Eine winzige Kurzgeschichte
Der Wurm
Siehe dort unten am Boden, da schlängelt sich ein kleiner Wurm, und will in die Erde hinein.
Die Erdkruste ist hart, und unnachgiebig, er findet keinen Eingang. Hat er erst ein kleines Loch gebohrt, windet er sich hinein in die kühle, feuchte Welt. Bohrt tiefer und tiefer, frisst sich kugelrund, der Nährstoff ist lecker.
Er lässt den Wurm wachsen, in die Länge. Plötzlich ist er ein Regenwurm, sein Körper war klein, jetzt ist er fett und lang.
Ein Spaten dringt tief ein, tief ins Erdreich hinein. Der Wurm wird zerteilt, in zwei Teile, keine Schmerzen er fühlte, denn ein Regenwurm spürt keine Schmerzen. Jeder Teil des einst großen Regenwurmes bohrt weiter Löscher, ins Erdreich, jetzt wächst ein jeder in die Länge, erreichen bald die Größe des Ur – Regenwurmes. Keiner der Beiden kennt ihm mehr, sie haben das Leben vergessen, wie es vorher gewesen, und bohren und bohren immer tiefer ins Erdreich hinein. Dann, keiner kennt mehr die Zeit, wann es war, stoßen sie zusammen, beim Graben. Wundern sich, über den Wurm, vor sich, der scheinbar an Schönheit alles andere hinter sich lässt. Jeder der zwei Regenwürmer glaubt sich am Ziel, seiner Reise angekommen zu sein.
Ja, vor jedem Regenwurm hat sich ein anderer Regenwurm postiert, der so unglaublich schön gewachsen war.
Jetzt hatte jeder gefunden, was jeder so lange suchte, nur eines kannte keiner, dass der andere, er selbst einst gewesen war.
Was lehrt uns diese kleine Geschichte? - suche und Du wirst finden, am Ende, wirst Du Dich vielleicht selbst finden!
Klaus Konty