capítulo 8
el chocolate
Meine innere Uhr funktioniert optimal. Ich erkenne, dass es draußen gerade erst hell wird. Es ist also die perfekte Zeit, um aufzustehen. Calum hat sich heute Nacht wieder an mich gekuschelt. Ich spüre seine nackte Haut an meinem Brustkorb. Eigentlich möchte ich nicht wirklich aufstehen, aber wenn sich mir die Chance schon bietet, ein wenig alleine zu sein, dann muss ich das nutzen.
Liebevoll streichle ich durch Calums Haare, ich atme tief durch, um den Moment noch ein wenig hinaus zu zögern.
Vorsichtig ziehe ich meinen Körper unter meinem Mann hervor, bedacht darauf, ihn keinesfalls zu wecken. Ein weiteres Mal streichle ich durch seine Haare, außerdem bekommt er einen Kuss auf die Stirn. Es ist kitschig, aber Calum anzusehen bringt mich schon am frühen Morgen zum Lächeln.
Leise schlüpfe ich in bequeme Klamotten und ziehe den versteckten Süßigkeitenvorrat zwischen meinem Gewand hervor. In der Küche lege ich alles auf die Theke, statte im Anschluss dem Badezimmer einen Besuch ab, um mich frisch zu machen.
Draußen ist es für meinen Geschmack ein wenig zu kalt, weswegen ich mich in eine Decke kuschle, als ich mir auf der Veranda eine Zigarette drehe. Erst möchte ich auf meinen Kaffee verzichten, da die Kaffeemaschine zu laut ist und ich Calum keinesfalls wecken möchte, bevor ich mit meiner Überraschung bereit bin, doch dann entscheide ich mich um. Meine French Press ist leiser und damit meine Rettung. Ohne Kaffee würde ich den Morgen nicht durchhalten. Ich brauche mein Ritual um in die Gänge zu kommen.
Ich setze Kaffee auf. Während das Wasser vor sich hin brodelt, stelle ich sämtliche Zutaten, die ich für Calums Muffins brauchen werde auf die Theke. Mit ein bisschen Glück schläft mein Liebster so lange, dass ich ihn mit Kaffee und einem Muffin wecken kann. Um sicher zu gehen, hätte ich ihm eine Schlaftablette unterjubeln sollen…
Letzte Nacht habe ich den Sex mit Absicht sehr in die Länge gezogen, um meinen marido schön auszupowern. Hoffentlich hat das gereicht.
Ich schenke mir Kaffee ein und süße ihn gleich mit zwei Löffeln Zucker. Mit meiner Tasse gehe ich nach draußen, wo meine Zigarette schon bereit liegt. Da ich kein Rezept im Kopf habe, hole ich noch mein Tablet aus dem Wohnzimmer, um eines aus dem allwissendem Internetz zu stehlen.
Wieder draußen auf der Veranda kuschle ich mich in die vorbereitete Decke. Schon um diese frühe Tageszeit zwitschern die Vögel fröhlich ihre morgendlichen Lieder. Die Natur ist bereits erwacht und sobald ich meinen Kaffee intus habe, bin ich auch ich fit genug, um mich dem Tag zu stellen.
…
Während die Muffins im Ofen sind, wachen unsere Töchter auf. Schon jetzt haben sie mehr Energie, als ich es tagsüber habe.
„Sch…“, ermahne ich meine Kinder ruhig. „Wir wollen ja nicht, dass Daddy aufwacht, bevor meine Überraschung fertig ist, oder?“
„Entschuldige, papá“, antwortet Cassidy leise. „Können Lucía und ich mit den Kaninchen spielen?“
„Sí, könnt ihr, aber bitte seid ganz leise und nehmt eine Decke mit auf die Couch, auf der die Kaninchen sitzen. Wenn ihr mir versprecht, dass ihr leise seid und aufpasst, dass die Kaninchen nicht weglaufen, dann dürft ihr im Wohnzimmer spielen. Aber wirklich leise, okay?“
Cassie nimmt Lucía an der Hand. Sie zieht sie mit ins Wohnzimmer. Hoffentlich zieht sie nur an ihrer Hand und nicht wieder an ihren Haaren. … Später muss ich Lucía mal fragen, wie es ihr geht und ob Cassie mittlerweile netter zu ihr ist. Bis jetzt sieht es so aus, als hätte das Gespräch zwischen ihr und Calum Früchte getragen. Vielleicht hat es aber auch geholfen, dass ich Cassie zeitlich gesehen vorgezogen habe und mich um ihre Zöpfe schneller gekümmert habe als sonst.
Ich nehme die Muffins aus dem Ofen und stelle das Backblech draußen auf dem Tisch ab. So kühlen sie schneller aus. Durch das Fenster linse ich zu Calum ins Schlafzimmer. Mein marido schläft noch tief und fest. Er hat mein Kissen im Arm. Sein schöner Oberkörper liegt frei, er ist erst ab der Hüfte abwärts zugedeckt. Ein schöner Anblick, wenn ich das mal so sagen darf.
