»Rikhon!«, fauchte Dhunya aufgebracht und stampfte mit dem Fuß auf. »Was soll das? Warum sitzt du da rum und säufst, anstatt bei deinem Mitbewohner zu sein?«
Rikhon zog unwillkürlich den Kopf ein. Eine wütende Dhunya war gefährlich. Er schluckte und sagte nichts. Fuhr mit der Hand in regelmäßigen Abständen durch die schulterlangen Haare und seufzte schwer.
»Ach, Liebling!« Dhunya umarmte ihn. Dankbar barg Rikhon den Kopf an ihrer Schulter. Es tat so gut, sich fallen zu lassen. Seine Gefühle mit jemandem zu teilen, der ein Stück seines Herzens besaß. Im bildlichen Sinne, wohlgemerkt.
Mit leiser Stimme fing er an, zu erzählen. Mørligas Auftauchen. Sein Hinweis. Von der Reise zum Abyssos. Der Horror-Spaziergang in der Schwärze mit all ihren Dämonen. Fanólas Befreiung. Und der Rückflug.
»Ich hoffe, Mørliga kann Fanó von dem Dämon befreien. Und dann suche ich diesen Schneeschwanwolf und ziehe ihm das Fell über die Ohren!« Rikhon knurrte.
»Wir«, kommt es von Dhunya. »WIR suchen diesen Schneeschwanwolf! Zusammen mit Fanó und seinem Bruder.« Ihre Stimme klang fest und wie ein Befehl, der keinen Widerspruch zuließ.
Der Chronistenkrieger seufzte, starrte auf das Qbak – und schleuderte das Trinkgefäß fort. Er rappelte sich auf und zog Dhunya hoch.
Seine Augen glommen fast so wie Mørs, als er seine Freundin umarmte und sie anschließend ansah.
»Wir werden Jiin finden. Kein Dämon dieses Abgrundes wird Fanóla je wieder zu nahe kommen. Komm, gehen wir zu ihm. Vielleicht hat Mør ihn ja schon zurückgeholt!«
Dhunya strahlte. »Da ist er ja wieder, mein liebes Rauhbein! Weißt du was? Wir könnten dem Wolf die Flügel abschneiden, und aus den Federn nähe ich mir das Hochzeitskleid!«
Rikhon blieb fast das Herz stehen. »H-Hochzeit?!«, krächzte er, doch bevor er noch weitere Worte verschwenden konnte, hatte Dhunya ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt, seine Hand genommen und zog ihn mit sich.
»Darüber reden wir später! Jetzt komm!«