capítulo 19
playa
Mein Morgen beginnt ganz locker. Ich schnappe mir Lucía, um ihr die Haare zu bürsten, während Calum zusammen mit Cassie Domingo und die Kaninchen versorgt.
Schon in den ersten Minuten merke ich, dass meine Tochter heute wieder einen sehr anhänglichen Tag hat. Immer wenn sie durch etwas verunsichert wurde, sucht sie bei mir Zuflucht und Trost. Heute muss ich also besonders feinfühlig sein. So sehr ich meine Tochter auch liebe, aber anstrengend ist das schon. Ich habe gehofft, dass das mit der Zeit besser wird, doch es stellt sich nur bedingt Besserung ein und wenn dann nicht dauerhaft.
Liebevoll streiche ich durch ihre Haare. Sie bekommt etwas Haarpflege, um die Prozedur für sie etwas angenehmer zu gestalten. Vorsichtig wie immer bürste ich Strähne für Strähne dieser Haarpracht. Lucías Locken sind nicht von dieser Welt. Ich sehe es schon kommen, dass sie sich über diese Unmengen von Haaren in ein paar Jahren beschweren wird. Tja. Unsere Gene. Fluch und Segen zu gleich.
„Papá?“
„Was gibt’s denn, princesa?“
„Können wir gehen zum… ähm… playa?“
„Die Antwort ist ja, aber wir versuchen den Satz noch einmal, okay?“, bitte ich ruhig und mit einem Lächeln, während ich ihr weiterhin die Haare bürste.
„Ich weiß, ich kann nicht gut sprechen.“
„Deswegen versuchen wir es noch einmal. Also playa heißt Strand.“
„Strand“, wiederholt meine Tochter. „Strand - playa.“
„Sehr gut. Der richtige Satz lautet: ‚Können wir zum Strand gehen?‘ Wenn du möchtest kannst du es noch einmal versuchen.“
Lucía nickt, sie spricht, jedoch sehr leise: „Können wir zum Strand gehen?“
Um Lucía zu zeigen, wie stolz ich auf sie bin, nehme ich sie von hinten in den Arm. Sie bekommt einen Kuss auf die Wange. „Das hast du sehr gut gemacht. Du musst gar keine Angst haben, du sprichst sehr gut. Ein bisschen lauter wäre manchmal aber nicht schlecht.“
Lucía kichert, sie lehnt sich an meinen Oberkörper. „Gracias, papá.“
„De nada, princesa.“
…
Wie versprochen begeben wir uns zum Strand. Eigentlich wird es höchste Zeit, das zu tun, immerhin wohnen wir ja schon eine Weile hier und ich habe es den Mädchen schon viel zu lange versprochen, aber nicht eingehalten. Ich bin verdammt mies darin, Versprechen einzuhalten. Vielleicht sollte ich Versprechen gleich in die Tat umsetzen, sobald ich sie ausgesprochen habe, anstatt sie in die Zukunft zu schieben. Wenn ich gleich alles erfüllen würde, was ich mir vornehme, wären alle um mich herum zufriedener.
Am Strand spannen wir Sonnenschirme auf, außerdem breitet Calum mehrere Decken aus, um genug Platz für uns zu schaffen und uns von dem heißen Sand zu schützen.
Ich binde meine Haare zu einem Zopf zusammen. Wenn es nach mir geht, würde ich mich in die pralle Sonne legen und mich erst wenden, wenn ich aus einem Nickerchen erwache, doch das bleibt mir verwehrt. Ich werde von meinen Mädchen dazu überredet mit ihnen zu ‚schwimmen‘. Wie immer ist schwimmen relativ, denn sie hängen sich vermutlich nur wieder an mich.
Mein marido hingegen seilt sich von uns ab. Er möchte ungestört im Meer schwimmen, vermutlich um das ausgefallene Joggen aufzuholen. Er schiebt die Kinder in den letzten Tagen ziemlich oft ab, um Sport zu machen und seit ich nicht mehr trinke, habe ich vergleichsweise viel weniger Zeit für mich selbst. …vielleicht liegt das alles aber auch nur an den Sommerferien. Ich kann’s kaum erwarten, meine Kinder wieder einige Stunden pro Tag loszuwerden. Ich liebe sie, aber man braucht auch mal Zeit für sich und für Sex auf der Couch, in der Küche oder der verdammten Veranda. Ich vermisse Spontanität.
Von Spontanität und Zeit für mich kann ich im Moment jedoch nur träumen. Damit mir die Mädchen nicht abhandenkommen, setze ich mich ins seichte Wasser, anstatt weiter ins Meer hinaus zu gehen. Meine Töchter bleiben in der Nähe. Cassie sieht sich nach Calum um, während meine zweite Tochter nach Muscheln sucht.
„Cassie?“
„Ja?“, fragt sie fröhlich nach. Sie hüpft auf mich zu und lässt sich zu mir in den Sand sinken.
