An mir vorbei wehte der kalte Wüstenwind. Mein Körper war dank dem mysteriösen alten Mann wieder bei Kräften. Das ermutigte und motivierte mich. Dieser alte Mann war kein Geist und auch keine Halluzination. Wie sonst wäre ich jetzt wieder voll bei Kräften und am Leben? Ich habe das Gefühl, dass mir der alte Mann wieder begegnen wird und darauf hoffe ich, denn ich muss noch so viel über den hohen Rat lernen. Ich ging also Richtung Norden und mit jedem Schritt konnte ich erkennen, dass die Dünen immer karger wurden.
Stunden vergangen und ich merkte wieder wie strapaziös jeder Schritt war. Also legte ich an einem Kakteenstamm eine Pause ein, welches zu meinem Glück Früchte trug. Während ich die Früchte genüsslich verzehrte grübelte ich über alles noch einmal genauer. Wo ist mein Bruder? Lebt er noch? Was ist mit meinem Sohn und meiner Frau passiert? Dabei schaute ich nochmal meine Merthyl Halskette an, welches eine antike Waffe gegen diese Wesen, die sich der hohe Rat nennen ist.
''Es tut mir leid kleiner Bruder, ich habe dir diese schwierige Bürde aufgesetzt. Aber nur Du kannst diese Welt befreien, gib nicht auf!'', hörte ich in meinen Gedanken. Das war eindeutig die Stimme meines Bruders.
''Kishimoto! Geht es dir gut? Wo steckst du?!'', rief ich impulsiv und besorgt in die Leere der nächtlichen Wüste. Keine Reaktion erfolgte auf meinen Schrei.
''Das warst doch du großer Bruder.. Ich werde mir das doch wohl nicht eingebildet haben.'', rief ich immer leiser werdend in die Wüste.
Ich aß noch die letzte Frucht vom Kaktus und stützte mich erneut hoch um meine Reise nach Altravessa fortzusetzen.
Mittlerweile wurde aus Nacht wieder Tag, denn die Sonne ging wieder auf. Ich erinnerte mich an das was der alte Mann mir sagte, und zwar, dass sich Altravessa im Norden, also dort wo die Sonne nicht zu sehen ist, befand. Mit energischen Schritten ging ich diesen Pfad weiter.
Keine Dünen mehr! Nur noch Kakteen und im fernen Hintergrund eine Silhouette von Gebäuden. Das muss Altravessa sein, dachte ich mir und ging immer hektischer voran. Doch plötzlich wurde mir übel und ich drehte mich um. Eine beängstigende Aura war nicht nur zu spüren, sondern auch hinter mir zu sehen. Irgendwas oder Irgendwer schien auf mich, nein auf Altravessa zuzukommen.
Ich beeilte mich und rannte los in die Stadt. Kaum angekommen überwältigte mich dieser Anblick von den Menschen, die in Frieden miteinander harmonierten. Überall waren Menschenmassen und Händler, die vor Lebensfreude vor sich hin lachten, nicht ahnend, dass etwas Schreckliches auf sie zukommt.
''He Du, diese Halskette ist ja mal ein Augenschmaus. Für wie viel darf ich sie dir abkaufen?'', fragte mich ein Händler an den Seitengassen lächelnd.
''Gar nicht, diese Halskette ist mir sehr wichtig und hat eine wichtige Aufgabe, die ich erfüllen muss wissen Sie werter Herr''. entgegnete ich ihm dann doch freundlich und lehnte seine Anfrage zum Kauf meiner Merthyl Halskette ab.
Ich vergaß für einen Augenblick, dass die Stadt jeden Augenblick von dieser bedrückenden Aura eingeholt und vermutlich von irgendwas angegriffen werden würde. Ich überlegte einen Augenblick. Sollte hier nicht die Frau sein, die den selben Merthyl Kristall an ihrem Ring hat?
Vielleicht sollte ich sie aufsuchen dachte ich mir. ''Das ist aber Schade, sag mal Du kommst doch nicht von hier oder? Ein Reisender also? Hier hast du einen heilenden Trank, nutze ihn nur dann, wenn du in Lebensgefahr bist. Das geht aufs Haus.'', lachte mich der Händler dann an und gab mir eine kleine Flasche in der sich eine bläuliche Flüssigkeit befand.
ich sollte sie wohl trinken, damit sie wirkt. Ich bedankte mich beim Händler und schaute mich ein wenig in Altravessa um. Ich musste unbedingt diese Frau mit dem Merthyl Ring finden dachte ich mir. Ohne es zu merken holte mich diese angsteinflößende Aura auf und ich erinnerte mich schlagartig daran, dass ja Gefahr drohte. Kaum einen Muskel bewegt hörte ich eine zärtliche Stimme hinter mir.
''Sie sind hier, der hohe Rat möchte ein Example statuieren. Versteck dich!'', sagte mir diese Frau und zerrte mich an meinen Händen in eine der Seitengassen.