Leicht benommen ließ er sich auf die Couch fallen, hatte nur seine Retro an. Auch er war körperlich noch mitgenommen, wirkte ein wenig erschöpft, während er mir dabei zu sah, wie ich die kleine Flasche leerte, sie dann zögerlich auf den Tisch stellte.
Seine Hand strich in mein Haar, fuhr meine Schläfe hinab zu meiner Wange. Ich war absolut verwirrt. Es war einfach nur komisch und ich fühlte mich absolut neben der Spur. Nicht verletzt, nicht verwundet oder gar allein gelassen. Es war einfach anders als sonst, wo ich nur schweben konnte. Als wäre ich nicht hoch genug getrieben oder nicht richtig gesprungen: Einfach nur dumpf auf dem Boden aufgekommen.
„Wo bist du mit deinem Kopf?“, seine Stimme war sanfter geworden, aber hatte die Tiefe noch nicht verlassen. Ich reagierte nicht auf seine Liebkosung und er nahm das wohl zum Anlass genauso unkuschelig zu sein, wo ich mich doch sonst stets an ihn presste. Stattdessen ließ er mir Freiraum, musterte mich aber aufmerksam. Er war bei mir, das wusste ich, auch ohne den direkten Körperkontakt.
„Die Kamera“, wisperte ich, vielleicht ein wenig frustriert. Ich war doch gekommen, wieso schickten mich meine Endorphine nicht durch den Himmel? Es war so heftig gewesen, als hätte er mich aufgeblasen, damit ich zum Himmel steige, wie ein Ballon und stattdessen war ich einfach zerplatzt, sehnte mich nun nach dem, was ich nicht mehr haben konnte. Zumindest nicht an dem Tag.
„Das Video ist unwichtig, Ela. Gesichert, wo niemand heran kommt. Ich lade es nicht hoch, ich werde es niemandem zeigen. Was stört dich?“, hakte er ernst nach. Da war kein Necken, nur ehrliche Besorgnis. Ich hatte Filmaufnahmen niemals ausgeschlossen, hatte sogar einmal zwischendurch angebracht, dass ich uns gern dabei sehen würde, weil ich die Dynamik im Spiel manchmal nicht so recht verstand. Es hatte mich nur einfach überfordert, dass es so plötzlich gekommen war.
„Ich, das, das geht einfach nicht. Du sollst mich so nicht sehen“, versuchte ich in Worte zu fassen, was mir im Hals hing. Es zermürbte mich, das Wissen, dass er mich so sehen konnte. In einer so hässlichen Stellung, mich ihm hingebend und dabei hatte ich nicht einmal alles gegeben.
„Nackt? Während du kommst? Meinst du nicht, dafür ist es ein wenig spät?“, fragte er leicht zynisch und ich schüttelte nur verzweifelt den Kopf, suchte seinen Blick. Ich wollte so dringend seine Nähe und gleichzeitig auch nicht, fühlte mich komisch.
„Was ist eigentlich los, das ist doch nicht die Kamera, oder? Ich habe dich schon gefühlte hundert Male kommen sehen, in der Regel mit mir und es gibt absolut nichts Heißeres, als wenn deine Augen sich nach hinten drehen, deine Stimme so tief wird und du verzweifelt darum bittest, dass du kommen darfst. Nichts, Ela. Vertraust du mir nicht, dass ich es nicht weitergeben werde?“, hakte er nach.
„Doch schon“, fing ich an, aber er schnalzte leicht mit der Zunge, während seine Hand mir weiter sanft durch die Haare fuhr.
„Aber die Kamera ist nicht das Problem“, stellte er fest.
„Nein“, gestand ich schließlich und schloss die Augen, fühlte mich überfordert mit mir selbst, als bereits die ersten Tränen kamen. Der Stress der letzten Wochen drückte sich durch.
„Doch, ist sie wohl, aber vielleicht auch nicht, woher soll ich das denn wissen?“, fluchte ich, motzte ihn damit vielleicht an, aber er hatte nichts Besseres zu tun, als mich auf seinen Schoß zu ziehen und die Arme um mich zu schlingen. Haut an Haut, während er mich leise beruhigte, denn ich war absolut nicht im Stande zu mehr.
All die Emotionen, der Stress, die Angst bei Simon zu Versagen, der Frust, weil wir nicht mehr gespielt hatten, alle die, die zuvor so dumpf in den Hintergrund getreten waren, krachten nun auf mich hinein, als hätte ich sie beim Flug nach unten verloren und sie waren einfach langsamer gefallen, zerschmetterten mich nun auf dem Boden, während die Tränen nur so flossen.
Wieder ließ mich ein tiefes Schluchzen erzittern, den Kopf an seinem Hals vergraben. Es sollte einfach nur zu Ende sein. Wieso konnte mein blöder Kopf nicht abschalten? Wieso konnte ich nicht einfach mal loslassen, wenn er mich dazu aufforderte? Einfach nur blind vertrauen?
„Es ist alles gut, Kleines. Ich bin da. Ich habe dich. Du hast dich tapfer geschlagen, heute. Tapferer, als ich es erwartet hatte“, lobte er mich leise. Ein kleiner Lichtblick in all der Verwirrung und dem Scham, der mich fest im Griff hatte. Immerhin löste sein Lob etwas in mir aus, wenn es auch einem Orgasmus nicht gleich kam.
„Aber du kannst es dir ansehen und wirst sehen, wie hässlich ich bin und wie ekelig das ist, wie dumm ich gestöhnt habe“, schniefte ich auf, vielleicht ein wenig wirr nach sinnvollen Argumenten suchend, wie ich meine Emotionen rechtfertigen konnte. Aber das musste ich nicht. Weil Jan verstand.
„Ela, sieh mich an. Los“, seufzte er und zog mein Kinn nach oben, strich mir die Tränen von den Wangen. Wieder musterten mich nur große Augen, liebevoll, mit einem besorgten Ausdruck und dennoch kleinen Fältchen drum herum, die sich sonst nur zeigten, wenn er mich anlächelte.
