Bemerkung des Autors: Sibuna97 Und weil du mich mit deinem töööööööö auf eine Idee gebracht hast, eine liebe Gans von mir: Schreibe eine kurze Geschichte von einem Elefanten und einer Ente, in der die Ente den Elefanten überzeugen will, warum es doch besser ist, eine Ente und nicht ein großer Dickhäuter zu sein Das ganze spielt in einer nicht realen Welt, wenn du willst, kannst du ja gleich noch ein paar User einbauen, wenn es sich ergeben sollte ^^ So, viel Spaß dir, allzu schwer sollte es ja nicht sein ^^ *** AN: Wer sich über den weißen Schakal mit braunem Kopf und grünen Augen wundert, der hinter einer Biene herrennt, der sollte die Gänsewerferin fragen :D ***
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Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterdach des Waldes auf den Boden der Lichtung. Ein leichter Wind schaukelte die Äste der Bäume sanft hin und her. Die Lichtflecken auf dem Boden bewegten sich im Takt dazu, entwickelten Muster aus hellen und dunklen Flecken, deren Schönheit von keinem Auge wahr genommen wurde, denn die Lichtung war von allen Lebewesen verlassen. Zumindest schien es auf den ersten Blick so.
In einem Dickicht, vor den wachsamen Augen der Jäger verborgen, lag ein kleines Bambi. Es hatte die langen Beine untergeschlagen und döste mit halb geschlossenen Lidern vor sich hin. Auf seiner Blume saß ein Kiwi und hatte den Kopf unter die Flügel gesteckt.
Ein Sonnenstrahl traf die Nase des Kitzes. Die Nüstern zuckten und kräuselten sich unwillkürlich. Dann musste das Bambi auf eine Art Niesen, die jede Frau im Alter von zwölf bis dreißig Jahren in verzücktes „Kawaiiii“-Seufzen versetzt hätte, so sie denn Japanisch sprach.
Von dem plötzlichen Ruck wachte der Kiwi auf und flatterte empört mit den Flügeln. Das Bambi beruhigte ihn schnell, in dem es sich zu dem ihm umdrehte und seinen Schnabel mit der Nase berührte. Doch da rollte ein Grollen durch den Wald. Es klang drohend wie ein Rudel hungriger Wölfe.
Das Bambi wurde rot und erhob sich. „Ich hab Hunger“, bemerkte es unnötiger Weise. „Lass uns zum Bach gehen und etwas futtern.“
Da der Kiwi ohnehin schon bequem saß und sich nicht selbst bewegen musste, hatte er keine Einwände.
Majestätisch schritt das Bambi durch das Unterholz, fand trittsicher die gewundenen, für Menschen unsichtbaren Pfade und erreichte schließlich den Bachlauf. Dieser entsprang mehrere Kilometer weit weg und hatte sich auf schier wundersame Weise seinen gurgelnden, platschenden Weg über die rauen Steine gebahnt. An seinen Ufern wuchsen allerlei Pflanzen und sein Wasser war so klar, dass man mühelos den Grund sehen konnte.
Einen Augenblick verharrte das Kitz und wartete. Es war zurecht vorsichtig, wie sich herausstellte, als ein weißer Schakal mit braunem Kopf, langen Ohren mit fransigen Haaren und grünen Augen an ihm vorbei jagte. Der wilde Hund versuchte offensichtlich eine Biene zu fangen, die aber immer wieder hin und her flog, so dass das Unterfangen hoffnungslos war. Der Schakal kläffte frustriert und konzentrierte sich so sehr auf seine zukünftige Beute, dass er ins Wasser trat. Erschrocken sprang er zurück und heulte auf. Die Biene verschwand indes und setzte sich auf eine orange Blume.
Der Hund schien einen Augenblick zu überlegen, dann nahm er erneut die Jagd auf. Sekunden später waren er und sein Opfer erneut im Dickicht verschwunden.
Das Kitz wartete noch einen Augenblick und lauschte mit zuckenden Ohren. Witternd hob es den Kopf und prüfte, ob es nun sicher war, aus dem Wald herauszutreten. Erst als eine Weile nichts geschah, traute es sich an den Bachlauf.
Das Bambi beugte sich zunächst hinab, um einige Schlucke des kühlen Nasses zu nehmen. Erst dann sah es sich nach etwas Essbaren um. Die orange-rote Blume, auf der die Biene so eben Platz genommen hatte, fiel ihr auf. Vorsichtig näherte sie sich dem Gewächs, die Nase aufmerksam schnuppernd nach vorne gestreckt.
„Das ist eine Christmette“, bemerkte der Kiwi spöttisch.
