Ich muss mal wieder was Nettes über meinen Wuffi berichten. Eigentlich steht er nicht darauf, etwas zu lernen, was ich manchmal bedaure, aber mittlerweile seinem Charakter zuschreibe - denn an der Intelligenz liegt es jedenfalls nicht. Das beweist er immer wieder, wenn ich aus der Situation heraus etwas Neues von ihm erwarte, ohne Zeit zum Einüben zu haben.
Beispiele aus der Vergangenheit:
In der kalten Jahreszeit ist es manchmal eisig-glatt vor der Tür, und als Zweibeiner habe ich einen zu hohen Schwerpunkt, verglichen mit der Stabilität eines Hundes. Also sage ich bei Bedarf "laaangsam" - und Hundi guckt sich an, was mit mir los ist, versteht, und schneckt in meinem Tempo voran. Selbst wenn er es eilig hat.
Das andere Wort, um ihn auszubremsen, ist "warte". Das muss ich manchmal wiederholen, aber den Sinn erkennt er sofort. Ich verwende es, wenn wir uns mal wieder für einen unwegsamen Abschnitt wie zB einen Hang im Wald oder so entschieden haben. Da ist er deutlich zu schnell für mich, aber ich kann ihn nicht einfach loslassen. Auch das kapiert er und richtet sich danach. Auch ohne Leine.
Beides trainiere ich nicht extra, so dass es eigentlich auch in Vergessenheit geraten kann. Tut es aber nicht. Und hat gleich beim ersten Mal gewirkt.
Ebenso wie Nummer drei der Spontan-Befehle, die mir einfallen. Er hatte sich mal in einem zuvor nicht sichtbaren Netz in einer Böschung verfangen und wollte schnellstmöglich dort weg. Sein Weg-zerren führte nur dazu, dass er sich stärker verhakte und vor Schmerz schrie. Anschreien ist an sich kein Erziehungsmittel, aber in dem Moment musste ich lauter und klarer als der Hund sein und hab ihn angebrüllt: "Bleib!" Hund guckt belämmert und hält still, bis ich bei ihm bin. Hat wohl verstanden, dass ich ihm helfen wollte, und sein Bein auch wieder Richtung Schmerz-Quelle bewegen lassen. Musste sein, um ihn zu befreien. Also dieses "bleib", wenn es um seine Sicherheit geht, ist ihm auch im Gedächtnis haften geblieben. Funktioniert noch, also in Gefahrensituationen ...