Für das Frühstück mache ich mir nicht mehr allzu viel Aufwand. Ich mache einen Salat, außerdem stelle ich Aufstriche, Wurst und Käse, sowie einige geschnittene Früchte und etwas Gemüse auf den Tisch.
Ich erkundige mich nach den Gelüsten meiner Mädchen. Sie bekommen ihren Kakao und ihren geliebten Orangensaft.
Alles in allem bin ich ein wenig langsamer als geplant. Den Plan, dass ich die Schokoladenmuffins noch dekoriere, ändere ich ein wenig ab.
Ich blicke ins Wohnzimmer. „Mädchen, das Frühstück ist fertig, ihr könnt euch schon an den Tisch setzen. Oh, vergesst nicht, euch vorher die Hände zu waschen und prüft, ob der Kaninchenkäfig wirklich geschlossen ist.“
„Machen wir!“, ruft Cassie ein wenig lauter, als sie sollte.
Ich halte mir den Zeigefinger vor die Lippen. „Sch… Daddy schläft noch.“
„Entschuldige“, antwortet sie leise.
Wieder zurück in der Küche, widme ich mich dem Feinschliff der Schokoladenmuffins. Ich teile Calums Lieblingsschokolade in die vorgesehenen Portionen und stecke in jeden der saftigen Muffins ein Stück hinein. Eigentlich wollte ich ja noch eine Creme zubereiten, um die Schokolade da hinein zu stecken, aber das alles wird leider zu knapp. Beim nächsten Mal kommt definitiv eine Schlaftablette zum Einsatz…
Mit einem Knopfdruck bereite ich Calums Kaffee vor. Hinter mir nehmen die Mädchen gerade auf dem Esstisch Platz.
„Habt ihr euch die Hände gewaschen?“, frage ich nach.
„Sí, Hände sauber“, antwortet Lucía fröhlich.
„Sehr brav. Man kann sich ja schon richtig auf euch verlassen“, lobe ich meine Mädchen lächelnd.
Ich lasse meine Arbeit kurz liegen, um Cassie und Lucía jeweils einen Kuss auf die Wange zu drücken.
„Wo ist Daddy?“, fragt Cassie nach.
„Ich wecke ihn gleich auf.“
„Was hast du gebacken, papá?“
„Ihr wisst ja, wie gerne euer Daddy Schokolade mag, also habe ich ein paar Muffins gebacken, um ihn zu überraschen. Ihr dürft natürlich auch einen haben“, beantworte ich Cassies Frage.
Die laute Zubereitung des Milchschaumes wird meinen marido vermutlich gleich wecken. Mit jeder Sekunde, die ich an Calums Cappuccino arbeite, könnte er aus dem Schlafzimmer kommen. Kaum Calums Kaffee fertig, stelle ich ihn an seinen Platz, zusammen mit einem der Schokoladenmuffins.
„Ich gehe jetzt euren Daddy aufwecken. Finger weg von seinem Muffin, alles klar?“ Meine Mädchen lachen, doch ich bin sicher, dass sie sich daran halten werden.
Leise betrete ich das Schlafzimmer. Mein Liebster schläft scheinbar noch. Vorfreudig setze ich mich zu meinem marido ans Bett. Ich streichle durch seine Haare, er sieht müde zu mir auf.
„Guten Morgen, mein wunderschönes Baby.“
„Morgen…“ Er streckt sich ein wenig, kuschelt sich dann an meinen Oberschenkel. „Ihr macht da draußen ja schon ganz schön viel Lärm.“ Er atmet tief durch. „Oh, was duftet da so lecker?“
„Dein Kaffee ist schon bereit von dir getrunken zu werden, außerdem habe ich eine kleine Überraschung für dich.“ Liebevoll streiche ich über Calums Brustkorb. Er hält meine Hand fest, ich bekomme einige Küsse auf den Unterarm.
„Blumen, geiler Sex und Überraschungen? Du gibst ja wirklich Vollgas, um mich zu erobern.“
„Funktioniert es?“
„Ich erinnere mich immer mehr an deine besten Seiten, Sweetie.“
„Te amo, mi corazón. Du bist das wichtigste auf der Welt für mich und wenn ich schon nicht die richtigen Worte finden kann, dann will ich dir zeigen, wie viel du mir bedeutest.“
„Das klingt gut, du bist romantischer, als du vielleicht denkst.“ Calum schmiegt sich an meinen Arm, er verteilt weitere Küsse an meiner Haut, ehe er sich aufsetzt. Ich bekomme einen beinahe kontaktlosen Kuss auf die Lippen. „Oh, und ich liebe dich auch und zwar wirklich, wirklich sehr.“
„Und dabei weißt du noch gar nicht, was dich in der Küche erwartet“, antworte ich grinsend.
„Aber gleich weiß ich es.“
Calum steigt aus dem Bett. Ich sehe natürlich sofort auf seinen knackigen Hintern. Er zieht sich ein Shirt über sein stählernes Sixpack, um seinen Körper mutwillig vor mir zu verstecken. Wie ein Besessener folge ich ihm zum Kleiderschrank. Ich lege eine Hand an seinen Hintern und drücke ein wenig zu.
