Die kahlen grauen Wände des Rings waren deprimierend. In der Zitadelle durchbrachen wenigstens vereinzelte Werbetafeln oder gestrichene Wohnungsfassaden die Monotonie. Die einzige Farbe, die wir hier ab und zu zu sehen bekamen, war die des getrockneten Blutes all jener, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten hatten.
Einige Datenkabel waren in den Wänden verlegt, so konnte Cass etwa auf Überwachungskameras im Ring zugreifen. Alles, was sie an der Oberfläche verlegt hatten, war schon lange geplündert worden. Auch Schnittstellen zum Netzwerk und die Nahrungssynths befanden sich alle in Bereichen, die von Gruppierungen und Banden kontrolliert wurden. Wenn sie mit jemandem reden oder etwas essen wollte, musste sie laufen. Deswegen liefen auch wir jetzt.
Wir kamen vor einem großen Tor zum Stehen, das sich nicht automatisch öffnete, als wir darauf zugingen. Unsere Führerin runzelte die Stirn. "Mann, irgendjemand muss den Gang für sich in Anspruch genommen haben und einen Tek in der Gruppe haben, der das Tor blockiert hat. Wir müssen einen Umweg gehen."
"Können wir die Sperre nicht umgehen?", fragte ich.
"Siehst du irgendwo ein Zugangsterminal für das Tor?", stellte sie in besserwisserischem Ton ihre Gegenfrage.
"Brauch ich nicht. Falls ich das Tor nicht aufbekomme, haben wir immer noch Sergej. Der hat Erfahrung darin, Tore zu Kleinholz zu verarbeiten."
Sergej grinste und spannte demonstrativ die Muskeln an, während ich auf das Tor zuging.
"Na, da bin ich mal gespannt. Brutus, halt uns den Rücken frei, solange die Opas hier ihr Glück versuchen."
Ihr Leibwächter drehte sich zum Gang hin und ich widmete mich dem Tor. Ich tauchte in das Steuerungsnetzwerk ein und entdeckte, dass es einfach nur verschlossen war. Es waren keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, um den Zugriff zu schützen. Ich verstand auch warum. Das Terminal der Tür befand sich auf der anderen Seite und war vom Gesamtnetzwerk des Rings abgekoppelt worden. Auf brachiale Weise wahrscheinlich, wie etwa dem Durchtrennen der Kabel. Ohne meine Tricks wäre es also nur möglich, die Tür von der anderen Seite aus zu öffnen. Ich folgerte, dass, wer auch immer die Tür verschlossen hatte, das Gebiet hinter dieser Tür vollständig kontrollierte und sich dort sicher genug fühlte, um keine Sicherung einbauen zu müssen. Dort hineinzugehen, roch nach Schwierigkeiten.
"Die gute Nachricht ist, dass ich die Tür problemlos öffnen kann", erklärte ich.
"Was ist die Schlechte?", fragte Sergej.
"Ich denke, dass auf der anderen Seite Ärger auf uns wartet."
"Wir müssen da aber durch", sagte Cass bestimmt. "Die anderen zwei Routen führen uns entweder durch das Jagdgebiet des O48-Killers oder der Hammerhand Gang."
"Die sind fieser als wir?" Sergej setzte dazu eine besonders grimmige Miene auf.
"Ha, überschätz dich mal nicht, Opa", konterte Cass. "Ich alleine würde da wahrscheinlich durchkommen, weil ich den Ring kenne, aber mit euch im Schlepptau? Nie im Leben."
Sergej runzelte die Stirn und ich stellte eine Frage, bevor er die Kleine noch auseinandernahm. "Was ist das Fieseste, das es im Ring gibt?"
"Schwer zu sagen, das kommt drauf an, mit welchen gesellschaftlichen und ethischen Prinzipien du aufgewachsen bist."
"Würde sich von all diesen fiesen Dingen, die dir im Kopf rumschwirren, irgendeines in einem Tunnel einsperren, statt uns zu jagen? Wäre etwas davon in der Lage, die Tür zu verriegeln?"