„Du bist wunderschön und absolut hinreißend. Insbesondere wenn du dich mir ergibst, wenn du genau diese Geräusche machst. Nichts daran ist ekelig, wirklich gar nichts. Und es ist auch kein Problem, dass ich es mir ansehen kann, denn jedes Mal, wenn ich das tun werde, werde ich verdammt noch einmal hart werden. Und ich werde dich genau dann nehmen wollen, bis du genau wieder diese Geräusche machst und so heftig kommst. Hör auf zu denken, du wärst minderwertig.“
Seine Erklärung war so sanft, so liebevoll, dass ich mich schämte ihm so weinend gegenüber zu sitzen. Ich brauchte den Halt, aber mein Gehirn wollte einfach nicht verstehen, was er da gerade sagte. Trotzdem nickte ich. Er würde ebenfalls nicht verstehen, warum das für mich so unmöglich schien zu akzeptieren, dass er mich so schön fand. Warum ich mich ihm zwar hingab, aber jedes Mal wieder zögerte, wenn er mich dazu aufforderte mich auszuziehen.
„Ich glaube nicht, dass die Kamera das Problem ist. Ich glaube, dass das Problem wo anders liegt. Der Stress der letzten Wochen, dein Kopf, der dadurch nicht abschalten konnte und ich habe dich überfordert. Der Deep Throat war zu viel für dich und ich weiß, dass du manchmal sehr empfindlich auf Erniedrigungen reagierst. Ich habe es provoziert, weil ich wollte, dass du endlich frei bist. Dabei habe ich dich körperlich an deine Grenzen gebracht und dein Kopf wollte nicht loslassen“, sagte er sanft, küsste mich zärtlich auf die Nasenspitze.
Ich holte tief Luft, wollte ihm nicht die Schuld geben dafür, dass ich nicht geflogen war. Er hatte sich doch Mühe gegeben! Jan sollte sich diesen Schuh nicht anziehen, aber bereits als ich den Mund öffnete um ihm zu widersprechen, legte er einen Finger auf ihn und bedeutete mir so, keine Widerworte zu geben.
„Ich unterschätze manchmal, wie schwer es für dich ist, los zu lassen. Und das kannst du in der Regel deutlich besser, wenn ich dich nicht zu sehr dränge. Ich hatte gehofft, dass es dir hilft“, erklärte er sein Vorgehen, während ich stur den Kopf schüttelte.
Er sollte sich nicht entschuldigen. Es war doch mein Fehler gewesen, mein Kopf, der nicht fliegen wollte. Er hatte alles richtig gemacht, hatte mich aus meinem Schneckenhaus gelockt, wie ich es meist brauchte, weil ich es ohne seine Hand nicht schaffte.
„Jan“, warf ich ein, aber er zog mich nur an seine Brust, hielt mich eng umschlossen, während die Tränen noch ein letztes Mal stärker wurden und schließlich versiegten. Ich war trocken, leer gelaufen. Und mit den Tränen war das komische Gefühl gegangen, dass mich so im Griff gehabt hatte. Jans Nähe half, genauso wie seine Worte, die mir liebevoll ins Ohr gehaucht worden, weil er wusste, dass ich sie brauchte. Insbesondere in diesem Moment, insbesondere jetzt, wo ich mir selbst das Hoch in den Wolken untersagt hatte.
„Wie geht es deinem Po? Tut er dir weh?“, fragte er mich schließlich. Ich genoss einfach nur seine Wärme, schüttelte dann den Kopf, während er sanft darüber fuhr, mich streichelte.
„Aber dir fehlt trotzdem etwas?“, hakte er nach. Wie auch immer er es in mir las. Nur zögerlich nickte ich, holte tief Luft. Meine Stimme war rau vom ganzen Weinen.
„Ja. Ich bin zwar gekommen, aber mir fehlt der Rausch. Ich fühl mich unbefriedigt auf Sub-Ebene“, fasste ich erstaunlich gut zusammen, was mir fehlte. Sein Blick ruhte auf mir, während er mich musterte, mir weiter über den Körper strich.
„Du bist nicht geflogen“, versuchte er es in seiner Metapher, die ich nur allzu gern nutzte, zu verbalisieren, entlockte mir daraufhin ein Nicken. Das Fliegen, das fehlte mir.
„Ich kann dich heute nicht noch weiter reizen. Dein Kopf ist fertig und dein Körper erst recht“, meinte er fast schon entschuldigend. Ich nickte ergeben. Er hatte recht. Mein Körper wollte nicht mehr, aber das half nicht gegen das Vermissen von etwas an, dass ich wirklich gern gehabt hätte. So sehr, dass es mich körperlich bereits frustrierte. Ich merkte selbst, wie ich unruhig wurde, wie meine Stimmung sich immer weiter ins Negative neigte.
„Zumindest jetzt. Es wäre am besten, wenn wir beide noch kurz duschen gehen. Das Gleitgel endgültig entfernen und dann werden wir uns hier hin setzen, werden uns in den Arm nehmen und ich werde mir überlegen, wie wir das wieder hinbekommen“, schlug er zwar vor, aber eine Alternative gab es nicht. Und so folgte ich ihm ins Bad, dankbar, dass er die Führung übernahm und ich mich nicht entscheiden musste, was ich als nächstes tat.
Ein weiteres Mal wurde ich nass, aber während ich selbst fast schon unzufrieden in den großen Spiegel schaute, der so angebracht war, dass man sich beim Duschen beobachten konnte, fuhr Jan mit seinen Händen über meinen wunden Körper, schaffte es, mich zu säubern, während ich mich an ihn lehnte und leise seufzte. Ich genoss seine Berührung, die sanfte Liebe seiner Hände, auch wenn sich in mir erneut alles aufrichtete. Nicht, dass meine Klit noch mehr Reizung ertragen hätte. Das war ihr aber herzlich egal, auch wenn er sie nicht anfasste.
