Es ist genauso gekommen wie ich es prophezeit hatte. Ich hatte wirklich nicht mit auf diese Party gewollt. Zum einen, weil ich die Leute, die diese Party schmeißen, wirklich nur extrem flüchtig kannte. Zum anderen, weil ich sonst überhaupt niemanden hier kannte. Ich war mir nicht einmal mehr sicher, wie meine beste Freundin mich dazu überreden konnte. Mit ihr hier hin zu gehen. Vor allem, weil sie nach fünfzehn Minuten mit dem Bruder der Gastgeberin schon wieder verschwunden war. Somit war nun auch meine Mitfahrgelegenheit verschwunden. Ein weitere Grund, warum ich wirklich, wirklich ungern auf diese Party wollte, war diese, dass ich Babys und kleine Kinder nicht leiden konnte. Ich kann mit ihnen einfach nichts anfangen, und abgewinnen, kann ich ihnen schon gar nichts. Das klingt jetzt erst einmal hart, aber wenn ich näher darauf eingehen würde, würde jeder meinen Standpunkt verstehen können. Also stehe ich hier nun in dieser Ecke, einsam und verlassen, und nippe an meinem x-ten Glas Sekt. Dieser ist zu meinem Verdruss auch noch Alkoholfrei. Man trinkt ja schließlich nicht in Anwesenheit eines Babys. Schon gar nicht auf einer Babyparty.
Ich verdrehe über meine Gedanken die Augen, und lasse meinen Blick über die anderen Gäste schweifen. Wenn ich mich so um sehe, kann ich ganz eindeutig verstehen, wieso nur alkoholfreier Sekt ausgeschenkt wird. Bis jetzt habe ich schon mehr als drei offensichtlich Schwangere entdeckt. Es fühlt sich fast so an, als wäre ich von Schwangeren, und Babys umzingelt. Wollte mir Kate vielleicht etwas damit sagen, als sich mich zu dieser grausigen Veranstaltung geschliffen hat. Ich weiß auf jeden Fall, dass es Steven hier unglaublich gut gefallen hätte. Steven mein Ex-Verlobter, wollte unbedingt Kinder mit mir. Wir hatten vorher zwar gar nicht darüber gesprochen, aber als er mir eines Tages berichtete, dass er ein Haus für uns gefunden hätte, wo wir auch noch drei Zimmer für Kinder hätten, und er ganz gerne zwei Jungen und ein Mädchen haben wollte, als ob man das einfach so bei mir bestellen könnte, ist mir ehrlich gesagt das Herz in die Hose gerutscht. Ich wollte auf gar keinen Fall Kinder. Das hatte ich ihm auch genauso gesagt. Mit entsetztem Blick, und schon mehreren Fluchtplänen im Hinterkopf. Im Endeffekt war es dann so, dass Steven unglaublich enttäuscht war, eil ich eben keine Kinder wollte, und die Verlobung gelöst hat, mit der Begründung, er hätte sich in mir geirrt, und dass er sich ein Leben nur mit mir alleine, ohne Kinder nicht vorstellen könnte. Na vielen Dank auch. Seitdem schlafe ich mehr oder weniger auf dem Sofa meiner besten Freundin Kate.
Ein Schatten der sich über mich legt, holt mich aus meinen zynischen Gedanken. "Na du siehst aber begeistert aus, hier zu sein." Ich Blicke auf, und entdecke ein lässiges Grinsen auf dem blonden Surfer Boy mit Gegenüber. Gelangweilt ziehe ich die Augenbrauen hoch. Ich habe nicht wirklich Lust mit einem der glücklichen blad Väter zu sprechen, oder mich mit einem Freund der Familie darüber zu unterhalten, wie hübsch und süß dieser mini Sumoringer doch sei. "Ich bin nicht wirklich freiwillig hier", antworte ich nach einer kurzen Stille. "Meine Mitfahrgelegenheit nach hause, hat sich leider ohne mich, und dafür mit einem anderen Kerl verpieselt." "Oh, das tut mir leid. Du musst wissen, dass du nicht die einzige arme Seele bist, die hier mehr oder weniger freiwillig festsitzt." "So? Wer ist denn noch so unglücklich darüber hier zu sein?" Er grinst mich breit an. "Ich. Ich kann nur nicht abhauen, weil ich Momentan keinen Führerschein habe. Ein Auto hätte ich vor der Tür stehen, nur fahren darf ich es nicht." Ich zucke mit den Schultern. "Das würde ich persönliches Pech nennen." Ein kurzes zynisch klingendes Lachen entfährt ihm. "Na vielen Dank auch. Eigentlich darf ich hier sogar nicht weg. Ist immerhin mein Haus, indem meine Freundin die Babyparty von ihrem Baby feiert. Schande nur, dass das Kind, trotz fünf Jahre Beziehung, gar nicht von mir ist."