Bemerkung des Autors: Moni2106: jap, soll regnen. zumindest in meiner gegend. und da fällt mir auch ne schöne gans ein beschreibe doch bitte, wie bluey ein armes gänschen vor dem ertrinken rettet. eine waschmaschine muss drin vorkommen, ebenso ein pinguin.
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Pinguine sind stets elegant gekleidet und wahre Multitalente. Vor allem diese besondere Dame, die in der Myff-Welt lebt, hat sich schon öfter durch ihre Kreativität und Wortgewandtheit hervorgetan. Wen wundert es also, dass sie auch als Spion „Ally Stor“ arbeitet, Deckname „Null Null Pingu“?
Zu ihrem Team gehört ein etwas mürrischer Kater, der zwar leise schimpfend, aber dennoch gerne, die ein oder andere technische Spielerei für sie bereitstellt. Niemand weiß, wie er hieß, bevor er dem „Team Pingu“ beigetreten ist, doch seither kennen ihn alle nur unter dem Namen „R“.
Gerade kehrt Null Null Pingu von einem ihrer anstrengenden Aufträge auf ihre Südseeinsel zurück und lässt sich gemütlich in einem ihrer Liegestühle am Strand nieder. In der Hand hält sie einen Martiny. Geschüttelt, nicht gerührt.
Als sie den ersten Schluck nehmen will, wird sie von einem besonders interessanten Anblick abgelenkt. Einem Meermann gleich steigt ein junger Lord in einem ausgefallenen, roten Kleid aus den Fluten. Das Salzwasser hat sein üppiges Make-up verschont, so dass seine weiblichen Züge voll zur Geltung kommen. Ungeschickt stöckelt er auf den hohen Pumps durch den Sand. Dabei schüttelt er seine braunen Locken in Zeitlupe aus. Glitzernde Wassertropfen fliegen durch die Luft.
Der Pinguindame rutscht die Sonnenbrille auf den Schnabel, doch ansonsten behält sie ihre Coolness bei. Schließlich wäre er nicht der Erste, der ihrem pingischen Charme erliegen würde.
„Hallo, schöner Fremder“, gurrte sie mit ihrer tiefsten Schlafzimmerstimme.
„Hi. Du hast nicht zufällig ein Handtuch für mich? Ich wollte gerade bei einer Freundin vorbeischwimmen, bin aber irgendwo falsch abgebogen und hier gelandet… Nicht, dass ich das bereuen würde.“
Der Lord ist offensichtlich nervös, denn er plappert in einer Tour weiter. Null Null Pingu ist hin und weg. Sie beschließt, einen auf kühl und schweigsam zu machen. Das wirkt bei diesen Stor-Boys doch immer.
Sie steht auf und watschelt los, um ihm gentlewomanlike ein Handtuch zu bringen. Dabei stellt sie fest, dass sie ein ganzes Stück kleiner ist als er.
„Verdammte Pumps.“ Sie tritt mit ihren nackten Füßen ein Loch in die Luft. Warum müssen große Leute auch noch solche Schuhe anziehen? Dann kommt sie sich erst recht wie ein Zwergpinguin vor.
Sie bringt dem Lord das Handtuch. Dieser tupft sich zunächst das Gesicht ab. Dann ließ er kokett einen Träger seines Kleides fallen.
Null Null Pingu starrt ihn fasziniert an, als er auch nach dem zweiten Träger…
Ihr Handy klingelt. Unflätig fluchend watschelt sie außer Hörweite und nimmt den Anruf an. Eine nur zu vertraute Stimme erklingt am anderen Ende. Es ist Frau Geldpfennig, ihre Auftraggeberin.
„Null Null Pingu, wir haben einen Auftrag für Sie. Kommen Sie sofort ins Hauptquartier.“
Die Pinguindame wirft dem Lord einen bedauernden Blick zu. Er hat sich mittlerweile in das große Badehandtuch gehüllt und liegt mit geschlossenen Augen in der Sonne.
Sie seufzt gequält, dann eilt sie zum Meer, springt mit einem eleganten Satz hinein und paddelt los. Nur Sekunden später erscheint unter ihr ein Schatten. Es ist das Hauptquartier ihres Geheimdienstes: Ein U-Boot in Form einer riesigen Schildkröte.
Sie taucht ab und steigt durch die Luke ein, die sich sofort schließt. Gleich darauf wird das Wasser abgepumpt. Dann öffnet sich eine weitere Schleuse, durch die sie in das Innere des Bootes treten kann.
Dort erwartet sie bereits Frau Geldpfennig, eine alte, grau gefederte Ente. „Gut, dass Sie so schnell kommen konnten, Null Null Pingu.“ Sie deutet auf den riesigen Bildschirm, der an der linken Seite des Raumes angebracht ist. „Sehen Sie sich diese Aufnahmen an.“
Die Pinguindame wendet sich dem Monitor zu. „Das ist doch Bluey.“ Sie runzelt die Stirn.
