Warnung: Öffentlichkeit, Demütigung, Schläge
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„Dann kann ich Ihnen nur herzlichst zu Ihrem neuen Haus gratulieren. Das Anwesen von Herr und Frau Ellrich“, meinte Frau Schlei, als Jan seinen Füller gerade in seine Manteltasche verschwinden ließ. Er warf mir einen kurzen Blick zu, seufzte dann aber auf und nickte. Es brachte eh nichts sie zu belehren – wenn sie es bis jetzt nicht verstanden hatte. Dann würde es auch nichts mehr werden.
Der Notar drückte überall seinen Stempel drauf, holte sich die Bestätigung von Jan, dass er den Geldtransfer nun freigeben durfte. Und damit hatte er uns auch schon kurz die Hand gereicht und war von dannen gerauscht. Frau Schlei war da deutlich hartnäckiger, aber Jan schaffte es irgendwie sie in 15 Minuten abzuwimmeln, dass auch sie schließlich mit ihrem alten Opel vom Hof fuhr. Und ich stand nur in der großen Eingangshalle und musterte Jan.
Das Anwesen war schön, aber eben auch riesig und würde uns in den nächsten Monaten mit Sicherheit viel Kraft kosten. Allein die Umbau Arbeiten waren viel. Viel genug, dass Jan die Architekten seines Vertrauens angehauen hatte. Man kannte sich – wie immer. Und die ersten zwei Konzepte lagen schon vor. Wir warteten noch auf ein drittes und würden uns dann entscheiden.
„Wir könnten auch einfach hier einziehen, wenn es nix wird. Dann muss Martin mir so ein wallendes Kleid wie aus Stolz und Vorurteil schneidern und ich laufe im Sommer durch den Wein, das Haar im Winde verweht“, grinste ich, aber Jan warf mir nur ein sanftes Lächeln zu.
„Es wird klappen. Das Anwesen wäre für uns beide viel zu groß“, erklärte er mir. Ich seufzte leise auf, unterdrückte das Thema Kind damit ein wenig und grinste dann.
„Mit 20 kleinen Ambers wäre das doch schon gut“, warf ich ein, aber seine Augenbraue wanderte tadelnd nach oben.
„Benimm dich, Kleines. Sonst bist du die erste, die hier weinend über den Tisch gebeugt steht.“
„Ja, Daddy“, gab ich schnell nach und ließ ihn dann einen Arm um mich schlingen. Er zog mich mit in einen der großen Säle im hinteren Bereich der unteren Etage mit Blick auf den Garten und auf die Weinberge. Es war wirklich hübsch, obwohl das Wetter gerade nicht nach traumhafter Sonne aussah. Eher nach Tee und Sofa – immerhin regnete es schon wieder.
„Wie fühlst du dich?“, fragte ich schließlich, als er nichts sagte.
„Wahnsinnig“, gestand er und fuhr sich verlegen durch die Haare.
„Wieso?“
„Weil es unglaublich viel Geld ist. Und ja, so viele liquide Mittel waren vorher nicht gut angelegt, da stimme ich dir zu. Aber es ist schon etwas anderes mit dir hier drin zu stehen und sich vorzustellen, wie es wird. Wir werden beide viel Zeit hier verbringen müssen. Spätestens wenn wir nach einer örtlichen Club Leitung suchen, die uns unterstützt, wenn wir nicht vor Ort sind.“
„Du hast zwar Recht, aber mach dir die Sorgen nicht bevor sie aufkommen. Wir werden mit all den Umbau Arbeiten ein Jahr brauchen, bis es so ist, wie wir es haben wollen. Eine Clubleitung finden wir, aber mehr als sechs Monate vor Eröffnung, hm?“
„Du hast Recht, Kleines. Ich bin einfach nur besorgt“, erwiderte er und räusperte sich dann, zog sanft an meinem Halsband, das ich dieses Mal wirklich unter einem Schal versteckt hatte.
„Wollen wir noch einmal durch alle Räume durchgehen?“, hakte ich nach und er nickte schließlich, behielt den Arm jedoch um mich gelegt.
„Ich denke wir sollten hier ein wenig anders aufbauen als Zuhause. Vielleicht könnten wir die Büros hier unten im westlichen Bereich anlegen. Dann hätten wir die oberen Etagen komplett als Übernachtungszimmer beziehungsweise Spielzimmer. Und für das große Erlebnis ist ja eh die Scheune gedacht“, meinte ich nachdenklich und warf einen Blick zu ihm nach oben.
„Es macht in jedem Fall sind. Allerdings müssen wir uns noch Gedanken machen, wie wir Essen und Getränke hier unterbringen wollen.“
„Gefällt dir Christopher?“, hakte ich sorgsam nach. Er hatte davon gesprochen, dass er es sich gut vorstellen konnte.
„Als Mann? Er scheint ein ehrlicher Typ zu sein. Raphael kennt ihn wohl, weil er mal ein paar Jahre in Leipzig gelebt hat. Ob ich ihn als Geschäftspartner möchte, weiß ich noch nicht. Erst müssen wir uns überlegen wie wir das ganze integrieren wollen, ehe wir uns über mögliche Partner Gedanken machen“, erwiderte er ehrlich und sah wieder nach draußen. Irgendwie friedlich.
„Apropos wann sollten die vier denn kommen?“
„Du hast wirklich nicht zugehört, hm?“, fragte er prüfend und ich biss mir auf die Unterlippe, schüttelte unschuldig den Kopf.
