Einen langen Moment sahen Gei und Orym einander in die Augen. Geis Augen strahlten so hell wie kleine, rote Sonnen. Orym blinzelte. Seine violetten Augen waren ein Stückchen heller geworden. Wieder blinzelte er. Wieder strahlten seine Augen heller.
Vorsichtig berührte Gei sein Gesicht mit beiden Händen und sah ihm so tief in die Augen, wie sie nur konnte. Oryms Iriden funkelten immer heller und strahlender. Doch es blieb nicht bei seinen Augen! Die Schwärze seines Gesichts wurde mit einem Mal blasser. Und blasser! Oryms Haut wurde rings um die Augen sogar weiß. Erstaunt sah er Gei an. Diese trug einen Helm über dem Kopf, und ihre Augen leuchteten aus dem Gesicht darunter. Geis Haut, das konnte Orym jetzt sehen, war unter der Rüstung hellweiß, beinahe durchscheinend. Und nun tat sie dasselbe mit ihm. Es war ein merkwürdiges, aber auch gutes Gefühl, als die Schwärze nach und nach verblasste. Immer näher kam Geis Gesicht. Orym schloss die Augen ...
Da fiel ein dicker, schwarzer Tropfen von der Decke und direkt auf Oryms Stirn. Es zischte laut und Dampf stieg in die Höhe. Orym machte einen Sprung in die Luft, Gei ebenfalls. Sie schlug die Hände vor den Mund, als Orym wie wild durch die Höhle rannte und die Schwärze von seinem Gesicht wischen wollte, sie dabei aber nur immer weiter verteilte. Schließlich blieb er stehen. Sein Gesicht hatte die alte, schwarze Farbe angenommen. Vornübergebeugt stand Orym da, dann öffnete er langsam die Augen.
Gei wich einen Schritt zurück. Eines von Oryms Augen war grau geworden! Es musste ein schwarzer Tropfen hineingefallen sein. Das andere Auge glänzte aber in unvermindertem Violett. Orym rieb sich vorsichtig die Stirn über dem grauen Auge. Offenbar tat es weh.