Der Wind wehte äußerst stark. Schon bald gäbe es eine Konfrontation mit dem hohen Rat, ich konnte es spüren. Ich war wieder in tiefen Gedanken verfangen und grübelte. Eine Hand fasste mir auf die Schulter und ich zuckte leicht zusammen. Es war die Hand von Onaki. ''Ich spüre es auch, irgendwas hat sich in Bewegung gesetzt. Das müssen die Merthyl Kristalle sein, die mit uns verschmolzen. Sie reagieren auf irgendetwas.'', entgegnete sie mir beängstigt und dennoch mutig. ''Du hast recht. Wir müssen die Zeit noch nutzen, die wir haben. Lass uns trainieren.'', antwortete ich ihr daraufhin entschlossen. Sie nickte und machte sich bereit. Wir trainierten im Hinterhof eines kleinen Hauses. Die Stelle eignete sich für besonders flächenabhängige Zauber, wie die Wasserwand oder meinem neu erlernten Zauber, dem Regen des Feuers.
''Sag mal Onaki, ich habe dich nie danach gefragt, aber wie alt bist du eigentlich?'' fragte ich sie während unserer Übung mit den Zaubern sehr neugierig. ''Eine Dame fragt man nicht nach dem Alter, also bitte! 23 Jahre jung bin ich!'', antwortete sie mir bockig und schaute wie ein kleines Mädchen in mein Gesicht. Sie war also jünger als ich. Ob sie an jemanden versprochen ist? Ich traute mich das nicht sie zu fragen, also verstummte ich leicht errötet und setzte das Training fort. Eines war mir sicher, in der Zeit, die wir zusammen verbrachten, wuchs sie mir sehr ans Herzen. Vielleicht sollte ich irgendwann, wenn die Gelegenheit da ist, ihr offenbaren, wie wichtig sie für mich ist. Einige Minute nach dem Training kam auch schon die Demi Frau, die uns bei sich aufnahm und bat uns das Haus zu betreten, um mit ihrer Familie beim Abendessen teilzunehmen. Wir betraten also das Haus und zogen die Schuhe aus. Barfuß ging es in die Küche, wo auch schon die Familie auf uns wartete. Zusammen mit Rohan, der adoptiert worden war, waren es eine fünf köpfige Familie. Wir saßen nebeneinander am Tisch und fingen an loszubeten.
''Oh Herr, wir danken dir für dieses vorzügliche Essen, das du uns geschenkt hast. Bitte erhöre unser Gebet zu dir und lass uns niemals Hunger erleiden, Amen.'', nach dem Gebet fingen wir mit dem Essen an. Es gab erlegtes Wildfleisch und das in eine Suppe verarbeitet. Nach dem Essen gingen wir beide die Treppen hoch. Unser Zimmer befand sich neben das Zimmer von Rohan. Wir teilten uns ein Zimmer und ein Bett, allerdings blieben wir beide immer anständig, auch wenn wir sehr oft erröteten und vor Verlegenheit, starr wie ein dicker Baumstumpf wurden. ''Findest du mich eigentlich hübsch, Aramoto?'', fragte sie mich verlegen und wendete ihr Gesicht auf den Boden, da es ihr peinlich war darüber zu reden. Sie war verklemmter, als ich es annahm. Ich glaube, sie hat noch keine Erfahrung gesammelt, genau wie ich. Das mit meiner verstorbenen Frau zählte nicht, da ich erst nach ihrem Tod in dieser Welt gelandet bin und die Persönlichkeit von Aramoto annahm.
''Du bist.. du bist sogar wunderschön. Das fiel mir direkt in die Augen, als wir uns das erste mal begegnet sind, weißt du?'', antwortete ich ihr daraufhin leicht stotternd und wurde rot im Gesicht. Es war schwierig über so etwas, als unerfahrene Seele zu reden. Doch mich verlangte dieses Gefühl, es endlich zu tun. Ich wollte ein glückliches Ende und mein Leben mit ihr fortführen. ''Ist das so? Da.. Danke... Hättest du etwas dagegen, wenn wir... wenn wir heute kuschelnd einschlafen?'', sagte sie mir entschlossen und verlegen ins Gesicht. Jackpot! Auch, wenn es nur kuscheln war, ich wollte das auf keinen Fall ablehnen. Außerdem wollte ich sie nicht traurig sehen. Schon allein der Gedanke und die Vorstellung, wie es ausgehen würde, wenn ich abgelehnt hätte, lief mir kalt über den Rücken runter. ''Hast du... Gefühle für mich, Onaki?'', fragte ich sie daraufhin mit einer leicht flüsternden Stimme. ''Ja.. Ich habe ein kribbeln im Bauch, wenn ich dich sehe.'', sagte sie daraufhin errötet und nickte.
Ich weiß nicht was mit mir los war und woher ich diesen Mut bekam, aber als sie das sagte, nahm ich ihren Kopf und drückte ihn an meine Brust und lag mich mit ihr kuschelnd hin. ''So ist das also, ich empfinde ähnlich. Du bist mir sehr wichtig geworden Onaki. Ich werde dich beschützen so gut ich kann.'', antwortete ich ihr daraufhin flüsternd in ihr Ohr. ''Ja...'', sagte sie daraufhin glücklich und schloss ihre Augen. Ich streichelte sie ein wenig am Kopf und konnte mein eigenes Herzklopfen hören. Eine solche Schönheit hatte Gefühle für mich, ich war überaus glücklich darüber und wollte mir das von Nichts und Niemandem kaputt machen.
Eingekuschelt ließ ich die Kerze, die unseren Raum erhellte, mit Windmagie erlöschen. Ich dachte für einen kurzen Moment daran sie zu küssen, aber ich wollte nichts überstürzen und lieber mit ihrem eigenen Tempo voranschreiten, da ich mir das mit ihr nicht verspielen wollte. ''Schließ mal deine Augen Aramoto.'', flüsterte sie kichernd. Ich schloss meine Augen und kurz danach spürte ich etwas sanftes und weiches an meinen Lippen. Ich öffnete vor Schreck meine Augen, nur um ihr Gesicht direkt an meinem zu sehen. Sie hat mich von ihr aus geküsst, ein Traum wird war. ''Das war schön. Lass uns das gerne öfter machen. Von jetzt an bist du meine Frau!'', entgegnete ich ihr noch immer verträumt von dem Küssen von vorhin. ''Abgemacht. Ab dem heutigen Tag, bin ich deine Frau und wir werden noch viel öfter Küssen und kuscheln!'', rief sie voller Euphorie und kuschelte sich wieder an meine Brust. ''Schlaf süß, mein Aramoto.'', sagte sie gähnend und schloss ihre Augen. Sie schlief ein. Mein Herz klopfte noch immer wie verrückt und es war schwierig es in Kontrolle zu halten. Diesen Tag würde ich nie vergessen. Auch ich schlief nach einigen Minuten ein.