Stöhnend ließ die Blauhaarige ihren Kopf auf dem Tisch knallen. Den ganzen Tag schon, kribbelte es ihr in den Fingerspitzen, und nun hatte sich auch noch ein fieses Stechen hinter ihrer Stirn eingenistet. Sie spürte einer Hand auf ihrem Arm und sah zur Seite. Ihre beste Freundin tätschelte ihr mitfühlend den Arm. „Ja du hast´s gut. Mehr als ein bisschen Unruhe spürst du nicht“, dachte sie sich grimmig. Sie drehte ihr Gesicht wieder zur Tischplatte und schloss die Augen. Sie hatte schon die letzten Tage gemerkt, dass sie von einer Unruhe erfasst wurde, die eigentlich nur zwei dinge bedeuten konnten. Entweder wurde gerade von ihrem Geist Besitz ergriffen, und jemand schnüffelte in ihren Gedanken rum, was aber kaum Wirklichkeit sein konnte, immerhin hatte sie fast zehn Jahre lang, mit einer der besten Hexen der Welt zusammen trainiert, ihren Geist zu verschließen, damit genau das niemand konnte. Oder, was die nun wirklich wahrscheinlichere Variante war, die Walpurgisnacht rückte näher. Für alle Magischen Wesen, war diese Nacht Himmel und Hölle zugleich. Sie versprach einem die komplette Ausschöpfung des magischen Potentials, aber auch höllische Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit, und ein dauerhaftes Kribbeln in den Fingerspitzen. Sie fand es einfach nur schrecklich. Ihre Mutter hingegen, war immer wieder hell auf begeistert von dieser Nacht. Während der Woche vor, und nach dieser Nacht, braute sie Zaubertränke was das Zeug hielt. Immerhin wurden sie in diesem Zeitraum stärker als sonst, und gelangen auch eigentlich immer perfekt. Das einzige Problem, sie musste allen erklären, warum sie, wenn sie mal wieder eine Gruppenarbeit in der Schule machen mussten, wieso sie nicht zu ihr nach Hause konnten. Da die meisten Schüler an ihrer Schule normale Menschen waren, und somit keine Ahnung von Magie und den fantastischen Wesen hatten, würden diese bestimmt einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie das Haus betreten, und überall Einmachgläser mit Tierinnereien, oder sogar Abgetrennten Gliedmaßen vorfanden. Eigentlich, dache sie sich, wäre es bestimmt ein heiden Spaß, ihre Mitschülerinnen dabei zu beobachten, wie sie reagiere würden, wenn ein abgetrennter menschlicher Arm, auf der Küchentheke liegen würde.