capítulo 14
Domingo
Am nächsten Morgen lasse ich das Frühstück aus. Ich tue so, als würde ich schlafen, um meiner Familie zu entkommen. Wie nicht anders zu erwarten fragen die Mädchen nach mir, doch Calum bittet sie, mich ausschlafen zu lassen, damit ich mich ‚auskurieren‘ kann.
Ich weiß, dass ich in einigen Dingen freiwillig das Kommando abgegeben habe, doch ich komme nicht darüber hinweg, dass Calum mittlerweile mein gesamtes Dasein an sich reißt und über mich bestimmt, als wäre ich seine Marionette. Ich habe das Gefühl, dass ich mein Selbst verliere und mein marido rechtfertigt sich damit, dass er nur ‚das Beste‘ für mich will.
Neben mir lässt sich jemand nieder. Am dem Duft und der Bewegungen erkenne ich sofort, dass es sich um Calum handelt. Er streichelt mich ein wenig, beugt sich dann über mich, um mir einen Kuss auf die Schläfe zu geben.
„Tut mir leid, dass ich so sein muss“, entschuldigt Calum sich leise. „Du sollst wissen, dass ich dich liebe und dass ich nur so bin, damit dein Grab nicht das nächste ist, vor dem ich stehen muss.“
„Ich schlafe, ich höre dich nicht…“, antworte ich leise.
„Du bist schon seit mindestens einer Stunde wach“, entgegnet mein Liebster. Ich drehe mich auf den Rücken und öffne meine Augen. Calum streicht über meinen Brustkorb. „Bitte rede mit mir. Wir können so nicht weiter machen. Wir müssen miteinander sprechen, um das Problem aus der Welt zu schaffen.“
„Calum, es gibt nichts mehr zu sagen. Ich war gestern wütend und der Ton war vielleicht nicht der richtige, aber alles, was ich gesagt habe, meine ich ernst. Ich habe das Gefühl, dass du mich zu jemandem machst, der ich nicht bin und ich bin nicht darauf angewiesen, dass du meine Persönlichkeit und mein Leben bestimmst.“
„Was meinst du? Ich versuche doch nur dir zu helfen…“
„Wie soll es mir helfen, wenn du mir auf schmerzhafte Weise meinen Körper enthaarst?“, frage ich genervt.
Calum rollt mit den Augen. „Gut, das mache ich vielleicht für mich, aber ich mag das eben. Es macht dich attraktiver und ich fühle mich wohler, wenn ich glatte Haut anfasse, das ist doch keine Persönlichkeitsveränderung.“
Ich sehe Calum an, schüttle dann kurz den Kopf, ehe ich weiterspreche: „Du solltest mich so mögen wie ich bin. Ich versuche ja auch nicht dich zu ändern.“
„Du verbietest es mir im Bett zu essen.“
„Du tust es trotzdem und ich lebe mit den verdammten Krümeln, die mich dann nachts mehrmals wecken, weil mich irgendetwas sticht.“
„Aber du beschwerst dich und du übernimmst immer im Bett die Führung. Ich würde gerne mit dir schlafen und mich nicht immer hinlegen und dich machen lassen.“
„Als wir zuletzt Sex hatten hast du die Führung übernommen“, antworte ich etwas schnippisch.
„Ja, aber ich will mehr.“
„Und ich will, dass du aufhörst, mich zu ändern. Ich will mein Leben zurück.“
„Dein Leben?“, fragt Calum skeptisch. „Du meinst Alkohol, Drogen und Gelegenheitssex? Wieso hast du mich überhaupt gefragt, ob ich dich heiraten will, wenn du eigentlich lieber single wärst? Wieso bist du überhaupt zu mir zurückgekommen, und nicht auf den Fern Islands geblieben, als du damals abgehauen bist?“
„Weil ich dich liebe und nicht dachte, dass du mich zum Pantoffelhelden machst.“ Ich setze mich auf. Unsere Blicke treffen sich, keiner von uns beiden möchte nachgeben, doch dann steht mein marido auf.
„Was soll ich tun?“, fragt er von oben, mein Blick fixiert die ganze Zeit sein Gesicht. „Soll ich dir dabei zusehen, wie du dich in den Tod trinkst? Soll ich dir auch noch deine Drogen besorgen, damit du schon mal vorglühen kannst, damit der Stoff auch so richtig reinhaut?“ Calums Ton gefällt mir nicht. Er macht sich über mich lustig und versteht nicht einmal ansatzweise, was ich ihm vermitteln möchte.