Seine Hand knautschte als Antwort auf mein leichtes Hohlkreuz, das ich unter seinen Händen annahm, meinen Hintern fast schon liebevoll und als ich mit einem leisen Stöhnen reagierte, konnte er es wohl nicht ignorieren und ging dem Verlangen nach mich an meinem Hintern zu necken, mit einem fragenden Blick über den gedehnten Muskelring zu fahren. Mein Körper zuckte kurz, wollte nicht so ganz wie ich, aber ich genoss das Gefühl viel zu sehr, hinkte viel zu sehr der Hoffnung nach noch einmal zu kommen und dann wenigstens einen leichten Nebel zu verspüren, der mich wieder auf den Damm brachte. Das Hoch, das ich so sehr vermisste.
„Wenn du dich so an mich drängst, könnte man meinen, du möchtest mehr“, tadelte mich Jan ebenfalls mit einem Blick in den Spiegel, aber was auch immer er sah, seine Augen wurden wieder eine Nuance dunkler.
„Ist dem wirklich so? Oder agiert dein Körper unabhängig von deinen Wünschen?“
Ich verstand die Frage nicht richtig, räusperte mich.
„Wenn du meine Klit anfasst, dann breche ich auseinander. Aber, dein Finger, ich, ich ja“, stotterte ich ein wenig unzusammenhängend. Würde ich es ertragen können? Nur schwer. Wollte ich es trotzdem? Dass er diese Grenze antastete und mich weiter über die Kippe schob? Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, ehe er den Kopf schüttelte und dabei tief die Luft einatmete.
„Was soll ich mit dir nur machen, Ela? Besessen von Lust, ignorierst, was dein Körper will. Ich kann dich kommen lassen, aber das wird deinem Körper nicht gefallen. Wenn du dich selbst als zu wund empfindest, wird es nicht besser werden, wenn ich dich wieder stimuliere. Wenn ich dich aber nicht kommen lasse, wirst du mich den restlichen Abend so anklagend und traurig mustern?“
Ich biss mir auf die Unterlippe, vergrub mein Gesicht schließlich in seinem Oberarm. Er stand mittlerweile seitlich von mir, hatte mich im Arm, nicht, dass seine Hand aufgehört hätte meinen geröteten Hintern zu necken, die Backen zu knautschen, was mir vermehrt ein heiseres Keuchen aus der Kehle trieb.
„Ich weiß es nicht“, seufzte ich leise auf, drückte meinen Hintern wieder seiner Hand entgegen, weil er sie fortgezogen hatte. Kurz stockte er, hob mein Kinn an, dass ich ihn ansehen musste.
"Bist du dir sicher, Ela? Das wird anstrengend, du wirst danach ausgelaugt sein und es wird dir nicht gefallen", warnte er mich, offensichtlich unsicher, ob er dem wirklich nachgehen sollte.
"Bitte, Jan, ich will das Gefühl haben", flehte ich leise, verstand noch immer nicht recht, warum ich bei den Orgasmen zuvor nicht high geworden war.
„Bleib so“, erwiderte er nach einer nervenzerreißenden Pause, in der offensichtlich mit sich haderte, ließ mich dann einfach unter dem Wasserstrahl stehen und ging nackt und tropfend rüber zum Waschbecken. Ich verstand es nicht, lehnte meine Stirn daher nur gegen die kalten Fliesen und seufzte leise auf.
„Du wirst mich gleich hassen, aber ich habe die Hoffnung, dass du mich danach wieder lieben wirst“, erklang seine Stimme seitlich von mir. Ich fühlte seine Hand, fühlte wie er sich neben mir positionierte. Seine Linke fasste an meine Brust, reizte die geschundene Brustwarze, während ich aufkeuchte, die Hände automatisch an die Fliesen vor mir legte um mich abzustützen. Erregung flutete mich, allein bei der Aussicht auf mehr.
„Aber du wirst es ertragen, nicht wahr, Kleines? Für wen?“
„Für dich, Daddy“, seufzte ich leise. Manchmal brauchte ich ihn einfach genau so. Mein Körper reagierte sofort auf den Umschwung in seiner Stimme, auf die Hand an meinem Rücken, die mit einem Mal meinen Rücken durchdrückte, dass mein Hintern sich ihr entgegen reckte.
„Dann sei jetzt brav und sieh mich an. Ich will wissen, wie es dir geht“, wies er mich an, aber bevor ich auch nur antworten konnte, fühlte ich ihn wieder, fühlte den Glasdildo an meinem Hintern.
„Ich glaube nicht, dass er rein passt“, gab ich keuchend von mir, wurde aber gleichzeitig eines Besseren belehrt. Es war viel, wenn er auch kleiner war als Jan. Hätte sein Arm sich nicht um mich geschlungen, das Kinn in seinem Ellbogen eingeklemmt, dass ich nicht nach unten abrutschen konnte, wäre ich wahrscheinlich auf meinen wackeligen Beinen und den nassen Fliesen nach unten gesackt. Aber Jan hielt mich, zupfte erst weiter an meinen Nippeln, während er sich beständig meinen Hintern zurück eroberte. Es tat nicht weh, war nur einfach unglaublich intensiv.
So intensiv, dass ich bald am Keuchen war, mich leicht gequält seiner Hand entgegen reckte, während er einen langsamen Takt einschlug, mich bedächtig wieder auf ein Maß der Erregung brachte, dass ich genießen konnte. Ich wimmerte, stöhnte heiser auf vor Lust. Erst recht, als seine Hand sich nach unten wand, direkt zwischen meine Beine bis hin zu meiner Klit. Ein tiefes Wimmern entfuhr mir, während ich versuchte ihm auszuweichen. Einfach sehr viel. Er hatte so viel gedrückt zuvor, ich auch. Zu erregt, zu sensibel, für die kleine Quälerei, bei der ich ihm weiter in die dunklen Augen sah, ihn allein mit meinem Blick anbettelte.
