Du drehst wie verrückt am Ruder. Um dich herum fallen Schüsse, Meerwasser spritzt auf. Das Segelboot bockt jetzt unter dir, als hätte es furchtbare Angst. Dir ist nicht anders zumute, während du blind versuchst, den Schüssen auszuweichen, die in deinem Rücken fallen. Beißender Pulvergeruch und die Schreie der Piraten erfüllen die Luft.
Plötzlich hörst du Holz splittern, dann fällt ein Schatten auf dich. Noch bevor du weißt, wie dir geschieht, hat dich der fallende Mast unter dem großen Segel begraben. Du verlierst den Halt am Ruder und stürzt auf die Planken. Panisch versuchst du, dich aus dem schweren Tuch zu befreien, doch dadurch wickelst du dich nur noch stärker in die Taue ein.
Wieder kracht eine Kanone ohrenbetäubend laut. Du fährst zusammen. Dein Schiff, dass jetzt ohne Segel keinen Antrieb mehr hat, wird getroffen. Das Holz unter dir bockt, dann hörst du Wasser sprudeln.
Zwei Schüsse später hat sich der Boden unter dir in ein kleines, durchnässtes Trümmerstück verwandelt. Das Segel, unter dem du noch gefangen bist, saugt sich mit Wasser voll. Langsam, aber beständig zieht es dich und dein Floß in die Tiefe.
Du bekommst Wasser in Mund und Nase. Der Salzgeschmack begleitet dich durch deine letzten Sekunden im Leben. Du schnappst nach Luft, doch es dringt nur neues Wasser in deine Lungen. Nach zwei scheinbar unendlichen Minuten umhüllt dich endlich Dunkelheit und du bekommst nicht mehr mit, wie sich dein Körper in seinem verzweifelten Kampf um Sauerstoff verkrampft.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!