Kapitel 24
Teil 4 Zeitschleife
Paradies und der Höllengrund liegen dicht beieinander!
„Anton!“ - Fange an zu überlegen, und du bist nicht verrückt.
Erst hatte Anton gedacht, er hatte es selbst gedacht, jedoch waren die Worte so deutlich in seinem Kopf von außen eingedrungen.
Es konnte kein eigener Gedanke sein.
Es war keine Einbildung, er hatte es wirklich gehört, er hatte seinen Vater gehört, und jetzt wieder, alles schien plötzlich wie ein Film abzulaufen, er war scheinbar gefangen in einer Aura, die es so überhaupt nicht geben durfte.
Zumindest hatte es Anton gedacht, dass aus dem Nichts – nichts kommen konnte.
Die Welt drehte sich immer weiter, und die Erkenntnisse schreiten auch immer weiter voran.
Warum er aber plötzlich seinen Vater hörte? - der aus der Dunkelheit heraus mit ihm sprach, das war wirklich ein komisches Ding.
Gerade erst gestern hatte er eine Doku gesehen, wo es um Bewusstsein ging, aus Bewusstsein Materie entstehen kann, Materie, die sich in die Realität manifestieren konnte.
Da traten in Anton die komischsten Vorstellungen durch den Kopf. Wenn sich Materie, nur durch den Willen eines Gedanken entstehen konnte, dann sah er sich schon in seiner Stube sitzen, an etwas denken, und schon erfüllten sich lang gehegte Wünsche. Ein neues Auto, nur daran denken, und vor allem wo es sich materialisieren sollte, einsteigen und das Leben genießen.
„Ich komme runter!“ - rief plötzlich sein Vater aus der Leere vor sich.
„So einfach ist es nicht!“ - dann herrschte wieder Stille.
Ja, dachte Anton, alles, was so einfach sein könnte, geht dann nicht, außerdem würde wohl dann diese Welt im Müll untergehen. Dann würden so manche Experten aus dem Wünschen nicht mehr herauskommen. Im Endresultat würden die ganzen materiellen Wünsche nicht gebraucht werden. So viel zum Bewusstsein, denn dann müssten alle erst ein Bewusstsein aufbauen.
Gerade war es Anton, als ob er selbst neben sich stand, überhaupt nicht real, er blickte an sich herunter, denn alles an ihm fühlte sich plötzlich absolut leicht an. Als würde sein Gewicht fort sein. Ein Gedanke wollte sich in ihm festsetzen, was ist, wenn er sich jetzt hier und überhaupt auflösen würde, nur noch sein Geist vorhanden ist. Denn das mit dem Bewusstsein ließ ihm absolut keine Ruhe mehr.
Nur warum sich plötzlich seine Materie von ihm verabschiedet haben sollte? - konnte er nicht nachvollziehen. Aber wenn sich sein Geist von seinem Körper losgelöst hatte, er sich im frei im Raum bewegen konnte, dann war er doch nur noch ein Geist. War er vielleicht auch gestorben? - hatte es selbst noch nicht gemerkt, nur noch sein Bewusstsein war vorhanden. Innerlich stieg unglaubliche Angst auf, denn wenn er sein Vater wahrnehmen konnte, der schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilte. Es war doch einfach nur eine Weiterentwicklung der gegebenen Umstände, wer Tote hören konnte, war vielleicht selbst nicht mehr am Leben.
„Was für einen Blödsinn!“
„Sohn, was denkst du denn hier?“
Blödsinn, hatte sein Vater eben gesagt, nur warum konnte er ihm denn hören, war er dann nicht selbst schon Tod?
Konnte es sein? - fragte sich Anton, dass ich überhaupt nicht tot bin, einfach nur in einem Traum verwickelt war, der es in mir entstehen ließ.
„Nimm dich endlich zusammen, es ist so, wie es eben ist, man muss nicht alles hinterfragen!“
„Nein, du bist nicht Tod, du lebst!“ - hallte es unverblümt in Antons Ohren.
Jetzt verstand Anton nichts mehr, er konnte seinen Vater hören, wie er sprach, konnte ihm aber nicht sehen. Das ergab einfach keinen Sinn, und die Dunkelheit um ihm herum schien sich auch nicht aufzulösen, er war gerade in einer Situation, die ihm nur noch eine Vermutung als die wahrscheinlichste sein konnte. Er musste tief und fest schlafen, er war in eine Traumwelt gesunken, wo alles möglich sein konnte, selbst dass er schon verstorben war. Jetzt war er in der Totenwelt, streifte durch die Höhen und Tiefen menschlichen Versagens, und eine Rückkehr war ausgeschlossen. Er musste einfach nur sein Bewusstsein einschalten, nachdenken, was er machen konnte, dann würde sich schon alles von selbst erledigen.
„Es wird sich aber nichts von selbst erledigen!“ - sprach sein Vater aus der noch immer unsichtbaren Ebene zu ihm.
In Anton schien jetzt sein eigenes Bewusstsein die Regeln übernommen zu haben.
Fast wie ein Wunsch, der plötzlich in Erfüllung ging, entstanden neben Anton Büsche, Bäume und Blumen, die in den schönsten Farben blühten. Über ihm strahlte die Sonne nicht heiß, wie sie manchmal eben auch scheint, sodass man keine Luft mehr bekommt.
Nein, es war eine angenehme Wärme, und man musste nur an eine Abkühlung denken, dann wehte ein angenehmes Lüftchen über den eigenen Körper hinweg. Blickte er nach oben, blendete die Sonne in seine Augen, dann wurde der Wunsch, der eigentlich noch gar kein Wunsch war, mit einer kleinen Wolke erfüllt.
Siehe da, es blendete nicht mehr, und taten ihm die Füße weh, stand plötzlich vor ihm eine kleine Bank bereit, damit er sich hinsetze, sich ein wenig auszuruhen. Ein süßes Mädchen kam auf ihm zu, vor sich schob sie einen kleinen Wagen daher. Auf den Wagen standen die leckersten Speisen und Getränke. In Anton regten sich Hunger, und alles in ihm wurde neugierig, wie die Speisen und Getränke wohl schmecken könnten. Das süße, junge Mädchen hatte eine zarte, zirpende Stimme, als würde sie überhaupt kein Mensch sein. Dann verwandelte sie sich urplötzlich, wurde grauer, dann hässlicher, schon stand vor Anton ein kleines, finsteres Monster, was auf der Nase eine große, dicke Warze hatte. Aus der Warze wuchsen drei schwarze Haare heraus, die unglaublich lang waren.
Lang im Gegensatz zu der Warzen Größe. In Anton hatte sich etwas materialisiert, eine Erkenntnis, dass es nur ein kleiner Schritt war, und schon befand man sich im Höllengrund, der einfach nur schmutzig und dreckig war.
Ende Teil 4 Zeitschleife