„Weißt du, was Lucía mir vorhin erzählt hat?“
„Nein, ich kann ja kein Spanisch und sie versucht nicht einmal, mit mir zu reden“, antwortet Cassie frech.
„Für deine freche Art sollte ich dich eigentlich über’s Knie legen, aber das ist mittlerweile leider nicht mehr gern gesehen.“ Meine Tochter lacht, vermutlich lacht sie mich aus. „Hör auf zu lachen oder du gehst tauchen.“
„Gar nicht“, antwortet sie wieder in genau demselben frechen Ton. Woher hat sie das eigentlich?
„Lucía hat gesagt, dass sie schöne Muscheln für dich finden möchte, weil du das Meer so gern magst. Ihr habt gestern gespielt und weil du so lieb zu ihr warst, möchte sie dir gerne etwas schenken“, erzähle ich von dem Gespräch mit meiner Tochter.
„Wirklich?“, fragt Cassie nach. „Das ist aber nett.“
„Ich sag doch, dass die Kleine nicht übel ist“, antworte ich mit einem Zwinkern.
„Vielleicht ist sie ja doch ganz lieb. … Aber papá, sie ist so komisch.“
„Schon wieder das Thema? Wir haben so oft geredet und ich hab gehofft, dass ihr bald aufhört zu streiten. Ihr seid Schwestern, seid lieb zu einander. Ich dachte, dass es besser läuft.“
„Ja, schon, aber trotzdem.“
Gracias. Diese Aussage hilft absolut nicht dabei Harmonie zu fördern.
„Cassie, ich hab ein Geschenk“, freut Lucía sich. Sie läuft durch das seichte Wasser und reicht ihrer Schwester eine große Muschel.
„Danke, Lucía“, bedankt Cassie sich freudig. Sie nimmt die Muschel an sich und zeigt sie mir. „Sieh mal, papá.“ Cassie lässt sich von ihrer Schwester fest umarmen und drücken.
Wieso geht das nicht gleich so?
Wenn die beiden sich immer so lieb hätten und immer so nett zueinander wären, dann wäre mein Leben sehr einfach und nahezu stressfrei.
Cassie bringt ihre neue Errungenschaft zu unserem Lager zurück und Lucía lässt sich auf meinen Schoß sinken. „Wo ist Daddy? Können wir schwimmen?“
„Ach, der ist irgendwo im Wasser, keine Angst, der kommt bald zurück, aber wenn du das möchtest, dann gehen wir schwimmen.“ Ich drehe mich um, damit ich Cassie wieder im Blick habe. „Cassie, komm, wir gehen ins tiefere Wasser.“
„Sind da Haie drinnen?“
„Haie? Wie kommst du auf den Blödsinn?“, frage ich belustigt. Meine Tochter kommt Schritt für Schritt wieder zu mir.
„Weil die immer im Meer sind.“
„Haie tun niemandem etwas. Jährlich sterben mehr Menschen, weil ihnen eine Kokosnuss auf den Kopf fällt, als es Leute gibt, die von Haien angegriffen werden.“
„Das ist doch Blödsinn“, antwortet Cassie lachend. „Wieso sollte jemandem eine Kokosnuss auf den Kopf fallen?“
„Tja, man sollte eben nicht unter Kokospalmen sitzen“, antworte ich grinsend.
„Gut, dass es hier keine Palmen gibt. Ich will keine Kokosnuss auf den Kopf bekommen.“
Je tiefer das Wasser wird, desto stärker kleben meine Töchter an mir. Das scheint wohl eine Art Naturgesetz zu sein, dem man als Elternteil schutzlos ausgeliefert ist. Sobald Calum sich ausgetobt hat, werde ich mir jedenfalls eine Zigarette drehen und mich in die Sonne legen. Perfekt dazu wäre natürlich ein Drink, doch den kann ich mir leider in die Haare schmieren. Es ist traurig, wie oft ich eigentlich an Alkohol denke und wie sehr ich ihn vermisse. Ich dachte eigentlich, dass ich stärker bin. Schwachsinn, wenn ich stärker wäre, hätte ich nicht mehr als einen Entzug gebraucht…
Ich gehe im Meer auf und ab, durch die Wellen werden wir geschaukelt und etwas bewegt. Dieses Gefühl erinnert mich an meine Heimat. Eigentlich wollten wir diesen Sommer auf den Fern Islands verbringen, doch ich kann es nicht. Noch nicht. Nachdem, was im letzten Jahr passiert ist, kann ich noch nicht zurückkommen. Es würde zu sehr wehtun und ich kann mich nicht noch mehr Gefühlen aussetzen, nicht jetzt wo ich trocken bin.
Die deprimierenden Gedanken schüttle ich ab, als Lucía mir einen Kuss auf die Wange drückt. Ich bin ein wenig überrascht. Mit einem Kuss habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet.