Als Calum sich zu mir dreht, gebe ich ihm einen Kuss. „Am liebsten würde ich dich sofort wieder auf das Bett werfen und viele, verbotene, schmutzige Dinge mit dir anstellen.“
Ich bringe meinen marido zum Lachen. „Du bist so ein Idiot. Ich bin noch nicht mal richtig wach.“
Und trotzdem sieht er so gut aus, dass ich ihn sofort vernaschen möchte. „Danke, dass du dich auf mein Niveau herablässt, Calum.“
„Tz, als ob ich irgendwas Besseres wäre…“ Er lächelt mich an. Kein Wunder, dass er mit diesem Lächeln so viel Geld verdient hat. „Du tust immer so, als wäre ich etwas Besonderes, dabei bin ich eigentlich ziemlich normal.“
„Für mich bist du etwas Besonderes.“
Er nimmt mich fest in den Arm, außerdem bekomme ich einen Klaps auf den Hintern. „Deine süßen Worte ersparen dir trotzdem nicht dass ich dich heute wirklich enthaare.“
„Ich hatte gehofft, dass du es vergisst“, antworte ich grinsend.
„Oh, als ob. Ich bin noch nicht so alt und senil wie du“, zieht Calum mich frech auf. „Wenn du nicht so viel kiffen und saufen würdest, wäre dein Verstand bestimmt noch so knackig wie mein Arsch.“ Grinsend lässt er mich stehen, um in die Küche zu gehen.
Der Spruch war gut, aber er wird ihm gleich leidtun.
Ich folge Calum in die Küche, doch anstatt mich zu setzen, mache ich mir einen lauten Kaffeemaschinen-Kaffee.
„Sweetie, wie lange bist du schon wach? Das alles muss ja ewig gedauert haben…“
„Zwei Stunden oder so…“
Mit meinem zweiten Kaffee an diesem Morgen setze ich mich neben meinen marido. Er streicht durch meine Haare, außerdem küsst er meine Wange. „Und das nur für mich?“
Ich nicke. „Ich hab dir versprochen, dass ich mich wieder mehr um Romantik bemühe. Calum, es ist mir ernst, ich will, dass du jeden Tag glücklich bist, mich zu haben.“
„Das bin ich.“ Mein marido zieht mich in seine Arme, er streicht über meinen Rücken.
„Ihr müsst euch küssen“, feuert Cassie uns an. „Wenn man sich liebt, dann küsst man sich.“
„Hast du gehört, was die Prinzessin befiehlt?“, frage ich grinsend. Calum küsst meine Lippen, widmet sich dann aber schnell seinem Schokoladenmuffin.
„Der ist echt superlecker“, freut Calum sich kauend.
„Ich habe deine Lieblingsschokolade eingeschmolzen und in den Teig gerührt“, erzähle ich von meiner Geheimzutat. Ich blicke über den Tisch in die Tassen der Mädchen. „Wollt ihr noch einen Kakao oder einen Saft?“
„Sí, Saft“, bittet Lucía. Sie hebt ihr Glas an und reicht es mir. Ich nehme es gleich an mich, als ich aufstehe.
„Und du? Willst du auch noch etwas haben, Cassie?“
„Ich will auch einen Muffin essen.“
„Ich auch! Ich will auch Muffin essen, papá.“
Ich sehe zu Calum. „Wärst du bereit mit deinen bezaubernden Töchtern zu teilen?“
„Klar, solange du mir nicht davon läufst, kannst du ja immer wieder Nachschub backen“, antwortet mein marido zufrieden, trinkt dann von seinem Cappuccino.
„Wie bezaubernd, ich bin dein persönlicher Backsklave.“
„Ja, so hab ich mir das vorgestellt. Es gibt nichts Besseres, als morgens aufzuwachen und schon einen frisch gebackenen Muffin zu essen. Du bist ein guter Backsklave. Dein Leben wird für’s erste verschont.“
„Äh… gracias.“
Ich serviere Lucía den geforderten Orangensaft, außerdem bekommt jedes der Mädchen noch einen Schokoladenmuffin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass keine der beiden ihren Muffin aufessen wird, doch das ist nicht so tragisch, sie können die Reste heute Mittag als Nachtisch verspeisen.
Kaum sitze ich wieder, nehme ich meine Serviette zur Hand, nicht etwa um eines der Mädchen sauber zu machen, sondern um Calum den Milchschaum seines Cappuccinos von der Oberlippe zu wischen.
„Du isst wie ein Kleinkind.“
„Danke, papá“, antwortet Calum grinsend.
…
Calum hat heute einen Termin mit einem Architekten. Während ich auf der Veranda sitze und mir eine Zigarette nach der anderen drehe, erzählt Calum mir zu detailliert und zu enthusiastisch, was er sich alles wünscht und vorstellt. Ich weiß, dass ich der typische, desinteressierte Arschloch-Ehemann bin, was dieses Gespräch angeht, doch ich kann nicht anders. Die genauen Details interessieren mich schlicht nicht. Es geht mir am Arsch vorbei.