„Korrekt. Die Spionin Null Null Pony war mit der Bewachung der Jadegans beschäftigt. Es handelt sich dabei um eine seltene und sehr wertvolle Renngans.“ Frau Geldpfennig verzog verächtlich den Schnabel. „Ein ätzendes Vieh. Ständig läuft es weg. Aber sehen Sie selbst.“
Auf dem Bildschirm galoppiert Bluey gerade einer dunkelgrünen Gans hinterher und hat offenbar Mühe, das Federvieh einzuholen.
„Sie ist verdammt schnell“, stellt Null Null Pingu fest.
Die Gans auf dem Bildschirm läuft gerade auf einen Fluss zu, springt hinein und versinkt.
„Allerdings kann sie nicht schwimmen“, bemerkt Frau Geldpfennig abschätzig. „Wüstenrennenten halt.“
Bluey hechtet hinterher und schnappt das Federvieh mit den Zähnen. Dann schwimmt sie zum Ufer und setzt die hustende und prustende Gans dort ab.
„Warum gucken wir uns das an?“, will Null Null Pingu wissen.
„Einen Augenblick noch“, vertröstet die alte Ente die Spionin.
In dem Moment als auch Bluey aus dem Fluss klettern will, erscheint ein riesiger Schatten und verschluckt sie.
„Was zum großen Hades…“, keucht die Pinguindame entsetzt.
Das Bild klart auf, doch das Pony bleibt verschwunden. Nur die Jadegans sitzt leise quakend am Ufer und scheint nicht so richtig verstanden zu haben, was gerade passiert ist.
„Ihr Auftrag lautet: Bergen Sie die Jadegans“, erklärt Frau Geldpfennig.
„Was ist mit Bluey?“
Frau Geldpfennig zuckt die Achseln. „Von mir aus können Sie versuchen, das Pony zu retten.“ Sie schaltet den Bildschirm ab. „Begeben Sie sich vorher zu R, um sich mit Ausrüstung zu versorgen.“
Null Null Pingu nickt und eilt in die Katakomben, wo R sie schon erwartet. Er drückt ihr direkt eine Rose in die Hand.
„Das ist sehr nett, aber…“ Null Null Pingus Gedanken wandern zurück zum Lord.
„Probier sie aus!“, faucht der Kater und läuft hektisch auf der Suche nach weiterem Material durch sein Labor.
Über dem Kopf der Pinguindame tanzen drei Fragezeichen.
Der Kater stöhnt genervt auf. „Es ist eine Laserrose. Damit bekommst du alles auf. Du musst nur dran riechen und mit dem Schnabel den im Kelch versteckten Knopf betätigen“, erklärt er und deutet auf einen Dummy.
Null Null Pingu zielt mit dem Stil auf den Bauch der Puppe, schnuppert an der Rose und aktiviert den Knopf. Sofort brennt sich ein dickes Loch in den Bauch ihres Opfers.
„Durchschneidet sogar dickstes Glas“, bemerkt R stolz, als sie sich die Rose hinters Ohr steckt. „Sei vorsichtig damit.“
Dann stattet er sie mit diversen anderen Waffen aus und übergibt ihr die Schlüssel ihres neusten Dienstwagens. Sie drückt den automatischen Türöffner und sieht entsetzt, bei welchem Auto die Lichter aufleuchten. „Ein „Wek L“? Da fahren ja Menschenbabys größere Kinderwagen.“
Der Kater zuckt die Schultern. „Die haben aber auch schon längere Beine als du.“ Dann lässt er sie stehen. „Denk dran, dich beim Rausschießen anzuschnallen!“, ruft er noch.
Böse schimpfend steigt sie in den Wek L, schnallt sich an und stellt erleichtert fest, dass sie tatsächlich die Pedale erreicht. Vorsichtig manövriert sie das Auto auf die Abschussplattform. Dann drückt sie den Knopf.
Mit einem Ruck, bei dem sie um ihre Wirbelsäule fürchtet, schießt sie durch die Luke, hinaus aus dem Meer und in den Himmel hinein. Sofort breiten sich die Flügel des Wek L aus und sie schwebt sanft an Land. Dort braucht sie nur noch das Navigationssystem auf die eingespeisten Koordinaten einzustellen und schon düst sie zur Gans.
Es dauert nicht lange und sie sieht den Vogel auf der Erde liegen. ‚Komisch, dass die noch niemand eingesammelt hat.’
Erst als sie das Auto anhält, erkennt sie die feinen, durchsichtigen Nylonschnüre, mit denen das Federvieh an seinen Platz gebannt wurde. Sie stößt einen entsetzlichen Fluch aus und zieht eine kleine Wasserpistole aus dem Handschuhfach. Dann steigt sie aus und nähert sich dem verängstigten Tier.
Bis an die Zähne bewaffnete Killer-Ninja-Affen springen von den Bäumen und kreisen sie ein. Sofort wird sie in eine wilde Schlacht aus Hieben, Tritten, Seifenschaum und Wasser verwickelt. Doch einem echten Pinguinspion machen diese Angriffe nichts aus und so besiegt sie ihre Gegner dank ihrer zielsicheren Sprayattacken spielend.
