Ich ließ nochmal die Energie meines Odems durch das Gerät fließen und zielte wieder auf ihn. Aber in dem Moment hatte er bereits das komplett verrostete Schwert meines Mitstreiters zerbrochen. Ein Wasserarm fing das vordere Bruchstück auf, formte sich zur Kugel und verschlang das Eisenstück mit einem lauten Blubbern. Das Nächste, was ich sah, war wie das Eisenteil aus der Wasserkugel auf mich zu flog. Bevor ich reagieren konnte, bohrten sich die Überreste in meine Hand und ich schrie vor Schmerz auf. Der Phönix schickte währenddessen einen weiteren meiner Kameraden mit einem gezielten Kettenstoß zu Boden. Der andere wurde von einem Wasserarm gepackt und in meine Richtung geschleudert. Ich krachte mit einer solchen Wucht mit ihm zusammen, dass ich einfach am Boden liegen blieb, unfähig wieder aufzustehen. Assur blickte den Phönix fassungslos an.
„Ich glaube du kannst mir in aller Ruhe meine Fragen beantworten.
Assurs überraschtes Gesicht verzog sich zu einem verächtlichen Blick. „Wenn du so schlau bist, dann beantworte deine Fragen doch selbst.“
„Was genau ist passiert, dass du ihn so sehr hasst?“
„Was passiert ist? Er ist schuld daran, dass meine Familie tot ist. Er war nicht da, um sie zu beschützen!“
Assur griff erneut an, aber sein Gegner wich dem Hieb mit Leichtigkeit aus. „Hat er das? Selbst wenn das stimmt, gibt dir das noch lange kein Recht, Jones zu verurteilen.“
„Wag es nicht, in meiner Gegenwart von ihm zu reden.“ Assur sprang und versuchte den Phönix mit seinem Bein zu treffen, doch wieder wich dieser mit Leichtigkeit. „Wenn du ihn kennen würdest, würdest du wissen, dass ihn keine Schuld trifft!“
Assur steckte so viel Kraft in seinen Angriff, dass der Beton zersplitterte. „Was weißt du schon von ihm!? Er war Soldat, er hatte es versprochen, dass er mir helfen würde.“
Die Augen des Phönix leuchteten kurz auf und sein Blick schüchterte sowohl mich als auch Assur ein. „Nur Feiglinge suchen ausreden! Was hat er denn getan, dass du ihn so verachtest?“ Er ließ eine Wasserkugel vor seiner Hand schweben. „Du solltest dir die Frage stellen, ob die Anschuldigung gegenüber Jones nur eine Fassade ist, um dein eigenes Versagen zu rechtfertigen.“
War das echt, was ich da sah? Assur schien eine Träne aus seinem Auge zu laufen. Aber ich musste mich irren. Assur war nun wütender als zuvor und kämpfte umso verbissener.
Aber ich sah schon, dass der Phönix ihm klar überlegen war. Schließlich packte der Mann Assur am Arm und drückte ihn gegen eine Wand. „Gib es ruhig zu. Deinen Selbsthass versuchst du durch dein Gräuel auszulöschen.“
„Was bleibt mir anderes übrig!?“
„Was bleibt, ist allein Gnade und Vergebung.“
Mit diesen Worten warf er Assur zu Boden, wo dieser auch liegen blieb. Ich hörte noch ein schwaches Schluchzen von ihm. Der Phönix schritt indes aus der Gasse und verschwand, während ich noch ein leichtes Piepen hörte, das aber nach einige Momenten verstummte. Wohl etwa ein Tinnitus, den ich mir eingefangen hatte.