"Papa? Hilfst du mir?"
Johannes blickte zu Magdalena, seiner vierjährigen Tochter, hinab.
"Wobei soll ich dir denn helfen?", wollte er wissen, denn eigentlich hatte er noch einen Haufen Arbeit, der in seinem Heimbüro auf ihn wartete.
"Ich möchte etwas bauen und das kann ich noch nicht alleine", teilte ihm Magdalena ernsthaft mit und hielt dann eine Kiste mit Lego Technik hoch, die ihre Mama ihr wenige Minuten zuvor gegeben hatte.
Johannes Augen leuchteten mit einem Mal auf. Lego Technik war schon seit seiner eigenen Kindheit seine Passion. Er streckte seine Hand aus, nahm Magdalena den Karton ab und nahm sie dann an die Hand, um sie ins Wohnzimmer zu führen.
Dort machten die beiden es sich unter dem Tannenbaum gemütlich und begannen dann das Gefährt zusammen zu bauen. Johannes suchte die Steine zusammen und zeigte Leni, wie sie sie zusammensetzen musste, nur um sie dann wieder auseinander zu nehmen, damit seine Tochter es selbst tun konnte.
So waren sie über Stunden mit "Bauen", wie Leni es nannte, beschäftigt.
Während die beiden zusammen saßen, nutzte Marie, Johannes' Ehefrau und Magdalenas Mutter, die Gelegenheit und packte die Weihnachtsgeschenke in Ruhe ein, ohne dass irgendjemand ihr ständig die Schere, das Klebe- oder Geschenkband mopste, um damit wer weiß was anzustellen.
Als sie fertig mit Einpacken war, bereitete Marie drei Tassen Kakao mit Marshmallows zu und trug sie zusammen mit einem Teller Kekse ins Wohnzimmer.
"Na ihr beiden, wie weit seit ihr?", fragte sie und setzte sich aufs Sofa.
"Fas' fertis … Papa muss nur noch die Lampen drantun", erklärte Magdalena mit all dem Pomp, zu dem eine Vierjährige fähig war.
Marie lächelte. "Na dann können wir beide ja schon mal unseren Kakao trinken, oder, Prinzessin?"
"Kakao~", rief Magdalena und das Bauen mit den Legos war plötzlich uninteressant.
Marie half Leni mit ihrem Kakao und sah dann zu Johannes hinüber, der fleißig an der Elektronik bastelte und in seiner eigenen Welt versunken war. So wie es aussah, durfte Marie zwei Tassen Kakao trinken. Nicht, dass ihr das etwas ausmachte.