Cass verschränkte die Arme, starrte eine Stelle an der Wand an und wippte herum. "Nein, so gesehen fällt fast alles weg, das schlimmer ist als der O48-Killer oder die Hammerhand Gang."
"Fast alles?" Ich wägte in Gedanken ab, wie groß die Wahrscheinlichkeit war, dass uns tatsächlich etwas Übles bevorstand, wenn wir durch den Tunnel gingen, statt durch die Gebiete, bei denen wir wussten, wer dort unterwegs war. Klar, in einem Film würde in diesem Tunnel eine Katastrophe auf uns warten. Ein Glück, dass ich in keinem mitspielte. "Okay, ich denke, das muss reichen. Für mich ist das die bessere Wahl. Ich öffne jetzt das Tor. Macht euch bereit."
Dann gab ich den Befehl dazu. In dramatischer Geste presste ich meine Handflächen gegen die Flügel des Tores, murmelte unverständlichen Quatsch vor mich hin und bewegte meine Hände nach außen, während sie sich quietschend auseinanderbewegten. Der Tunnel dahinter war in Finsternis gehüllt. Irgendwo in der Ferne erklang ein Scheppern, anschließend erwartete uns nur noch Stille.
"Kannst du auch noch das Licht anmachen?", fragte Sergej.
"Nicht von der Tür aus." Ich legte meine Hand auf die Wand. Aber ich spürte nichts. "Nein, tut mir leid. Aber ..."
Ich erinnerte mich an die Funktion der Anzüge, die die Siks in Numbakas Video getragen hatten, und ging die Eigenschaften von meinem durch. Ja, er besaß eine Leuchtfunktion. Einen Gedanken später ging ein weißliches Glimmen von meinem Torso aus. Es war so intensiv, dass es sogar die Synthetikklamotten über dem Anzug durchdrang und verschaffte uns eine Sicht von einigen Metern.
Ich hatte erwartet, etwas Schreckliches zu erblicken. Wände, die von den Zeugnissen eines Gemetzels geziert waren oder eine Horde Eiszombies, die erschrocken vor meinem Licht ihre Augen schütze, nur um sich dann doch hungrig auf uns zu stürzen. Es empfingen uns aber nur die grauen Wände, die uns schon den Rest des Weges bis zu diesem Punkt begleitet hatten. Cass schien nichts dergleichen erwartet zu haben und gab Brutus den Befehl voranzugehen.
Bisher hatten in den Gängen fast alle Lampen gebrannt. Ausfälle waren selten, es sei denn, jemand half nach. Denn nachdem klar wurde, dass die Menschheit unbestimmte Zeit in einem gigantischen Sarg verbringen muss, gehörten Dinge wie Sollbruchstellen der Vergangenheit an. Das Zeug musste einfach für die Ewigkeit halten. Das hatte ich in einer kleinen Geschichtsstunde von einem der alten Teks irgendwann mal im Hort aufgeschnappt.
Die Lampen in diesem Gang mussten absichtlich gelöscht worden sein. Ich fragte mich nur, aus welchem Grund. Bisher hatten wir nichts Interessantes entdeckt, für das sich dieser Aufwand gelohnt hätte.
Plötzlich waren Schritte zu hören, die sich schnell von uns entfernten, gefolgt von einem lang gezogenen und klagenden "Nein". Ich beschleunigte meinen Schritt und kam an einer Tür vorbei, die offen stand. Ich hielt an und sah hinein.
"Bei Bedrohung schießen!", instruierte Cass, die jetzt auch ankam, ihren Leibwächter und er drückte sich an mir vorbei, bevor ich mehr erkennen konnte.
Es ertönte kein Schuss. Der einzige Laut, der aus dem Raum zu hören war, war ein leises Wimmern. Dann eine Stimme, die immerzu dieselben Worte wiederholte: "Sie haben mich gefunden."
Ich machte ein Handzeichen und wir folgten dem Roboter so lautlos, wie möglich. Der stand reglos da und blickte in eine Ecke. Ich spähte an Brutus vorbei und entdeckte dort eine zusammengekauerte Gestalt in einem grünen Overall, den Kopf an die Brust gedrückt und die Arme schützend darüber gepresst. Sie hatte uns den Rücken zugedreht und ich sah, dass sie zitterte.