Hin und wieder nicke ich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er weiß, dass ich nicht richtig zuhöre, doch das scheint ihm ebenso am Arsch vorbei zu gehen, wie mir. Er möchte sich mir mitteilen und ich lasse es über mich ergehen. Ich nehme nur Wörter wie Pool, Garage und irgendwas von einem Pavillon wahr. Auch von einer Schaukel ist die Rede. Die Kinder bekommen wohl einen kleinen Spielplatz.
Als mein Kopf kurz davor ist zu platzen, räuspere ich mich, um meinen marido zu unterbrechen. „Dan hat mich zum Kaffee eingeladen. Wir haben ein wenig zu besprechen, weil ich mir sein Studio für ein paar Aufnahmen leihen wollte. Sebastian ist auch da. Ich kann auch die Mädchen mitnehmen und mit ihnen schwimmen, während du diese Architektensache erledigst. So hast du keine Ablenkung und kannst dich auf das Business konzentrieren.“
Jedes einzelne Wort davon ist erfunden, doch ich will dringend aus diesem anstrengenden Monolog fliehen. Ich halte es schlicht nicht mehr aus. Ich liebe Calum, er ist wundervoll und ich könnte es nicht ertragen, wenn er nicht mehr an meiner Seite wäre, aber im Moment soll er einfach nur seine Klappe halten. Ich habe mich mit Absicht von dieser Verantwortung abgeseilt. Erstens weiß ich, wie gerne Calum sich damit beschäftigt, einzurichten und zu dekorieren und zweitens bin ich hier her gekommen, um endlich mal wieder nichts zu tun. Das Haus und unser Leben zu organisieren ist mir im Moment zu anstrengend.
„Oh. Okay, cool. Dann pack ich alles für die Mädchen ein und ihr könnt gleich los.“
„Perfekt, danke, Baby. Du bist der Beste.“
Calum legt seine Hand an meine Schulter, er streichelt mich ein wenig. Als ich zu ihm nach oben sehe, entgeht mir sein besorgter Blick natürlich nicht. Er seufzt, bevor er spricht: „Und… naja… trink und rauch nicht so viel… Das sind acht Joints, es wäre vielleicht gut, wenn du einen klaren Kopf hast, während die Mädchen im Wasser sind.“
Ich nicke. „Mach dir keine Sorgen, ich rauche heute Nachmittag nur einen oder maximal zwei, den Rest teile ich heute Abend mit Sebastian. Vielleicht will Dan ja auch einen, mal schauen.“
„Na gut, aber pass trotzdem auf. Du weißt ja, wie schnell etwas passieren kann.“
„Mach dir keinen Kopf, ich bin in der Lage auf meine Kinder aufzupassen. Ich würde unsere Prinzessinnen nie mit Absicht gefährden. Ich halte mich zurück, solange ich Verantwortung trage, versprochen.“
Während Calum nach drinnen geht, um die Sachen der Mädchen zu packen, schreibe ich Dan eine Nachricht. Ich weiß, dass er mich verstehen wird und wenn er es nicht versteht, ist er trotzdem zu nett, um mich hängen zu lassen.
Trevor: ‚Hey, Dan. Calum wollte nicht aufhören zu reden, also hab ich ihm gesagt, dass du mich zum Kaffee eingeladen hast. Es macht dir bestimmt nichts aus, wenn ich mit meinen Mädchen vorbei komme, oder? ;)‘
Dan: ‚Oh nein, gar nicht. Sebastian und ich sitzen draußen auf der Terrasse, ihr könnt gerne vorbei kommen. Ich weiß ja nicht, wie deine Mädchen zu Wasser stehen, aber wenn ihr wollt, könnt ihr gerne ein paar Runden schwimmen oder du schwimmst und ich verwöhne deine Prinzessinnen Kekse und Eiscreme :)‘
Trevor: ‚Oh, no, no, no. Sie hatten zum Frühstück schon Muffins, das reicht für heute.‘
Dan: ‚Dann solltest du keinesfalls in der Sonne einschlafen ;)‘
Trevor: ‚Du bist so ein typischer Opa ;)‘
Dan: ‚Jetzt solltest du keinesfalls in der Sonne einschlafen. Es könnte sein, dass du in meinem Pool ertrinkst.‘
Trevor: ‚Mach es kurz und schmerzlos, wenn du mich umlegen willst. Ich bin in ein paar Minuten bei euch.‘
…
„Wieso klettern wir über den Zaun, papá?“, fragt Cassie neugierig, als ich die beiden anleite genau das zu tun. „Du hast gesagt, wir sollen auf dem Grundstück bleiben.“
„Das war nur, weil ihr alleine gespielt habt und ich nicht will, dass ihr verloren geht. Die Regel gilt nach wie vor, nur eben jetzt nicht, weil wir Dan besuchen.“
„Ach so. Und wir sollen einfach drüber klettern?“
„Ihr könnt auch unter der Holzlatte durchschlüpfen, ist vollkommen egal. Das ist eine kleine Abkürzung zu unserem Nachbar. Ihr könnt euch bestimmt noch an Dan erinnern, oder?“
„Sí, Dan sehr nett“, antwortet Lucía und schwingt sich im Anschluss durch die große Lücke des Holzzaunes. Cassie tut es ihr gleich, danach klettere auch ich über den Zaun.
