Onaki war wegen des Kuschelns ein wenig verlegen und schaute bockig wie ein kleines Mädchen auf den sandigen Boden der Höhle. Wir konnten das schreckliche Heulen der Winde des Sandsturmes hören. Der Sandsturm nahm rapide zu, wir hatten Glück, dass wir auf Anhieb eine Höhle wie diese fanden.
''Schau mal, hier an der Höhlenwand ist etwas merkwürdiges geschrieben. ,,Sie, diese Wesen, sie sind keine Engel. Sie sind die Teufel in Person!'' Hier war wohl auch Jemand.'' sagte Onaki und tippte mir auf die Schulter. Die Art und Weise wie die Schrift geschrieben war, erinnerte mich an den alten Mann, der mir vor wenigen Tagen das Leben rettete. Ob das sein Werk war? Wollte er uns damit irgendetwas mitteilen?
Ich blickte Onaki mit einem Nicken an und wendete mein Gesicht wachend Richtung Höhleneingang. Mittlerweile wurde aus Tag Nacht und die Kälte des Sandsturms kombinierte sich mit der Kälte, die sich Nachts in der Wüste bildete. Zu unserem Glück befanden sich viele Äste und Steine in der Höhle. Ich sammelte sie und rieb mit zwei Ästen so stark ich konnte, um Glut herzustellen. Geschafft, nach 30 Minuten abmühen konnte ich ein Feuer für uns legen und wir konnten uns damit aufwärmen.
Wir mussten die Nacht in der Höhle verbringen. Völlig erschöpft legten wir uns Schlafen. Onaki schlief sofort ein, ich jedoch konnte nicht einschlafen. Ich grübelte über das was in Altravessa passiert ist. Über die arme Frau und den Händler, der so voller Lebensfreude war und mir den Heiltrank schenkte. Auch, dass mein Bruder sterben konnte und dass heute ein Mensch ermordet wird, machte mich geistig fertig.
Diese Wesen, die sich selber als Gott ansahen, waren nichts weiter als Monster und Mörder. ''Nein, bitte nicht.. Töten sie mich nicht!'', hörte ich wie eine verzweifelnde Stimme nach mir rief. Ich befand mich plötzlich nicht mehr in der Höhle, sondern an einem dunklen Raum mit einem Fenster. Ich ging auf das Fenster zögernd zu, da ich nicht genau wusste was hier vor sich ging.
Aus dem Fenster heraus blickend erkannte ich den Ort, der auf dem Monitor zu sehen war. 10 Pfähle waren zu sehen und um die Pfähle herum war eine Audienz an Menschen und dieses Wesen vom hohen Rat. ''Bitte vergeben Sie mir, ich werde ihnen auch auf ewig dienen!'' schrie einer der Menschen, die auf einen der Pfählen befestigt war. Angst und Terror konnte man deutlich aus seinem Gesicht entnehmen. Dieser Mann hatte Todesangst und war dabei hingerichtet zu werden.
Ich rammte das Fenster in dem dunklen Raum, mit dem einzigen Wunsch diesen Menschen zu retten, doch das Fenster zerbrach nicht. Plötzlich entfachte ein Feuer um die Audienz und den 10 Menschen, die an den Pfählen befestigt waren. Keine der Menschen hatte einen Kopf mehr. Alle waren geköpft und drehten sich plötzlich zu mir und zeigten mit dem Finger auf mich.
''Wieso hast du nichts unternommen Aramoto? Wieso hast du uns jämmerlich sterben lassen?'' warfen mir diese kopflosen Leichen vor. Ich hielt meinen Kopf mit meiner Hand und kauerte zusammen nach Flucht suchend schrie ich ''Nein! Ich habe euch nicht aufgegeben! Ich bin kein Mörder!''.
Das Fenster verschwand und der Boden unter mir löste sich auf, sodass ich anfing zu fallen. Ich schrie vor Schrecken so laut, dass es mich aus dem Albtraum zerrte und ich wieder in der Höhle war. Ich sah mich kurz um und stellte fest, dass Onaki noch schlief. Ich konnte seit meinem Albtraum kein Auge mehr zudrücken und blieb für den Rest der Nacht wach, wachend über das Feuer welches ich lag und über sie.
Ich hörte wie sie im Schlaf redete. ''Vater.. Mutter..'' Sie hatte wohl auch einen Albtraum, denn sie weinte. Was bloß musste sie erleben? Sie tat mir leid, also kuschelte ich mich doch noch an sie, selbst wenn ich nicht mehr weiter schlafen konnte.
''Bitte vergibt mir, ich bin einfach weggelaufen'' murmelte sie vor sich hin. Man konnte ein Schluchzen hören, sie weinte vor Trauer und Schmerz. Wie der Sachverhalt wohl war? Warum lief so eine selbstbewusste Frau wie Onaki weg? Da steckte sicher mehr dahinter. Meine Gedanken kreisten sich immer mehr um sie, je länger wir miteinander etwas zu tun hatten. Ich wollte sie besser verstehen, aber nicht aushorchen.
Deswegen nahm ich meine Hände und verdeckte meine Ohren. Sie würde mir schon von selbst sagen, was ihr widerfahren ist. Ich sollte nicht so schamlos hinhorchen dachte ich mir und drehte mich um und schloss meine Augen, um erneut einen Versuch zu starten um einzuschlafen.