Ein Funkenregen ging um Orym herum nieder. Es brutzelte und blitzte, flackerte und flemmte und rauchte. Gleich darauf ging ein wildes Beben durch die Wände, die Decke und den Boden. Und noch eines. Kreise zogen sich durch den Schlamm und warfen hohe Wellen auf, die die Höhlenbewohner von den Füßen rissen.
Orym lehnte sich mit aller Kraft gegen die Wand und spürte, wie er hineingezogen wurde. Immer mehr Funken sprangen, bis sie sein gesamtes Sichtfeld füllten. Er hatte keine Angst und diesmal wehrte er sich nicht gegen den Sog.
Die Höhle bebte. Die Gänge draußen bebten. Die ganze Welt bebte, von den tiefsten, längst verschütteten Tunneln bis hinauf zu der großen Halle, in die der Mond scheinen konnte. Der Schlick überall warf Blasen. Ganze Klumpen stürzten von den Decken und ließen Gold und Silber durchschimmern. Die Höhlenbewohner warfen sich in Panik auf den Boden. Doch auch dort blubberte und bebte der Schlamm und löste sich auf. Wie ein Feuer rauschte die Veränderung durch die vielen Gänge, spülte durch alle Höhlen und Kammern und blies den tintenschwarzen Schlamm weg.
Die unsichtbare Macht fegte auch die Schwärze von den Körpern der Höhlenbewohner. Je stärker die Wände in Gold und Silber leuchteten, desto blasser wurden jede schwarze Haut. Darunter kamen helle, fast ätherische Wesen zum Vorschein. Goldene gab es, silberne, rötliche, grüne, violette, blaue, rosane und alle anderen Farben des Regenbogens. Wo zuvor nur ihre Augen bunt gewesen waren, waren es nun ihre gesamten Körper.
Dann kehrte Stille ein. Alle Schwärze war weg, die Welt erstrahlte in einem nie gekannten oder vielleicht auch lange verlorenen Glanz. Die ehemaligen Höhlenbewohner sahen sich staunend in ihrem neuen Reich um.