisten zogen sich danach nicht wieder an, nur Strapse und heiße Wäsche wurde noch getragen.
Da ich den Abend moderierte und meine eigene kleine Haremsgruppe koordinierte, blieb ich angezogen.
Irgendwann machten wir kleine Speeddating Aktionen, bei denen wir Ansagen durchs Mikrophone riefen wie: "Wer lieber dominiert läuft nach rechts und wer lieber dominiert wird nach links" und "Wer noch nach einem Partner für den Abend oder für einen Dreier sucht läuft nach links, wer schon alle Personen bei sich hat, die er braucht nach rechts" und "Himbeere links, Schokolade rechts!"
Meine Subbys machten mit und die Sklavin stellte sich auch einigen Paaren zu Verfügung.
Das war abgesprochen, auch wenn ich selbst nicht die Initiative dazu ergriffen hatte, fand ich es doch sehr sehr schön anzuschauen.
Es war eine ausgelassene und witzige kleine Runde.
Sie hatten alle Spaß und die kleine Cateringfirma hatte ordentlich was zu tun.
Es floss auch Alkohol, was die Stimmung nur noch fröhlicher und gelöster machte.
Ich war durchströmt von Wärme und Glück meinen Gästen so dabei zuzusehen, wie sie den Spaß des Jahres hatten.
"Wie gehts dir?", fragte mich Vince, der heute Abend genau wie ich ein Mädchen für Alles war.
Wir motivierten die Cateringfirma, wischen schnell mal was weg, holten Kondome herbei und beschrieben den Weg zum Waschraum.
Einmal nähte ich sogar ein gerissenes Kleid auf die Schnelle.
"ich fühle mich sehr befriedigt", sagte ich und strahlte ihn an. "Du bist echt eine kleine Verrückte", sagte er. "Noch in deinen Zwanzigern so ein Hotel zu öffnen". Er küsste meinen Kopf und umarmte mich von hinten.
Die Gruppe hatte sich nun geteilt.
Einige tanzen wild und mehr oder weniger nackt alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen barfuß auf der Tanzfläche, manche spielten im Nebenzimmer mit mitgebrachten und neugefundenen Paaren und ich sah Mella auf der Terrasse auf dem Boden sitzen und mit einigen Menschen im kreis irgendwas spielen.
Auch wenn es keine homogene Gruppe mehr war, sondern sich verfranst hatte, waren alle noch gut drauf und es wurde langsam spät.
Und wir standen auf der Bühne und wiegten uns sanft zu einem langsameren Lied, welches gerade kam.
Meine Mädchen hatten Spaß. Vince hatte Spaß. Ich hatte Spaß.
"Manchmal glaube ich, dass ich die wildeste Freundin auf der Welt habe, wenn ich mit dir wieder und wieder unsere Finanzen durchgehe, nur um sicherzugehen, dass wir deine Pläne umsetzen können.", verriet er mir.
"Aber dann sehe ich sie alle an, unsere Freunde und Kunden. Unsere Liebhaberinnen und Vorbilder. Und dich. Und dann weiß ich, dass du genial bist und ich dich liebe."
Er drehte mich um und küsste mich.
Einige Verrückte jubelten, andere nahmen schon lange nicht mehr Kenntnis von dem, was um sie herum geschah, sie waren im Spiel- und Sessionrausch.
Das beste was passierte war eine Sub, die zum ersten Mal in ihrem Leben einen Orgasmus hatte und Mella, die draußen mit glühenden Wangen Freundschaften schloss.
ich war selten so zufrieden gewesen, ich hatte das Gefühl zwischen meinen Freunden das zu tun, was ich am liebsten tat.
Kira hatte sich mit ihrer enormen Präsenz heute zurückgehalten. Sie war angereist, aber ausnahmsweise nur mit zwei Subs.
Ich war überrascht, dass sie nicht nur Solitärin war, sondern dass sie es schaffte, sich in so eine dynamische, pulsierende Gruppe einzufügen. Einige meiner Gäste verabschiedeten sich in ihre Zimmer, andere hatten keins mehr bekommen und fuhren nach Hause. Die Party war erst zwischen drei und vier Uhr morgens vorbei.
Vince, die Sklavin und ich räumten auf, während Mella auf der Terrasse schlief, wir hatten sie mit einer Decke, die draußen zur Verfügung stand, zugedeckt.
Unsere Brat war irgendwann hochgegangen und schließ vermutlich in Mellas Bett.
Es war perfekt.
Nicht kitschig, aber ich war glücklich.
Wir räumten soweit auf, dass unsere Reinigungsfirma uns nicht kündigen würde. Dann weckten wir Mella und liefen hoch in unsere Wohnung. Sie verzog sich schlaftrunken in irgendeine Ecke, die Sklavin ging duschen und kam dann gähnend, aber mit geröteten Wangen nochmal zu mir.
"Danke, dass du meine Herrin bist", sagte sie. "ich hatte den besten Abend meines Lebens. Ich würde gern häufiger anderen angeboten werden.
Vielleicht könnte ich irgendwo gefesselt stehen und gebucht werden?"
Vince und ich wechselten einen Blick.
"ich werde darüber nachdenken", versprach ich ihr, ebenfalls todmüde.
"Danke", sie kam zu mir uns küsste meine Füße.
Eine einfache Geste, die mich mit Stolz erfüllte. Dann zog sie sich zurück.
"Ich liebe dich", sagte Vince zu mir, bevor wir einschliefen. Wir mussten morgen früh auf sein, damit unsere Gäste, die auschecken wollten, Ansprechpartner hatten.
"und ich liebe dich", antwortete ich.