„Ich war beschäftigt.“
„Womit?“
„Mich an dich zu schmiegen und niedlich auszusehen?“, schlug ich vor und bekam dafür nur einen amüsierten Blick-
„In einer halben Stunde sollten sie hier sein. Wollen einen Blick darauf werfen“, erklärte er und tätschelte dann nebenbei meinen Hintern, legte den Kopf schief.
„Hm?“
„Ich habe mir nur gerade überlegt, wie schön es wäre, wenn meine Sklavin als erste Sklavin hier kommen würde“, schlug er vor und grinste dann gemein. Ich zögerte sichtlich. Hier? Im kalten Anwesen?
„Hm, nicht?“, gab er schmunzelnd zurück, aber ich zog ihn erstmal in die Räumlichkeiten und erzählte ihm, was mir spontan für Einfälle gekommen waren. Von neuen Stuckmalereien, über Wandfarben bis hin zur Raumaufteilung. Pinterest hatte nicht still gestanden und ich hatte schon diverse Ideen.
Die gemeinsame Pause dauerte am Ende nicht lang, denn nach wenigen Minuten erklang unsere Klingel und als neu gebackener Hausherr war es an Jan die große Tür aufzumachen und unsere Gäste zu begrüßen, die ein wenig zu früh gekommen waren- Shit Happens.
Die Damen blieben zwar gewohnt stumm, hielten ihre Blicke aber nicht mehr richtig gesenkt. Wahrscheinlich, weil auch sie neugierig waren. Dafür trugen nun auch sie Halsbänder, die aber bei weitem nicht so schön waren wie meins. Eher schlicht aus Leder mit einem großen Ring vorne dran. Da Jan mich aber grundsätzlich nicht an der Leine herum führte, war das bei uns nicht so wichtig.
„Wie schön, dass ihr gekommen seid“, verkündete Jan und ließ sich freundschaftlich auf die Schulter klopfen, ehe auch wir kurz hallo sagten. Christopher und Matthias sahen im hellen Licht ein wenig älter aus, als im dunklen Keller, aber im Grunde störte das nicht.
„Wow, ich wusste gar nicht, dass wir etwas derartiges leeres hier in der Umgebung haben“, meinte Matthias und warf einen Blick auf die große Wendeltreppe, während seine Freundin sich räusperte.
„Ja, Kitty?“, erlaubte er ihr zu sprechen, während sie zögerlich in ihre Handtasche griff und einen Blick zu Jan warf.
„Ich bin Bloggerin und würde gern ein paar Fotos machen, wenn ich darf?“
Jan legte den Kopf schief und warf einen Blick zu Matthias.
„Für den Blog, über den wir gestern gesprochen haben?“
„Welchen Blog?“, fragte ich dazwischen und Jan warf mir einen amüsierten Blick zu.
„Erst nicht zuhören und dann neugierig werden. Svenja ist hauptberuflich Bloggerin und hat einen BDSM Blog.“, erklärte er mir und schenkte mir einen eindeutigen Blick: Marketing war mein Fachgebiet.
„Und du wolltest Fotos machen?“, hakte ich nach. Sie lächelte ehrlich – was sie viel jünger wirken ließ, ehe sie nickte.
„Ich schreibe auch noch Geschichten nebenher und manchmal hilft es meinen Lesern sich das ganze visuell anschauen zu können. Der Club ist ja noch nicht umgebaut, aber es wäre in jedem Fall ne coole Kulisse.“
„Gegenvorschlag. Wie viele Follower hast du?“, hakte ich nach. Da kam vielleicht gerade ein wenig die Business Frau durch, aber ich hatte da einen Plan und wer war besser geeignet, als die BDSMlerin um die Ecke als die Influencerin in der Region?
„Äh ich glaub es sind aktuell 75.000 monatliche Besucher und wir haben 22.500 Follower bei Instagram“, gab sie zu und musterte mich dann.
„Du kannst die Fotos machen. Liebend gern. Jetzt, während den Umbauten und dann am Ende, wenn es eröffnet wird. Die Fotos jetzt und während des Umbaus, darfst du verwenden, wie du willst“, bot ich ihr an.
„Aber ich schreibe dann über euch“, schloss sie im Gegenzug und ich nickte. Sie schürzte hingegen nachdenklich die Lippen, wartete ab.
„Was springt für mich dabei raus?“
„Pro Blogpost rechnen wir 5 Stunden Arbeit, richtig? A 60€ sind pro Blogpost 300€. Zwei über das Vorhaben. Einer während der Umbau-Phase und ein Review danach – macht 4 Posts. Alle redaktionell von mir freigegeben.“, bot ich ihr an. Das war ein wirklich fairer Deal, der sie scheinbar überraschte, denn das Grinsen wurde breiter.
„Und wir werden zur Eröffnung eingeladen“, warf Matthias ein, eindeutig an Jan gerichtet, der nur die Hände hob.
„Wenn Ela das so möchte, stimme ich dem zu“, erwiderte er. Matthias runzelte die Stirn, offensichtlich verwirrt über die Macht, die er mir damit zugestand, aber ich lächelte nur. Da war sie, die Business Maske. Und was den Club anging hatte ich recht schnell Kompetenzen übernommen, die mir zuvor wahrscheinlich keiner zugetraut hätte.
„Und natürlich vier Karten für die Eröffnung“, gab ich nach. Matthias nickte seiner Freundin zu, die daraufhin ebenfalls nickte.
