„Darauf habe ich Paula geantwortet, dass ich Dich niemals freigeben könne“, sagte Alicia mit etwas erhobener Stimme.
„Du, lieber Marcus, seist mein einem Bruder gleicher Freund für das Leben. Mit ihm hätte ich vor kurzem auch das erste Mal großartigen Sex erleben dürfen. Wir beide, Du und ich, seien ein Paar, das immer durch dick und dünn miteinander gehen würde. Ich spürte, wie Paula ein wenig in sich zusammensackte, als ich das formuliert hatte. Sie schien eine große Enttäuschung zu spüren."
Alicia machte eine kurze Pause beim Sprechen. "Dann habe ich aber schnell hinzugefügt, dass ich trotzdem niemals dem Glück von Dir und ihr im Wege stehen würde. Wenn sie Dich zurückgewinnen könne, dann würde ich mich sehr für Euch beide freuen. Und ich sei sehr sicher, dass Du zu gegebener Zeit auch zu ihr zurückkommen wollest. Sie müsse Dir nur etwas Zeit geben und Dich glaubhaft um Verzeihung bitten für das, was sie Dir mit der Augen-OP antun wollte. Ich würde fest an Euer gemeinsames Glück in der Zukunft glauben. Und ich würde Eurem Glück auch gerne nachhelfen, wenn ich das irgendwie könne.“
Alicia unterbrach sich kurz und atmete erneut tief durch. „Zu meiner Überraschung fiel mir Paula in diesem Moment um den Hals und setzte ihre Lippen auf meine Lippen. Es war für mich ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl, ihre zarten Lippen auf meinen Lippen zu spüren. Ein wohliges Gefühl strömte durch meinen Körper. In dieser Art hatte ich noch nie etwas gefühlt, denn Küsse mit Dir, Marcus, fühlen sich anders schön an. Die Lippenbewegungen Paulas wurden stärker, und plötzlich spürte ich ihre Zungenspitze, die über die Innenseite meiner Lippen strich. Und so entwickelte sich ein immer leidenschaftlicherer Kuss, der mich absolut flashte. Die ansteigende Feuchtigkeit in meiner Körpermitte kannst Du Dir sicherlich vorstellen.“
Ich malte mir aus, wie die beiden von mir geliebten Mädchen sich innig umarmt küssten. Sollte sich das Konkurrenzverhältnis von Alicia und Paula auf wundersame Weise auflösen? Ich konnte es mir immer noch nicht vorstellen, wie das passieren könnte. Ich blieb gespannt, wie es in Alicias Erzählung weiterging.
Alicia fuhr fort: „Als Paula sich aus der Umarmung wieder löste, sagte sie, ich sei der großartigste und großzügigste Mensch, den sie jemals kennengelernt habe. Ich sei selbstlos und hilfsbereit, um andere Menschen glücklich zu machen. Sie könne mich einfach nur lieb haben. Ich antwortete, Paula sei auch ein Mensch, den man einfach nur liebhaben könne. Ich hätte seit langem gespürt, wie sehr Marcus in sie verliebt gewesen sei. Und ich könne jetzt noch viel mehr nachvollziehen, wie Recht Du, Marcus, damit gehabt hättest.“
In diesem Moment spürte ich intensiv den innigen Wunsch, dass Paula jetzt auch hier wäre und ich ihr ganz nahe sein könnte. Ich vermisste sie so sehr. Ich wollte sie anschauen, dieses einzigartig attraktive Mädchen mit den roten Haaren, den Sommersprossen und all den anderen Besonderheiten ihres Äußeren. Ich wollte ihren Körper spüren, ihre Lippen, ihre Brüste, den ganzen Körper, mit dem ich endlich das erste Mal Sex haben wollte. Und ich wollte ihren liebevollen und liebenswerten Charakter spüren, der so wunderbar zu mir selbst passte. Ich empfand eine unbändige Liebe zu Paula.
Doch ich saß gerade neben meiner Fastschwester und wichtigsten Freundin Alicia. Auch das erfüllte mich mit unmäßigem Glück. Ich fühlte wieder ganz intensiv, dass Alicia so etwas wie mein zweites Ich ist. Sie kannte mich in- und auswendig und sie gab mir Halt. Und hübsch und eine kreative Meisterin im Bett war sie noch dazu. Auf sie wollte ich niemals verzichten, niemals!
Ich beugte mich zu Alicia, schloss die Augen und küsste sie innig. Ich wollte dieses Mädchen spüren. Aber welches Mädchen? Vor meinen geschlossenen Augen tanzten Alicia und Paula abwechselnd auf und ab. Und ich wusste am Ende gar nicht mehr, wessen Lippen und Mund ich gerade so intensiv küsste. Was für ein Gefühl! Vollkommenes Glück - oder eine in jedem Moment platzende Seifenblase? Ich wollte es jetzt wissen!