„Für mich“, erinnerte er mich an meinem Ohr, während ich ihn schon anflehte mich endlich kommen zu lassen. Ich war absolut in meiner Lust gefangen, konnte weder nach vorn noch zurück. Und die Energie staute sich wieder, als hätte sie sich zuvor nicht entladen.
„Bitte“, entkam es mir, wobei ich schon nicht mehr wusste, warum. Wollte ich kommen? Ich war mir nicht sicher, denn mein Körper zuckte nur noch, stöhnte nur noch, drückte sich ihm entgegen und entzog sich ihm gleichzeitig.
„Komm, Kleines. Komm“, gab er mir endlich einen Ankerpunkt, ehe ich Sterne sah. So stark, dass mir die Beine weg sackten und ich das erste Mal in meinem Leben Angst hatte, dass die Atmung aufhörte. Nur schwer nach Luft japsend ging ich mit ihm zu Boden, klammerte mich an seine starken Arme, während er sich mit mir hinkniete und mich festhielt. Und dann kam endlich das Gefühl, ließ mich aufsteigen, höher als wahrscheinlich je zuvor.
Wir saßen eine Ewigkeit in dem Wasser und obwohl es warm war, fing ich irgendwann an zu frieren. Jan ließ es dennoch an, entfernte trotz meines Protestes den Dildo aus mir und säuberte mich ein letztes Mal. Ich war dazu nicht in der Lage, hatte meine Stirn auf meine Arme gelehnt und ließ es einfach über mich ergehen.
Danach zog er mich hoch, schaffte es irgendwie mich hoch zu heben und trug mich dann triefend, wie ich war, zum Sofa, legte mich dort auf das frische Handtuch. Ein kurzes Gerubbel, dass ich über mich ertragen musste, dann folgten zwei dicke Decken, die mich einlullten. So sehr, dass mir die Augen zu fielen. Aber das war ok, denn Jan war da, hielt mich fest.
Nur langsam schaffte er es mich aus meinem Flug heraus zu holen. Ich hatte nicht bemerkt, wie er sich zu mir gelegt hatte, wie er mich auf sich hinauf gezogen hatte. Fakt war aber: Er war genauso nackt wie ich. Ich konnte seine Haut fühlen, unter mir, an mir, die Wärme, die er ausstrahlte unter der mittlerweile warmen Decke.
„Lebst du wieder?“, fragte er halb belustigt halb besorgt, aber ich konnte nur brummen, rutschte mit meiner Hand über seine Brust, striff einmal kurz sein Piercing, was er mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und legte meine Hand dann an seine Wange. Das war das stärkste Hoch gewesen, das ich seit Langem hatte. Auch wenn ich langsam wieder nach unten sank und gerade deswegen seine Nähe um so mehr brauchte.
„Ich fühle mich, als hättest du mich auseinander gebrochen und alles Leichte in mir wäre in den Himmel geflogen“, erklärte ich absolut unlogisch, was in mir vorgegangen war, aber er nickte nur leicht und küsste meine Handinnenfläche, ließ mich ihn betatschen.
„Ich denke, wir haben das erste Mal deinen Körper wirklich an die Grenze geführt“, erwiderte er und drückte mich noch einen Ticken enger an sich heran, während ich leise aufseufzte. Ich war im Himmel.
„Können wir das wieder machen?“, fragte ich nuschelnd, warf ihm einen liebevollen Blick zu, den er erwiderte.
„Ich arbeite eigentlich lieber psychisch. Du wirst die nächsten Tage weder Orgasmus noch Analsex wollen. Das ist lästig“, seufzte er auf, halb neckend und küsste mich dann auf die Stirn. Ich wusste, dass er es nicht so meinte. Dafür war ihm mein Wohlergehen viel zu wichtig.
„Aber du nimmst dir doch eh, was du willst, oder? Ich gehöre doch dir“, erwiderte ich total benebelt, aber er lächelte nur, strich mir durchs Haar.
„Das stimmt, ich nehme mir alles von dir. Wann immer ich will und du auch“, raunte er zwinkernd zurück, ehe ich wieder die Augen schloss und tief durchatmete. Das allein erfüllte mich immens. Und er hatte es tatsächlich geschafft meine Hülle zu knacken.
Ich hatte in meinem Leben immer eine harte Schale gehabt, Mauern, die ich nur herunterließ, wenn man mich dazu zwang. Meist war das mit meiner Mutter gewesen, die so lange hatte sticheln müssen, bis all der Frust aus mir herausgebrochen war. Nun hatte Jan es geschafft, hatte sich das Privileg erkämpft meine Mauern, die ich mir als Schutzschild vor dem Stress aufgebaut hatte, einzureißen. Und wie ich es nicht anders gewohnt war, war es auch dieses Mal nicht ohne Tränen gegangen mit dem einfachen Unterschied, dass ich dieses Mal nicht meine Mutter nach einem Streit um Vergebung bitten musste. Jan hatte mich geführt und mich beschützt und das allein gab mir das Gefühl der Geborgenheit. Wenn es meiner emotionalen Grenze auch sehr nah gekommen war. Aber das war etwas, das musste ich erst noch verarbeiten.
Den Rest des Tages blieb ich liegen, genau dort. Ein wenig neben der Spur, aber absolut im Himmel. Er hatte Recht, hatte mich geknackt, zumindest rein körperlich. Ich war kaum in der Lage mich zu regen, geschweige denn, dass ich mir vorstellen konnte jemals wieder sexuell aktiv zu sein.