„Sehr cool. Meinst du wir können gleich schon starten?“, fragte sie aufgeregt. Ich lächelte. Selbst wenn ihr Blogpost nicht herausragend werden würde, würde sie als Freundin von Matthias und Christopher in jedem Fall die Leipziger Szene ansprechen – und da waren die monatliche Nutzer durchaus gerechtfertigt, für diesen kleinen Preis. Außerdem schadete ein wenig SEO sowieso nicht.
„Bedien dich“, antwortete ich ihr. Katharina grinste leicht und schüttelte den Kopf.
„Na, das wird ja was.“
„Benehmt euch, die Damen“, warf Jan ein, ehe er mich am Kinn zu sich zog und einen Kuss auf meine Stirn hauchte.
„Stellt nichts Dummes an, ja? Ich zeige den Beiden jetzt unser Anwesen“, er räusperte sich und grinste dann „Frau Ellrich.“
„Ja, Sir“, grinste ich keck und wurde dann los gelassen, blieb mit den beiden Damen zurück. Svenja stand bereits in einer Ecke und machte verdreht irgendwelche Fotos von der Wand, während ich Katharina zögerlich anlächelte. Sobald ihr Mann jedoch aus dem Raum war, kippte wohl ein Schalter in ihr um, denn mit langen Schritten war sie bei mir und hakte sich ein.
„Oh, das sieht fantastisch aus. Los, zeig uns den schönsten Raum, der am weitesten entfernt ist und dann gönnen wir uns ein Schlückchen“, freute sie sich und hielt ihre Handtasche auf – in der ungelogen eine Flasche Champagner steckte.
„Oh?“, hakte ich etwas überrascht nach. Ich hatte mit vielem gerechnet. Damit nicht.
„Ach, das bekommen die doch gar nicht mit. Die fachsimpeln jetzt über Manschetten und Dildos und irgendwelche Kreuze und wir werden uns einen schönen Nachmittag machen. Das Halsband steht dir übrigens hervorragend“, grinste sie und auch von Svenja kam ein Kompliment, während sie schon vor der Treppe lag.
„Oh, ja dann, kommt mit“, meinte ich und ließ mir Svenjas Handtasche geben, die sich gar nicht halten konnte vor lauter Stuck und Pastellwänden.
„Oh, ich hab ne Idee!“, freute sich Svenja wenig später. Katharina und ich saßen gemeinsam auf der Fensterbank, knabberten an den Keksen herum, die sie ebenfalls mitgebracht hatte und sahen Svenja dabei zu, wie sie jede noch so schmutzige Ecke ein zehntes Mal fotografierte. Zugegebenermaßen der Raum hatte einen absoluten Charme – weinrote Wände, opulenter Stuck, hohe Fenster vor hübschen Fensterbrettern und ein Echtholz Parkett, das gerade erst neu poliert worden sein musste. Dazu ein großer ausladender Kamin – es war wirklich toll.
„Hau raus“, warf ich ihr zu. Wir hatten ein wenig nebenher geredet und es hatte sich herausgestellt, dass die beiden wirklich nett waren. Und das obwohl ich meist Probleme hatte mit neuen Menschen. Sie machten es mir leicht mich in ihrer Gegenwart zu entspannen.
„Ich brauch eure Hilfe. Zieht mal die Mäntel aus und dann kommt her. Genau. Hinknien, mit dem Gesicht zum Fenster.“
„Was?“, fragte ich verwirrt nach, aber Svenja war in ihrem Element, schob und zupfte an uns herum, bis wir beide vor dem Fenster knieten. Die Hände auf dem Rücken, den Kopf gesenkt. Dann räumte sie an den Keksen herum und knipste ein paar Mal.
„Elena, Kopf bisschen zur Seite. Genau. Oh, das wird mit Sicherheit fantastisch aussehen“, freute sie sich und hielt uns den kleinen Display vor die Nase. Tatsächlich sah man in meiner Rückenansicht kein Indiz dafür, ob ich das war. Meine Kleidung war unauffällig, aber die Pose hatte etwas – das konnte ich nicht abstreiten.
„Wow“, nuschelte ich leise, während Katharina kicherte.
„Das ist noch gar nichts. Matthias ist ja Buchhalter, aber Hobby-Fotograf. So sind die beiden auf den Blog gekommen. Er lichtet uns manchmal ab, das ist dann heiß. Wenn wir gerade von der Decke hängen oder so.“
„Also stellt ihr die Sachen online?“, fragte ich verwirrt, aber Svenja nickte heftig.
„Ja, klar. Das war anfangs eine Überwindung, aber irgendwie tut mir dieser Zuspruch durch die Community mega gut. Ich schäme mich nicht dafür, verdien sehr gut Geld. Und weder Chris noch Matthias haben Angst in der Öffentlichkeit erkannt zu werden. Dafür sind sie beide am Stammtisch viel zu aktiv“, erklärte sie und schob sich dann einen Keks zwischen die Lippen.
„Zeit für Sekt“, verkündete Katharina, während ich den Kopf wirr schüttelte und mich neben sie auf die Fensterbank ziehen ließ. Das war schon sehr heftig – auch wenn ich sie um den Mut ein wenig beneidete.
Svenja ließ schließlich den Korken knallen, der munter durchs Zimmer flog, ehe sie uns in mitgebrachte Einweg Flöten einschenkte. Keine Ahnung, wo sie dir her hatte, aber das war einfach cool. Und irgendwie lockerte es die Stimmung, wie ich kichernd wahrnahm.
„Aber schnell trinken, nicht, dass die Männer noch was abhaben wollen“, grinste Katharina. Ich hob mein Glas um ihr zuzuprosten, erstarrte aber in derselben Sekunde. Jan stand im Türrahmen und mit ihm die anderen beiden Herren, die uns einen giftigen Blick zuwarfen. Oh oh.