Ich machte einen Schritt auf sie zu, doch Sergej hielt mich an der Schulter zurück und schüttelte den Kopf. Ich drehte mich um und warf ihm einen Blick zu, der sagte, dass ich mir sicher war, dass ich tun wollte, was ich tat, und er ließ los. Ich ging näher heran und entdeckte weiße Flecken in sonst schwarzem, kurzem Haar, zu unregelmäßig, als dass es ein gewünschter Effekt sein konnte. Vom Körperbau her musste es sich um einen Mann handeln. Ich beugte mich zu ihm herab und legte meine Hand auf seine Schulter. Er hörte auf zu zittern.
Ruckartig drehte er sich zu mir um und starrte mich an. Das Entsetzen war ihm ins Gesicht geschrieben. "Sie kommen!", flüsterte er mir zu.
"Beruhig dich. Wer kommt?" Ich unterdrückte den Adrenalinstoß, den seine plötzliche Bewegung ausgelöst hatte, und bemühte mich um einen beruhigenden Tonfall.
"Die Männer in Schwarz. Sie nehmen einem alles. Sie kommen. Sie holen mich." Seine Stimme war kaum wahrnehmbar. Er drehte seinen Kopf wieder in die vorige Stellung und begann erneut zu zittern.
"Der Kerl ist ja vollkommen hinüber", kommentierte Cass die Szene. "Wenn du lang genug hier bist, alleine in der falschen Gegend, dann kann dich das wahnsinnig machen."
Einer Eingebung folgend fragte ich: "Meinst du, Ruiz nimmt ihn auf? Vielleicht beruhigt er sich, wenn er eine Weile unter Menschen ist."
"Ehrlich?" Cass schüttelte ungläubig den Kopf. "Wenn wir den mitnehmen, können wir gleich direkt durch ein Bandengebiet gehen. Was ist, wenn der austickt und uns in den Rücken fällt, wenn wir unterwegs doch ne Bande treffen?"
Ich fragte mich, wie lang sie schon hier war. Was der Ring mit ihr gemacht hatte, dass sie den Mann lieber zurückließ, statt ihm zu helfen. Ich sah zu Sergej, der die Schultern zuckte. "Sie hat schon recht, einfacher wird unser Weg sicher nicht, wenn wir ihn mitschleppen."
Der Mann hatte inzwischen angefangen "Sie kommen!" vor sich hinzumurmeln und ich hatte das leise Gefühl, dass sein panischer Gemütszustand auf mich überspringen konnte, wenn er nicht bald aufhörte.
"Wir …", begann ich, als er sich plötzlich meinem Griff entwandte, umdrehte und in Richtung der Tür rannte. Sergej versuchte, ihn am Arm zu packen, aber der Mann wich behände aus.
"Sie kriegen mich nicht!", schrie er, bevor sich die Tür knallend schloss. Es tat einige weitere dumpfe Schläge, bis wieder Stille einkehrte. Ein Verriegelungsmechanismus?
"Oh Mann, jetzt hat er uns eingesperrt.", piepste Cass, deren Stimme mir in dem Moment fast genauso auf die Nerven ging, wie die des Mannes. "Ich hoffe, du willst unterwegs nicht jedem helfen, dem wir begegnen. Brutus, schneid die Tür auf!"
Unbehagen kroch meinen Nacken hinauf. Ich wollte nicht in diesem Raum eingesperrt sein. Meine Finger begannen zu zittern. Nicht mit diesen Leuten. Bei Cass konnte es sich in Wirklichkeit um ein Bandenmitglied handeln und sie führte uns jetzt genau zu ihnen. Vielleicht war das hier einfach nur Teil ihres Plans. Gleich würde ihr Roboter auf uns losgehen, statt auf die Tür. Und Sergej? Der hatte jetzt eine perfekte Gelegenheit, sich für den Tod seiner Familie zu rächen, für den er mich verantwortlich sah.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie er sich bewegte. Holte er zum Schlag aus?
