Im letzten Kapitel ging es darum, wie viele Wellis man halten sollte, damit eine harmonische Gruppe entsteht. Neben der Anzahl gibt es aber noch einen weiteren Kritikpunkt, der bei der Vergesellschaftung der Vögel beachtet werden muss: Die Geschlechter.
Wellensittiche – das darf man keinesfalls unterschätzen – sind sehr intelligente und komplexe Lebewesen. Genau darum ist es eben nicht immer einfach eine friedliche und glückliche Gruppe zusammen zu stellen. Denn den Sittichen geht es wie uns Menschen. Nicht jeder kann mit jedem gleich gut auskommen. Es kann also durchaus sein, dass im schlimmsten Fall ein Welli den Schwarm verlassen muss, weil das Konfliktpotenzial zu groß ist, oder das Tier von der Gruppe ausgeschlossen wird. Sprecht am besten vorher mit eurem Züchter darüber, welche Möglichkeiten es in einem solchen Fall gibt.
Grundsätzlich kann auch hier gesagt werden: Gerade Zahlen! Denn auch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis kann den Käfigfrieden beeinflussen. Bei vier Wellis demnach 2 Weibchen und 2 Männchen. Oder auch 4 Männchen. Vier Weibchen würde ich nicht riskieren, da die süßen kleinen und zarten Hennen doch sehr zickig veranlagt sind, auch wenn man es ihnen nicht ansieht. Ein Zickenkrieg oder gar Zickenterror wäre vorprogrammiert. Genauso wäre es natürlich auch bei drei Hennen und einem Hahn, aber das kann man sich ja gut vorstellen. Drei Hähne und eine Henne wäre dementsprechend auch keine gute Idee. Wie gesagt, Wellis sind sehr eifersüchtig und gönnen dem anderen nichts!
Bei der Paarhaltung ist Männlein und Weiblein sicher die am natürlichste. Zwei Hennen kann gut gehen, wenn sie jung zusammengeführt wurden und alles doppelt oder besser noch dreifach vorhanden ist, was sie begehren. Dazu raten würde ich aber in keinem Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich als ausgewachsene Hennen bekriegen, ist zu hoch. Zwei Hähne indes können eine lebenslange Freundschaft bilden und sind natürlich auch in puncto ungewollte Schwangerschaft im Vorteil. Letztlich ist es Geschmackssache, man sollte aber die Tiere sehr gut beobachten und im Zweifelsfall eingreifen.