Im letzten Kapitel ging es darum, was ihr euren Wellis so alles geben könnt, um sie gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Heute ergänzend dazu ein paar Dinge, die nicht in einem Welli-Schnabel landen sollten.
Vieles, was wir Menschen gerne essen, weckt auch das Interesse bei den Wellensittichen. Einige besonders dreiste Exemplare flattern dann schon mal auf den Tisch und naschen vom Teller. Sofern sich keine für Vögel giftigen Zutaten darauf befinden, wird es dem Vogel nicht schaden mal zu probieren, was sich die Federlosen da so alles einverleiben. Es sollte jedoch bei einem Kosten bleiben und keinesfalls zur Gewohnheit werden. Denn schon allein Salz ist nicht gesund für Wellis. Im Zweifel also lieber streng sein und dem bettelnden Blick widerstehen.
Hart bleiben müssen wir unbedingt bei Schokolade. Im Kakao ist nämlich Theobromin enthalten. Wir Menschen sind dazu in der Lage, diese chemische Verbindung mithilfe eines Enzyms zu verarbeiten. Sittiche und übrigens auch andere Tiere wie Hunde können das nicht. Im Körper der Tiere wirkt Theobromin dann wie ein Gift und führt zu Durchfall, Erbrechen, Krampfanfällen bis hin zum Tod. Also, auch wenn es schwerfällt: NIEMALS SCHOKOLADE FÜTTERN!
Das Gleiche gilt für Milch und Milchprodukte. Wellensittiche sind wie alle ausgewachsenen Tiere (und übrigens auch die meisten Menschen auf der Erde) laktoseintolerant. Ihre Verdauung ist nicht auf Milch ausgerichtet und wird durch den Konsum dieser völlig aus dem Gleichgewicht gebracht.
Vorsicht ist außerdem bei Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Bärlauch und Schnittlauch geboten. Das darin enthaltene Allicin kann Geschwüre auslösen. Also Finger weg!
Äußerst giftig sind Avocados, Auberginen und grüne Kartoffeln. Bitte niemals Füttern. Gleiches gilt für Tomaten und Obstkerne. Die darin enthaltene Blausäure ist ungesund. Des Weiteren besteht Vorsicht bei Nüssen. Erdnuss-Schalen können Schimmelpilze enthalten und diese sind sehr gefährlich für Papageienvögel. Nüsse und Kokosnüsse können generell zu Durchfall führen. Kleinere Mengen in Welli-Keksen sind aber erlaubt. Achten immer gut darauf, dass die Nüsse frisch und nicht schimmlig sind. Abstand nehmen solltet ihr von Pilzen jeder Art. Diese können zu Leberversagen und Verdauungsproblemen führen. Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen sollten nur in gekochtem Zustand angeboten werden. Roh oder getrocknet enthalten sie zu viele Gerbstoffe. Außerdem verboten sind: Grapefruit, Zitrone, Pflaumen und Rhabarber.
Achtet zudem darauf, was ihr selbst so alles gegessen habt, bevor ihr euren Wellis erlaubt an eurem Mund herumzuschnäbeln. Denn auch darüber können Partikel in den Vogelkörper gelangen, die darin nichts zu suchen haben.
Bei Unsicherheiten informiert euch VORHER immer gut im Internet, der Zoohandlung oder einem Tierarzt, bevor ihr euren Wellis etwas anbietet.
Allerdings können auch dadurch nicht alle Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden. So gibt es zum Beispiel zum Rotklee unterschiedliche Meinungen. Das Gleiche gilt für Brot. Früher wurde es oft als unbedenklich beschrieben. Das war aber zu einer Zeit, als noch nicht haufenweise Zusatzstoffe in Backwaren enthalten waren. Selbstgebackenes Brot oder Brot aus einer Bäckerei deines Vertrauens kann jedoch zum Beispiel als Weichfutter verwendet werden.