„So läuft das also?“, fragte mein Partner genüsslich in die Runde, während er gemächlich den Weg zu uns hinüber fand und mir wortlos das Glas aus der Hand nahm. Ich schluckte und brachte ein nervöses Grinsen hervor, das er jedoch nicht erwiderte.
„Macht man so etwas, Kitty?“, fragte nun auch Matthias, der Svenja das Glas weg genommen hatte. Christopher war deutlich erboster. Das Glas stellte er zur Seite, zog Katharina dafür an sich heran, packte sie fest im Haar, dass sie auf jammerte. Zumindest konnte ich so viel sehen – aus meinen Augenwinkeln. Auch Jan zwang mich mit einem unangenehmen Griff dazu in seine Augen zu blicken.
„Nein, Sir“, entfuhr es Svenja, aber Matthias hatte bereits einen Plan gefunden, dem Christopher ebenfalls zustimmte.
„Ausziehen. Nackt. An die Wand. 40 Schläge mit dem Gürtel damit du endlich zur Besinnung kommst, wie blamabel du dich verhältst“, zischte er ihr zu, während mir ein erstickter Laut entfleuchte. Jans Blick war nicht milder geworden, aber er beobachtete mich.
„Bitte nicht“, warf Katharina noch ein, aber soviel ich hören konnte, standen sie bereits an der Wand. Ich hingegen noch bei Jan.
„40 Schläge mit dem Gürtel, hm? Schaffst du das?“, säuselte er, aber mir sackte bereits das Herz in die Hose. Niemals! Er hatte mich noch nie mit dem Gürtel geschlagen und dann gleich 40 Schläge.
„Nein, Daddy“, entfloh es mir, bevor er nickte.
„Ausziehen. Nackt an die Wand neben die anderen. Hände nach vorn ausgestreckt und dich abstützend“, lautete seine Anweisung. Meine Augen rissen sich auf, dass er milde die Mundwinkel verzog.
"Nicht, Kätzchen?"
"Vor ihnen? Schläge?", entrutschte es mir besorgt, dass der Griff in meinem Haar sich löste. Stattdessen legten sich seine Hände sanft um meine Wange, seine Stirn an meine.
"Du hast dich daneben benommen, Kleines. Das weißt du. Wir hätten gemeinsam Anstoßen wollen nachher. Stattdessen hast du hier mit den Mädels ein unerlaubtes Saufgelage angefangen. Eine Bestrafung ist doch nur fair, nicht? Wo du mich, obwohl ich das Anwesen heute gekauft habe, so ausschließen wolltest."
Keine Wut sprach aus seiner Stimme, kein Hohn lag darin. Er war ernst, vielleicht ein wenig dominant, wenn man das Glitzern in seinen Augen betrachtete. Und er hatte leider auch Recht. Es war nicht fair gewesen mit den Beiden allein anstoßen zu wollen, zumal es ja durchaus sein konnte, dass ich noch fahren musste - wenn er zu müde dazu war.
"Es tut mir leid, Daddy", nuschelte ich leise, fühlte in mir den Samen, den er dabei gesät hatte. Als wäre es richtig, worum er mich indirekt bat. Als wäre es okay sich eine Bestrafung zu wünschen.
"Ich weiß, Kleines. Ich weiß, dass du einsiehst, dass es falsch war. Jetzt, aber das ist ein bisschen spät, hm? Lass mich dich bestrafen, zieh dich aus und stell dich zu ihnen an die Wand. Warum zweifelst du?"
"40 Schläge sind viel, Daddy", gab ich leise zu, sah, wie seine Mundwinkel sich erneut sanft verzogen.
"Das sind sie. Aber du weißt, dass ich deine Grenzen kenne, dass ich deinen Kopf kenne und weiß, was ich dir zutrauen darf und was nicht. Die Beiden sind ebenfalls nackt, werden etwas härter dran genommen. Aber du vertraust mir doch, nicht? Lass dich fallen, Kleines, ich fang dich auf", säuselte er mir regelrecht zu, dass ich schluckend die Augen schloss. In mir raste es vor Aufregung, freudiger Erwartung, Erregung und Sorge, vor dem, was kommen mochte. Dennoch drückte ich meine Lippen kurz auf Jans, löste mich dann von ihm, was er mit stummer Zustimmung kommentierte.
Kurz drehte ich mich um, fühlte Jan in meinem Rücken, wie er mit einer Hand den Körperkontakt hielt. Die anderen Beiden waren bereits nackt - vollkommen ohne Scham standen sie an der Wand in Position. Und in mir fasste mein Mut Fuß, traute sich meine Sorge zur Seite zu schieben. Es ging weder um Matthias oder Christopher, noch Svenja oder Katharina. Sie waren da, aber ich war da für Jan, nur für ihn.
Und so strich ich zögerlich meinen Pulli ab, warf noch einen absichernden Blick zu Jan, der die Arme verschränkt hatte und mir zunickte, ehe auch langsam der Rest folgte. Die kalte Luft strich mir sofort über den Körper, während ich zaghaft die Hände an die Wand legte und dann beschämt zu Boden sah. Sorge kroch in mir hoch, ehe Jans Hand sich auf meinen Nacken legte. Er stand neben mir.