„Du hast keine Ahnung, was ich meine, Calum. Es geht nicht um Drogen, es geht darum, dass du mich erdrückst.“
„Ich erdrücke dich nicht, ich kümmere mich um dich und ich kontrolliere deine verdammten Tabletten und deinen Alkoholkonsum, weil du eben zu dumm bist, damit verantwortungsbewusst umzugehen!“, schnauzt Calum mich an. „Glaub es oder glaub es nicht, aber wenn man einen Menschen liebt, dann kümmert man sich umeinander. Ich will das Beste für dich und du weißt das eigentlich gar nicht zu schätzen!“
Calum wirkt mehr als aufgebracht, ich kann deutlich sehen, dass er nicht weiß, was er mit seiner Wut machen soll. Seine Arme sind verschränkt, aber seine Hände sind deutlich zu Fäusten geballt.
„Wieso regst du dich jetzt so auf?“, frage ich ruhig nach. „Weil du weißt, dass ich Recht habe, richtig?“
„Provozier mich bloß nicht…“
Ich schmunzle. „Sí, sag ich doch. Du weißt ganz genau, dass du mich zu einer anderen Person machen möchtest.“
„Du bist derjenige, der das aus mir gemacht hat, also tu nicht so, als wärst du das Opfer…“ Er lässt seine Arme sinken. „Du bist schuld daran, dass es mir all die Jahre immer wieder schlecht ging. Ich musste dich doch irgendwie dazu bringen, dich zu bessern, sonst wären wir beide an dieser Beziehung kaputt gegangen. Und egal, was du zu mir sagst, ich werde mich niemals dafür entschuldigen, dass ich eine gute und liebevolle Beziehung und ein schönes, normales Leben haben möchte.“ Calum nimmt Abstand von der Couch. „Und egal wie sehr du mich provozierst, ich ticke nie wieder aus und ich werde dir auch garantiert nicht wehtun, nur damit du dann sagen kannst, wie Recht du doch hattest. Ich spiele deine kranken Psychospielchen nicht mit, Trevor.“ Mein marido verlässt das Wohnzimmer.
Ich bleibe zurück.
Ist es wirklich meine Schuld?
Bin ich durch den Entzug so verrückt und so verwirrt, dass ich überhaupt nicht begreifen kann, dass Calum sich um mich kümmert?
Wieso bin ich eigentlich so ein kranker Mensch?
„Baby?“
„Leck mich, Trevor. Ich werde erst wieder mit dir sprechen, wenn du dich wieder wie mein Ehemann und nicht wie ein kranker Psycho verhältst.“
„Von mir aus…“
Ich steige von der Couch und gehe ebenfalls in die Küche. Calum öffnet gerade eine Tüte Chips und beginnt seinen Frust mit Junkfood zu verarbeiten. Ich ziehe eine Braue hoch, beschließe aber schnell, ihn einfach in Ruhe zu lassen. Calum ist stur, doch ich bin es ebenfalls, dass wir uns schnell einigen wird vermutlich nicht passieren. Im Schlafzimmer ziehe ich mir bequeme Klamotten an. Ich hole mir noch meinen Tabak und mache mir eine Tasse Kaffee. Calums Augen liegen auf mir. Jede meiner Bewegungen wird beobachtet und seiner Mimik zu urteilen auch stark kritisiert.
„Ich bin nicht verrückt, Calum… Ich will nur über mich selbst entscheiden können und das ist mein verdammtes Recht.“
„Lass mich.“
„Vielleicht hätten wir nie heiraten sollen…“
„Dann lass dich doch scheiden. Pack deinen Scheiß und hau ab, du läufst doch so gerne weg“, meint Calum provokant.
„Damit du als der arme Calum da stehst, der von seinem Arschloch-Ehemann sitzen gelassen wurde? Niemals. Wir gehen mit dieser scheiß Ehe zusammen unter, Baby“, antworte ich kühl.
„Eines Tages werde ich dich im Schlaf ersticken…“
„Ich freu mich drauf. So wie du drauf bist, erstickst du mich tagsüber sowieso auch schon…“
„Hey… willst du vielleicht einen Drink? Tequila und Rattengift soll gut sein.“
„Klingt gut, bring mir ein Glas.“
Mit meinem Kaffee gehe ich nach draußen auf die Veranda. Unsere Mädchen spielen wieder im Gras, sieht nicht so aus als hätten sie etwas von unserem Drama mitbekommen. Ich drehe mir eine Zigarette, kaum habe ich sie angezündet, stellt Calum mir tatsächlich ein Glas auf den Tisch.
„Na los, trink wenn du dich traust.“
„Rattengift würde sich nicht so schnell auflösen.“
„Es ist Tequila, du dummer Hund. Trink ihn und leb dein Alkoholikerleben weiter. Ist mir vollkommen egal.“ Er wirft die Tabletten, die Harvey mir verschrieben hat, auf den Tisch. „Nimm so viele davon wie du willst, aber glaub ja nicht, dass ich dich bei einer Überdosis reanimiere. Es wird eine Genugtuung sein, dich verrecken zu sehen.“
Ich blicke zu Calum. Noch nie in all den Jahren habe ich erlebt, dass er so kalt ist. Ich lasse mich davon jedoch nicht einschüchtern. Er macht mich mindestens so wütend wie ich ihn mache und ich habe nicht vor diesen Machtkampf zu verlieren. Trotz allem soll er das letzte Wort haben. Ich habe genug gesagt.