„Quatsch“, antwortete das Bambi. „Ich glaub, das ist eine Dahlie.“
„Banause!“ Die Blume warf ein Blatt voll Schlamm nach dem Bambi. „Ich bin eine Chrysantheme.“
„Oh, das tut mir leid“, sagte das Bambi schnell. „Aber einige Zuchtformen…“
Doch die Chrysantheme hatte sich bereits abgewandt und war davon gewachsen.
„So was Unhöfliches“, empörte sich der Kiwi und plusterte sich ärgerlich auf.
Das Bambi hatte derweil schon mit den Schultern gezuckt und war einige Schritte weiter gegangen, um Gras und Klee zu fressen. „Wir können es nicht ändern.“
Es beugte sich hinab und begann mit weichen Lippen sein Futter zu sich zu nehmen, als es plötzlich Lärm hörte.
„Ich glaube dir nicht… Das ist kein Grund, meinen Schweif anzusengen. Danke, Sirenchen.“
Eine seltsame Gruppe kam auf das Bambi und den Kiwi zu: Ein blaues, winziges Pony, eine wunderschöne, ebenfalls blaue Frau, die einen Muschelbikini und einen zerrissenen Rock trug, und ein großer Mann mit einer Nagelkeule auf der Schulter. Die Gruppe wurde von dem Geruch nach verbrannten, aber gelöschten Haar umweht.
„Kennst du die?“, flüsterte der Kiwi.
„Das sind Hades, Siren und Bluey“, antwortete das Bambi, beinahe ohne die Lippen zu bewegen. „Die sind hier die Aufpasser, wenn man so will.“
Die drei Ankömmlinge wirkten wenig fröhlich, zumindest waren das Pony und der Mod-Gott in ein ernstes Streitgespräch vertieft, während die Sirene versuchte, zwischen ihnen zu vermitteln.
„Natürlich zweifelt Bluey nicht an der Macht deiner Nagelkeule. Sie ist nur sehr stolz auf ihre Mörderaxt und …“
Ein im wahrsten Sinne des Wortes flammender Blick von Hades – einer der nebenstehenden Büsche fing Feuer und musste durch die Sirene mit einem Wasserzauber gelöscht werden – brachte die Sprecherin zum Schweigen.
„Meine Mörderaxt ist viel tolliger als deine Nagelkeule“, beharrte das Pony. „In deiner Nagelkeule kannst du dich nicht spiegeln, um deine Frisur zu kontrollieren.“
„Auf die Idee wäre ich nicht gekommen“, kommentierte Hades trocken, nachdem er dem Pony das „i“ und das „g“ aus dem Wort „tolliger“ gemopst hatte.
Das Pony warf ihm einen schiefen Seitenblick zu. „Das sieht man.“
Auf Hades Gesicht erschien ein Grinsen. Es war jene Art, die problemlos als Maßstab für seine Wut gelten konnte. Je breiter es wurde, desto gefährlicher für den Sprecher.
„Und überhaupt ist meine Mörderaxt viel größer.“
„Nur im Verhältnis zu deiner Körpergröße“, antwortete er. „Außerdem kommt es nicht auf die Größe an.“
„Damit musst du dich ja auskennen“, gab das Pony zurück.
Hades‘ Grinsen wurde breiter und in seinen Augen loderten wieder die Flammen, die jeden anderen vorsichtig gemacht hätten.
Die Sirene versuchte die Situation zu retten. „Guten Morgen“, rief sie dem Bambi fröhlich zu. Sie hoffte, die beiden Streithähne so ablenken zu können.
„H… Ha… Hallo“, antwortete das verschüchterte Kitz. „I... Ich hab ni... nichts angestellt. Ganz... ehrlich!“
„Mach dir nichts draus, die sind so“, erklärte die Sirene und hüpfte ins Wasser. Sofort verwandelten sich ihre Beine in eine Flosse. „Das ist besser“, seufzte sie.
„Worum geht es denn?“, fragte der Kiwi frech, bevor ihm das Bambi den Schnabel zuhalten konnte.
„Schwer zu sagen“, antwortete die Sirene. „Sie haben auf einmal angefangen zu streiten.“
„Es geht darum, wer von uns der bessere Sport-Mod ist“, warf das Pony ein. „Ich glaube, dass ich es bin, schließlich bin ich sportlich. Ich kann zum Beispiel tanzen.“ In Sekundenschnelle stand sie in einem rosa Samba-Outfit mit zwei Rasseln in den Hufen vor dem Bambi und machte einige schnelle Schritte. „Guck hin, wie toll ich mich bewegen kann.“
Die Sirene kicherte. „Aber Bluey, das war doch Salsa.“
„Ups, wie peinlich! Entschuldigung.“ Das Pony hatte nicht einmal den Anstand, rot zu werden, sondern wechselte einfach die schnellen Schritte in eine seltsame Art Gehüpfe, die das Samba-Bouncen mit deutscher Holzhüfte und mangelnder Beweglichkeit so mit sich bringt.