„Du warst in den Plan mit dem Sekt nicht eingeweiht, das gestehe ich dir zu. Aber du wolltest trinken, obwohl dir bewusst war, dass wir später darauf anstoßen wollten. Also wirst du die 20 Schläge ertragen. Nicht wahr, Kleines?“
„Ja, Daddy“, krächzte ich nervös hervor, strich mir über die Unterlippe. Einerseits besorgt, andererseits erleichtert. 20 Schläge würden machbar sein. Bestimmt. Er wusste, was ich aushalten konnte.
„Für wen erträgst du es?“
„Für dich, Daddy.“
„Warum?“
„Weil ich einen Fehler begangen habe, Daddy.“
„Hmm. Braves Mädchen“, lobte er mich noch einmal. Dann verlies seine Hand meinen Nacken. Dafür machte sich das unangenehme Geräusch breit, als er wie die anderen auch, die Gürtel herauszog.
Ich war in meinem Kopf gefangen. Angst, Scham, Sorge. Das alles krallte sich wieder in mir fest. Vor anderen geschlagen werden – wirklich furchtbar! Andererseits bestrafter er mich gerade und hatte vielleicht verstanden, dass es besser war, das so eindeutig zu machen. Sonst würde ich nur wieder dagegen verstoßen. Bisher hatten meine Regelbrüche hauptsächlich das Ziel gehabt ihn dazu zu bringen, mit mir dreckigen Sex zu haben. Jetzt schien es viel mehr anders zu sein. Es war eine richtige Bestrafung, wahrscheinlich sogar ohne Orgasmus, was mir kurz Sorge bereitete.
Der erste Schlag kam, aber nicht bei mir. Eine der beiden Mitleidenden zischte auf, die nächste jammerte, während von Christopher ein harsches Wort gegen seine Freundin kam - sie solle still stehen bleiben. Das hörte sich absolut nicht nett an. Keine Schonung für die Beiden, was mich nur noch angespannter stehen ließ, als auch ich getroffen wurde.
„Ah“, entfloh es mir – totaler Schwachsinn. Das war seine Hand gewesen und nicht der Gürtel. Jan brummte amüsiert neben mir, zog mein Kinn in seine Richtung.
„Dummes Mädchen. Ich bereite dich vor“, erklärte er mir leise, ehe sie wieder auf mir landete. Härter, aber noch immer nicht schmerzhaft und in einem Maße, in dem ich es schon lang von ihm gewohnt war. Und während in meinem Hintern das sanfte Ziepen begann, hörte ich neben mir schon deutlich heftigere Klagelaute. Die Gürtel klatschten, schnitten zumindest akustisch in das Fleisch der anderen beiden, während Jan meinen Blick nicht einen Zentimeter verwackeln ließ. Ich hatte ihn anzuschauen, so lang, bis er meinen Kopf demonstrativ zur Wand drehte.
„Mitzählen, Ela“, wies er mich an. Gott, seine Stimme war nach unten gerutscht. Er war erregt. Ich erregte ihn und es prickelte bereits so sanft in meinem Unterleib. Wie auch immer er es wieder geschafft hatte. Vielleicht war auch die Situation mit daran Schuld, dass ich mich noch einmal stärker gegen die Wand lehnte und angespannt die Luft einsog.
Der Gürtel traf mich das erste Mal, aber ich war mir relativ sicher, dass das nur eine Vorwarnung gewesen war. Auch der zweite und der dritte Schlag sollten nur zeigen, worauf ich mich einstellen musste. Immer und immer wieder ließ er eine kurze Pause, strich mir über den geschundenen Hintern, während die Kälte sich über meinen Körper zog und neben mir vermehrt Wimmern herrschte.
„Fünf, danke, Daddy“, entkam es schließlich meinem Mund, als er das erste Mal richtig zuschlug. Es pierte, zog, aber es war nicht so schlimm wie erwartet – und ich wettete darauf, dass es daran lag, dass er noch immer nicht fest zu schlug. Er wusste, was ich aushalten konnte und 15 Schläge lagen ja noch vor mir.
Dabei war mein Körper jetzt schon zum Zerreißen gespannt. Während Katharina in ein Wimmern übergegangen war, nahm ich von Svenja bereits ein Schluchzen wahr - mehr aber auch nicht, denn meine Sinne hatten sich absolut fixiert. Weg von dem kalten Boden unter meinen Füßen, der frischen Luft an meinen Brüsten und der rauen Tapete unter meinen Händen, hin zu dem Mann, der es so sehr genoss, mir weh zu tun.
Der nächste Schlag zog etwas mehr, aber ich holte tief Luft, atmete dagegen. Immer und immer wieder, während Jan mich abwechselnd folterte und dann im nächsten Moment wieder eine Pause gab, in der er mir liebevoll über den Rücken strich. Immer dann, wenn ich kurz davor war, nachzugeben. Es brannte schließlich tierisch- dabei hatte er es dennoch geschafft, mich zu erregen.
In mir prickelte es, zog es bis in die Klit, die so sehnlichst Zuwendung wollte. Ein neuer Schlag, die Tränen sammelten sich. Und spätestens als beim 20. Schlag mein geschundenes Fleisch noch ein hartes Mal getroffen wurde, liefen die feuchten Ansammlungen meiner Emotionen mir über die Wange.
Fast augenblicklich fühlte ich Jan an meiner Seite, der mich in den Arm nahm. Seine Hände, die sanft über die wunden Stellen rieben und liebevoll die Tränen wegwischten, während er mir den Halt gab, den ich brauchte.
„20 Schläge, Kleines. Mit dem Gürtel. Du hast dich tapfer geschlagen. Ich bin stolz auf dich“, knurrte er, schenkte mir einen Kuss, während ich tief Luft holte und mich dann an ihn schmiegte. Sein Lob war alles, was ich wollte. Und vielleicht ihn in mir, aber im Grunde natürlich nur sein Lob.
