Bemerkung des Autors: Ally242: Ach Pony *schüttelt bekümmert den Kopf* Hättest mal nicht so gelacht ... jeder weiß, dass der Pinguin nicht so lieb ist (auch wenn er dazu keine Nagalkeule und keine Mörderaxt oder gar Flausch braucht) und somit kannst dir schon ausrechnen, was als nächstes kommt .... G A N S Sei doch so lieb und erzähle der Myffgemeinde von dem Schnürgnu. Damit es aber nicht ganz so einfach für dich wird, möchte ich schon noch eine rosafluffy Romanze und echtes Drrrrraaaaamaaaaa drinnen haben - denn was würzt das Leben mehr, als Liebe und Zoff ;) So, damit sollte jetzt alles gesagt sein und ich versteck mich mal für die nächsten paar Tage Liebe Grüße Ally-Gans
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Anmerkung: Mein Wissen über Gnus basiert auf Zootycoon und einigen Dokus über Löwen ... Also bitte, drückt mal alle Hühneraugen mit zu!
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Knut war schon immer ein sehr fröhliches Schnürgnu. Jeden Tag, während die anderen Schnürgnus sich mit Vorstellungen ängstigten, wann wohl die Welt unterginge, stand er gleichmütig auf der Savanne und kaute. Manchmal kaute er so intensiv, dass er vergaß, neues Gras nachzuladen. Erst, wenn die anderen Gnus, von dem mahlenden Geräusch aufgeschreckt, davon sprangen, bemerkte er seinen Fehler. Dann riss er gemächlich ein frisches Büschel ab und begann wieder zu kauen.
Manchmal, wenn er gerade nicht kaute, ging es zur nahgelegenen Wasserstelle, die auch im heißesten Sommer nicht austrocknete, und trank. Er musste hier nicht auf Fressfeinde achten, denn Löwen und Krokodile fanden genug leichtere Beute, wie Antilopen oder Zebras.
Wenn er getrunken hatte, ging er zurück zu seinem Weidegrund. Dort begann er erneut zu kauen. Manchmal mit Gras, manchmal ohne. So verbrachte es seine Tage.
Nachts zeigte er dann, warum er ein Schnürgnu und kein normales Gnu war. Denn er trabte zu einem riesigen Affenbrotbaum. Dort legte sich in seine Hängematte, die er, wie jedes Schnürgnu, am Tag seiner Geburt zu weben begonnen und so lange vergrößerte hatte, bis er bzw. bis sie ausgewachsen war. In dieser Matte konnte Schnürgnu Knut immer sehr gut schlafen – bis ... ja, bis die schlaflosen Nächte begannen.
Eine Mücke hatte sich ausgerechnet unser Schnürgnu als ihr liebstes Opfer ausgesucht. Tagsüber schlief sie im Schatten des Affenbrotbaums. Nachts hingegen ging sie zum Angriff über. Sie summte um ihn herum und piesackte ihn, wo sie nur konnte. Der arme Knut wusste nicht mehr ein noch aus. Ständig biss sie ihn!
Beim Versuch, sie zu vertreiben, war er bereits zweimal aus seiner Hängematte gefallen. Jetzt hatte er neben den Stichen auch noch unzählige blaue Flecke!
Also versuchte er von nun an, besser aufzupassen, damit sie ihn nicht überfallen konnte. Doch weh ihm! Durch den fehlenden Nachtschlaf war er tagsüber so müde, dass er beim Kauen einschlief und reichlich deppert mit einem aus dem Maul ragenden Grasbündel in der Gegend herumdöste. Die anderen Schnürgnus machten sich schon über ihn lustig!
‚Na warte’, dachte er bei sich. ‚Heute Nacht werde ich dich kriegen, du dumme Mücke!’
Bevor er in die Hängematte kletterte, nahm er sich einen langen, dicht beblätterten Zweig mit. Damit würde er die Mücke bestimmt erwischen!
Wachsam spähte er in der fahlen Dunkelheit umher, die Ohren steil aufgestellt. Da! Ein leises Summen! Sie näherte sich und ... setzte sich genau zwischen seine Augen.