„Hat Dan wieder Süßigkeiten für uns?“, fragt Cassidy weiter nach. Dieses Mädchen stellt zu viele Fragen.
Ich tätschle ihren Kopf. „Habt ihr heute noch nicht genug Süßes bekommen?“
„Nein, man kann nie genug Süßes haben.“
„Ihr seid eindeutig die Kinder eures Daddys…“
Sebastian macht mit einer sehr unmotivierten Handgeste auf sich aufmerksam. Von hier aus gesehen wirkt er nicht besonders ausgeschlafen oder motiviert oder als wäre er generell am Leben.
„Hey Zuckerstück.“
„Hey“, antwortet er müde. „Du hast deine Kinder dabei.“
„Sí… ähm…“ Ich drehe mich um und blicke durch den Garten. Gerade waren sie noch hinter mir. „Ay, Kinder, geht von dem Pool weg. Erst zieht ihr euch um und dann dürft ihr schwimmen.“
Sebastian blickt zu den Mädchen. Er nimmt einen letzten Zug seiner Zigarette, ehe er sie im Aschenbecher ausdrückt. „Ich hab gehört, dass dein Mann dich nervt.“
„No, so war das nicht ganz.“ Ich stelle die große Sporttasche ab, in der Calum alles untergebracht hat, das meine Mädchen brauchen könnten. „Er übernimmt das Renovieren unserer Bude. Ich wollte, dass er das macht, weil ich mich nicht damit beschäftigen wollte, aber er bindet mich immer wieder ein, weil ich ja auch was mitzureden habe.“
„Oh wow, was für ein Arschloch“, gibt Sebastian einen sarkastischen Kommentar ab.
Aus dem Babyphone auf dem Tisch erklingt das Geblubber eines der Kinder, im Anschluss folgt Dans Stimme: „Hey Damian. Bist du schon wieder ausgeschlafen? Na komm her, du kleiner Stinker, ich kümmere mich mal um deine Windel.“
Ich sehe zu Sebastian, der das Gerät neben seinem Kaffee ausschaltet. Er wirkt mehr als genervt, vielleicht sollte ich auf Blickkontakt verzichten, immerhin hänge ich ein bisschen an meinem Leben.
„Papá, dürfen wir ins Wasser gehen? Bitte, bitte…“
Ich hebe die Tasche wieder hoch. „Wir gehen uns vorher noch umziehen. Kommt mit.“
„Das Badezimmer ist neben der Treppe die erste Tür“, erklärt Sebastian. Das Display seines Smartphones leuchtet auf, doch Sebastian dreht das Smartphone einfach um. Ich glaube, dass es Ärger im Couplegoals-Paradies gibt. Er würde seinen geliebten Max nicht einfach so ignorieren, es sei denn, der feine Herr hat etwas angestellt.
Auf dem Weg nach drinnen kommt mir Dan entgegen. Er hat Damian auf dem Arm. „Hey Trevor und hallo meine hübschen Prinzessinnen. Erinnert ihr euch noch an mich?“
Damian quengelt ein wenig, was Dan dazu veranlasst, ihn ein bisschen zu schaukeln.
„Ja, du schenkst uns immer Süßigkeiten“, erzählt Cassidy frech. „Hast du heute auch Süßigkeiten für uns, Dan?“
Dan und ich tauschen einen Blick aus. Er weiß, dass ich nicht will, dass sie Süßigkeiten bekommen, doch ich weiß ganz genau, dass ihn das herzlich wenig interessiert und er sich über meine Regel hinweg setzt.
„Ich hab zwar Süßigkeiten für euch, aber die gibt’s erst nach dem Schwimmen. Es wäre ja ganz doll blöd, wenn ihr Bauchweh bekommt, oder?“, beantwortet Dan die Frage diplomatisch.
„Bauchweh ist doof“, antwortet Lucía. Sie versteckt sich dabei ein wenig mit ihrem Zopf.
„Aber wir bekommen Süßigkeiten“, hakt Cassie frech nach.
„Cassie, hör auf Dan zu nerven. Er hat mehr Qualitäten. Er hat zum Beispiel ein Tonstudio, das ich mir eventuell nicht mehr leihen dürfte, wenn ihr ihm auf den Geist geht. Hopp, hopp, ab ins Badezimmer.“
Schmunzelnd schiebe ich meine Mädchen ein wenig voran, sodass ich sie endlich ins Wasser bekomme.
Nachdem ich die Mädchen dazu gebracht habe in ihre Badeklamotten zu schlüpfen, sind sie auch schon in den Startlöchern. Meine Kinder laufen in ihren Badeanzügen voran, während auch ich mich meinen Klamotten entledige und sie gegen eine Badehose tausche. Wenn wir nächstes Jahr unseren eigenen Pool haben, wird Calum mich an jedem sonnigen Tag in Ruhe lassen müssen. Er könnte mich gar nicht mehr vom Wasser wegbekommen.
Als ich draußen ankomme, stelle ich die Tasche wieder ab. Leider schaffe ich es nicht, mit den Erwachsenen auch nur ein Wort zu wechseln, da ich schon wieder von meinen Mädchen gerufen werde.