Mein Blick richtet sich auf die Mädchen, dabei nehme ich einen tiefen Zug meiner Zigarette. Sie haben es nicht verdient von zwei so kaputten Persönlichkeiten wie Calum und mir aufgezogen zu werden. Keine Ahnung ob das hier besser ist als das Leben, das sie ohne uns gehabt hätten…
Cassie sieht in unsere Richtung, sie winkt mir. „Papá du bist ja wach!“
„Sí, das bin ich“, antworte ich etwas lauter, sodass sie mich hören kann. „Ich rauche noch meine Zigarette und dann komme ich zu euch, okay? Ich hab euch heute noch gar nicht gedrückt und geküsst und das muss ich nachholen.“
„Ja! Das ist toll, ich muss dir nämlich auch etwas zeigen!“
„Ich bin in ein paar Minuten bei euch, Prinzessin.“
Mein marido lässt sich neben mich sinken. Er greift nach dem Glas Tequila und trinkt einen Schluck davon. „Bist du so wütend auf mich, dass du anfängst zu trinken?“, frage ich nach. Er antwortet nicht, stellt das Glas aber gleich wieder zurück. „Verstehe du redest nicht mehr mit mir. Okay, soll mir Recht sein. Wahrscheinlich ist das das Beste.“
Ich bin ein bisschen verwirrt, als ein Auto auf unser Grundstück fährt. Mit ziemlicher Sicherheit kann ich sagen, dass es nicht zu Max oder Sebastian gehört. Keiner der beiden hat ein silbernes Fahrzeug.
„Erwartest du Besuch?“, frage ich Calum, doch auch er scheint nicht zu wissen, wer das sein könnte. Eine richtige Antwort bekomme ich allerdings trotzdem nicht.
Ich warte, bis der Fahrer aussteigt. Zu meiner Überraschung ist es mein Cousin Gabriel. Eigentlich kündigt er sich immer an, er ist kein Typ für Überraschungsbesuche. Hoffentlich ist nichts passiert…
„Gabe? Was machst du denn hier?“, begrüße ich ihn von der Veranda aus.
„Hola, Luciel. Ich war in der Nähe und dachte, ich komme vorbei.“
„Du lügst doch“, antworte ich grinsend. „Pelican Town ist in der Nähe von gar nichts.“
„Du hast mich erwischt. Ich habe ein Geschenk für deine Mädchen.“ Er wendet sich zu meinen Töchtern. „Hola, Mädchen. Kommt mal, ich habe eine Überraschung für euch.“
„Jaa! Onkel Gaaaabe!“, freut Cassie sich aufgeregt.
Anstatt wie Cassie zu Gabe zu laufen, sieht Lucía zu mir. Ich deute ihr mit dem Kopf, dass sie sich auch die Überraschung von Gabe ansehen sollte.
„Hoffentlich hat er viele Drogen für dich dabei, dass du noch heute ins Gras beißt“, erklingt Calum sauer. Ich verdrehe die Augen. Er hat Recht, ich sollte mich umbringen, dann hab ich diese Zicke wenigstens vom Hals und muss mich nicht mit diesem Scheiß hier rumschlagen. Calum steht auf, er verschwindet nach drinnen.
Ich beschließe, meinen Cousin angemessen zu begrüßen. Bevor ich aufstehe, drücke ich noch meine Zigarette aus, doch dann bin ich schon auf dem Weg zu ihm. Hinter dem Wagen angekommen sehe ich, was Gabriel meinen Mädchen schenken möchte.
„Oh no. No, no und nochmals no. Bist du komplett bescheuert?“
„Aber Luciel, die Mädchen lieben Tiere.“
„Sie haben schon Kaninchen, was sollen sie mit dieser Ratte?“, frage ich genervt. Ich sehe den kurzhaarigen, braunen Chihuahua an. Fröhlich springt er meine Mädchen an, sie kichern, als er sie ableckt und vor Freude mit dem Schwanz wedelt.
„Luciel, ich muss dir das erzählen.“ Gabe kommt auf mich zu, er nimmt mich fest in den Arm, außerdem drückt er mir zur Begrüßung einen dicken Kuss auf die Wange. „Ich habe ihn von Heimat, er wäre getötet worden. Du magst Tiere gerne, ich wusste, dass du ihn nehmen wirst. Du bist seine Rettung.“
„Gabe, ich will ihn nicht. Es ist mir egal.“
„Ist es nicht“, antwortet er mit einem breiten Lächeln. „Luciel, du liebst Tiere so sehr wie deine Mädchen und du bist Vegetarier.“
Ich lasse einen Seufzer los. „Das hat nichts damit zu tun. Ich-“
„Blödsinn. Sieh ihn dir an und deine Mädchen sind auch überglücklich. Du behältst ihn. Weißt du, seine mamá lebt nicht mehr und all seine hermanos und hermanas sind gestorben. Er ist der einzige, der nicht tot ist.“
„Wieso nimmst du ihn nicht, wenn er dir so leidtut?“
Gabe sieht mich an. „Ich wollte, aber meine Frau ist allergisch, sie bekommt keine Luft. Du musst ihn nehmen, sonst muss er ins Tierheim. Luciel, du bist der einzige, der ihn nehmen kann. Por favor.“
„Onkel Gabe? Wie heißt der Hund?“, fragt Cassie nach. Das Tier leckt gerade über ihr Gesicht, ich bekomme gerade Lust darauf, meinen Cousin umzubringen. Wer weiß, wie viele Bakterien dieses Vieh gerade an meine Kinder verteilt.
