Heute hat er sich mal wieder selbst übertroffen: Den Stamm, den mein Schatzi über einen Kilometer nach Hause trägt, könnte ich nicht mit einer Hand hochheben. Auch mit zweien ist es noch schwer. Der Durchmesser misst die Spannweite von Daumen-zu-Ringfinger meiner gespreizten Hand.
Da er die Last trägt, muss ich mich sputen.
Im schnellen Trab geht es hinein in die Siedlung und vorbei an parkenden Autos. Ein Taxi muss mal eben warten: Schwerlastverkehr hat Vorrang. Mein Job besteht darin, den Superdog nicht zu behindern und sicher zu lotsen. Tatsächlich gelingt es mir, die Gartenpforte für ihn zu öffnen, ohne dass er sein Tempo abbremsen muss. Noch um zwei Ecken und dann sind wir da: Langsam legt der stolze Jäger seine Beute auf den Rasen, lässt sich ausgiebig loben.
Ein Schluck Wasser - und es geht der Beute an den Kragen: Erst vorsichtig löst er ein paar Stücke von dem Holz. Es hat eine Konsistenz, die den Zähnen nicht lange standhalten. So fliegen bald die Fetzen und das helle Innere des Stammes bedeckt das Gras. Krallen halten immer wieder die wehrlose Beute fest, damit das Zupacken der Reißzähne noch besser gelingt. Erbarmungslos beutelt mein Raubtier seinen Fang.
Schließlich ist er zufrieden und möchte ins Haus. Auf seinem Lieblingsplatz rollt sich das Kuscheltier zusammen und sieht sehr verletzlich aus, als es einschläft.