Orym fiel einen breiten, runden Schacht hinunter. Unten landete er auf großen Haufen weichen Schlamms in einer tiefen Grube. Eine solche Grube, wie er auf der Arbeit immer freiräumte - aber der Schlamm hier war weniger fest und knetbar.
Vorsichtig, wie auf einer Hüpfburg, ging Orym von dem hohen Berg zum Rand der Grube, wo er auf festeren Boden traf.
Mit großen Augen sah er sich um. Er stand in einem großen, unregelmäßigen Tunnel, der schon nach kurzer Zeit eine Biegung machte. Leise patschend ging Orym durch den Gang, in dem er winzig klein aussah. Als er in der Kurve war, sah er vor sich eine weitere Kurve, in die ein goldener Lichtschein fiel. Er lief schneller, bis er plötzlich strauchelte und wie erstarrt stehen blieb.
An der Wand, die sich ihm offenbarte, klaffte ein riesiger, waagerechter Riss, eine tiefe Wunde im Schwarz der Wand. Ein paar zähe, eingetrocknete Tropfen von der Decke bildeten Stalaktiten, die wie dicke, breite Zähne aussahen. Hinter der ersten Schicht aus festem Schwarz begann aber etwas, das Orym noch nie gesehen hatte: Eine Wand aus körnigen, goldenen Kristallen, mit spitzen Ecken und scharfen Kanten. So etwas hatte Orym in seiner Welt aus zähflüssigem, schwarzen Wasser noch nie gesehen!
Der große, lange Riss sah aus wie eine tiefe Wunde im schwarzen Fleisch der Welt. Fasziniert kam Orym näher, als er plötzlich lautes Hämmern hörte, das fast wie Glockentöne klang. Er drehte den Kopf - inzwischen stand er mitten in der Kurve - und erblickte das Ende des langen Ganges. Dorther stammte der goldene Lichtschein. Ein Amboss stand dort, in glühendes, goldenes Licht getaucht, und davor stand ein Wesen und schlug immer wieder auf ein Stück Gold ein, dass auf dem Amboss lag.