„Er heißt Domingo“, antwortet Gabe lächelnd, wendet sich dann aber schon wieder mir zu. „Luciel, por favor. Er kann nirgends hin.“
Auch Calum kommt zu uns. Die Wut auf mich wirkt wie verpufft, wahrscheinlich spielt er den gut gelaunten Ehemann, um den Schein zu wahren.
„Awww, was haben wir denn da?“, fragt Calum gerührt. „Der ist ja süß.“
„Onkel Gabe hat uns einen Hund geschenkt, Daddy. Sein Name ist Domingo.“
Calum schließt das kleine Ding schnell ins Herz. Er setzt sich zu den Mädchen auf den Boden. Der neugierige Chihuahua schnuppert sofort an meinem marido, außerdem springt er ihn an und leckt auch ihm über das Gesicht. Gut, dass ich Calum heute garantiert nicht mehr küssen werde. Hundesabber ist widerlich.
„Ist das nicht toll, Trevor?“, fragt Calum scheinheilig. „Gabe ist ein wunderbarer Cousin, er weiß genau, wie sehr du Tiere liebst, deswegen hat er uns einen Hund gebracht. Das ist so super, du gehst bestimmt gerne mit ihm Gassi und knuddelst mit ihm und sieh dir dieses schöne, glänzende Fell an. Ist er nicht süß? Sag, dass du ihn auch so toll findest wie ich, Trevor.“
Mein hasserfüllter Blick richtet sich auf Gabe. Er tätschelt meine Wange. „Wenn du so wütend aussiehst, dann sieht man gar nicht wie sehr du dich freust.“
„Ich hasse dich, Gabe.“
„No, das tust du nicht. Domingo ist bei euch gut aufgehoben.“
…
Die Nacht ist nicht zu ertragen. Der Hund jault und bellt die ganze Zeit. Gabe hat sich natürlich nach dem Abendessen aus dem Staub gemacht und uns das Tier dagelassen. Calum scheint sich nicht gestört zu fühlen, doch ich bekomme langsam aber sicher einen Nervenzusammenbruch.
„Es reicht“, murmle ich wütend. Ich steige aus dem Bett und öffne die Schlafzimmertür. Domingo winselt, er kommt geduckt auf mich zu und kratzt mich am Fuß. Irgendwie bekomme ich doch Mitleid mit dem Tier. Ich nehme ihn hoch und streichle ihn ein wenig.
„Hola Domingo. ¿Tienes miedo?“ Ich gehe mit ihm in der Küche auf und ab, ehe ich mich dazu entschließe, mich auf die Couch zu legen. Gabe hat uns einige Sachen für Domingo dagelassen. Ein Körbchen, eine Leine, Spielzeug und auch ein wenig Futter und eine Decke.
Ich decke mich ein wenig zu. Domingo schnuppert an mir, als er an meinem Gesicht ankommt, nehme ich Abstand. „No.“
Eigentlich ist er wirklich ganz süß, nur bin ich kein Fan davon, selbst Haustiere zu haben. Wenn andere sie haben spiele ich gerne mit ihnen, streichle sie und ich übernehme auch gerne die Pflege für ein paar Tage, wenn jemand auf Urlaub ist, doch ich will den Dreck nicht in meinem Haus haben. Hundehaare sind das Letze, was ich gebrauchen kann.
Damit es nicht ganz so still ist, schalte ich den Fernseher ein. Ehe ich mich versehe, macht Domingo es sich auf meinem Schoß bequem. Mit Hilfe seiner Pfoten und auch seinem Kopf baut er sich in der Decke eine Art Nest, in das er sich kuschelt. Seine Augen sind noch geöffnet, ich sehe deutlich, dass er zu mir nach oben sieht. Seine Ohren bewegen sich. Vorsichtig lege ich meine Hand an seinen Rücken und streichle über sein kurzes Fell. „Buenas noches, Domingo.“
Ich will ihn eigentlich nicht hier haben und schon gar nicht auf meiner Couch, aber… naja, er ist ein kleiner Hund und außerdem hat er kurze Haare, es sollte also verkraftbar sein, schätze ich. So schadenfroh wie Calum den ganzen Tag war, muss ich mich mit Domingo anfreunden. Wenn er sieht, dass ich mich eigentlich über den Hund freue, dann ärgert sich dieses Arschloch vielleicht ein bisschen und das wäre schon eine Genugtuung.