„Ich bringe dir den Kaffee zum Pool“, meint Dan hörbar belustigt, als ich schon Richtung Wasser gehe.
„Danke, Dan“, spreche ich im Gehen, da ich meine Mädchen nicht warten lassen möchte. Ich komme bereits beim Pool an, wo ich sofort in Beschlag genommen werde.
„Du musst auch in den Pool kommen, papá“, bittet Cassie stürmisch. Sie zieht an meinem Arm und ist schon bereit, mich die Treppen ins Wasser zu schleifen.
„Cassie, zieh bitte nicht so an mir, das ist unangenehm.“
„Tut mir leid, papá, aber du musst ganz schnell mitkommen.“
Ich steige mit Cassie ins Wasser. Ihr ‚schwimmen‘ besteht daraus, dass sie sich an meinem Körper festklammert. In dem seichteren Bereich des Pools kann ich noch locker stehen, also ist das kein Problem. Mein Blick fällt auf Lucía, die noch am Rand des Pools sitzt und das Wasser etwas langsamer erkundet, als Cassie das macht. Es dauert ein wenig, doch sie lässt sich ebenfalls ins Wasser plumpsen.
„Komm her, Lucía“, biete ich ihr meinen freien Arm an. Sie schwimmt zu mir und hält sich ebenfalls an mir fest. Meine Mädchen lachen und kichern. Keine Ahnung, wieso es ihnen so viel Spaß bereitet, sich an mich zu klammern, doch sie tun und lieben es.
Dan stellt eine Tasse an den gemauerten Poolrand, setzt sich dann daneben hin. Er lässt seine Beine ins Wasser hängen. „Na ihr Mäuse? Könnt ihr auch schon alleine schwimmen?“
„Ja, ich kann schwimmen“, erklärt Cassie freudig. „Papá und Daddy haben mir das beigebracht. Lucía kann das noch nicht so gut, weil sie immer vor allem Angst hat.“
„Du hast Angst?“, fragt Dan besorgt nach. „Wenn dein papá bei dir ist musst du keine Angst haben. Er wird immer auf dich aufpassen, damit dir nichts passiert.“
„Sí, papá passt auf.“ Lucía kuschelt sich an mich. Zu gerne würde ich ein wenig von meinem Kaffee trinken, doch das wird nicht funktionieren, ich habe keine Hand frei. Ein Strohhalm, der ungefähr einen, wenn nicht zwei Meter lang ist, wäre jetzt sehr hilfreich.
„Ich hab ein paar coole Sachen, mit denen ihr spielen könnt“, schlägt Dan vor. „Ich hab Wasserbälle und diese tollen, bunten Schwimmnudeln, kennt ihr sowas?“
„Ja, wir kennen das. Als wir mit Carly schwimmen waren, hatten wir die auch“, antwortet Cassie freudig.
„Na dann bringe ich euch mal ein paar Sachen, dann könnt ihr ein bisschen spielen und euer papá kann seinen Kaffee trinken.“
„Jaaa!“
„Wie sagt man?“, fordere ich meine Mädchen passiv auf, sich zu bedanken.
„Danke!“, antwortet Cassie laut, während Lucía ein eher leiseres ‚Gracias‘ von sich gibt.
Dass Dan in diesem Moment mein Held ist, behalte ich trotz meiner Freude für mich. Ich verbringe gerne Zeit mit den Mädchen, aber nur im Wasser auf und ab zu gehen ist nicht unbedingt etwas, das mir große Freude bereitet.
Ich werde die Mädchen tatsächlich los. Sie beschäftigen sich mit dem Spielzeug, das Dan für sie bereitstellt. Um die Beiden im Auge zu behalten, setze ich mich an den Rand des Pools, meine Beine bleiben weiterhin in dem angenehmen Wasser.