„Danke, Daddy“, entfuhr es mir. Ich hörte zwar im Hintergrund, das etwas passierte, aber ich bekam es kaum mit. Erst als Jan mich leicht drehte, mich mit meinem Rücken an seine Brust positionierte und eine Hand sich um meinen Hals legte, wagte ich es, die Augen zu schließen.
Die andere Hand wanderte wieder über meine Vorderseite. Von der Brust, seitlich hinab über den Bauch bis hin zu dem Dreieck, dass so wild pulsierte und seine Aufmerksamkeit verlangte.
„Feucht. Vom Gürtel“, raunte er mir ins Ohr, was mich heiser seufzen ließ. Ich konnte seine Erregung an meinem brennenden Hintern fühlen, wie sie durch den Stoff seiner Jeans drückte. Und dennoch: Seitdem die Schläge aufgehört hatten, war nur noch dieses ziehende, starke Gefühl geblieben, dass meine Erregung immer weiter nach oben trieb. Den Wunsch, genommen zu werden, ihn stolz zu machen.
„Ja, Daddy“, entwich es mir, als er es testete, mir dann die feuchten Finger in den Mund steckte, nur damit ich daran lutschte und um sie dann wieder in mich zu schieben, während sein Daumen meine Klit stimulierte.
Pure Erregung, die wellenartig durch meine Adern schoss. Es war alles egal, alles weit weg. Nur Jan war da. Jans Finger, sein Körper, der warme Atem an meinem Hals und die Zunge, die immer und immer wieder hervor schnellte, um die Stellen vorzubereiten, die er dann mit seinen Zähnen neckte.
Mein Kopf wurde zur Seite geschoben, dass ich ihn ansehen musste, ehe es um uns herum raschelte. Aber ich achtete nicht darauf. Achtete weder darauf, wer neben mir stand, noch auf Jans Hand, die meinen Oberschenkel in einem Rutsch nach oben zog und damit meine Mitte offen präsentierte. Erst als ich dort wärme spürte, heißen Atem, realisierte ich, dass es nicht mehr Jan war.
Aber mein Kopf war weg, meine Erregung so stark, mein Hintern so schmerzend, während Jan sich an ihm rieb, dass ich mich nicht wehren konnte und vielleicht auch nicht wollte. Immerhin war ich doch seins, er würde das schon regeln.
Ein heiseres Stöhnen entfloh mir, als ich eine nasse Zunge spürte. Finger, die sich in mich schoben und mich stimulierten, während Jans Hand noch immer an meinem Hals lag, die andere mit meinen Brüsten spielte. Und ich hing dort, nach Luft ringend, bebend, bis sich alles in mir zusammenzog und dann in einem einzigen Feuerwerk explodierte.
Arme, die mich auffingen. Jans Geruch, der mich umhüllte, während ich nur genüsslich in den Wogen der Zufriedenheit vor mich hin trieb. Etwas Weiches, sanfte Worte, aber ich bekam nichts mit, konnte nur träge zu unserem Besuch sehen. Christopher war nackt, zumindest ohne Hose, nahm gerade wenig zärtlich seine Frau, während Svenja vor mir auf dem Boden lag. Matthias hatte ein Handtuch in der Hand, wischte sich sauber. Aber ich verstand sowieso nicht ganz, wollte auch gar nicht.
„Bist du wieder bei mir?“, hörte ich Jans Stimme, als ich endlich wieder etwas klarer bei Verstand war. Ich war noch immer nackt, mein Hintern brannte furchtbar, aber ich war an ihn geschmiegt, saß auf seinem Schoß und hatte seinen großen Mantel um mich gewickelt. Ich fühlte mich rundum wohl.
„Ja, Daddy“, seufzte ich, ließ mich zärtlich küssen, während meine Augen noch etwas verliebt zu ihm nach oben wanderten. Ich musste dämlich zufrieden aussehen, aber Jan störte es nicht. Er zwinkerte mir zärtlich zu und tippte dann mein Kinn an.
„Was sagt man?“
„Danke für den Orgasmus, Daddy.“
„Dabei habe ich dir doch gar nicht erlaubt zu kommen, hm?“, tadelte er mich. Ein festes Schlucken meinerseits, ehe ich mir auf die Unterlippe biss. Das war nicht gut.
„Entschuldigung?“, fragte ich zögerlich, aber der Blick in seinen Augen deutete schon an, dass die Strafe dafür wann anders kommen würde.
Neben uns raschelte es. Christopher stand vor uns – perfekt angezogen, bis auf seine Jacke, in die Katharina eingehüllt lag. Jetzt erst bemerkte ich, dass sie ebenfalls an der Wand lehnte, aber dem Ausdruck in ihren Augen nach zu urteilen, war sie noch nicht wieder in der Welt der Realität angekommen.
„Geht es euch gut? So etwas spontanes habe ich gar nicht erwartet“, meinte der Restaurantbesitzer und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Verwirrt schaute ich ihn an, realisierte nur langsam anhand unserer Positionen, dass Jan es nicht gewesen war, der mich geleckt hatte - es war Svenja gewesen, die noch immer auf dem Boden lag. Christopher grinste breit als ahnte er, was ich gerade realisiert hatte, woraufhin ich mein Gesicht an dem Hals meines Partners vergrub vor Scham. Das hatten sie alle gesehen!
Jan brummte tief, wog den Kopf hin und her.