Jan war mir nicht von der Seite gewichen, hatte mit mir gemeinsam auf der Couch gelegen und sich an mich geschmiegt, mit mir einen Film geschaut, dann Essen bestellt, mit dem er mich fütterte. Und schlussendlich hatte er etwas gemacht, was er nie zuvor gemacht hatte: Er hatte sein aktuelles Buch herausgeholt und angefangen mir vorzulesen. Und es hatte mich absolut in seinen Bann gerissen. Seine Stimme war wie gemacht dafür – er wäre ein hervorragender Vater, ein Geschichtenerzähler. Aber das sagte ich ihm nicht, wollte nicht in Wunden stochern, die schon lang verschlossen waren.
Die Nacht verlief ähnlich ruhig, wobei der Morgen dem Ganzen in nichts nachstand. Ich hatte erwartet, dass Jan uns gemeinsam in den Frühstückssaal quetschen wollte. Stattdessen ließ er mich ausschlafen und weckte mich dann, als man uns das Frühstück bereits auf das Zimmer gebracht hatte.
Leicht verschlafen setzte ich mich zu ihm, genoss es, wie er mich immer wieder sanft berührte, mir zeigte, dass er auch körperlich noch da war. Ein sanftes Kraulen am Rücken, ein liebevoller Kuss auf meine Stirn. Und dann durfte ich essen, konnte mich gar nicht entscheiden zwischen den vielen kleinen Häppchen, dem Rührei, dem Bacon und den Pancakes. Er hatte groß aufgefahren und ich tippte fast darauf, dass es Leute gab, die am Morgen nach ihrer Hochzeit nicht feudaler gespeist hatten als wir.
Es folgte eine kleine Verdauungsrunde auf dem Sofa, ehe wir uns anzogen – das Wetter war aufgeklart und deutlich wärmer als am Vortag – und den Weg hinunter zum Strand spazierten.
Für den Oktober war es noch verhältnismäßig warm, aber ich war mir bewusst, dass ich bis auf mit meinen Füßen nicht mehr in die Ostsee wollte. Trotzdem war es schön einfach nur mit Jan am leeren Strand entlang zu schlendern. Manchmal kam einem jemand vorbei, aber es war sehr selten.
Jans Arm blieb um meinen Rücken, hielt ab und an meine Hand, während ich im Wasser nach Muscheln und Bernsteinen suchte, die er mir dann liebevoll aus der Hand nahm, nachdem er sie begutachtet hatte und schließlich in seine Jackentasche packte. Es mussten mindestens 15 Stück sein, aber er hielt mich nicht auf, deutete nur manchmal auf das eine oder andere Stückchen, weil er mir seinen Füßen nicht ins Wasser wollte und stattdessen lieber meine Schuhe trug.
„Die?“, fragte ich ihn, kam gerade wieder hoch und verzog leicht die Lippen. Mein Hintern. Den hatte er in der Tat ordentlich mitgenommen am Vortag.
„Hmm, so eine grüne hast du noch nicht“, brummte er mit amüsiertem Blick und ich streckte ihm dafür die Zunge raus, was ihn dazu brachte leise zu lachen. Er war absolut gelöst und ich hatte bei ihm ebenfalls deutlich sehen können, wie er sich langsam entspannt hatte. Und ich war ebenso entspannt.
Ich hatte den körperlichen Schmerz gebraucht, unterbewusst, hatte es benötigt, dass er mich derart über die Klippe geschmissen hatte. Es war wohl einfach viel gewesen, aber im Grunde hatte vielleicht gerade dieses Extreme das mit mir gemacht, was ich gebraucht hatte.
„Woran denkst du, Kleines?“, Jan musste meinen Blick gemerkt haben, zog mich ein wenig harscher als zuvor an seine Seite und suchte meine Augen, zog fragend die Augenbraue hoch, als ich nicht direkt antwortete. Er wusste gar nicht, wie sehr ich diesen Umschwung an ihm liebte. Im Alltag war es manchmal lästig, aber wenn ich so frei war wie in diesem Moment, dann brachte er mir nur eine Gänsehaut und ein angenehmes Ziehen im Unterleib.
„Du hast gesagt ich soll mich allein vorbereiten“, grinste ich zögerlich, wartete, bis er mir folgen konnte. Seine Augen wurden dunkler, er nickte, weiterhin fragend.
„Und hast mich machen lassen. Und weil du wusstest, dass es nicht genug war, hast du es dann selbst noch einmal gemacht. Ich habe es gar nicht mitbekommen, dachte du wolltest mich ärgern, aber du hast mich gefingert“, der Gedanke war mir bereits am Abend gekommen, aber mein Kopf war zu benebelt gewesen.
Nun verzog er amüsiert den rechten Mundwinkel und schenkte mir einen prüfenden Blick.
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, wies er es ab, aber ich wusste, dass es stimmte. Er hatte mich gedehnt. Vielleicht etwas verkappt und nicht stark genug, aber er hätte mich niemals einfach genommen. Weil er meine Grenze kannte und so hatte er mich mit der Kamera abgelenkt.
„Lief die Kamera überhaupt?“, fragte ich schließlich. Er hatte mich schon weiter gezogen, wollte wohl nicht mehr Antwort geben als die, die ich eh schon hatte. Aber im Grunde reichte es auch.
Jan ließ sich Zeit, ließ seinen Blick über die Weite des Meeres gleiten. Eine kleine windige Böe erreichte uns, verwuschelte unser Haar, was er sichtlich genoss, mich aber dabei enger an seine Brust zog.
„Und wenn sie nicht lief?“, fragte er genauso leise, wie ich zuvor. Irritiert versuchte ich seinen Blick zu deuten. Spielte er mit mir? Ärgerte er mich?
„Sie lief nicht?“, fragte ich verwirrt und wieder zeigte sich das amüsierte Grinsen, während seine freie Hand mir liebevoll das Haar aus dem Gesicht strich.
„Glaubst du nicht, ich wüsste, wann ich mein kleines Kätzchen mit dem Kopf und wann mit dem Körper knacken muss?“
Überrascht riss ich die Augen auf, versuchte zu erkennen, ob er flunkerte oder nicht. Hatte er es geplant? Erst meinen Kopf an den Rand treiben, damit dann mein Körper kam, mich endlich fliegen ließ? Hatte er absichtlich so gehandelt?