Dan setzt sich neben mich, auch er richtet seinen Blick auf die Mädchen. „Cassie und Lucía sind herzallerliebst. Immer wenn ich dich mit den beiden sehe, wirkst du beinahe menschlich.“
Er bringt mich zum Schmunzeln. „Es ist nicht so einfach für mich, weil sie eben Mädchen sind und wegen den verschiedensten Situationen plötzlich und unerwartet quengeln und weinen. Vielleicht wäre es mit zwei Jungs einfacher.“
„Nein, nein, das ist genau das was du brauchst. Regenbögen, Einhörner und zwei Prinzessinnen. Ich bin sicher, dass du ihnen gerne die Haare flechtest und die Nägel lackierst. Das tut dir gut, Trevor. Dad zu sein ist das schönste, das ich erleben durfte und ich bin sicher, dass es dir auch so geht.“
Ich nicke. „Gestern als ich Sebastian mit Aiden gesehen habe, hab ich für den Bruchteil einer Sekunde darüber nachgedacht, vielleicht noch ein Baby zu adoptieren. … Aber ich bin bald 40, bis das dritte Kind erwachsen ist, bin ich eine Mumie.“ Ein Wasserball fliegt auf mich zu, ich schlage leicht dagegen, um ihn wieder zu meinen Mädchen zu werfen. „Meine Eltern hatten wohl doch nicht ganz Unrecht damit, mir immer wieder über all die Jahre zu sagen, dass ich heiraten und Kinder bekommen soll.“
„Sei froh, dass deine Mädchen aus dem Gröbsten raus sind. Frag mal Sebastian wie viel Spaß er letzte Nacht hatte, als Damian und Aiden nicht schlafen wollten. Aiden hatte Bauchschmerzen und hat Damian immer wieder geweckt. Und als die Babys Sebastian geweckt hatten, hat er mich weinend aufgeweckt.“
„Oh der Kreislauf des Lebens“, antworte ich belustigt. „Klingt nett.“
„Ich hab mich ein wenig um Aiden gekümmert, damit Sebastian Damian wieder in den Schlaf wiegen konnte. Im Endeffekt hab ich im Gästezimmer geschlafen, damit Damian nicht alleine ist und Sebastian hat mit Aiden in meinem Bett geschlafen.“
„Nervt dich das gar nicht?“, frage ich nach. „Du wirkst wahnsinnig relaxt dafür, dass du kaum geschlafen und so eine chaotische Nacht hinter dir hast.“
Er zuckt mit den Schultern. „Ich war ohnehin alleine, mein Date hat abgesagt und ich habe die Macht des Kaffees für mich genutzt.“
„Wer würde es wagen, dich zu versetzen?“, frage ich gespielt geschockt.
„Es ist nicht weiter tragisch, wir können uns ja immer sehen“, antwortet Dan. Wieder fliegt ein Wasserball auf uns zu, mit einem leichten Stups wirft Dan ihn zurück zu meinen Mädchen.
„Und was ist mit Sebastian? Er hat vorhin Max’ Anruf ignoriert.“
„Der Schlafmangel macht ihn reizbar. Max hat wohl irgendwas gesagt, das ihn wahnsinnig aufgeregt hat. Er hat seinen Laptop zugeknallt und sich mit vielen sehr unschönen Worten über irgendwas beschwert, das ich nicht ganz verstanden habe. Er hat geweint und geschluchzt und seitdem schmollt er ein bisschen. Einfach nicht ansprechen ist da immer die beste Taktik. Er braucht Zeit für sich, um wieder runter zu kommen und das respektiere ich.“
„Ich glaube, dass ihm das alles ein wenig über den Kopf wächst. Er versucht perfekt zu sein, doch das funktioniert nicht“, gebe ich meine Meinung dazu ab. „Das ist zu anstrengend.“
„Ich weiß. Ich hab schon oft versucht, ihm zu sagen, dass das nicht funktioniert und dass keiner von uns perfekt sein muss, aber ich schätze, dass der Medieneinfluss Sebastian sehr verändert hat. Er versteckt sich immer hinter seiner Reality Show und seinem Blog. Er will der Welt sein ‚perfektes Leben‘ präsentieren… Ich weiß nicht, woher er das alles hat, ich halte mich immer schon aus den Medien raus, es ist so viel einfacher.“
„Wenn ihr schon über mich lästert, dann tut es, wenn ich endlich tot bin.“ Wir drehen uns um. Sebastian steht mit verschränkten Armen hinter uns. Er wirkt sauer, doch davon lasse ich mich nicht einschüchtern. „Dad, kannst du mal auf die Monster schauen? Ich will zu Mum fahren, um ein Nickerchen zu machen und ein paar Sachen zu holen.“
Dan steht auf, um der Bitte seines Sohnes nachzukommen. Als er über Sebastians Rücken streicheln möchte, weicht der Kleinere ihm aus und verschwindet schnurstracks nach drinnen.
Das Zuckerstück ist definitiv nicht gut drauf. Sebastian muss auf jeden Fall ein kleines Mittagsschläfchen machen, damit er nicht mehr so weinerlich ist. Vielleicht sollte er sich angewöhnen, zu schlafen, sobald seine kleinen Monster ein Nickerchen machen.
Und ich… ich werde heute Abend Max anrufen, bevor Sebastian vollkommen durchdreht und die Zwillinge ertränkt oder zu Tode schüttelt…
Ich muss mich da irgendwie einmischen, alle Beteiligten sind zu weich zu Sebastian. Er braucht einen kleinen Arschtritt.
…
Abends parke ich die Mädchen vor Dans Fernseher. Sie wirken schon beide recht schläfrig, weswegen ich denke, dass sie bald einschlafen werden. Dan dreht den Beiden eine Kindersendung auf, damit sie beschäftigt sind.
Sowohl Cassie, als auch Lucía bekommen einen Kuss von mir. „Wenn ihr müde seid, könnt ihr ruhig die Augen zumachen und schlafen. Ich bin mit Dan draußen, wir trinken noch etwas zusammen.“
„Wo ist Daddy?“, fragt Lucía leise.
„Daddy ist zu Hause, er hat mir geschrieben, dass er auch her kommt. Ihr müsst also keine Angst haben, wir sind alle hier.“
„Okay.“
Cassie streckt sich müde. Sie reicht mir ihre Haarspangen, was mich daran erinnert, dass ich auch Lucía von ihren Haarspangen befreien sollte. Morgen wird es bestimmt nicht besonders lustig, ihre Locken zu entwirren, das Chlorwasser hat mir keinen Gefallen getan.