Die Augen des Bambis waren inzwischen so riesig, dass man durch sie den auf seiner Blume sitzende Kiwi hätte sehen können, wäre der Kopf des Kitzes nicht mit dem seltsamen Material namens Gehirn gefüllt und damit undurchsichtig gewesen.
„Ich frag mich, was sie gegessen hat“, brummte Hades. „Sonst ist sie nicht ganz so abgedreht.“
„Limbo!“, brüllte das Pony ungeachtet seiner Worte und versuchte, unter einem Ast durchzutanzen, wobei es sich aber fürchterlich auf den Hintern setzte.
„Bluey, musst du wieder in Eulchens „Wie sich eine Respektsperson benimmt“-Seminar?“, fragte Hades und nahm seine Nagelkeule von der Schulter.
„Ach was, mir geht es gut! Guck mal, da kommt ein Elefant.“
Ploff! Der Myff-Polizist hatte dem Pony die Nagelkeule in den Nacken geworfen.
„Äh, Hades, da kommt wirklich ein Elefant. Und er streitet mit… einer Ente?“, klärte Siren auf.
Bluey schob sich den Kopfschmuck aus den Augen. „Aua! Dieses Outfit ist unpraktisch.“ Sie ließ es verschwinden. „Oh mein Gott, ich bin nackt.“ Mit diesen Worten begann sie schreiend und panisch im Kreis zu laufen.
„Ich würde mal sagen: Akute Trollitis“, diagnostizierte der Mod-Gott. „Wir hätten sie nicht so lange mit der rosa Gans spielen lassen sollen.“ Wieder briet er seiner Kollegin zärtlich eins mit der Nagelkeule drüber, worauf diese mit dem Kopf auf einen nur für diesen Zweck auftauchenden Schreibtisch prallte. „Nagelkeule und headdesk haben schon vielen zur Einsicht verholfen.“
Inzwischen waren der Elefant und die Ente herangekommen. Während der Elefant eher schicksalsergeben wirkte, quakte seine gefiederte Begleiterin pausenlos auf ihn ein.
„Es ist viel besser, eine Ente zu sein. Ich kann zum Beispiel fliegen, schwimmen und laufen. Du kannst nur Letzteres, weil es keinen Teich gibt, der tief genug ist, um dich darin schwimmen zu lassen. Ich pass schon auf den kleinsten Tümpel. Aber ich hab auch nicht so einen fetten Hintern wie du.“
Der Elefant nahm einen Rüssel voll Wasser und spritzte ihn nach der Ente. Diese wich nicht schnell genug aus und schüttelte sich erbost.
„Wenn ich etwas trinke“, fuhr sie fort, „dann schmeckt das nicht nach Popel! Außerdem sagt niemand Dickhäuter zu mir und ich kann auf die Personenwaage treten, ohne dass die kaputt geht.“
„Das war einmal“, brummelte der Elefant. „Kein Grund, mir das immer noch vorzuhalten.“
Bluey kicherte. „Ein sprechender Elefant, der mit einer Ente streitet? Wie verrückt ist das denn?“
„Wahrscheinlich normaler als ein blaues Pony, das mit dem Gott der Unterwelt herumdebattiert, ob die Nagelkeule oder die zweischneidige Mörderaxt besser ist“, erklärte Hades trocken. „Vor allem, wenn die Diskussion total müßig ist.“ Er hatte sich unterdessen auf einen Baumstumpf gesetzt und eine Selbstgedrehte angesteckt.
Als das Pony sich zu ihm umdrehte, um ihm einen entsprechenden Kommentar an den Kopf zu werfen, war er kurzzeitig verschwunden, tauchte aber Sekunden später fluchend wieder auf. „Verdammte Verbindung. Ich werde immer wieder kurzzeitig in die Unterwelt zurückgeschickt, weil der Stabilitätszauber von meinem Magier Router in etwa so alt ist, wie der gute Mann selbst. Und mindestens genauso zuverlässig.“
Bluey hatte gerade den Mund aufgeklappt, um etwas Tröstendes zu sagen, da passierte es schon wieder und zwar so plötzlich, dass sich Hades teilweise in Streifen auflöste, dann wiedererschien aber teilweise in einer anderen Farbe. Lachend brach das Pony auf dem Boden zusammen und wälzte sich, mit den Hufen auf die Erde trommelnd, im Uferschlamm.