"Hey, mach keine Dummheiten!", rief ich ihm zu.
"Was?" Seine Augen waren weit aufgerissen. "Der Einzige, der hier Dummheiten macht, bist du. Wir hätten an diesem Raum einfach vorbeigehen können. Aber nein, der Herr Pfadfinder musste ja eine gute Tat begehen und versuchen, einen irren Verbrecher zu retten."
Cass beobachtete uns und setzte sich dann einfach neben uns auf den Boden. "Brutus, Lademodus", murmelte sie. Der Roboter blieb daraufhin einfach reglos vor der Tür stehen.
In meinem Ohr ertönte ein Piepsen, das sich in einem Intervall von einer Sekunde zu wiederholen schien. Schlug mir die Situation jetzt schon auf mein Hörvermögen?
"Eigentlich ist es ja nicht die erste Dummheit. Warum mussten wir damals dieses blöde Raumschiff betreten? Wir hätten doch einfach im Krankenhaus bleiben können und warten, bis das Militär das Ding wegbombt. Dann müssten wir nicht an diesem Ort unser Dasein fristen. Ohne Freunde und ohne Familie." Seine Worte klangen bitter.
"Wir wären alle gestorben!", schrie ich ihn an. "Die Welt ist untergegangen. Nur die, die einen Platz in einer Zitadelle bekommen haben, haben überlebt. Es ist nicht meine Schuld." Nach dem anfänglichen Schrei wurde meine Stimme von Wort zu Wort leiser. Der Zweifel, was von dem Geschehenen wirklich meine Schuld war, nagte an mir. Das war der Fall, seitdem wir hier aufgewacht waren, aber ich hatte es geschafft, ihn zu verdrängen. Unser gemeinsames Ziel, etwas über unsere Vergangenheit herauszufinden, half mir dabei. In diesem Moment drückte die Last der Schuld so stark auf mir, dass ich mich am liebsten zusammengekauert hätte, genau wie der Mann gerade.
Jetzt holte Sergej tatsächlich aus. "Du hast uns das alles angetan! Damit kommst du nicht davon. Diesmal nicht!" Während er auf mich zustürmte, gewann das Piepsen an Intensität. Aber ... war das überhaupt ein Piepsen? Nein, es war etwas anderes. Ein Wort, dass sich immer wieder wiederholte: "Achtung!"
Sein Schlag kam so langsam, dass ich ihm mühelos ausweichen konnte. Danach taumelte er ein paar Schritte nach vorne und blieb verwirrt stehen, bevor ihm wieder einfiel, dass er mich zu Kleinholz verarbeiten wollte. Er drehte sich um und stürmte auf mich zu. Ich schaffte es, dem Angriff auch diesmal zu entgehen, auch wenn es knapper war. Das Adrenalin vertrieb meinen Wunsch, mich hinzusetzen und mich meinem Selbstmitleid hinzugeben. Ich brachte einigen Abstand zwischen uns und schloss ein Auge.
Eine rote Warnmeldung flackerte auf. 'Spuren des Toxins T307 in der Luft festgestellt', lautete die genauere Beschreibung der Warnung und die Empfehlung war, das Filtersystem des Anzugs zu aktivieren. Das tat ich und spürte fast augenblicklich, wie sich die Qualität der eingeatmeten Luft verbesserte.
Dann traf mich die Wucht von Sergejs Körper, der mich gerade rammte und gegen die Wand stieß. Weitere Warntöne erklangen, worauf ich blinzelte und die freundliche Information las, dass ich mich bei nächster Gelegenheit in einem MedCenter auf gebrochene Rippen untersuchen lassen sollte.
Mein Verstand klarte etwas auf. Wir befanden uns wahrscheinlich in einem der alten Labore. Wer weiß, was für Versuche sie hier durchgeführt hatten. Ich war jetzt gegen das Gift geschützt, aber die anderen nicht. Wenn ich mich darauf verlassen konnte, dass alle Betroffenen sich am Ende zusammenkauern oder einfach ruhig hinsetzten, konnte ich warten, bis Sergej aufhörte, mich anzugreifen. Aber ich hatte eher das Gefühl, dass er stetig aggressiver wurde. So würde ich auch keine Gelegenheit bekommen, das Schloss der Tür zu öffnen. Er würde mir wahrscheinlich nicht dabei helfen. Zumindest nicht freiwillig.
