Eine dünne Spur winziger Goldtröpfchen führte Orym durch die dunklen, einheitlichen Gänge. Diese wurden immer größer, die schwarze Masse an den Wänden aber auch immer dichter. Schließlich öffnete sich eine gewaltige Höhle trichterförmig vor ihm. Die Glaslampen vermochten den riesigen Raum nicht zu erhellen. Die dünne Spur endete hier.
Orym ging langsam weiter und sah sich aufmerksam um. Die Höhle war gewaltig. Die Wände konnte er schon nicht mehr sehen. Mit hochgezogenen Schultern und sich unsicher umblickend ging er immer weiter in das Nichts. Schließlich sah er vor sich einen blassen Schimmer. Sofort wurde Orym schneller und der Schimmer wurde zu goldenem Glühen. Es war Gei, die auf dem Boden saß, die Hände vor das Gesicht geschlagen, und weinte.
Orym rannte zu ihr, doch als sie seine Schritte hörte, sah sie erschrocken auf, sprang auf die Füße und rannte wieder los.
Orym blieb wie angewurzelt stehen. Er hob die Hände und Gei hielt ein paar Schritte entfernt wieder an. Gehetzt starrte sie ihn an. Er sah, dass sie ein Bein nicht belastete und bei jedem Schritt humpelte. Offenbar hatte sie große Schmerzen und war außer sich vor Angst.
Langsam, um sie nicht zu verschrecken, bückte sich Orym und rieb den Schlamm von den goldenen Schuhen. Von ihrer ursprünglichen Farbe war kaum noch etwas zu erahnen. Gräue kroch über das Gold, belegte es mit einer matten Patina, doch noch war ein schwacher Schimmer auszumachen.
Gei machte einen Schritt vor. Dann zwei. Dann lief sie auf Orym zu und wäre fast in seine Arme gefallen. Im letzten Moment schreckten beide zurück, wohl wissend, dass eine Berührung Geis goldenen Panzer vernichten würde.