Mit all den Haarspangen, die ich finden konnte gehe ich mit Dan zusammen nach draußen. Er schenkt mir einen Drink ein, während ich die Haarspangen in einem Etui in unserer Tasche verstaue.
Als ich aufsehe, kommt auch schon mein marido auf uns zu.
„Hey, ich hoffe, dass ich nicht störe?“
„Du störst nicht. Bitte setz dich doch, Calum“, bietet Dan ihm einen Sitzplatz an. Calum setzt sich neben mich, wir geben uns einen Begrüßungskuss. „Kann ich dir etwas anbieten? Du trinkst am liebsten einen Old Fashioned, wenn ich das recht in Erinnerung habe.“
Mein marido lächelt. „Danke, Dan. Wenn es dir nicht zu viele Umstände bereitet.“
„Überhaupt nicht. Ich war mal Barkeeper, man kann selten mit seinen erlernten Fähigkeiten angeben.“ Dan legt die Zigarette, die er eigentlich gerade anzünden wollte in den Aschenbecher. Er steht auf, um nach drinnen zu gehen.
„Die Mädchen sind im Wohnzimmer“, sage ich ruhig, was Calum zum Seufzen bringt.
„Ich weiß, dass du abgehauen bist, weil ich dich genervt habe.“
„Lo siento, mi amor…“
Calum legt seinen Arm um mich, er küsst meine Wange. „Es ist nicht deine Schuld. Du hast mir mehrmals klar gemacht, dass du alles mir überlässt, damit du zur Ruhe kommst. Ich wollte dich trotzdem einbinden, aber… Ich hab’s übertrieben und das tut mir leid.“ Überrascht sehe ich zu ihm. Eigentlich dachte ich, dass er wütend ist, wenn er rausfindet, dass ich ihn angelogen habe, doch Calum ist ruhig und verständnisvoll. „Weißt du, ich freue mich einfach so sehr. Ich liebe Umzüge und Neuanfänge. Es macht mir Spaß zu dekorieren und zu planen und ich wollte meine Freude mit dir teilen.“
„Yo se.“ Ich lehne mich an meinen marido. „Ich hab dir das alles überlassen, weil ich weiß, wie viel Spaß dir das macht. Du machst das toll und du begeisterst dich dafür. Ich freue mich mit dir, nur ich kann das eben nicht so zeigen, weil ich mich ein bisschen distanzieren möchte.“
„Ich weiß, ich weiß.“ Calum drückt mich fest, er gibt mir viele Küsse auf die Wange. „Mir tut das alles leid und ich verspreche, dass ich mich zurückhalte. Ich bin in Zukunft wieder braver, versprochen.“
„Baby, du bist immer brav. Du redest nur ein bisschen zu viel, aber das macht nichts, du musst ja für zwei reden.“
Ich bringe meinen marido zum Schmunzeln. Er legt seine Hand an meine Wange und verwickelt mich in einen liebevollen Kuss. „Te amo.“
„Yo también te amo, mi corazón.“
„Am liebsten würde ich dich…“
Calum unterbricht seinen eigenen Satz, als Dan ihm seinen liebsten Drink serviert.
„Soll ich mich setzen oder euch ein paar Kondome holen?“, fragt Dan grinsend.
„Setzen“, antwortet Calum, während ich zeitgleich „Kondome“ fordere.
Lachend lässt Dan sich in seinen Stuhl sinken, während ich meine Metallbox öffne und mir einen Joint aussuche. „Also, Calum. Ich hab gehört, dass du einen Architekten beschäftigst?“
„Ja, also…“ Calum räuspert sich. „Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, weil mein kiffender Mann damit überfordert ist, aber-“ Er legt eine dramatische Pause ein, als ich meine gewählte Zigarette anzünde. „-unser Haus wird cool. Grob gesagt bekommt Trevor sein Arbeitszimmer, die Schlafzimmer werden renoviert, der Keller wird zu einem Trainingsraum umgemodelt und ich bekomme eine wahre Traumküche.“
„…in der ich dann meistens koche“, füge ich hinzu.
„Weil er das so gerne macht.“
„Irgendjemand muss es ja machen.“
„Du tust immer so als würde ich alles von dir verlangen“, antwortet Calum schnippisch.
Dan steckt sich eine Zigarette an. Selbst im gedämmten Licht ist deutlich zu sehen, dass er sich amüsiert.
„Ihr beide solltet das heute Nacht im Schlafzimmer austragen. Ich spüre viele, viele Konflikte, die sich mit gutem Sex bestimmt lösen lassen“, schlägt Dan vor, nimmt danach einen Schluck des teuren Whiskeys in seinem Glas.
„Ich glaube, dass das eine gute Idee ist, was sagst du, Sweetie?“
Lächelnd blicke ich zu Calum, er bekommt einen Kuss auf die Wange. „Solange du nicht redest, können wir die ganze Nacht Konflikte lösen, Baby.“