Je länger ich fernsehe, desto müder werden meine Augen…
…
Viel zu früh verlangt Domingo nach einem Spaziergang. Ich komme kaum dazu, mir eine Zigarette zu drehen, da das Tier immer wieder an meinem Bein hochspringt. Einen Kaffee nehme ich mir allerdings schon mit nach draußen.
Mit meinem Reisebecher und einem Hund den ich nie wollte an der Leine spaziere ich durch den Cindersap Forest. Um diese Uhrzeit ist noch niemand richtig unterwegs, doch auf Marnies Ranch brennt bereits Licht. Ich sehe einen mir unbekannten Mann, der die Kühe aus ihrem Stall lässt. Ich komme nicht genau dazu, ihn anzusehen, denn er macht sich bereits schnellen Schrittes auf zur nächsten Arbeit. Mit einer Mistgabel verschwindet er wieder zurück in die Scheune. Wenigstens bin ich nicht der einzige, der schon auf den Beinen sein muss, ohne es wirklich zu wollen.
Ich trinke meinen Kaffee und Domingo schnüffelt fröhlich vor sich herum. Interessiert drückt er seine Nase gegen den Boden. Ich sehe ihm dabei zu, wie er sein Hinterbeinchen hebt und gegen einen Stein pinkelt.
„Oh Domingo, du bist so ein tiefgründiger Hund. Wahrscheinlich schreibst du gerade eine Tirade über dein trauriges Leben als streunender Chihuahua auf den Fern Islands, dessen neues Herrchen Null Bock auf ihn hat.“
Als würde er mich verstehen gibt er ein abschätziges Schnauben von sich. Mit seiner Nase gegen den Boden gerichtet läuft er weiter. Zugegeben, es sieht irgendwie niedlich aus, wie schnell seine kurzen Beine über den Trampelpfad eilen. Jedes Mal, wenn er seine Hinterbeinchen sieht, sehe ich seine Fußballen. Dass er mit diesen kleinen Füßen so schnell laufen kann, ist fast schon ein Wunder.
Domingo drückt seinen Hintern in ein Gebüsch, als wäre es ihm ein Bedürfnis nicht mitten im Weg sein Geschäft zu verrichten. Ich überlege, ob es im Wald nötig ist, das Häufchen seines Hundes wegzumachen, doch ich entscheide mich dagegen. Dieser Scherz eines Hundes hat kleinere Hinterlassenschaften als einige anderer Tiere in diesem Wald, abgesehen davon habe ich keine Beutel für seinen Kot dabei. Soweit kommt’s noch. Ich hebe die Scheiße eines Hundes auf…
Am Fluss angekommen beobachte ich Domingos Verhalten weiter. Er wirkt neugierig, dennoch ein wenig zurückhaltend. Er tritt an das Wasser heran, doch er traut sich nicht, hinein zu steigen.
In meiner Hosentasche vibriert mein Smartphone, ein Blick auf das Display lässt mich genervt stöhnen. Der Mann meiner Albträume ruft mich gerade an.
„Was willst du?“, frage ich Calum genervt.
„Wo ist der Hund?“
„Was für ein Hund?“, frage ich nach.
„Domingo. Trevor, was hast du mit ihm gemacht?“
„Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich keinen Hund im Haus haben möchte und da du nicht hören wolltest, musste ich mich wohl um eine dauerhafte Lösung dieses Problems kümmern“, erkläre ich sachlich.
„Was hast du gemacht? Hast du ihn ausgesetzt?“
„Erstaunlich wie lange es dauert, bis so ein kleiner Hund ertrinkt.“
Am anderen Ende der Leitung ist es still. So still, dass ich Calum nicht einmal atmen hören kann. Bin ich echt so verrückt, dass er es mir abkauft, dass ich einen Hund ertränke? Was bin ich? Ein Psychopath?
„Sag mir bitte, dass du das nicht gemacht hast…“
„Was gemacht?“
Calum flüstert: „Du hast Domingo nichts angetan, oder? Das kannst du nicht. Du bist ein krankes Arschloch, aber du würdest einem Tier nie wehtun, richtig?“
„Wenn du das sagst…“
„Trevor, ich meine es ernst“, knurrt Calum beinahe. „Wenn du Domingo irgendwas angetan hast, dann werde ich dich windelweich prügeln. Man wird dich nur noch anhand deiner DNA identifizieren können.“
Domingo kümmert das aggressive Gespräch nicht, er steigt mit seinen Vorderpfoten ins Wasser und trinkt einige Schlucke aus dem Fluss.
