Wie erstarrt saßen sie da. Orym kniete auf dem Boden. In seinen Armen hielt er Geis Oberkörper und drückte ihren Kopf an seine Brust. Gei lag wie eine Puppe da, mit kraftlosen Armen und die Beine leicht angezogen. Schwärze überzog das ganze Bild und nichts rührte sich. Nicht einmal ein Atemzug.
Da zeigte sich ganz plötzlich ein schwaches Licht. Es war nur ein winziger Punkt auf Oryms Kopf, wo dieses seinen Ursprung hatte. Dort, bei seinen geschlossenen Augen, leuchtete etwas zaghaft. Dann wurde das Strahlen heller. Und schließlich drang eine große, hellblaue Träne zwischen seinen geschlossenen Lidern hervor. Sie tropfte auf Geis Brust und Oryms Hand darauf.
Zischend löste sich die Schwärze unter der Träne auf. Eine weitere Träne tropfte und löste noch mehr Schwärze. Diese zog sich immer weiter zurück, als würde sie verbrennen, und gab Gei und Orym frei. Beide Rüstungen strahlten wieder. Verwundert sah Orym sich um und dann zu Gei. Doch sie rührte sich immer noch nicht.
Weitere, bittere Tränen flossen aus Oryms Augen. Ihr Licht wurde immer heller. Statt zu fallen, begannen die Tränen, um ihn herum zu fliegen. Immer mehr wurden es. Das Licht hüllte Orym ein. Dann hob es ihn sachte an, doch er merkte davon nichts. Immer noch weinend wurde er nach oben getragen, aus dem Graben heraus. Erst, als das Patschen des Schlamms erklang, den die Höhlenbewohner noch immer auf die Goldader warfen, öffnete Orym die Augen und sah sich verwundert um. Da stieg er auch bereits über den Rand des Grabens und zurück in die Kammer, eingehüllt in weißes Licht.