»Warum nicht? Diesem vorlauten Dreckskerl gehört ordentlich das Maul …«
»Rikhon! Nei!« Nirug hatte sich erhoben und schwenkte drohend den Kopf. Ein letztes Mal zog Rikhon Mør, der ihn höhnisch grinsend ansah, zu sich heran und stieß ihn so fest weg, dass der Elf auf den Boden fiel.
Draußen prasselte der Regen nur so herunter.
»Wir sollten schlafen«, brummte der Chronistenkrieger. »Bei dem Sturm können wir sowieso nicht weiterfliegen. Und je ausgeruhter wir sind, desto weitere Strecken können wir zurücklegen und schneller bei Fanó sein.«
Er wickelte sich in seinen Mantel, legte den Dolch griffbereit neben sich und zog den Hut über seine Augen.
Nirug beobachtete Mørliga aus halb geschlossenen Augen. Der Elf lag nur in seinem dünnen Umhang und einem Untershirt vor dem Feuer, das beim nächsten starken Regenguss, der in die Höhle schwappen würde, ausgehen würde. Er zitterte. Nirug spürte, dass eine andere Art von Kälte dem Elfen zu schaffen machte. Es war die Kälte der Angst und der Regen der Traurigkeit.
Von Rikhon ertönte leises Schnarchen. Nirug stand leise auf und ging zu Mørliga und ließ sich dicht neben ihm nieder, mit dargebotenem ungeschütztem Bauch.
Zuerst versteifte sich der Elf komplett, dann jedoch rutschte er näher ran, vergrub das Gesicht in das flauschige Fell und schluchzte unterdrückt.
Nirug schnurrte leise, sodass sein Körper vibrierte.
Ich bin da. Keine Angst. Du bist nicht allein.
Mørliga sah mit tränennassen Augen zu dem Drachen, der ihm zublinzelte. Kurz darauf lag ein Lyfux anstelle des Elfen neben Nirug und schmiegte sich an ihn.
Das Feuerlicht warf Schatten von drei Gefährten an die steinerne Höhlenwand und bewachte deren Schlaf.