„Nicht traurig sein.“
„Traurig?“, frage ich nach. „Ich bin doch nicht traurig. Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, dass ich gerne ein Eis essen würde und wir aber dummerweise gar kein Eis dabei haben.“
„Ich will auch ein Eis!“, stimmt Cassie mir schnell zu.
„Eis!“, freut sich auch Lucía.
Das Beste an Kindern ist wohl, dass man sie so leicht ablenken und für etwas begeistern kann. „Wisst ihr was? Heute Abend, wenn wir nach Hause gehen, machen wir noch einen Abstecher zum Saloon und ihr bekommt beide einen großen, leckeren Eisbecher mit Sahne und Schokoladensauce, wie wär das?“ Für meinen Vorschlag ernte ich freudiges Quietschen, feste Umarmungen und Liebesbekundungen, als hätte ich ihnen ein verdammtes Pony versprochen.
Apropos Versprechen!
Ich muss es sofort einhalten, selbst wenn es nur ein Eisbecher ist.
…
Calum ist wieder da und nun ist meine Auszeit gekommen. Die Mädchen sind mit Malbüchern beschäftigt und mein marido reibt gerade meinen Rücken mit Sonnenöl ein.
„Ich bin neidisch, weil du so schön braun wirst. Du bist zehn Minuten in der Sonne und hast die perfekte Bräune.“
„Tja, das sind die Gene, es gibt nicht viele Vorteile, wenn man Ausländer ist, aber das ist einer davon“, antworte ich grinsend. Ich stütze meinen Kopf auf meine Arme und sehe zu, dass ich meine Mädchen weiterhin im Blick habe. Viel zu viele Eltern sagen, dass sie ihre Kinder ‚nur eine Sekunde‘ aus den Augen gelassen haben und sie dann verschwunden sind. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sie hier in Pelican Town nicht entführt werden, aber man kann ja nie wissen.
„Ich bin trotzdem neidisch.“ Calum verteilt noch etwas Öl an meinem Rücken. „Sag mal. Hat dieses Zeug überhaupt einen Lichtschutzfaktor? Ich kann das nicht mal lesen, weil du ja wieder zwielichtiges Zeug von den Fern Islands anschleppst.“
„Ach komm… wenn ich Hautkrebs von so ein bisschen Sonne bekommen würde, hätte ich bereits welchen.“
„Das ist so typisch für dich. Die Mädchen sollen sich eincremen und du schmierst dieses… Was ist das überhaupt?“
„Sonnenöl.“
„Ja, aber was ist da drinnen?“
„Willst du wirklich, dass ich dir die Inhaltsstoffe vorlese und dir erkläre, welche chemischen Verbindungen da drinnen sind?“, frage ich nach.
„Sei nicht so ein Arsch… Ich will nur nicht, dass du einen Sonnenbrand und schlimmstenfalls Hautkrebs bekommst. Nach deiner Zigarette schläfst du bestimmt ein und ich hab vielleicht nicht die Zeit, dich rechtzeitig zu wenden, du vegetarisches Steak.“
Ich seufze. „Darf ich mir bitte meinen eigenen Sonnenschutz aussuchen?“, frage ich genervt. „Wenn du sichergehen willst, dass ich immer geschützt bin, dann stell dir einen Wecker und sprüh mich jede Stunde ein…“
Calums Hände gleiten über meinen Rücken. Er beugt sich über mich und küsst mehrmals meine Wange.
„Schon gut, entschuldige. Wir lassen das Thema.“
„Wusstest du, dass Rothaarige ein höheres Hautkrebsrisiko haben?“
„Aha… Das würde erklären, wieso Sebastian nie das Haus verlässt.“
„So hab ich das noch nie gesehen“, antworte ich nachdenklich. „Vielleicht ist er ja gar nicht so hilflos wie er aussieht.“
„Oh ja, das teuflische Genie meidet die Sonne, weil ihm zu heiß ist und die Sonne seine empfindliche Haut verbrennt. Was für ein großartiger Masterplan“, antwortet Calum sarkastisch. „Sebastian ist ja ein richtiges Schlitzohr.“
Obwohl ich schon mehr Öl an meiner Haut spüre als nötig, lässt Calum nicht die Finger von mir. Er massiert weiterhin meinen Rücken. Ich bin ziemlich sicher, dass ihm das mindestens so gut gefällt wie mir. Er sprüht noch etwas mehr Sonnenöl auf meinen Rücken.
„Willst du mich marinieren?“
„Klar, damit ich dich heute Nacht vernaschen kann“, antwortet er mit einem hörbaren Grinsen.
