Warnungen: versuchte Vergewaltigung, Mord
“Nun mach schon …”, drang eine drängende Stimme an mein Ohr. Ich spürte, wie an meiner Kleidung herum genestelt wurde und versuchte mich zu wehren.
“Sag mal, hast du sie noch alle? Du schwafelst die ganze Zeit was von Ehre und so n Scheiß und bringst dann so was? Verzieh dich bloß!”, hörte ich meine beste Freundin schreien und mir wurde klar, was hier gerade passierte. Während sie schrie, hörte ich ein dumpfes Geräusch und auf einmal lag ein unangenehm schwerer Körper auf mir.
“Bist du wahnsinnig … Hör auf, Elena!”
Die Stimme von Elenas Bruder, gefolgt von einem schmerzerfüllten Aufschrei von selbigem. Anscheinend hatte Elena ihn auch mit der Pfanne erwischt.
“Hannah? Bist du wach? Alles okay?”, hörte ich Elena fragen, während sie den Körper von mir runter zerrte. Ich grunzte und schob mit, jetzt wo meine Hände nicht mehr in die Laken gedrückt wurden.
“Ja … alles okay. Alter … dein Bruder und sein Kumpel sind echte Schweine”, erwiderte ich und stand auf. Ich richtete meine Kleidung und seufzte. Die Hose konnte ich wegwerfen. Der Reißverschluss war im Eimer.
“Waren, Hannah … waren.”, sagte sie und ich blinzelte, besah mir dann die beiden am Boden liegenden Männer. Ihre Köpfe waren merkwürdig verformt.
Elena zuckte mit den Achseln. “Sie haben es beide nicht anders verdient. Erzählen immer was von wegen ‘Soldaten haben Ehre’ und bringen dann so was. Allerdings müssen wir zusehen, dass wir sie hier raus bringen oder selber verschwinden.”
Hannah sah sich um in der Hütte, die Elena und ihr Bruder bewohnten, seit ihre Eltern verstorben waren. “Lass uns einfach ein paar Sachen nehmen, die Hütte in Brand stecken und abhauen. So besoffen wie die beiden waren, wird jeder glauben, dass die zu blöd waren das Feuer richtig zu behandeln. Und wenn einer fragt, du wolltest das Wochenende bei mir verbringen, damit dein Bruder seine Ruhe hat”
Elena nickte einfach nur und sah bedauernd auf die Pfanne, die würde sie wohl zurücklassen müssen. Während Elena ein paar wichtige Sachen einpackte, machte Hannah die Pfanne sauber und steckte sie dann in Elenas Tasche. “Ist doch deine Lieblingspfanne. Die brennen wir daheim noch mal schön im Feuer aus und dann sieht man da nichts mehr. Du bringst sie doch ohnehin öfters mit, weil du darin die besten Pfannkuchen machst”, meinte sie, als Elena sie überrascht anblickte.
Wenige Minuten später hatten sie den restlichen Alkohol, den die beiden Männer wohl übers Wochenende konsumieren wollten, verschüttet und den Kamin angesteckt. Dann waren sie aus dem Haus geschlichen und als sie die Hütte, wo Hannah lebte, erreichten, war im Dunkel der Nacht der Feuerschein von Elenas altem Zuhause zu sehen. Sie ignorierten es jedoch und legten sich ins Bett. Am Morgen würden sie sehen, was der Tag so bringen würde. Das Thema ‘Ehre’ hatten die beiden jungen Frauen jedenfalls abgehakt.