Nirug kam wenig später zurück. Mit Hut. Rikhon wurde schwindelig vor lauter Glückseligkeit. Er sprang auf, kaum, dass der Drache gelandet war, riss den Hut aus Nirugs Maul, das dieser gerade noch öffnen konnte, ehe der Hut in zwei Teile zerriss, und drückte ihn fest an sich, wie einen lang vermissten Freund.
»Daaaankeee, Ni-ruuuug lieb, Rikhon!«, keckerte Nirug, empört darüber, dass der Chronistenkrieger sich so um einen ollen Stofffetzen Sorgen machte und sich nicht einmal bei dem tapferen Drachen bedankte, der sein Leben für ihn im Sturm aufs Spiel gesetzt hatte.
Rikhon setzte den Hut auf, strahlend vor Wiedersehensfreude, und grinste Nirug an.
»Du bist der allerbeste Mitbewohner, hab ich dir das eigentlich schon mal gesagt?«, rief er und kam mit ausgebreiteten Armen auf Nirug zu.
»Maaaaaaaa!«, seufzte der Drache, schüttelte sich das Wasser von den Schuppen und ließ sich von Rikhon umarmen.
Mørliga hatte die Szene schweigend beobachtet. Er stieß ein Knurren aus und zog die Augenbrauen zusammen.
»Ist schon super, so ein Haustier zu haben, das auf Zuruf verlorengegangene Sachen holt!«
»Was willst du denn?« Rikhon trat einen Schritt auf Mør zu und stemmte die Hände in die Seiten.
»Nichts!« In Mørs Augen funkelte es kampflustig. »Kann der noch mehr außer das Stöckchen holen? Vielleicht sogar Männchen machen?«
Nirug ließ sich in einer Ecke nieder und legte den Kopf auf die Tatzen. Was Mørliga sagte, war ihm egal. Er spürte, dass der Elf in Wahrheit ganz anders drauf war.
Rikhon dagegen merkte das nicht. Der Chronistenkrieger packte Mør am Kragen, doch ehe er ihm was antun konnte, ertönte ein bestimmtes: »Nei, Rikhon!«