„Nimm deinen Traumkörper von mir und kümmere dich lieber um die Haut der Mädchen. Lucía bräuchte die Aufmerksamkeit, die du mir schenkst.“
„Darum hab ich mich gleich gekümmert, als du da hinten in den Büschen warst, um zu pinkeln. Übrigens hat dieser… wie war sein Name? … Elliot. Elliot hat erlaubt, dass wir bei ihm auf die Toilette gehen dürfen.“
„Nah, ich mache gern in die Büsche.“
„Du bist ja auch ein dummer Hund… …aber ich kann die Mädchen nicht jedes Mal in die Büsche schleppen, wenn sie Pipi müssen.“
„Apropos dummer Hund… wo ist eigentlich Domingo?“
„Äh… Keine Ahnung?“
„Bevor ich pinkeln war, war er noch hier irgendwo“, beantworte ich meine eigene Frage.
„Ach scheiße, wir haben unseren Hund verloren.“ Calum steht auf. Er sieht sich um. „Domingo?!“
„Domingo war vorhin dort im Gebüsch“, antwortet Cassie und zeigt Richtung besagtes Gebüsch.
Es könnte sein, dass wir unseren wandelnden Flohzirkus beim nächsten Strandbesuch anleinen werden.
„Warte, Calum. Setz dich“, bitte ich meinen marido. Ich lege meine Finger an meine Lippen, um nach unserem Hund zu pfeifen. „Domingo!“
Calum sieht zu mir, dann wieder Richtung Gebüsch. „Ich glaube, dass das nicht funktioniert. Normalerweise läuft er ja gar nicht so weit weg. Vielleicht hat er etwas Spannendes erschnüffelt.“
„Dann hole ich das Mistvieh eben selbst“, meine ich genervt. Verdammter Flohzirkus. So schnell wird er nicht mehr ohne Leine herumlaufen dürfen.
„Nein, bleib hier, ich mach das“, bietet sich Calum an, das Problem zu lösen.
„Blödsinn, du bist größer und breiter als ich, ich hab’s ein bisschen leichter als du. Außerdem bin ich gut eingeölt, ich kann mich jetzt durch jedes kleine Loch quetschen“, antworte ich.
„Haha, wie witzig. Nach der Logik sollte eines der Mädchen den Hund suchen.“
„Könnten sie auch, wenn sie nicht den IQ eines Apfels hätten und zusammen mit dem Hund verloren gehen würden“, antworte ich beiläufig, als ich schon auf dem Weg ins Gebüsch bin. „Domingo!“ Ich gebe einen weiteren Pfiff von mir. „¡Domingo! ¡Ven aquí ahora mismo!“
Ich drücke einige kleine Äste zur Seite und ducke mich unter einem Ast hindurch. Ein weiterer Pfiff soll den Hund auf mich aufmerksam machen. Kurz halte ich inne, um zu lauschen, ob es irgendwo im Gebüsch raschelt. So ganz bin ich mir nicht sicher, doch ich denke, dass ich das Schnüffeln von Domingo wahrnehme.
„Domingo, komm her“, sage ich ruhig, als ich dem Geräusch folge. Für einen Moment erinnere ich mich an einen Horrorfilm der ähnlich wie dieses Szenario begonnen hat, doch Pelican Town ist zu langweilig, um irgendwelche Killer zu beherbergen. Ich bleibe mit den Haaren an einem kleinen Ast hängen. Genervt ziehe ich die störende Strähne aus dem Geäst um mich herum.
Der abgelenkte Flohzirkus wird auf mich aufmerksam. Domingo wedelt sofort mit dem Schwanz, als er mich erblickt. Eifrig und glücklich klettert er über einen umgefallenen Baum und springt mein Bein hoch. Zugegeben, ich bin erleichtert, dass es ihm gut geht und wir ihn nicht verloren haben. Dieses Mal denke ich nicht nur daran, dass die Mädchen oder Calum ihn vermisst hätten, auch ich hätte wahrscheinlich mindestens eine Träne gedrückt, wenn Domingo etwas passiert wäre. Zu dumm, dass der Hund gar nicht kapiert, dass er etwas Dummes gemacht hat.
„Wenn du nicht auf mich hörst, dann muss ich dich an die Leine legen.“ Ich gehe in die Knie und hebe den Chihuahua an. Sein zu klein geratenes Gehirn denkt, dass es eine gute Idee ist, mein Gesicht abzulecken, doch ich drehe meinen Kopf wie immer zur Seite. „No, Domingo. No.“
Mit Domingo auf dem Arm kämpfe ich mich wieder durch das Geäst. Fluchend drücke ich die kratzenden Äste zur Seite, um endlich wieder zum Strand zu kommen.
„Daddy! Papá hat Domingo gefunden!“, verkündet Cassie lautstark über den Strand. „Danke, papá, du bist ein Held!“
Ich lasse den Hund wieder laufen. Das dumme Vieh läuft sofort auf Calum zu, um bei ihm Pluspunkte für seine Niedlichkeit zu sammeln, da es bei mir nicht funktioniert hat. Calum nimmt den Hund sofort auf den Arm und knuddelt ihn. Domingo leckt über Calums Wange, ich verziehe etwas das Gesicht. Wieso lässt er das mit sich machen? Wer weiß wo Domingos Schnauze vorher war.