„Ihm geht’s gut“, antworte ich. „Er wollte spazieren gehen... Unglaublich, dass du mir tatsächlich zutraust, dass ich ihn umbringe, nur weil ich dagegen war, ihn zu behalten. Für was für ein Monster hältst du mich eigentlich?“
„Die letzten Stunden haben mir gezeigt, dass ich scheinbar keine Ahnung habe, wer du eigentlich bist. Und so stur wie du bist, hast du dir auch nicht die Zeit genommen, mir zu erklären, was ich genau falsch gemacht habe. In meinen Augen habe ich nämlich nur das getan, was jeder für seinen Mann tun sollte. Ich helfe dir, deinen Entzug durchzustehen und alles was du im Sinn hast, ist mich wegzustoßen und mich als ein manipulativer Kontrollfreak darzustellen. Ich helfe dir, Trevor und du willst die Hilfe nicht annehmen und das tut weh.“
„Ich muss dich nicht als Kontrollfreak darstellen, ich weiß mit Sicherheit, dass du einer bist.“
„Weil ich mir Sorgen um dich mache…“, antwortet Calum traurig. „Ich will nicht, dass du stirbst, ist das so schwer zu verstehen? Du bist unmöglich…“
Das Gespräch wird unterbrochen. Wahrscheinlich hat Calum einfach aufgelegt. Seine Stimme klang, als würde er jeden Moment die Fassung verlieren und anfangen zu weinen. Ich nehme an, dass er zu stolz ist um mir das zu zeigen.
Domingo schnüffelt am Ufer des Flusses an scheinbar jedem einzelnen Stein.
„Ich wäre gerne du, Domingo, dann würde niemand irgendeinen Bullshit von mir verlangen und würde sogar noch gefüttert, gestreichelt und geliebt werden.“ Ich ziehe ein wenig an der Leine. „Komm du Flohzirkus, wir gehen nach Hause.“ Als er nicht hört, ziehe ich noch einmal an der Leine. „Nos vamos a casa, Domingo. Vamos.“
Der restliche Spaziergang ist eigentlich recht angenehm. Für einen kleinen Schoßhund ist Domingo recht aktiv. Ich hätte nicht gedacht, dass er so lange durchhält und dass es ihm so viel Spaß macht, spazieren zu gehen. Ich hatte Chihuahuas eigentlich immer als diese kleinen verwöhnten Schoßhunde im Kopf. Sie waren für mich immer die Hunde, die den ganzen Tag auf einem Hundebett herumliegen und kleine Pullover tragen, wenn ihnen kalt ist.
Langsam aber sicher komme ich auf der Farm an. Wie gestern lasse ich den Hund gleich von der Leine. Gabe hat Domingo recht gut erzogen, er hat dafür gesorgt, dass das Tier auf seinen Namen hört. Ich würde sogar wetten, dass er eher angelaufen kommt, wenn ich ihn rufe als meine Töchter, wenn ich will, dass sie zu mir kommen.
Domingo springt Calum sofort an. Mein marido geht in die Knie und nimmt Domingo sofort auf den Arm. „Awww, mein süßes Baby, ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Deine Pfoten sind ja ganz nass. Warst du spazieren?“ Domingo leckt über Calums Wange. „Ich bin froh, dass es dir gut geht, ich dachte schon der Psycho hat dir etwas getan.“ Ich werde mit einem bösen Blick bestraft.
„Schlafen die Mädchen noch?“
„Siehst du sie irgendwo?“, antwortet Calum schnippisch.
„Hey, wir beide können uns ruhig hassen, aber ich fände es kontraproduktiv, wenn wir uns auch anzicken, wenn es um unsere Kinder geht.“
„Apropos unsere Kinder…“ Calum geht mit Domingo auf und ab. Immer wieder streichelt er den Rücken des Tieres und schmiegt sich an ihn. „Bis du dich wieder normal verhältst will ich dich hier nicht mehr sehen.“
„Du schmeißt mich aus meinem Haus?“, frage ich nach.
„Ich schmeiße dich aus unserem Haus, aber da ich nicht so ein Arschloch bin wie du, habe ich dir eine Unterkunft organisiert. Du hast in einer halben Stunde einen Termin bei Harvey und ich würde es begrüßen, wenn du bei ihm bleibst bis es dir besser geht.“
Ich schüttle den Kopf und gehe ins Schlafzimmer, um ein paar Klamotten zu packen. Wenn er mich hier nicht haben will, dann bin ich nur zu gerne bereit, mich zu verpissen, aber ich gehe garantiert nicht zu Harvey in die Klinik. Meinem Rücken geht es besser, mein Entzug ist zwar immer noch scheiße, aber ich bin trotz dem gestrigen Druck nicht zusammengeklappt. Ich habe den Tequila, den Calum mir vor die Nase gestellt hat nicht getrunken, auch die Tabletten habe ich links liegen lassen. Dieses Arschloch weiß gar nicht, was ich alles für ihn durchstehe.
