Die Höhle verlassen, machten wir uns auf den Weg zurück zum Dorf. Nakasone wachte derweil in meinen Armen auf, allerdings war er wohl noch zu schwach, um selber zu gehen. Aus diesem Grund trug ich ihn weiterhin in meinen Armen durch den Wald entlang. Es dauerte nicht lange und wir kamen gemeinsam im Dorf wieder an. Alle warteten bereits auf unser Rückkehr und die Eltern des Jungen rannten auf uns zu und bedankten sich für unser kühnes Handeln. ''Er ist noch schwach vom Schlafzauber des Dämons, das ihn entführt hat. Aber er sollte schnell wieder auf den Beinen sein.'', sagte ich seiner Familie. ''Wir müssen vorsichtiger sein, seitdem Ivern Glavur getötet worden ist, sind die Dämonen im Land unruhiger geworden und neigen dazu vorschnell zu handeln.''
Das brachte mich zum Grübeln, wie sollten wir das Dorf vor weiteren angriffen wie dieser schützen? Dann kam mir die Idee auf, eine hohe Wand aus verstärktem Holz um das Dorf zu errichten, so konnten keine Dämonen unbemerkt in das Dorf hinein. ''Wir sollten damit beginnen, eine Schutzwand um das Dorf aufzubauen.'' entgegnete ich dem Dorfältesten. Dieser stimmte mir zu und gab mir ein Nicken. Wir gingen los in den Wald und fällten sämtliche Bäume und fingen an sie in mehrere Bretter zu verarbeiten. Das kostete uns auch viel Zeit, denn zwei weitere Wochen vergingen.
Als wir genug Holz sammelten, fingen wir damit an, all die Bretter mit einem Schutzzauber auszusprechen. So verstärkten wir das Holz und es konnte wesentlich mehr standhalten. Ein Tor zum betreten und verlassen dieses Dorfes durfte selbstverständlich auch nicht fehlen. Fertig war die Schutzwand, die den Dorf umhüllte. Es war Zeit, die nächsten Schritte mit dem Dorfältesten zu besprechen. Ich wollte wissen, wie wir in Kontakt mit dem Zenith Königreich kommen konnten. ''Müssen wir zum Königreich reisen, oder gibt es eine andere Möglichkeit den König zu kontaktieren?'', fragte ich den Dorfältesten. ''Wir sind leider nicht in der Lage Telepathie mit Menschen zu praktizieren. Allerdings können wir mittels Briefgreif einen Brief an den König senden lassen.'' Und so einen Greifen hatten sie wohl hier im Dorf. Das war wohl die Art und Weise, wie die Demis mit Menschen kommunizierten. ''Verstehe, ich verfasse dann einen Brief, der die Situation genauer umfasst.'', entgegnete ich ihm. Onaki und ich gingen in das Haus, welches uns als Übernachtungsstätte diente und gemeinsam verfassten wir einen Brief, der dem König erläutern sollte, dass schon bald ein Krieg mit dem hohen Rat und dem gesamten Dämonenvolk drohte. Den Brief hatten wir dann letztlich fertig zusammengefasst und ihn eingerollt in eine Dose gesteckt, das der Briefgreif dann zum Zenith Königreich transportieren sollte.
Der Dorfälteste rief den Briefgreifen zu sich und befestigte die Dose mit dem Brief an den König an den Greifen. Der Dorfälteste sprach in der Sprache des Greifen und erklärte dem Vogel, wohin dieser Brief geflogen werden musste. Mich wunderte es überhaupt nicht, dass der Dorfälteste dazu in der Lage war, schließlich war er ein Demi. Wenige Augenblicke später, flog der Briefgreif dann los in den Himmel und verließ das Dorf.
Einige Tage verstrichen, wir alle warteten auf eine Antwort des Königs.
''Nicht, dass der König den Brief einfach zerrissen hat und den armen Greifen getötet hat.'' entgegnete uns Onaki. ''Keine Sorge, der König ist zwar ein Dickkopf, aber kein Idiot.'', antwortete ihr Brahm. Nach Stunden warten kam auch schon der Briefgreif angeflogen mit einem neuen Brief auf seinem Rücken. Brahm nahm dem Briefgreifen den Brief vom König ab und las ihn vor ''Wenn das wirklich stimmt was ihr sagt und ein Krieg am Tag des Dämonenmondes stattfinden wird, dann habt ihr unsere vollste Unterstützung. Wenn der Tag gekommen ist, dann steht euch unsere militärische Kraft zur Verfügung. Ich kann schließlich die Bitte des ehemaligen Prinzens aus Marlorvina nicht einfach so ablehnen.''
Verstehe, er kannte mich wohl von damals vor dem schlimmen Ereignis mit meiner Heimat. Wir freuten uns über diese überraschende Nachricht und veranstalteten ein kleines Bankett zur Feier dieser Nachricht. Die Demis tanzten vor Freude und wir saßen zusammen mit Brahm an eine der großen Tische. Es gab zur Feier erlegtes Wildfleisch und das im Ofen gut durchgegart. Das Essen bedeckte den gesamten Tisch, so viel gab es. Ich habe selten so viel Essen auf einmal gesehen und schlug zu. Allerdings wieder sehr vornehmlich und wie ein adeliger. Ich konnte diese Gewohnheit einfach nicht ablegen, weshalb Onaki sich über mich mal wieder lustig machte und mich bei meiner Essensweise imitierte. ''Du bist also ein Prinz, Aramoto? Da hätte ich mich etwas devoter verhalten sollen!'', rief der alte Brahm mir zu. Er war alkoholisiert und lachte. Die Feier ging bis in den späten Abend. Nachdem alle fertig gegessen hatten und im Alkoholrausch waren, ging jeder in seine Häuser zurück, um den Alkoholrausch auszuschlafen und sich auszuruhen. Morgen würden wir gemeinsam mit den Demis trainieren, schließlich waren auch sie ein Ziel des hohen Rates.
Ich nahm Onaki an ihrer Hand und ging mit ihr zusammen in unser Zimmer. Der Alkohol machte mich mutiger als sonst.
Sie war leicht verlegen, aber auch alkoholisiert. In unserem Zimmer angekommen zog ich mich aus und machte das Gleiche mit ihr. Sie wollte das wohl auch, schließlich ließ sie es zu, dass ich sie entkleidete. ''Wollen wir es heute tun?'', fragte sie mich verlegen und lag sich auf den Bett mit dem Rücken. Sie und ich, wir waren beide vollkommen nackt. Ich schämte mich kaum darüber, schließlich war es der Alkohol, der mir meinen Scham minderte. Ich nickte letztendlich und legte mich sanft auf sie drauf. Meine Hand berührte das ihre. Unsere Körper waren beide sehr warm. Die Nacht endete damit, dass wir miteinander ungeschützten Sex hatten. Ich machte mir darüber keine Sorgen, schließlich war sie meine Frau. Sicher, wir haben noch nicht offiziell geheiratet, aber das war zu unserer Situation noch nicht möglich. Für mich war sie mehr als nur eine feste Freundin. Sie war meine Seelenverwandte und wenn ich mit ihr das ganze überleben sollte, dann würde ich sie auch direkt heiraten. Etwas, was mir in meiner Welt furchtbar gefehlt hat. Das lasse ich mir hier nicht nehmen. Wir schliefen nackt und eingekuschelt ein.