An meinem Arm spüre ich ein Kribbeln, ich streiche darüber, da ich es für ein Insekt halte, doch dann bemerke ich, dass es sich feucht anfühlt. Ein genauerer Blick verrät, dass ich blute. Einer dieser vertrockneten Äste muss mich wohl aufgekratzt haben. Wenn ich nicht schon genervt gewesen wäre, wäre ich es jetzt. Ich trete auf meinen Mann zu.
„Oh, Sweetie, du blutest ja.“
„Was ist passiert?“, fragt Cassie nach.
Ich lasse mir sofort eine kreative Geschichte einfallen. „Ich will ja nicht angeben, aber Domingo wurde von einem Monster festgehalten.“ Ich reiße meine Augen auf und hebe beide Hände. Mit ausgestreckten Fingern imitiere ich Krallen. „Das Monster hatte riesengroße Zähne und Krallen, mit denen es mich erwischt hat. Ich hab Domingo geschnappt und bin mit ihm verschwunden. Glücklicherweise verträgt das Monster keinen Sonnenschein und versteckt sich deswegen im Gebüsch. Ihr solltet da auf keinen Fall reingehen.“
Ich lasse mich auf eine der Decken sinken und wische das Blut von meinem Arm. Als ich aufsehe wirken meine Töchter verschreckt. Lucía versteckt sich hinter ihren Haaren und Cassie legt ihre Arme um ihren Daddy.
„Echt jetzt? Musste das sein?“, fragt Calum sauer nach.
Ich zucke mit den Schultern. „So war’s aber. Frag den Hund, er würde dir dieselbe Geschichte erzählen, wenn er könnte.“
„Das Monster hat dir weh getan, papá“, spricht Lucía leise.
„Sí, aber es ist nicht so schlimm.“
Mein marido versorgt den Hund mit frischem Wasser, ehe er etwas im Rucksack sucht.
„Wenn du möchtest kannst du mir helfen, deinen papá zu verarzten“, schlägt Calum vor. Lucía nickt und auch Cassie scheint Interesse daran zu haben, mich mit Pflastern zu bekleben, denn sie nimmt Calum die Packung gleich ab.
Ich drehe mich zur Seite, sodass meine Familie meinen Arm und meinen Rücken zu sehen bekommt.
„Das Monster hat dich ja ganz viel gekratzt“, gibt Cassie nun ängstlich von sich.
„Ihr solltet auf keinen Fall in irgendwelchen Gebüschen spielen“, ermahne ich meine Kinder. „Und schon gar nicht wenn es dunkel wird, da können die Monster sich nämlich freier bewegen. Du hattest echt Glück, dass dir nichts passiert ist, als du zu mir in die Klinik gelaufen bist, Cassie.“
„Ich mache das nie, nie, nie wieder“, antwortet sie schmollend.
Calum lässt die Kinder meinen Arm und meinen Rücken mit dem Wunddesinfektionsspray einsprühen. Dass meine Mädchen sehr gründlich dabei sind, wäre noch milde ausgedrückt.
„Es reicht, wenn ihr die Kratzer ein bisschen abtupft. Ich will keine Pflaster, sobald ich mich in die Sonne lege habe ich sonst überall weiße Flecken, das würde seltsam aussehen.“
„Das wären bestimmt nicht die ersten seltsamen, weißen Flecken die du am Strand bekommst“, antwortet Calum schmunzelnd. Ich zeige meinem marido die Zunge, was ihn zum Grinsen bringt.
„Wenn du frech bist, dann verpasse ich dir heute ein paar Flecken.“
„Willst du Daddy anmalen?“, fragt Cassie neugierig wie sie nun einmal ist.
„Sí“, antworte ich grinsend. Ich spüre, dass meine Mädchen meinen Rücken und meinen Arm abtupfen. „Vielleicht darf ich sogar sein Gesicht anmalen.“
„Vergiss das ganz schnell wieder“, winkt Calum ab.
Als ob er es heraufbeschworen hätte, vergesse ich den Gedanken tatsächlich wieder, denn mir schwirrt eine ganz andere Person in den Kopf. Haley spaziert den Strand entlang. Sieht so aus, als würde sie auch etwas Sonne tanken wollen. Ihr blondes Haar ist zu einem Zopf zusammen gebunden, ihre Haarpracht schwingt mit, als sie energisch über den Strand spaziert. Sie trägt einen äußerst knappen Bikini. Ihr wundervoller knackiger Hintern wird nur von ein wenig Stoff und einem seidigen, bunten Tuch verdeckt. Zu gerne würde ich die zarten Schnüre ihres Bikinis öffnen und Haley in den heißen Sand drücken. Wenn Calum mir doch nur erlauben würde, dass ich mit Haley schlafe…
„Trevor…“ Die Stimme meines Liebsten holt mich zurück in die Realität. In seinen Worten schwingt ein kleines, bedrohliches Knurren mit. Ich hebe beschwichtigend die Hände. Wir haben darüber gesprochen und ich habe ihm versprochen, dass ich nichts anfange, was er mir nicht erlaubt. Allerdings habe ich nicht gesagt, dass ich mir keine hübschen Frauen anschauen werde. Das kann er mir nämlich nicht verbieten. Ich kann mir doch überall Appetit holen, solange ich nur Zuhause esse.