„Normalerweise hätte ich dem nicht nachgegeben, aber heute ist ein besonderer Anlass und ich denke, mein Kätzchen war ausnahmsweise einmal in der Stimmung dafür“, erwiderte er und ich spürte seine Lippen auf meinem Ohr, merkte wie er mich sanft in seine Richtung stupste.
„Atmen, nicht vergessen. Panik steht dir nicht“, tadelte er mich, während ich mich dazu zwang einzuatmen. Ja, er hatte Recht. Es war ohnehin zu spät, bereits passiert. Dennoch war die Vorstellung komisch - ich war so weit weg gewesen in meinem Kopf, dass ich nur noch gefühlt hatte, nur noch Jan in meinen Gedanken gesehen hatte.
Und so langsam, ganz langsam, legte sich die Unruhe in mir. Er hatte recht. Das war nicht normal und nicht das, was er sonst tat. Vielleicht hatte er es aus dem Affekt heraus gemacht, aus meiner Erregung heraus. Vielleicht hatte er auch einfach festgestellt, was ich gebraucht hatte. Und ich hatte diesen Orgasmus danach gebraucht, vielleicht auch das Erlebnis. Und im Gegensatz zu Svenja und Katharina war ich noch gut weg gekommen.
„Hätte ich gewusst, dass es euch Probleme macht, hätte ich es gelassen“, erwiderte Christopher, allerdings mit Blick an Jan, der nur den Kopf schüttelte.
„Kümmere dich um deine Frau. Lass das meine Probleme sein“, war seine eindeutige Antwort, während er mich wieder an seine Brust zog und das Gesicht an meinem Haar vergrub.
Ich wagte einen Blick zu Svenja, die auch langsam wieder in der Realität ankam. Eine Realität, in der sie 40 Mal hart auf ihren Hintern geschlagen worden war. Und während mein Hintern pierte, sah ihrer ganz und gar nicht mehr rot und lustig aus – es zeichneten sich jetzt schon leichte Flecken ab, die wohl zu blauen Flecken werden würden. Matthias musste übel zugeschlagen haben.
Dementsprechend hockte sie auch auf ihren Knien, vorne übergebeugt, zischte bei jeder Bewegung und wollte sich den Hintern halten, traute sich aber nicht hinzufassen. Matthias strich ihr ein paar Mal über den Rücken, verschwand dann aber in Richtung Bad, während ich ihm fassungslos hinterher sah. Manchmal war es krass zu sehen, wie sehr ich Jans Art brauchte und wie wenig ich mit anderen Doms klar kommen würde – wenn er lieber seine Unterhose retten wollte, als mich zu halten, dann war das safe ein No Go für mich.
„Daddy?“, nuschelte ich leise, wurde am Kinn wieder so gedreht, dass ich ihn ansehen musste.
„Ja, Kleines?“
„Bist du, bist du nicht gekommen?“, ich stellte die Frage zögerlich, leise. Christopher war gekommen, Matthias auch, wie man an dem Spermafaden an Svenjas Bein sehen konnte. Aber Jan?
„Hm. Erinnerst du dich, was ich dir bei unserer letzten Club Party gesagt habe?“, hakte er nach, aber ich schüttelte zögerlich den Kopf, ließ mich liebevoll auf die Stirn küssen.
„Ich spiele gern vor anderen Menschen, aber ich schlafe nicht vor ihnen mit meiner Partnerin“, erinnerte er mich und ich musste leicht die Lippen verziehen.
„Also wartest du bis nachher?“, fragte ich leise und bekam dafür ein tiefes Brummen.
„Schauen wir mal, zu was du dann noch in der Lage sein wirst“, entgegnete er. Und ein weiteres Mal hatte ich das Gefühl, dass für ihn die Lust seiner Sklavin nicht weniger im Fokus stand als seine eigene. Gerade deswegen war er der Mann, den ich liebte. Und wahrscheinlich auch der Mann, den ich brauchte.
Christopher brachte uns zurück in die Realität, weg aus unserer kleinen Gruppe, denn Katharina fing nun links von mir an zu wimmern, während er sie festhielt und sie immer wieder sanft küsste.
Auch Matthias fand sich schließlich bei Svenja ein, gab ihr ein wenig Halt, wenn auch weit nicht so viel, wie ich von Jan bekam, obwohl er mich geschont hatte. Er war damit ebenfalls ein großes Risiko eingangen, vor ihnen. Immerhin würde sich vielleicht auch von ihnen herum sprechen, mit wem er gespielt hatte – und vor allem wie. Es wäre ein leichtes nun über ihn herzuziehen. Über seine unerfahrene Anfängerin und die Tatsache, dass er seine Lust zurückgestellt hatte. Trotzdem schien er weniger besorgt, mehr auf mich fokussiert.
„Bleib so, Svenja. Ich hol die Salbe aus dem Auto“, erklärte Matthias, woraufhin ich ihn fragend ansah. Er angelte nach seinem Schlüssel und warf mir einen tadelnden Blick zu – der mich aber nicht runtersehen ließ.
„Wir spielen gern draußen, gern im Wald in ruhigen Ecken. Da bin ich im Auto voll ausgestattet“, erklärte er schlicht, ehe er sich hinaus begab. Und ich schloss nur wieder die Augen und genoss das Gefühl in mir, das Jan mir schenkte.