„War irgendwas gestern Abend improvisiert?“, hakte ich nach, aber er grinste nur weiter, musterte meinen Gesichtsausdruck und sah in die Ferne – absolute Entspannung. Ich wartete und wartete, aber er schenkte mir keine Antwort, sah nur weiter auf das Meer und genoss. Und ich fand mich damit ab, dass er mir vielleicht gar nicht antworten würde. So folgte ich ihm, als er mich etwas weiter lenkte, die Füße tief im aufgewehten Sand vergraben. Es wurde langsam kalt, aber als hätte Jan es geahnt, reichte er mir die Schuhe, ließ mich die Füße kurz vom Sand befreien, ehe sie wieder wärmer wurden.
„Besser“, seufzte ich auf, ließ mich wieder an seine Seite ziehen, ehe wir weiter wanderten. Es sah ihm Grunde alles gleich aus, aber ich hatte das Meer vermisst. Paradox, wo wir doch in regelmäßigen Abständen immer wieder zur Ostsee fuhren, damit ich wenigstens einen Blick darauf werfen konnte. Jedes Mal bei Raphael zumindest.
„Nein“, meinte er schließlich und ich sah verwirrt auf, konnte das nicht zu ordnen. Seine Augen blitzten wieder, während er mir noch einmal über die Wange strich und dann den Kopf schüttelte.
„Nein, es war nichts improvisiert. Aber manchmal muss man sein Kätzchen eben wieder holen. Andere machen das mit Milch, ich mit einer Kamera“, sagte er leise und ich konnte nicht anders den Kopf zu schütteln. Er war ein absoluter Kontrollfreak – aber er war mein Kontrollfreak. Und er hatte einfach verstanden, wie er mich aus meinem Konzept brachte.
„Du wusstest, dass du mich derart an meine Grenzen bringen würdest?“
„Musste, Kleines. Ich musste dich knacken, sonst hättest du immer weiter und weiter panisch auf deine To Do Liste geschaut, dich nicht entspannen können. Es war notwendig, dich aus diesem Muster herauszuholen. Zugegebenermaßen bin ich damit auf ein Terrain gegangen, dass wir beide vorher nicht klar definiert hatten, aber du hast es erwähnt, dass du es gern einmal sehen möchtest und ich meine dich mittlerweile gut genug zu kennen, dass die größte Angst, die du hast, nicht die Gerätschaften oder der Kontrollverlust ist. Du hast viel mehr Angst, dass du mir zu einem Zeitpunkt nicht perfekt gefallen wirst.“, erklärte er mir und sah zufrieden zu, wie ich langsam verstand.
„Du hast dich bei mir entschuldigt“, warf ich ein. Versuchte das zuzuordnen.
„Auf dem Sofa, dass du mich überfordert hast.“
„Hmm. Das habe ich. Es tat mir leid, dass ich das tun musste. Aber manchmal steht in diesem Spiel nicht nur die Lust. Manchmal geht es um mehr und du, meine Kleine, gehörst nicht zu den Frauen, die so scharf auf den Schmerz sind, dass sie deswegen kommen. Du gehörst zu den Partnerinnen, die sich diese Dominanz herbei sehnen, weil sie wissen, dass sie ohne hoffnungslos verloren wären. Und da du genau das im Kopf benötigst, muss ich mir eben Gedanken machen, wie ich deinen Kopf aus deinen Mustern bekomme. Und dafür musst du manchmal auch Dinge glauben, die nicht immer wahr sind.“
„Wie, dass du es bereust. Oder dass die Kamera läuft“, flüsterte ich leise, verstand langsam seine Strategie.
„Ja, das ist so. Du hast manchmal in deinem Kopf schon geplant, was ich zutun habe. Das war auch dieses Mal der Fall. Du hast mir vor drei Tagen schon unterschwellig mitgeteilt, was du wolltest, hast es zwischendrin einfallen lassen. Mir war klar, dass wenn ich dem nicht nachkomme, dir nicht erstmal gebe, was du glaubst zu brauchen, dass das nichts wird. Also habe ich dir zwei Grenzen gegeben, die hart sind, aber nicht zu hart, weil du weißt, dass ich dich niemals tun deep throat zwingen würde oder zu einer Videoaufnahme. Es hat dich psychisch aus der Bahn geworfen, ich habe deinen Körper an die Grenze gebracht und du hast dich mir gänzlich hingegeben, weil dein Kopf plötzlich aus war“, erklärte er sein Vorgehen.
„War das Handy überhaupt an?“
„Nein, nicht eine Sekunde lang“, antwortete er schließlich. Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte Erleichterung erwartet, aber es war so abstrus. So dumm. Denn sie kam nicht. Es machte keinen Unterschied, ob er mich filmte oder nicht. Er hatte es gesehen und er würde der einzige bleiben, der es sah. Und das war ok, weil ich mich ihm hingab.
„Erzähl mir von deinen Gedanken“, holte er mich ein wenig zurück in die Realität und ich schüttelte milde den Kopf, versuchte sie zu ordnen. Es war für ihn wichtig zu wissen, was ich dachte. Das hatte er mir so oft bewiesen.
„Ich bin einerseits erschrocken, überrascht, dass du tatsächlich so weit gehst. Man könnte sagen, du hast mich gestern Abend angelogen. Andererseits wird mir, glaube ich, gerade klar, wie sehr du verstanden hast, wie mein Kopf funktioniert und was für einen Aufwand du betreibst, dass es mir gut geht. Wir sind fast vier Monate zusammen und ich habe manchmal das Gefühl, wir wären ein altes Ehepaar“, seufzte ich mir die Haare aus dem Mund ziehend, weil der Wind sie immer wieder hinein wehte.
„Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, was du denkst. Aber du bist ehrlich genug, dass ich erahnen kann, wie du auf gewisse Dinge reagierst und während ich von dir keine einzige Lüge akzeptieren würde, finde ich, dass es als Dom oder Master durchaus gerechtfertigt ist dieses Stilmittel einzusetzen“, erklärte er mir ruhig und ich nickte zaghaft.
„Als Dom ist es dein Recht, ja“, erwiderte ich leise und musterte ihn wieder, sah zu, wie seine Augen sanft wurden.
„Und als mein Mann?“ Seine Lippen verzogen sich. Das war anders herausgekommen, als ich es gemeint hatte. Eher als mein Freund oder als mein Partner, aber er verstand mich dennoch.
„Würde ich dich nicht anlügen, nicht, wenn es etwas beträfe, dass außerhalb des sexuellen Rahmens stattfindet. Und auch in diesem Rahmen sind es manchmal eher Notlügen. Beispielsweise dass der Plug immer schön sauber ist, wenn er aus deinem Hintern kommt“, versuchte er mir zu erklären, dass mir die Röte in die Wangen schoss. Klar, wer nicht vorbereitet Sex hatte, war auch nicht immer perfekt sauber. Und da ich nicht jeden Tag gesäubert wurde, er aber das Spielzeug gern in mir vergrub, führte das wohl manchmal dazu, dass es nicht so herauskam, wie man sich das wünschte, auch wenn ich das bisher immer gekonnt ignoriert hatte und er es nicht thematisiert.
Ich brauchte eine Weile, um das sacken zu lassen. Der Wind wehte mir freudig weiter durchs Haar, während ich tief einatmete. Mir war immer klar gewesen, dass das mit der Wahrheit ein Grundsatz war, der eher für mich galt. Dass Jan durchaus als Dom gewisse gestalterische Rechte hatte. Aber ich hatte mir darüber nie großartig Gedanken gemacht.
„Aber du hast gesagt dir schmeckt mein Kartoffelsalat ohne Mayo“, erinnerte ich ihn, versuchte ein wenig Witz in die Situation zu bringen.
„Das nennt sich flunkern“, verkündete er mir zwinkernd und blieb dann stehen.
Schnaubend drehte ich den Kopf weg, ließ ihn aber die Arme um mich schlingen und mich mit dem Rücken an seine Brust ziehen.
"Ich weiß nicht, ob mir derartige Flunkereien gefallen. Auch wenn du die Kamera ausgelassen hast und sie nur als Attrappe genutzt hast, war sie sehr krass. Das ist ein bisschen so, als würdest du, während ich gefesselt am Andreaskreuz hänge, die Nadeln auspacken", erklärte ich ihm schließlich leise, dass er aufbrummte.
"Das Spiel mit deinem Kopf ist in unserer Beziehung sehr wichtig. Du brauchst den Reiz, weil du ohne auf die Aufregung nicht in diesen Zustand kommst. Wenn dich das unwohl sein lässt, werde ich das von jetzt an unterlassen", versprach er mir, drückte mir, als ich erleichtert nickte, einen Kuss auf die Wange.
„Wir sollten bald umkehren. Du bist kalt“, erklärte er mir schließlich an meinem Ohr und ich brummte auf, genoss einfach diesen Moment. Weil er da war, weil er mich hielt und weil er mich liebte.
„Nagut“, erwiderte ich, bekam dafür aber einen kleinen Biss in den Hals.
„Hey“, empörte ich mich, hörte aber sein vergnügtes Brummen in meinem Rücken.
„Das ist mein Recht als dein Mann“, verkündete er, ehe er mich in die andere Richtung zog. Schnell zurück zu unserer warmen, kleinen Suite, in der es bald eine heiße Schokolade gab.
Am Abend lag ich neben ihm, hatte nur mein Schlafshirt und meinen Slip an. Er trug nur eine tiefsitzende Jogginghose, hatte sich beim Essen so hoffnungslos bekleckert, dass ich gackernd vorne über gekippt war und mich erst wieder beruhigen konnte, als seine Hand warnend unter mein Kinn griff. Daraufhin hatte er sich das Shirt ausgezogen und so saßen wir nun da, genüsslich aneinander geschmiegt. Die Stimmung hatte sich nach unserem Spaziergang und dem Gespräch noch einmal deutlich gebessert. Ich fühlte mich wirklich befreit im Gegensatz zu unserer Anreise.
Im Fernsehen lief irgendein Scheiß, der absolut unwichtig war, aber das war mir egal. Ich genoss es ihn anzufassen, mehr noch als es sonst der Fall war. Natürlich mied er sonst meine Berührung nicht, vielleicht gerade noch so, wenn wir gerade mitten im Spiel waren. Aber dass ich ihn so exzessiv berührte, ließ er sonst auch nicht zu. Aber das war nun etwas anderes.
Mit einem Ruck drehte ich mich um, legte meinen Kopf wieder auf seinen oberen Bauch, sah jetzt aber in seine Richtung. Sollte ProSieben doch tun, was sie wollten. Sein Blick war neugierig, aber er ließ mich machen, ließ zu, dass ich genüsslich über die Fledermaus fuhr und dann an seinem Piercing hängen blieb. Seine Augen schlossen sich halb, während er hörbar die Luft einatmete.
Ich fasste ihn dort nie an, durfte genau genommen sonst nicht an seine Brustwarzen. Wahrscheinlich, weil er gekonnt die Kontrolle verlieren würde, wenn ich ihn im Spiel dort berührte. Aber dieses Mal ließ er es zu, schluckte nur leicht, während ich die schwarzen Kügelchen vorsichtig hin und her schob.
„Wie fühlt sich das an?“, nuschelte ich.
„Wahrscheinlich ähnlich, wie wenn du deinen Ohrring drehst. Etwas sensibler, schätze ich“, erklärte er und verzog dann leicht die Lippen. Seine Hand wanderte zum Bund meines Shirts, zog es leicht hoch um meine linke Brust freizulegen.