Dann befreit sie die Gans, die dankbar schnatternd versucht davonzulaufen. Doch Null Null Pingu hat aus dem Missgeschick des Ponys gelernt und eine einzige Strippe drangelassen. Mit einem schnellen Ruck bändigt sie das Federvieh.
„Hier geblieben, mein Fräulein.“ Sie ruft mittels Handy Null Null Siren, die direkt angepaddelt kommt und vertraut ihr die teure Gans an. „Lass sie nicht entwischen“, schärft sie ihrer Kollegin ein. „Ich muss das Pony retten.“ Sie grinst und fügt in Gedanken hinzu: ‚und einen Stor-Boy ver…’ Sie wirft einen Blick auf das Rating ‚…sorgen.’
Die Sirene nickt und reicht ihr ein harpunenförmiges Ding. „Hier, nimm dieses Müllaufpickgerätdingensbummens. Ich könnte dir auch Streichhölzer und Luftballons geben. Oder ein Papierschiffchen und eine Mausefalle mit Schokolade drin. Aber ich glaub, das hilft dir nicht weiter?“
Null Null Pingu sieht sie irritiert an. „Ich hab schon, danke. Obwohl, das Müllaufpickgerätdingensbummens nehme ich besser mal mit. Wer weiß, wofür es gut ist.“
Dann watschelt sie zu ihrem Wek L, steigt ein und düst flussabwärts davon, da sie in diese Richtung den Schatten hat verschwinden sehen.
Zum Glück ist ihr Dienstwagen unglaublich schnell und so erblickt sie bereits nach wenigen Minuten einen dunklen Schatten am Horizont. Erstaunt stellt sie fest, dass dieser viereckig ist und seltsame Geräusche von sich gibt.
Vorsichtig greift sie nach dem Müllaufpickgerätdingensbummens, beschleunigt und rast nah an den Schatten heran. Dann schießt sie die Spitze, an dem ein langes Seil befestigt ist, auf den Feind ab. Sie trifft sofort.
Der Schatten scheint weder den Angriff noch das metallische Klonk zu bemerken.
Null Null Pingu aktiviert den Autopiloten des Wek L, spannt die Schnur straff und klettert geschwind daran empor.
Auf dem Schatten angekommen, erkennt sie, dass es sich um eine riesige Waschmaschine handelt, die allmählich den Fluss herunter treibt. In ihrer Trommel schwimmt das Pony, das von den Wellen des Schleuderganges hin und her geworfen wird. Zum Glück hatte sie von R einen Taucheranzug erhalten. Der Kater denkt aber auch an alles.
„Verdammt, die Maschine hätte aber mal jemand entkalken müssen“, flucht Null Null Pingu, als sie das Klappern identifiziert.
Bluey trommelt von innen mit den Hufen gegen das Bullauge, wird aber von einer Welle wieder zurückgerissen und versinkt. Wieder schwimmt sie nach vorne, deutet auf die Anzeige ihres Sauerstofftanks. Beinahe leer.
Flink durchsucht Null Null Pingu ihre Taschen, um die Waschmaschine an ihrem schändlichen Tun zu hindern. Doch sie greift ins Leere. Zum wer weiß wie vielten Male flucht sie. Ihre Ausrüstung liegt im Wek L. Sie würde es niemals rechtzeitig bis zum Fahrzeug schaffen. Was soll sie nur tun?
Null Null Pingu kratzt sich mit dem Flügel hinterm Ohr und erstarrt. Sie hält die Laserrose in der Hand. „„Durchschneidet sogar dickstes Glas““, murmelt sie. „Was für eine clevere Katze.“
Sie zielt, drückt den Knopf und schneidet ein kreisrundes Loch ins Bullauge. Wasser samt Pony ergießen sich in den Fluss. Die Waschmaschine stöhnt und ächzt getroffen.
Bluey reißt sich die Maske ab und atmet tief die frische Luft ein. „Ich liebe den Duft frischer Wäsche“, seufzt sie.
Dann paddelt sie an Ufer und springt aus vollem Lauf in den Wek L. Dabei muss sie sich so zusammenfalten, dass ihre Knie unter den Achseln kitzeln. Doch davon lässt sich ein Spion nicht aufhalten. Sie legt den Rückwärtsgang ein. Der Motor protestiert, hält aber.
Die Waschmaschine bleibt stehen. Bluey manövriert das Fahrzeug so, dass das Gerät ans Ufer kippt. Null Null Pingu kann sich mit einem eleganten Satz inklusive Salto und doppelter Schraube in die ausgestreckten Vorderfüße des Ponys retten.
„Das gibt ne Zehn auf der Spionenskala“, spottet Bluey.
„Du hättest mich auch erst springen lassen können“, mault die Pinguindame.
Das Pony achtet nicht auf sie, sondern setzt sie auf die Füße. „Du hast mich gerettet.“
Die Pinguindame zuckt mit den Achseln. „Das ist mein Job. Denn ich bin Stor. Ally Stor.“