Oryms Auge schmerzte immer stärker. Er presste beide Hände darauf und betete, dass die Pein vergehen würde. Geis Berührung nahm er kaum wahr. Zitternd kauerte er auf den Knien, unfähig, sich zu bewegen.
Schließlich fasste Gei seinen Kopf mit festen Blick und brachte ihn dazu, sie wieder anzusehen. Mit verschwommenem Blick sah Orym auf. Was war das? Gei sah für einen Moment grau aus. Dann wieder golden. Und wieder grau. Es wechselte hin und her.
Gei dagegen erschrak, als sie in Oryms Gesicht sah, und sprang auf. Denn das Auge, das sich grau verfärbt hatte, war nun schwarz geworden. Während sie hinsah, wurde es noch dunkler, sodass es nicht länger vom Rest des Gesichtes zu unterscheiden war. Panisch tastete Orym über das Auge, doch es war fort!
Zwei Tränen liefen aus seinen Augen - aus dem violetten lief eine weiße Träne, die sofort im Schwarz des Bodens versickerte. Aus dem verschwundenen Auge drang ein letzter, dicker, schwarzer Tropfen. Er traf auf Geis Hand, gerade, als sie Orym aufhelfen wollte. Ein furchtbares Zischen erklang und ihr goldener Arm färbte sich so blitzschnell Schwarz, dass Gei in ihrer Panik den Handschuh herunter riss. Doch der Arm ging mit ab! Für einen Moment schimmerte ein Streifen ihrer weißen Essenz aus dem Loch ihrer Rüstung, ehe sie die andere Hand auf die Wunde presste und neben Orym auf die Knie fiel. Der abgerissene Arm wurde gurgelnd vom Schlick verschluckt.
Eine ganze Weile saßen die beiden nebeneinander, beide gekrümmt in ihrem Schmerz. Doch dann riss ein Beben sie aus ihrer Starre.