»Hilfe! Hilfehilfehilfe!« Die Schreie tönten in seinem Kopf. Nirug wollte sie alle mit seinem blauen Feuer verbrennen und zum Verstummen bringen. Fanó klang so verzweifelt.
Aber ich kann doch nichts tun! Ich bin doch nur ein Drache, und noch nicht einmal ein so großer wie Karleesi!, dachte Nirug und verbarg die Schnauze zwischen den Pfoten.
»Nirug! Nirug!« Diesmal war es eine echte Stimme, die seinen Namen rief. Der kleine Drache rollte sich noch enger zusammen. Niemand sollte ihn stören!
Etwas stupste ihn an. Als er brummend ein Auge aufschlug, entdeckte er Dhunya. Neben ihr stand Rikhon.
»Nirug«, sagte sein Mitbewohner, und nur das Flehen in der Stimme hielt den Drachen davon ab, die Augen wie zuvor zuzukneifen und sich enger zusammenzurollen.
»Wir können nicht einfach rumsitzen und nichts tun! Dhunya und ich suchen Jiin und –« «– schneiden ihm seine Flügel ab«, vollendete die Zwergin Rikhons Satz. Sie grinste. »Die Federn stehen mir bestimmt gut!«
»Natürlich! Aber zuerst müssen wir ihn finden. Und dazu brauchen wir dich!«
Nirug seufzte. Hatte er eine Wahl? Ja, entweder weiter hier liegen und auf ein Wunder warten oder dafür sorgen, dass derjenige, wegen dem Fanó all das widerfahren war, zur Rechenschaft gezogen wurde. Was war richtig, was falsch?
Nirug schnaubte. Jiin zu verstümmeln wäre falsch, vielleicht konnte Dhunya nur einige Federn ausrupfen. Ganz vorsichtig natürlich. Er selbst würde Jiin festhalten, ohne ihm wehzutun. Und Rikhon … Naja, den musste er irgendwie in Schach halten.
»Maaaaaa!« Der junge Drache erhob sich und schüttelte sich.
Wenig später flog er mit Rikhon und Dhunya los.