„Wer ist die hübsche Frau?“
„Haley“, antwortet Calum etwas bissig. „Wir haben mal zusammen gearbeitet und euer papá ist ein Freund von ihr.“
„Magst du sie nicht?“
„Doch, doch. Haley ist super nett“, antwortet Calum offensichtlich geschauspielert. Ich denke, dass er Haley seit meiner ‚Beichte‘ ein klein wenig umbringen möchte.
„Wenn sie nett ist, wieso setzt sie sich dann nicht zu uns?“
Calum möchte etwas sagen, doch ich bin schneller: „Weil Haley hier ist, um Urlaub zu machen. Sie möchte sich entspannen, da wollen wir uns nicht aufdrängen.“
„Ach so. Daddy, ich muss Pipi. Gehst du mit mir?“, fragt Cassie, wobei sie schon Calums Hand nimmt.
Mein marido sieht mich an. Sein Blick sagt so vieles aus. Er will, dass ich mich benehme. Er erinnert mich daran, dass unsere Kinder anwesend sind und er macht mir ein schlechtes Gewissen, was mein Versprechen angeht und dabei habe ich vor, mich daran zu halten. Ich liebe ihn und ich weiß und verstehe, dass es ihn verletzt, wenn ich fremdgehe. Ich will ihm nicht weh tun.
Mein marido steht auf: „Komm, Cassie. Lucía, kommst du auch mit? Musst du auch Pipi?“
Ich höre keine Antwort, sehe auch nicht ob sie nickt oder mit dem Kopf schüttelt, doch als sie aufsteht, schließe ich daraus, dass sie die Frage bejaht hat.
Mit den Mädchen an der Hand begibt er sich zu Elliots kleinem Strandhaus. Während mein marido sich um die Bedürfnisse unserer Kinder kümmert, beobachte ich Haley dabei, wie sie einen Sonnenschirm aufstellt. Sie kämpft ein wenig damit, was mich amüsiert. Ich bin wegen meinem Versprechen ein wenig unschlüssig, doch dann eile ich ihr doch zu Hilfe. Calum wird mir das schon nicht nachtragen und falls doch ist er verdammt kleinlich. Immerhin habe ich keinen Sex mit ihr, sondern versuche nur, ihr zu helfen.
„Warte, ich helfe dir.“
„Ich brauche deine Hilfe aber nicht“, antwortet Haley etwas schnippisch.
„Sei nicht albern. Du bist nicht weniger emanzipiert, wenn du meine Hilfe annimmst“, antworte ich ihr, als ich ihr den Schirm abnehme. „Wie geht’s dir sonst so, außer, dass du mit Schirmen kämpfst?“
„Seit wann stehst ausgerechnet du auf Smalltalk?“, fragt sie schmunzelnd. „Klingt gar nicht nach dir.“
„Ich darf dich nicht anfassen, also muss ich mit dir reden.“
„Welch furchtbarer Umstand“, meint Haley belustigt. „Du bist so ein Arschloch.“
„Erzähl mir etwas Neues. Um ehrlich zu sein würde ich lieber ein paar Stellungen mit dir durchgehen, anstatt mit dir zu plaudern, aber jetzt stecken wir wohl schon zu tief im Gespräch, um einfach aufzuhören“, antworte ich grinsend, als ich den Schirm tief in den Sand drücke. „Und dabei würde ich so gerne-“
„Spar dir deine geschmacklosen Aussagen. Ich bin nicht auf dich und deinen kleinen Soldaten angewiesen, ich hab jemanden gefunden, der sich ausgesprochen gut auskennt und mir einen schönen Orgasmus nach dem anderen beschert.“
„Du kannst mir diesen Jemand gerne vorstellen, vielleicht darf ich ja mitspielen“, flirte ich grinsend.
„Hättest du wohl gerne.“
„Sí, das hätte ich gerne, verdammt gerne.“ Ich gehe sicher, dass der Schirm gut hält und spanne ihn auf. „Et voilà!“
„Oh, hast du dein Repertoire erweitert?“
„No, in Französisch war ich immer schon ausgesprochen ausdauernd.“
„Calum wird sich darüber freuen“, antwortet sie zwinkernd. Haley streckt sich etwas und gibt mir einen Kuss auf die Wange, dabei streicht sie über meine Brust.
„Geht spielen, Mädchen…“
Haley lässt von mir ab, sie sieht dabei in Calums Richtung, der ein wenig wütend wirkt, als er auf uns zukommt.
