Das Bandenmitglied
Der Bastard hatte die Frechheit uns nach dem Dosenwurf auch noch den Mittelfinger entgegenzustrecken! „Dir werde ich das Gesicht wegschmelzen, du Arsch!“, rief ich ihm aus dem Fenster hinterher. Jetzt war ich erst recht sauer! Mein Kumpel musste wegen des Einschlags eine schwere Bremsung einlegen. Zudem sah er, dass das Mädchen in die andere Richtung lief. „Machen wir es so, ich weiterhin den Jungen, das Mädchen überlasse ich dir!“
„Mach ich!“
Sollte er ruhig das Mädchen verfolgen. Die Sache mit der Kackbratze wurde langsam was Persönliches. Mit einen lauten Knall stieß ich die Tür auf, rutschte rüber ans Steuer und drehte das Carriage um. Ich nahm Fahrt auf und raste die Straße entlang, wo der Junge abgebogen war. Ich spürte das Eisen unter dem Leder, als ich es drehte und abbog. Ich lächelte grimmig, als er keine Möglichkeit hatte auszuweichen.
Ich beschleunigte und in Zeitlupe schwand der Raum zwischen uns. Danach kam aus meinen Mund eine lautes: „Was zum…“
Auf einmal dreht er sich schlagartig, sprang auf die Motorhaube und ich konnte nur zusehen, wie er die Richtung wechselte, während ich nur verdutzt hinterher sah.
Ich riss das Lenkrad rum, dass die Reifen quietschten. Nochmal würde er mich nicht reinlegen! Ich trat auf die Tube, um ihn so schnell wie möglich wieder einzuholen. Ich versuchte mein möglichstes um einzuschätzen, welchen Weg er nehmen würde. Nach wenigen Minuten fahrt bekam ich ihn wieder zu Gesicht und das ganze entwickelte sich zu einer Vervenraubenden Verfolgungsjagd. Dann kam die nächste Abzweigung und ich war nur wenige Meter von ihm entfernt. Zu meiner Schadenfreude lief der Junge nun direkt in eine Sackgasse und bleibe einfach stehen.
Ich gab Gas, richtig viel Gas! Aber was dann kam, hatte ich nicht auf dem Schirm. Der Junge verschwand einfach! Und ich krachte mit voller Wucht gegen die Wand!
Es rumste gewaltig, das Metall quietschte und die Scheibe zerbrach. Ich hatte Glück, dass ich das überlebte. Wäre nicht der Sicherheitsgurt gewesen, hätte es mich direkt durch die Scheibe geschleudert.
Grummelnd trat ich die Tür auf und sah, wie der Knabe mit einem breiten Grinsen dastand. Rotzfrech streckt er den Daumen nach unten. „Dude, mach mal einen Führerschein!“
Ich ließ meine Flammen auf ihn los. „Du hast echt Nerven! Brenn, du Bastard!!!“
Doch wieder merkte ich, dass was nicht stimmte, denn die Flammen blieben einfach stehen.
Der Junge grinste wieder. „Ich habe zwar keine Erfahrung bei Prügeleien, aber das brauch ich auch nicht.“
Ich überlegte, warum er es nicht ständig einsetzte. Entweder hatte diese Magie ihre Grenzen oder er beherrschte sie noch nicht so gut.
„Tut mir leid, ich muss weiter. Jemand wartet nämlich auf mich!“
„Hey, warte.“
Nun lief er zu einer Regenrinne, machte einen Satz nach oben, und kletterte dann auf das Dach. Den Jungen einzufangen kann ich also vergessen, nicht ohne eine Knarre.
Das war genau das passende Stichwort, als er angeschossen wurde! Es ging so schnell, dass ich den Knall nicht bemerkte. Hinter mir stand auf einmal der Vizeboss. Ich hatte wohl nicht mitbekommen, wie der Wagen rangefahren war. Das Gewehr lag ruhig in seiner Hand, aus dem noch der Rauch qualmte.
Ich schaute wieder aufs Dach, aber anscheinend hatte es der Junge noch geschafft, auf das Dach zu kommen. „Wollen Sie, dass ich ihm nachsetze?“
„Das wird nicht nötig sein, das Gewehr verfügt über einen Adapter, das Spezielle Odemprojektile abfeuert.“
„Was für Projektile?“
„Magieprojektile! ihr Bauern habt ja kein keinerlei Ahnung von Technik.“
„Aber der Junge...“
„Du meinst seine Odemfähigkeit? Wenn er aufwacht, wird es mit seinen begrenzten Fähigkeiten das nicht mehr rückgängig machen können.“
Ich staunte, aber war gleichzeitig verärgert. „Ihr habt uns die Scheiß Drecksarbeit machen lassen ohne...!“
„Hüte deine Zunge! Wer hat den Wagen denn zu Schrott gefahren!?“
Ich hatte wohl keine Wahl als die ganze Sache zu schlucken.