„Es würde dir stehen, Kleines. Ein kleines J, dass an deiner Brustwarze baumelt“, meinte er, vielleicht ein wenig amüsiert, im Großen und Ganzen schien da aber jemand durch, den ich sonst nur mit ‚Daddy‘ ansprach.
„Würde dir das gefallen?“, nuschelte ich, sah zu, wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen.
„Es wäre ausgesprochen heiß, Kleines. Es gibt viele Master, die von ihren Sklaven derartiges verlangen, es selber stechen.“
„Hast du schon ein Piercing gestochen?“, fragte ich argwöhnisch, aber er schüttelte den Kopf.
„Die Nadel ist in der Regel etwas grober als die, die man für das Spiel mit den Nadeln nutzt. Es ist recht gefährlich, wenn man dabei Nerven oder Blutgefäße trifft, die man nicht treffen sollte. Die Kleine Nadel kann ich da besser einschätzen, als wenn ich ein dauerhaftes Loch hinterlasse“, erklärte er nachdenklich, ließ mich aber nicht aus den Augen.
Sein Finger zupfte an meiner Brustwarze, zog daran, bis ich leise aufstöhnte und er amüsiert seine Zähne zeigte.
„Und an der Rechten sollte dann ein D hängen?“
„Ein D?“, fragte ich verwirrt, merkte, wie es trotz meinem Hintern anfing vorn zu kribbeln. Meine Klit pulsierte, so eine Verräterin.
„Ein J für deinen Mann und ein D für deinen?“, half er mir auf die Sprünge und ich merkte, wie ich rot wurde.
„Daddy“, grinste ich zögerlich und seine Augenbraue zog sich nach oben, ehe er nickte.
„Würdest du das wirklich wollen?“
„Wir sind noch nicht an dem Punkt angekommen, wo ich derart über deinen Körper bestimmen darf. Wahrscheinlich werden wir auch niemals an diesen Punkt kommen. In jedem Fall würde ich es ausgesprochen attraktiv finden, wenn du diese Piercings tragen würdest. Immer.“, erwiderte er und räusperte sich dann, zog wieder an meiner Brustwarze, was mich zusammenzucken ließ. Kurz biss ich mir auf die Unterlippe, seufzte dann aber auf.
„Ich wollte immer welche haben, finde das bei Frauen auch mega heiß. Aber ich habe Angst vor dem Schmerz und das soll Ewigkeiten abheilen und dann besteht bei einer Frau auch immer die Gefahr, dass da was falsch zusammenwächst und sich dann bei einer Schwangerschaft die Milch staut“, seufzte ich, aber er nickte nur.
„Das stimmt wohl, Kleines. Wobei das ausgesprochen selten vorkommt, wenn man sich den richtigen Piercer sucht.“
„Den du natürlich hast“, erwiderte ich brummend und warf einen Blick zu ihm hoch.
„Mein Tätowierer pierct ebenfalls, ja. Ich kenn ihn schon ein paar Jährchen. Er hat alle Tattoos auf mir gestochen, bis auf das auf dem Oberschenkel“, erklärte er mir und ich musste breit grinsen. Es war ein Schnörkel, der nur seltsam zum Rest passte, aber sich irgendwie heiß um sein Bein wand.
„Auch die Fledermaus?“, nuschelte ich, malte die Fledermaus auf seiner Brust nach. Sie war wirklich drollig.
„Hm. Er wollte erst nicht, aber ich hatte mal ein intensives Gespräch mit einer jungen Dame, da war sie vielleicht 19 oder knapp 20, die mir ausführlich erzählt hat, wie süß so Fledermäuse doch sind und dass sie sich eine stechen lassen wollte“, sein Finger wanderte langsam in die Mitte zwischen meine Brüste, dann ein wenig runter. Genau an den Punkt, wo ich es geplant hatte.
„Und daraufhin hast du sie dir gestochen?“, fragte ich zögernd. Das hatte ich anfangs gedacht, aber er hatte es nie bestätigt.
„Ja, mich ließ der Gedanke nicht mehr los. Für sie stand die Fledermaus für etwas besonderes und für mich stand ihre Art die Dinge zu sehen für etwas Besonderes“, sagte er schließlich leise und ich verzog das Gesicht, vielleicht ein wenig gerührt.
„Also bin ich schon länger auf deinem Körper?“
„Ein Weilchen“, gestand er und beugte sich nach vorn um mich zart zu küssen.
„Wobei ich die Fledermaus ebenso gern auf deinem Körper sehen würde. Wieso hast du es nicht stechen lassen?“
Ich seufzte leise auf, fuhr wieder über sein Tattoo und musste leicht grinsen. Ich hatte ihn schon damals berührt.
„Studentin. Geld, Stress, Zeitnot. Dann hat es immer nicht gepasst. Keinen Tätowierer gefunden, der den Stil konnte, den ich wollte. Einige zu teuer, dann wurde ich unsicher und schließlich habe ich es aufs Eis gelegt, wobei sie nicht vom Tisch ist. Ich würde es nach wie vor toll finden.“, ergänzte ich leise und wartete ab, bis er nickte.
„Ja, man muss den Stil finden, der zu einem passt.“
„Ich mag deinen Stil, hatte es mir ähnlich vorgestellt. Noch mit ein paar Steinchen, ein wenig mädchenhafter und sie soll die Flügel ausstrecken, sozusagen meine Brust halten“, erklärte ich ihm und sah dabei zu, wie er nachdenklich an der Stelle herum malte, als würde er es sich vorstellen. Danach kribbelte natürlich alles.
„Hmm. Tattoo und Piercing, was für ein versautes kleines Ding“, schnurrte er schließlich und damit war das Thema gegessen. Stattdessen holte er wieder sein Buch heraus, nahm mich liebevoll in den Arm, während er mit ruhiger Stimme anfing vorzulesen - mein neustes Lieblingsritual.