Kapitel 23
Teil 3 – Zeitschleife
Der erste Kontakt
Nein, es war ganz sicher keine Einbildung gewesen, noch immer hallte sein Name wie ein Echo in seinem Kopf nach.
Immer wieder blickte er sich nach allen Seiten um, es konnte doch nicht wahr sein, es waren Stimmen, die ihm nicht bekannt vorkamen.
Sie schienen fast wie aus einer fremden, anderen Welt zu stammen.
Erst leise, als würde nur ein kleines, leises Echo sein. Innerlich schrak Anton zusammen, denn die aus weiter Entfernung kommenden feine Töne waren vorhanden, es war keine Einbildung, wie er es erst geglaubt hatte. Mit seinen Händen massierte er seine Schläfen, so vielleicht für eine kleine Entspannung zu sorgen.
Jedoch blieben die Töne weiter im Hintergrund bestehen.
Im Gegenteil, jetzt hatte er sogar das Gefühl, als würden sie an Intensität zunehmen. Sie wurden merklich lauter, als würden sie näher zu ihm kommen. Es war eine Männerstimme, die rief verwundert etwas in den Raum.
*Hört mich einer? *
Anton rief plötzlich laut:
„Hier bin ich, wo sind sie?“
Plötzlich war nur noch Ruhe, es herrschte Stille.
In Anton hatte sich eine Spannung aufgebaut, die ihm fast platzen ließ.
„Wo sind sie?“ - vernahm Anton plötzlich wieder.
Für Anton waren es Worte, die aus dem absoluten Nichts zu ihm ins Ohr drangen. Jedoch waren die Worte schon etwas lauter, und Anton hatte sogar das Gefühl, als würde eine Person neben ihm stehen. Anton starrte in etwas, was einfach nicht da war, und doch war da etwas, ganz dicht vor ihm.
Vor Anton eröffnete sich eine eisige, nicht zu fassende Kälte, ein Hauch, der nicht von dieser Welt sein konnte.
Unheimlich, etwas nicht sehen zu können, es nur zu spüren, und um Anton war es wirklich, als würde er mittendrin stehen, als etwas, was einfach nur unheimlich war. Hatte er gerade eben Finger an seinem Gesicht gespürt, Finger, die noch kälter waren, wie es das Eis niemals sein konnte.
„Sohn!“ - tönte es plötzlich, vor, um, in ihm, als wäre er selbst kein lebendiges Ding.
Jetzt riss er seine Augen weit auf, denn es war ihm plötzlich komisch zumute, denn so hatte ihm immer sein Vater genannt.
„Vater!“, rief er jetzt, doch seine Augen konnten ihm nicht sehen, es schien, als würde sein Vater durch eine andere Welt hindurch mit ihm Kontakt aufzunehmen wollen.
War sein Vater nicht vor einigen Jahren schon verstorben, da war Anton noch ein kleiner Junge. An diesem schrecklichen Tag konnte er sich noch gut erinnern, es war ihm, als wäre es erst gestern gewesen, als er aus der Schule gekommen war, stand seine Mutter mit wirklich verweintem Gesicht vor ihm. Da hatte er schon geahnt, dass da etwas Schlimmes geschehen war, etwas, was sein ganzes zukünftiges Leben verändern wird.
Sein Vater war einfach umgekippt, das Herz hatte von einem Moment zum nächsten aufgehört weiter zuschlagen. Auf seinem Schreibtisch fand Mutter eine kleine Notiz, von einem kleinen Gerät, was Anton mit Vollendung meines achtzehnten Lebensjahrs bekommen sollte.
Daran konnte sich Anton noch gut erinnern, denn es war vor zwei Monaten gewesen, als Mutter plötzlich vor ihm gestanden hatte, ihm das kleine Gerät in die Hand gedrückt hatte. Er hatte es von allen Seiten betrachtet, nur wofür es gut sein sollte, war ihm absolut unklar. Vielleicht ein kleines Radio, was sein Vater selbst gebaut hatte, und ihm jetzt zukommen lassen wollte. Allerdings, zumindest hatte Anton es gedacht, gibt es doch ganz andere, viel bessere kleine Radios, die nicht so unförmlich aussahen wie dieses kleine Elektroteil. An der Unterseite befand sich ein kleiner Knopf, mit dem es wohl aktiviert wird, trotzdem brauchte es doch auch eine Energiequelle, die im Laufe der Zeit sicherlich versiegt wäre. Zumindest kannte Anton keine Batterien, die so lange durchhielten. Außerdem liefen sie auch nach einer bestimmten Zeit aus, und dann war durch die Säure alle Kontakte in Mitleidenschaft gezogen, nicht mehr zu gebrauchen.
Anton hatte am Tisch gesessen, es war vor zwei Tagen, er hatte mit dem Ding herumgespielt, denn als Erinnerung wollte er es behalten, auch wenn er den Sinn nicht erkannte. Wie oft er den kleinen Knopf schon betätigt hatte, war ihm auch nicht mehr bekannt, wenn man mit etwas spielt, drückt man schon öfters drauf. Plötzlich hatte sich im Innern dieses Dinges etwas aktiviert.
Was es war? - konnte er im Nachhinein nicht mehr sagen, es geschah einfach, plötzlich. Er hatte sogar das Gefühl gehabt, als würden unsichtbare Ströme durch die Luft, hineingleiten, in dieses kleine Gerät hinein.
Anton überlegte, den fast hätte er das kleine Gerät fallen lassen, weil der Schreck einfach überwältigend wirkte.
Was es war? - konnte er nur erraten, vielleicht waren es Energieströme, die aus der Steckdose hinein in dieses kleine Gerät strömten. Er wusste es nicht, Fakt war nur, dass für einen kurzen Moment das kleine Gerät hell erleuchtet war, als würde etwas im Gang gesetzt, was für ihm gerade nicht erklärlich war.
Konnte es mit dem zusammenhängen, was er jetzt hier empfand, diese Kälte, diese kalte Berührung aus dem Nichts heraus? Das helle Licht, so wie dieses kleine Gerät geleuchtet hatte, war urplötzlich erloschen, als hätte es die Unendlichkeit einer anderen Welt ausgeschaltet.
Natürlich war da noch eine andere Erklärung möglich, es konnte durchaus sein, dass er langsam, aber sicher verrückt wurde. Eines wusste Anton natürlich, wo nichts ist, kann auch nichts erscheinen, es sei denn das sein Kopf, ihm solche Gedanken einreden wollte. Trotzdem blieb eine laute Frage, die ihm nicht mehr loszulassen schien. Es war mein Vater gewesen, der hatte mich doch angesprochen, und wenn es Vater war, musste er aus dem Reich der Toten gekommen sein. Anton überlegt jetzt mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck – vielleicht hatte ja dieses kleine Elektrogerät etwas damit zu tun, einen Zugang in unsere Welt zu legen?
Ende Teil 3 - der erste Kontakt
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