Es dauert nicht besonders lange, bis ich gepackt habe. Ich bin geübt darin, schnell das nötigste zusammen zu packen. Aus dem Badezimmer hole ich noch einige Pflegeprodukte. Kaum gehe ich bei Calum vorbei, spüre ich die Kälte, mit der Calum mich ansieht.
„Wie du wirklich abhaust…“
„Du wolltest, dass ich gehe und ich gehe.“
„Und wenn ich will, dass du dich umbringst?“
Ich drehe mich zu Calum. „Ich kann mir gerne vor deinen Augen ins Gesicht schießen. Bevor ich dieses gezwungene Leben weiterlebe, sterbe ich ohnehin lieber.“
„Du solltest wirklich therapeutische Hilfe annehmen, Trevor. Das ist alles nicht mehr lustig. Das hat nichts mit mir oder unserer Beziehung zu tun, es geht um deinen Kopf und was sich darin befindet. Der Alkohol und die Drogen haben dir echt nicht gut getan.“
„Du kanntest mich nie im nüchternen Zustand. Jetzt wo ich es bin, siehst du, was für ein Arschloch ich in Wirklichkeit bin und das schockiert dich, das ist alles.“
„So bist du nicht, Sweetie… So bist du ganz und gar nicht.“
„So bin ich nicht?“
„Nein“, antwortet Calum mit Nachdruck.
„Gut, dann erzähle ich dir jetzt ein kleines Geheimnis. Haley ist in der Stadt und gestern habe ich sie zufällig im Wald getroffen. Sie bräuchte ein wenig Zuneigung, Calum und ich bin nicht abgeneigt, ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen.“
Calums Mimik ändert sich. Die Besorgnis ist verschwunden, er ist nur noch wütend. „Hör auf damit. Du hast versprochen, dass du dich zusammen reißen wirst.“
„Wir haben uns geküsst und es war zur Abwechslung wieder richtig angenehm, eine schöne Frau auf meinem Schoß zu haben.“
Calums Augen verengen sich. Sein Blick könnte töten. „Verschwinde. Sofort!“
Ich nehme meine Tasche und schnappe mir noch den Schlüssel zu unserem Sportwagen. Calum kann ja in der Familienkuschte herumdüsen, während er den Mädchen irgendwelche Lügen auftischt, wieso ich nicht mehr da bin.
Im Prinzip weiß ich gar nicht so recht, wo ich überhaupt hinmöchte. Zu Dan kann ich nicht, es ist einfach zu nah, wahrscheinlich ist das Haus ohnehin voll, da Max und Sebastian wieder hier sind. Ich werfe meine Tasche auf den Beifahrersitz und schlage den Weg Richtung Berge ein. So habe ich zumindest Abstand zu meiner kaputten Familie.
Ich fahre den kurvigen Weg hinauf in die Berge. Meinen Wagen parke ich in der Nähe von Robins Haus. Ich mache einen Spaziergang zum See, um dort die eine oder andere Zigarette zu rauchen.
In meiner Zigarette befindet sich dieses Mal nur wenig Tabak. Der würzige Geschmack von Gras liegt auf meiner Zunge. Wie hypnotisiert blicke ich auf den See. Es dauert eine Weile, bis mir klar wird, dass ich im Prinzip gerade ein Obdachloser bin, der nicht weiß wohin er gehen soll oder was er tun soll. Mein Magen zieht sich zusammen, ich habe ein schweres, drückendes Gefühl in mir. Durch meine Sturheit und meinen Drang zu streiten habe ich meine Ehe vielleicht endgültig in den Sand gesetzt. Solange unsere Beziehung offen war, war es egal mit wem ich schlafe, doch dass ich Haley näher gekommen bin, hat Calum deutlich verletzt.
Wieso habe ich das gesagt?
Wieso tue ich das alles eigentlich?
Gegen wen will ich kämpfen oder rebellieren oder wie auch immer…
Gegen Calum?
Gegen ein friedliches, normales Leben?
Ich habe versprochen, dass ich wieder Romantik in unsere Beziehung bringe, doch was habe ich getan? Ich habe Calum wehgetan, schon wieder…
Ich brauche Alkohol, ich brauche ganz dringend Alkohol, um all diese Gedanken wieder zu verdrängen.
Nach meinem letzten Zug drücke ich meine Zigarette aus. Ich ziehe meine Beine an meinen Körper und lehne meine Stirn auf meine Knie. Ich schlinge meine Arme um meine Beine und schließe meine Augen.
Hatte Calum die ganze Zeit Recht?
Bin ich das Problem?
Bin ich wirklich so verrückt?
Ich bin nicht verrückt…
Ich bin nicht verrückt…
„Trevor? Bist das wirklich du?“
Ich sehe auf und verdrehe sofort die Augen, als das glücklichste Pärchen aller Zeiten auf mich zukommt. Sebastian und Max sind die Art von Paar, das man gerne mit Steinen bewerfen würde, weil sie mit ihren kitschigen Liebesschwüren alle um sich herum nerven.
