Geis Bein war schlimm verdreht und pechschwarz geworden. Während ihrer Flucht musste sie in eine Grube getreten sein. Die Schwärze schlug Blasen auf dem Gold ihrer Rüstung und war auch schon in die Lücke zwischen Schuh und Hose gedrungen. Wie gewaltige Hände, die Teig kneteten, verformte die Dunkelheit Geis Rüstung.
Orym schlug eine Hand vor den Mund. Gei ließ sich auf den Boden fallen und schimmernde Tränen traten in ihre Augen. Sie wollte das verletzte Bein umklammern, bremste sich aber im letzten Moment.
Orym zögerte nicht. Er hatte keine golden Rüstung zu verlieren! Mit beiden Händen packte er den zähen, dicken Schleim und zog. Gei warf den Kopf in den Nacken und zappelte. Stück für Stück rutschte der Schlammbatzen nach unten. Mit klebrigen Fäden wollte er sich an Gei klammern, wie ein lebendiges Wesen, das seine Klauen in sie geschlagen hatte. Doch Orym ließ nicht locker! Dann, mit einem Plopp!, rutschte die Schwärze ab und Gei war frei.
Orym stolperte rückwärts und fiel auf den Hintern. Das schwarze Klumpen rutschte aus seinen Händen und vereinte sich mit dem harmloseren Schlamm des Boden.
Eilig sprang Orym auf und lief zu Gei. Sie stand bereits wieder und ihr Bein war wie neu. Aber ihre Rüstung war nun leicht grau geworden.
Sie lächelte Orym trotzdem an und drückte ihn ganz kurz und ganz fest an sich. Orym strahlte vor Glück. Sie hatten beide überlebt. Das war wundervoll!