Also bewegte ich mich, unter den Schmerzen in meinen Rippen, in Richtung Tür und streckte einladend die Arme aus. "Komm doch her und verpass mir eine mit deinem Eisenarm. Was anderes als zuschlagen, kannst du eh nicht. Und noch nicht mal das kannst du richtig. Selbst Klara schlägt härter zu!"
Er brüllte etwas Unverständliches, riss seinen Arm zurück und stürmte auf mich zu. Meine Beine zitterten und zwar nicht wegen des Toxins. Ich musste mich wirklich zwingen, um stehen zu bleiben, denn ich wusste, wie Sachen aussahen, an denen er seine Wut ausgelassen hatte. Kurz bevor er mich erreichte, sprang ich zur Seite. Ich bildete mir ein, den Unterdruck zu spüren, als sein Arm an mir vorbeisauste und mich nur um ein Haar verfehlte.
Die Tür gab ein ohrenbetäubendes Quietschen von sich, als er in sie statt in mich hineinrannte. Zuerst sah es so aus, als hätte diese Attacke nicht ausgereicht, dann gab sie unter dem Druck nach und fiel zusammen mit Sergej in den Gang hinein.
Ich schloss ein Auge, um die Luftzusammensetzung zu prüfen, und stellte zufrieden fest, dass sich der prozentuale Anteil des Toxins verringerte, als die Luft des Ganges sich mit der des Raums vermischte. Es würde sicher etwas dauern, bis das einen Effekt bei Sergej zeigte, also blieb ich auf der Hut. Doch er setzte sich einfach nur auf die Tür und wurde genauso still wie Cass oder ihr Roboter. War das der Endzustand, den die Opfer des Giftes irgendwann einnahmen? Ob der Mann ebenfalls unter der Folge des Giftes gelitten hatte oder wirklich verrückt war? Ich verzichtete darauf, ihn zu verfolgen und nachzufragen.
Ich packte Cass unter den Armen und zog sie aus dem Raum, ohne dass sie sich beklagte oder Widerstand leistete. Dann setzte ich sie im Gang gegen die Wand. Hier draußen würde der Effekt schneller verfliegen. Dann hielt ich Wache und wartete. Der Captain hätte mir ruhig auch eine Waffe einpacken können, dann hätte ich das Gefühl gehabt, dass ich die beiden wirklich beschützen konnte.
Ein paar Minuten später stöhnte Sergej und rieb sich den Kopf. "Scheiße, ich hätte gestern nicht so bechern sollen. Hab ich dich verletzt?"
"Eine oder zwei Rippen könnten gebrochen sein. Keine Ahnung, ob es hier ein MedCenter gibt, in dem ich das überprüfen lassen kann."
"Tut mir echt leid. Ich weiß auch nicht, ich war plötzlich so wütend auf dich. All das, was wir hier und davor erlebt haben, kam plötzlich hoch und …"
"Mach dir keinen Kopf", unterbrach ich ihn. Ich wollte mich darüber nicht unterhalten. "Wir sind gerade alle vergiftet worden. Es war gut, dass du mich angegriffen hast, sonst würden wir jetzt gemeinsam in diesem Raum sitzen, bis wir verhungert wären."
Dann wurde auch Cass langsam wieder klar. "Scheiße, Mann. Ab jetzt gehen wir in keine komischen Räume mehr und versuchen, irgendwen zu retten", sagte sie und stand zittrig auf. "Brutus, voran, Wachmodus!"
Der Roboter stieg über die knirschenden Reste der Tür und Sergej sprang auf, um nicht unter seine Füße zu geraten. Dann folgten wir Brutus und Cass. Den Mann aus dem Raum sahen wir nicht wieder.
Nach einer Weile erreichten wir ein weiteres verschlossenes Tor, dessen Öffnung uns wieder in einen beleuchteten Teil des Ringes führte.