Tatsächlich ging es den anderen beiden Sklavinnen deutlich besser, sobald ihr Hintern eingeschmiert war, wobei Jan für mich die Creme deutlich ablehnte. Aus Boshaftigkeit oder weil er nicht wusste, was drin war – jedenfalls konnte ich es nicht sagen. Stattdessen wurde schließlich der Sekt herum gereicht. Jan nahm einen kleinen Schluck, der Form halber, überließ das restliche Glas jedoch mir und nahm es mir erst aus der Hand, als ich es an Katharina weiterreichen wollte – zum Nachschenken.
„Genug für dich“, verkündete er und auch die anderen Männer stimmten ein – ganz zum Leidwesen ihrer Partnerinnen, die sich offensichtlich hatten betrinken wollen um den Schmerz zu lindern. Ich hingegen suchte erst einmal das Badezimmer auf – musste mich frisch machen und dann wieder anziehen. Als ich zurückkam, waren die anderen auch bereits angezogen und Jan sammelte mit einem zufriedenen Blick die leeren Gläser ein, nahm sie mit, wahrscheinlich um sie draußen in die Plastiktonne zu werfen.
Katharina warf mir einen verschwörerischen Blick zu. Seitdem sie gekommen waren, sahen auch sie nicht mehr nach unten, schmiegten sich stattdessen an ihre Männer heran. Ich grinste nur zögerlich und fuhr dann zurück, weil Jan mir am Haar gezogen hatte.
„Wenn du so grinst, könnte man meinen, der Sekt war doch deine Idee“, wies er mich zurecht, aber ich widersprach schnell, beteuerte meine Unschuld, während Jan das Anwesen abschloss und wir uns zu unseren Autos begaben. Die Männer deutlich schneller als wir – die hatten ja auch keine Schläge kassiert.
„Ich, ich melde mich wegen der Fotos“, meinte Svenja, ehe Matthias sie bereits in seinen BMW schob. Ich nickte ihr kurz zu und warf dann noch einen Blick zu Katharina, die schmerzhaft aufkeuchte, als sie ihren Sitz erreichte. Ja, mit den beiden wollte ich gerade nicht wechseln. Und dennoch war es komisch sie einfach so zu verabschieden, nicht mit ihnen darüber zu reden, was passiert war. Zwischen uns passiert war.
„Zeit zu fahren“, verkündete Jan mir, nachdem beide Autos schließlich vom Hof waren. Er hatte sich noch verabschiedet, während ich schon im Auto saß. Ich war noch immer ein wenig benommen, fühlte mich aber gut. Jan hatte mich gut fühlen lassen. Zumindest alles bis auf meinen Hintern, der durch den Druck unangenehm zog.
„Wie fühlst du dich?“, fragte er mich, als wir bereits wieder auf der Autobahn waren. Ich sah in den grauen, fast dunklen Himmel und seufzte leise auf.
„Benutzt. Es piert. Aber ich bin glücklich, befriedigt und mir ist mal wieder klar geworden, warum ich mit dir zusammen bin, Daddy“, erwiderte ich, vielleicht ein wenig in Gedanken.
„Ach, und wieso?“, hakte er nach. Seine Hand legte sich auf meinen Oberschenkel, drückte sanft zu.
„Weil du mich nicht heulend einfach liegen lässt, um dich sauber zu machen“, erklärte ich ihm leise und drehte dann meinen Kopf zu ihm. Der Blick, den er mir zuwarf, war amüsiert.
„Es war eine Strafe. Natürlich muss sie leiden. Musstet ihr leiden.“
„Ja, Daddy. Aber du hast mich aufgefangen, weil du wusstest, dass es zu viel war für mich. Er hat sie liegen lassen und sich erst um sich selbst gekümmert.“
„Ich glaube, du hast ein falsches Bild, Kleines. Ich kümmere mich in der Regel auch immer erst um mich. Aber du bist dann geistig noch so weit weg, dass du das nicht mitbekommst. Und weinen tust du dabei auch, oftmals.“
„Aber du bist wieder da, wenn ich dich brauche“, warf ich ein, bekam einen sanften Blick.
„Das war er auch. Aber Svenja ist nicht wie du. Dich hat die Situation erregt. Dich erregt grundsätzlich die Art, die Ebene, auf der wir spielen. Svenja steht auf den Schmerz. Sie ist allein davon gekommen, noch bevor er sich genommen hat, was er wollte. Auch wenn sie geweint hat und gejammert, hat sie es genossen. Du hingegen hättest das nicht“, erklärte er mir.
Ich seufzte auf, schloss die Augen um mir das noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Manchmal vergas ich zu schnell, dass nicht alle denselben Reiz am BDSM sahen wie ich. Dass meine Art der Dinge, unsere Art der Dinge, nicht allgemeingültig waren. Es war leicht von seinen eigenen Präferenzen auf andere zu schließen - dabei war ich wahrscheinlich eine Ausnahme in der Art und Weise, wie ich gern angefasst wurde, geliebt wurde.
„Nichtsdestotrotz ist es schön zu hören, dass ich der einzige Dom für dich bin. Du hast dich tapfer gehalten. Auch, weil sie es war, die dich hat kommen lassen", erwiderte er und nahm meine Hand in seine. Ich musterte ihn und schloss dann wieder die Augen.
"Sie mag diejenige gewesen sein, die den Reiz ausgeübt hat. Aber sie hat mich nicht kommen lassen, das warst allein du", widersprach ich ihm, bekam einen liebevollen Blick von ihm.
"Wahrscheinlich", war alles, was er dazu sagte.
„Danke, dass du das mit mir machst“, schob ich schließlich noch hinterher und dann lullte mich das Geräusch des Autos ein, während Jan uns durch die Dunkelheit führte.