„Hey Baby, alles erledigt?“
„Ich erledige dich gleich“, entgegnet er sauer. „Ich war zwei Minuten weg und schon spielst du mit Haley.“
„Ich hab ihn ihr nur reingesteckt“, antworte ich, zeige dann auf den Schirm. „Also den Schirm in den Sand…“
„Entschuldige, ich wusste nicht, dass du eifersüchtig sein könntest“, entschuldigt Haley sich bei meinem marido. „Ich wollte mich nur bei ihm bedanken, mehr ist da nicht.“
„Halt dich von meinem Mann fern. Ich warne dich Haley. Zum Sex gehören immer zwei und wenn ich herausfinde, dass du meinem Mann schöne Augen machst, dann erwürge ich dich mit bloßen Händen.“
Haley nimmt einen Schritt Abstand, rollt dabei mit den Augen. „Wie gesagt, Trevor hat meinen Schirm befestigt, das ist alles. Du kannst deinen Mann gerne behalten. Trevor ist geschmacklos und widerlich, ich will ihn gar nicht.“
„Siehst du, ich bin widerlich und sie will mich nicht“, stimme ich Haley zu. „Komm, Baby, wir gehen wieder da rüber zu unseren Mädchen. Sie müssen wirklich nicht sehen, dass du eine Blondine erwürgst, oder?“
„Das hat ein Nachspiel. Vor allem für dich“, fährt er mich wütend an. „Du hältst unsere Ehe vielleicht für ein Spielchen, aber das ist sie nicht… zumindest nicht für mich.“
Calum lässt mich stehen, ich sehe ihm nach und bereue jedes Wort, das ich zu Haley gesagt habe. Es stimmt, ich wollte nur spielen, ich hätte Haley nicht angefasst. Calum weiß doch ganz genau, dass ich gerne spiele. Wenn ich gewusst hätte, dass er mir das auch verbietet, dann hätte ich mir gleich die Zunge abgeschnitten.
„Du bist so ein Volltrottel“, beschimpft Haley mich und gibt mir einen Klaps auf den Hinterkopf. „Geh sofort zu deinem Mann und entschuldige dich bei ihm.“
„Schon gut… Ich wünsche dir einen schönen Tag, Haley.“
Ich eile meinem marido nach. „Calum, warte.“
„Was?“, fragt er, als er sich umdreht.
„Ich hab überhaupt nichts getan. Sie hatte Probleme mit ihrem Schirm und ich hab ihr geholfen. Könntest du bitte nicht so überreagieren?“
„Wie würdest du es finden, wenn du aus dem Zimmer gehst und du kommst zurück und Max schmiegt sich an mich und küsst meine Wange?“
„Ich würde es Sebastian sagen, alles was ich Max antun könnte ist nicht halbwegs so tödlich wie das, was das Zuckerstück mit ihm anstellen kann.“
„Natürlich bekomme ich eine dumme Antwort, wie kann es auch anders sein?“ Enttäuscht schüttelt Calum den Kopf. „Du schläfst heute auf der Couch. Den Kindern zuliebe reiße ich mich jetzt zusammen, aber fass mich heute nur einmal an und ich breche dir die Finger.“ Er legt seine Hand an meine Wange und gibt mir einen fast kontaktlosen Kuss auf die Lippen. „Ich hasse es, dass du mir das immer und immer wieder antust, Trevor.“ Ich schaffe es nicht, etwas darauf zu antworten. In meinem Hals bildet sich ein Kloß, der dort definitiv nichts verloren hat. Verdammte Schuldgefühle. „Du wirst jetzt lächeln und mit mir Happy Family spielen, okay?“ Ich nicke, wofür ich noch einen Kuss bekomme.
Calum führt mich an der Hand zu unserem Platz zurück.
„So meine Süßen, papá und ich haben geredet und wir gehen jetzt Pizza essen“, verkündet er freudig. „Und ein Eis bekommt ihr auch, wie findet ihr das?“
„Ja!“, freut Cassie sich glücklich. „Ich will ein ganz großes Eis. Mit viel Schokolade!“
„Eis, Eis, Eis“, freut auch Lucía sich ausgelassen.
…
Abends liege ich mit Domingo auf der Couch. Im Fernsehen läuft eine Soap, die ich nebenbei laufen habe. Ich verfolge sie zwar schon etwas länger, doch das nur, um ein oberflächliches Gesprächsthema mit meiner mamá zu haben, falls ich es brauchen sollte. Die Soap und deren flache Handlung haben mich nie wirklich interessiert, aber die Hauptdarstellerin ist eine außergewöhnlich schöne Frau. Ganz und gar nicht flach, wenn ich das mal so sagen darf.
Domingo liegt auf meinem Bauch. Sein Fell ist noch ein wenig feucht, weil ich ihn gerade erst aus der Wanne geholt habe. Es war nötig, den kleinen Stinker zu baden. Ihm ist ein wenig kalt, doch ich ziehe die kuschelige Decke, in die er sich gerollt hat ein kleines Stück höher, sodass sein Kopf gewärmt wird.