Die Ente sah den Elefanten an. „Okay, ein Pony zu sein wäre noch schlechter. Aber trotzdem ist mein Gefieder schöner als deins, ich bin nämlich bunt und du bist grau.“
„Wenn man braun mit Schattierungen als bunt bezeichnen möchte“, gab der Elefant zurück.
„Mir muss außerdem niemand die Zehen zurechtschneiden! Ich kann Fisch essen. Ich bin weder hässlich noch fett…“ Die Ente kramte einige einzelne Sterne aus der Tasche und bewarf den Elefant. Erst traf ein Stern die Ohren, dann den Rüssel, den Bauch und so weiter, bis alle sichtbaren Körperstellen mit einzelnen Sternen bedeckt waren.
Der Elefant seufzte und wandte sich an Hades. „Wie kommt man mit so was klar?“
Der Mod-Gott zuckte mit den Achseln. „Geduld. Ignoranz. Nagelkeule. Drei unschlagbare Waffen.“
„Ich hab keine Nagelkeule und die ersten beiden Dinge sind wirkungslos.“
Die Ente schnatterte inzwischen munter weiter. „Zudem hört sich mein Quaken viel schöner an, als dein Tröten. Das hört sich an wie eine verrostete Gießkanne mit Blähungen. Du solltest lieber für immer die Klappe halten, statt offen vor dich hin zu labern. Kauf dir mal eine Tüte Talent.“
„Ich kann dir helfen“, bemerkte Hades. In seinen Augen loderte ein wütendes Feuer.
Siren und Bluey ahnten, was kommen würde, und sprangen auf. „Tu das ni…“
Doch der Elefant hatte bereits seine Zustimmung bekundet, worauf der Myff-Polizist der Ente einen seiner flammenden Blicke zuwarf. Obwohl Bluey und Siren sofort versuchten, die Ente zu löschen, blieb nur ein gerupfter, schwarz-verkohlter Vogel übrig, der protestierend schnatterte.
„Das musste doch nicht sein“, schimpfte Bluey, die sich offensichtlich von ihrem Trollitis-Anfall erholt hatte und zu ihrem überflauschigen Selbst zurückgekehrt war. „Wenn uns durch so eine Aktion der gesamte Wald abbrennt...“
Hades zuckte mit den Achseln. „Keine Sorge, ich kann schon zielen. Wenn du willst, kann ich es gerne noch einmal an deinen Schweifhaaren demonstrieren.“ Er grinste böse und das Pony beschloss, ihn Recht zu geben.
„Aber du machst den Leuten hier Angst.“ Siren deutete auf den Kiwi, der sich zitternd hinter den Hinterläufen des Bambis versteckt hatte. Dieses wiederum war bis ins tiefste Dickicht zurückgewichen.
„Wann verstehen die Leute endlich, dass ich nur so etwas tue, wenn es gar nicht anders geht?“, brummte Hades missfällig. „Die Ente hatte es nun mal verdient.“
„Wenn die Hölle zufriert, Weihnachten, Ostern und Neujahr auf einen Tag fällt und deine Hilfsnotizen von jedem Bewohner von myfflonia gelesen werden“, seufzte Bluey. „Na komm, lass uns gehen, bevor die Kleine gleich diskutiert, ob das nicht gegen ihre Rechte verstößt. Außerdem sind wir hier fertig und ich wette, im Land der Königinnen ist gerade wieder die Hölle los.“ Das Pony verdrehte die Augen. „Zu viele Frauen – man könnte auch Hyänen sagen - auf einem Haufen.“
Siren hatte unterdes das Bambi und den Kiwi beruhigt, so dass die drei Mods nach erledigter Arbeit abziehen konnten. Auch der Elefant und die Ente gingen weiter ihrer Wege.
„Das war verrückt“, bemerkte der Kiwi. „Man kann kaum glauben, dass diese Begegnungen zufällig waren. Die Leute passen doch alle gar nicht zusammen.“
„Und dass von einem Kiwi, der mit einem Bambi lebt“, kicherte das Kitz.
„Verrückt und ansteckend“, seufzte der Vogel, während er sich auf der Blume des Bambi wieder zu seiner Lichtung tragen ließ. „Früher war es nie so frech zu mir.“
Unterdessen trabte der weiße Schakal noch einmal am verlassenen Bachlauf vorbei und sah sich zufrieden um. „Wenn die wüssten, wer hier wirklich die Fäden in der Hand hatte“, bellte er. „So wahr ich Sibuna heiße, dieses Spiel gefällt mir.“