Neugierig hob Orym den Gegenstand auf. Er war etwa halb so lang wie sein Bein, etwas dicker und hohl. Neugierig sah Orym sich das an und drehte es hin und her. Am Fuß war die Röhre geschlossen und außen dick mit Schlick verschmiert. Langsam verschlang die Dunkelheit das wenige Gold.
Orym stellte das Ding auf den Boden und steckte seinen Fuß hinein. Es war ein Schuh! Ein goldener Schuh! Er passte perfekt an Oryms kleines, gerades Beinchen. Arme und Beine endeten bei ihm, wie bei allen anderen Höhlenwesen, in rundlichen Knubbeln. Trotzdem rutschte der Schuh nicht von Oryms Bein und ließ sich nur mit einem starken Ruck ausziehen. Orym zog ihn aber sofort wieder an. Er machte ein paar Testschritte und dann einen überglücklichen Hüpfer.
Platsch!
Orym zuckte zusammen. Das Geräusch hallte in der großen Höhle wider, die Hammerschläge waren verklungen.
Orym sah nach vorne. Das Goldwesen am Amboss machte einen Sprung in die Höh und wirbelte herum. Es hielt in der Hand einen zweiten Schuh wie eine Waffe und deutete zitternd damit auf Orym. Dieser Schuh war strahlend golden und neu.
Dann ging es sofort zum Kampf über und schlug mit wilden Bewegungen nach Orym. Der sprang rückwärts und flüchtete durch den langen Gang, dicht verfolgt von dem Goldwesen. Doch der Gang führte nur zu der Schlickgrube. Orym sprang hinein und hüpfte über den weichen Untergrund. Doch er stolperte und fiel. Das Goldwesen kam immer noch auf ihn zu. Seine Augen glühten wie feurige Rubine. Panisch krabbelte Orym rückwärts weg, doch er stieß an die Wand. Das Goldwesen hob den Schuh zum finalen Schlag und Orym kauerte sich zusammen, den Kopf mit den Händen schützend.