Ich höre Schritte und das Knipsen eines Lichtschalters in der Küche. Wahrscheinlich holt Calum sich einen kleinen Snack, um seinen Frust zu vergessen.
„Oh gut, du bist noch wach“, stellt Calum fest.
Ich drehe meinen Kopf zu meinem marido. „Ist alles okay?“
„Nein“, antwortet er deprimiert. „Hast du sie angefasst? Also heute?“
„No.“
„Aber du hast geflirtet.“
„Es waren dumme Sprüche, Calum. Du hast mir gesagt, dass du nicht willst, dass ich mit Anderen Sex habe und ich halte mich daran. Es war dumm, dass ich sie geküsst habe. Es war ein großer Fehler, den ich nie wieder begehen werde.“
„Meinst du das ernst?“, fragt er nach. Erst jetzt sehe ich, dass er geweint hat. „Es tut so weh, Trevor. Ich will nicht, dass es weh tut und ich wünschte, es wäre mir egal, aber es tut weh…“
„Komm her, Baby.“
Calum legt sich zu mir, er lehnt sich gegen meine Schulter und küsst meine gebräunte Haut. „Ich wünsche mir, dass wir so eine perfekte und tolle Beziehung haben, wie die Leute im Fernsehen. Ich will, dass uns alle ansehen und neidisch sind, weil es perfekt läuft, weil wir tolle Kinder haben und uns mehr lieben als alles andere.“
„Das Leben ist aber kein Film, Calum. Das ist unrealistisch, das hat niemand. Sieh dir Sebastian und Max an. Sie spielen seit Jahren das perfekte Paar, nun die perfekte Familie und dieser Druck von außen hätte aus dem kleinen Zuckerstück fast Zuckersirup gemacht.“
Calum lacht ein wenig. Er schlägt mir mit der flachen Hand auf den Brustkorb. „Hör auf, ich bin grade emotional, du machst alles kaputt.“
„Te amo, mi corazón. Ich hoffe, du weißt, dass ich dir nicht wehtun möchte.“
„Ich weiß, aber… wieso bist du nur so? Es ist als würdest du verstehen, dass du dich daneben benimmst und als würdest du es mit Absicht trotzdem machen, nur um mir weh zu tun… Du verletzt mich, Trevor.“
„Yo se…“ Liebevoll lege ich meinen Arm um Calum, um das tun zu können, muss er sich allerdings kurz erheben. „Heute ist wirklich nichts passiert. Ich habe sie angesehen, aber das war nie ein Problem für uns. Und er Kuss… das war nur ein liebloses Küsschen auf die Wange. Ich stecke mehr Leidenschaft in einen Kuss auf Domingos Köpfchen.“
„Du küsst unseren Hund leidenschaftlich?“, zieht Calum mich auf. „Soll ich lieber verschwinden, dass ihr zwei Hunde ein bisschen Zeit für euch habt?“
„Witzig.“ Ich schmiege meinen Kopf gegen den von Calum. „Du riechst gut.“
„Neues Shampoo“, antwortet er. „Es ist das Color Shampoo aus Julys neuer Shampoo-Serie.“
„Der Duft passt zu dir.“
„Danke.“
Es ist kurz still. Calum drückt mich etwas.
„Ist zwischen uns wieder alles okay?“, frage ich nach.
„Keine Ahnung, Trevor… Ich weiß nicht, ob ich dir noch bedingungslos vertrauen kann.“
„Du hast mir mal bedingungslos vertraut?“, frage ich verwirrt. „Du weißt, dass ich ein unverbesserliches Arschloch bin, oder?“
„Trevor…“
„Hör mir zu, Baby. Ich habe Haley nicht angefasst, nicht geküsst und auch nicht mit ihr geschlafen. Sie hat mit dem Schirm gekämpft und ich wollte nett sein und ihr helfen. Ich wollte zwar auch ein bisschen flirten, aber ihr hauptsächlich helfen.“
„Ich verstehe nicht, wieso ich dir schon wieder verzeihe.“
„Ich schon. Du weißt nämlich ganz genau, dass ich nichts Verbotenes getan habe. Ich liebe dich und zwar nur dich. Wenn es nicht so wäre, wäre ich längst weg und würde Geschlechtskrankheiten sammeln.“
Calum lacht ein wenig, doch dann seufzt er. „Haley hat Recht, du bist widerlich und eklig und ich weiß nicht, wieso ich dich eigentlich will.“
„Entschuldige, aber du wusstest, worauf du dich einlässt. Sag mal? Darf ich zu dir ins Bett klettern oder müssen die Hunde hier draußen auf der Couch bleiben?“
Calum küsst meine Wange. „Du darfst ins Bett, aber nur ausnahmsweise.“
„Gracias, das ist sehr liebenswürdig“, bedanke ich mich schmunzelnd.