Max setzt sich schnell zu mir, neben ihm zündet sich Sebastian eine Zigarette an. Der Kleinere der beiden bleibt stehen, er geht ein wenig auf und ab und blickt in den See hinein.
„Du siehst nicht gut aus“, beginnt Max das Gespräch. Er legt seine Arme um mich und drückt mich fest. „Was ist passiert?“
„Ich mache einen Entzug, den Calum mir aufgezwungen hat und irgendwie hat das alles kaputt gemacht… Ich hab meinen Frust auf Calum projiziert und jetzt ist alles im Eimer…“
Max lässt von mir ab. „Ich hab mich schon gefragt, was deine Reisetasche auf deinem Beifahrersitz zu suchen hat.“
„Das ist aktuell mein Zuhause“, antworte ich gleichgültig.
„Kann ich dich aufheitern?“
„Bläst du mir einen?“, frage ich ziemlich unmotiviert.
„Vielleicht ein andermal.“
Sebastian räuspert sich laut und künstlich. „Ich hab das gehört. Wenn du einen Schwanz in den Mund nimmst, dann ist das meiner. Solche Aussagen helfen übrigens nicht, unsere Eheprobleme zu lösen.“
Max seufzt, ehe er sich wieder mir widmet: „Siehst du? Meine Ehe ist auch nicht gerade rosig. Der Kleine macht mir die Hölle heiß und ich hab überhaupt nichts getan.“
„Unsere Ehe ist super, du bist nur ein Idiot“, meint Sebastian ein wenig zickig.
„Sebby, ich hab dir schon so oft gesagt, dass ich dich nicht betrüge und dass ich nur dich liebe, dass meine Zunge schon Krämpfe bekommt.“
Die beiden streiten zu sehen ist irgendwie angenehm. Ich muss schon ziemlich verkorkst sein, wenn mir ein Ehestreit ein Lächeln auf die Lippen zaubert, aber ich hab ja schon festgestellt, dass ich sie nicht mehr alle habe.
„Kleiner Vorschlag, Sebastian. Du gehst zu Calum und lässt dir deine miese Laune rausvögeln und ich bekomme einen Blowjob von deinem Mann“, biete ich den beiden eine Lösung an, die bei Sebastian nicht besonders gut ankommt.
„Ich kann mir schon vorstellen, was für ne Art von Sex mich bei Calum erwartet... Also nein danke.“
„Er kann auch liebevoll sein, aber wenn du ihn zu heiß machst, dann fällt er über dich her und verschafft dir den Orgasm-“
„Das ist nicht mal als Scherz lustig“, unterbricht Max mich. „Niemand wird über meinen Mann herfallen. Sebastian steht nicht auf den kranken Scheiß, den ihr zwei Sexfreaks wahrscheinlich Nacht für Nacht in eurem Bett und an sämtlichen anderen Orten durchzieht.“ Er hebt seinen Arm und winkt Sebastian zu sich. Sebastian ist erst etwas skeptisch, doch dann tritt er auf Max zu. „Es tut mir leid, dass wir schon wieder streiten, Sebastian. Ich bin froh, dass wir Zeit für einander haben. Ich will diese Zeit nicht damit verbringen, dass wir uns gegenseitig Anschuldigung an den Kopf werfen.“
Der Angesprochene seufzt. „Ja, stimmt schon…“ Er setzt sich zu uns ins Gras und lehnt sich an Max. „Aber ich hätte echt nichts gegen einen tollen Orgasmus.“
„Wenn du brav bist, dann bekommst du einen sobald wir zu Hause sind“, antwortet Max zufrieden.
Toll, damit wären bei den beiden die Wogen erst einmal geglättet, während ich immer noch tief in der Scheiße sitze.
Meine Gedanken sind wieder dabei in eine negative Richtung abzudriften, da bekomme ich einen sanften Schubs von Max.
„Wir helfen dir, deine Probleme zu lösen.“
„Ich denke nicht, dass ihr das könnt.“
„Aber wir können es versuchen“, meint nun auch Sebastian. „Ich kann mit Calum reden. Ich weiß, dass ihr beide sture Alpha-Männchen seid, aber es wird Zeit, dass ihr endlich mal das ganze Drama ablegt.“
„Fang du damit an, das Drama abzulegen und entschuldige dich bei Max dafür, dass du ihm Untreue unterstellst“, belehre ich Sebastian, der daraufhin die Lippen verzieht.
„Ich habe mich da reingesteigert, weil ich mal wieder unsicher bin, richtig?“, fragt Sebastian geschlagen.
„Ich wünschte, du würdest mir vertrauen, so wie ich dir vertraue.“
„Verzeih mir, Max…“
„Das hab ich doch schon längst, mein Schatz.“
Sebastian und Max küssen sich.
Das ist es. Das Paar, das man am liebsten mit Steinen bewerfen würde. Ich hätte einfach den ganzen Tag mit Domingo im Wald spazieren sollen…
„Ich hasse euch…“