Gefährlich geht es auch heute zu bei Professor Undulats Welli-Ein-Mal-Eins. Manche Dinge, die der Wellensittich nicht essen darf, haben wir uns bereits angeschaut. Jetzt behandeln wir einige Sachen, die den Vögeln während des Freiflugs zum Verhängnis werden können.
Beginnen wir mit einem der Hauptfeinde unserer Haustiere: Gift. Neben verschiedenen Speisen zählen dazu natürlich auch Pflanzen und insbesondere Blumen. Viele Schnittblumen haben in der Nähe der Vögel nichts verloren! So zum Beispiel:
• Belladonnalilie
• Christrosen
• Chrysanthemen
• Dahlien
• Drachenwurz
• Duftende Platterbse
• Fackellilie
• Freesien
• Gerbera
• Gladiolen
• Glücksklee
• Goldmelissen
• Hortensien
• Hyazinthen
• Korallenranke
• Lilien
• Maiglöckchen
• Narzissen/Osterglocken
• Nelken
• Oleander
• Pfingstrosen
• hohe Schlüsselblumen
• Tulpen
• Vergissmeinnicht,
• Weihnachtsstern
• sowie das Windröschen.
Offene Wassergefäße sollten ebenfalls vermieden oder zumindest vogelsicher abgedeckt werden, damit die Piepmätze nicht ausersehen hineinfallen und ertrinken.
Des Weiteren muss darauf geachtet werden, Spalten hinter Schränken und Regalen zu sichern, damit kein Vögelchen dahinter fällt oder stecken bleibt. Frei hängende Schnüre wie zum Beispiel von Rollos oder Jalousien sollten irgendwie so gesichert werden, dass sich die Vögel nicht daran strangulieren können. Fensterscheiben sollten mit Fensterbildern oder Ähnlichem beklebt werden, sodass die Vögel die Scheiben als Begrenzung erkennen und nicht dagegen prallen. Gardinen dürfen keinen Blei-Anteil (zum Beispiel zum Beschweren) beinhalten. Schäden an Gardinen sollten dazu mit einkalkuliert werden, da Wellis gerne klettern und alles mit ihrem spitzen Schnabel „untersuchen“. Sollten die Vögel allerdings oft daran mit ihren Krallen hängen bleiben, muss darüber nachgedacht werden, die Gardine abzunehmen.
Da Wellensittiche Fluchttiere sind, brauchen sie immer genug Licht, um zu sehen, wo sie hinflattern, besonders bei einer Panikattacke. Also denkt daran, lieber schon etwas früher als gewöhnlich das Licht anzuschalten und auch mal mitten am Tag, sollte es stark bewölkt sein.
Das Zimmer in dem die Wellis fliegen, sollte zudem viele Spiel- und Knabbermöglichkeiten bieten, damit den Wellis nicht so schnell langweilig wird. Andernfalls werden die klugen Piepser schnell selbst erfinderisch und machen sich womöglich irgendwo zu schaffen, wo sie nichts zu suchen haben. Ganz auszuschließen ist dies allerdings niemals. Sittiche haben die Angewohnheit, gerade verbotene Dinge besonders interessant zu finden und ihr eigenes Spielzeug zu ignorieren.
Andere Haustiere wie Hund und Katze haben während des Freiflugs nichts in der Nähe der Wellis verloren. Ebenso wenig heiße Kochtöpfe und –platten. Die Küche generell ist eher ungeeignet dafür, Wellensittichen Freiflug zu gönnen.
Ob Wellis frei fliegen dürfen, wenn niemand zu Hause ist, muss jeder Halter individuell entscheiden. Ist das Vogelzimmer absolut sicher und alle Wellis uneingeschränkt flugfähig, spricht nichts dagegen. Unfälle können sowieso immer passieren. Ist jemand im Haus, kann jedoch schneller eingegriffen und geholfen werden. Aber wie gesagt, diese Frage muss sich jeder selbst stellen und mit seinem Gewissen ausmachen.
Generell können die meisten Gefahren mit dem normalen Menschenverstand ausgemacht und beseitigt werden. Stellt euch einfach VOR dem ersten Freiflug vor, dass ihr selbst ein kleiner Wellensittich seid. Wo würdet ihr hinfliegen? Was könnte euch dort passieren? Schnell werdet ihr sehen, was geändert werden muss, damit den kleinen Flattermännern und –frauen nichts zustößt.