Dummerweise waren Knuts Reflexe schneller als sein bewusstes Denken – eine Tatsache, die ihm sonst das Leben rettete – und so schlug er sich den Zweig mitten ins Gesicht. Die Mücke konnte jedoch schnell genug verschwinden.
„Warum tust du das?“, fragte sie empört. „Beginnt man so sein zehntes Date?“
„Zehntes Date?“
„Ja, heute verbringen wir die zehnte Nacht miteinander.“
„Oh ... aber ein Date hatte ich mir anders vorgestellt.“
Sie kam näher gesummt und schwebte so dicht vor ihm, dass er schielen musste, um sie zu erkennen. „Wie sind den Dates unter Gnus?“
„Nun, wir reiben unsere Hörner aneinander ...“
Die Mücke blickte traurig drein. „Ich hab keine Hörner!“
„Ja und?“
„Jetzt magst du mich bestimmt nicht mehr.“
Knut hätte einwenden können, dass er sie noch nie gemocht hatte, doch er war taktvoll genug, es nicht zu tun.
„Dabei hab ich mir so viel Mühe gegeben, dir zu zeigen, wie toll ich dich finde! Ich hab dich sogar extra oft gestochen!“
„Aha?“ Knut musste sehr lange über ihre Worte nachdenken. „Ich glaub, ich mag dich auch.“
„Natürlich magst du mich“, erklärte die Mücke hochmütig. „Schließlich bleibst du jede Nacht wach, um deine Zeit mit mir zu verbringen.“
„Ge… Genau!“
Sie schwiegen eine Weile.
„Du? Sag mal …“ Die Mücke summte aufgeregt vor ihm auf und ab. „Wenn das heute unser zehntes Date ist, dann sind wir doch bestimmt zusammen?“
Knut überlegte. „Stimmt. Wenn du das so siehst …“
„Ich hab einen Freund!“, jubelte die Mücke. „Einen großen, starken gutaussehenden Freund. Und jetzt erzähl mal, was machst du so den ganzen Tag, wenn ich schlafe?“
So redeten sie die ganze Nacht. Knut erzählte ihr vom Kauen, wie viel Spaß er daran hatte und sie zeigte ihm, wie toll sie summen konnte. Es war die schönste Nacht ihres Lebens. Doch wie jede andere wurde auch diese von der aufgehenden Sonne beendet.
„Ich wünschte, ich könnte mehr wie du sein, Knut“, seufzte die Mücke. „Dann könnten wir auch tagsüber zusammen sein, unsere Hörner aneinander reiben und du könntest mir zeigen, wie toll dieses Kauen ist.“
„Nun“, antwortete er gedehnt. „Wenn du das wirklich willst, ich kenn da einen alten Zauberer. Der könnte vielleicht dafür sorgen, dass du auch ein Gnu wirst. Aber er kommt nur Nachts von seinem Baum. Kannst du so lange warten?“
„Für dich würde ich bis ans Ende meines Lebens warten.“
Er lächelte glücklich, blies ihr zärtlich Wind unter die Flügel, damit sie leichter auf ihren Ast fliegen konnte und wünschte ihr eine gute Nacht.
Schweren Herzens krabbelte er aus seiner Hängematte und ging auf die Savanne, um zu kauen. Doch auch heute vergaß er, was er tun wollte, denn er träumte von seiner Freundin und konnte kaum erwarten, bis es endlich dunkel war.
Kaum war die Sonne endlich hinterm Himmelsrand verschwunden, da stand er schon unter seinem Affenbrotbaum. „Mücke, bist du da?“
Sie summte zärtlich zur Antwort und ließ sich auf seinem Rücken nieder.
„Aber bitte nicht stechen“, warnte er. „Ich bin da sehr empfindlich.
„Ich pass schon auf, keine Sorge!“ Sie sirrte leise, kuschelte sich besonders vorsichtig in sein Fell und ließ sich dann von ihm über die Savanne tragen. Er zeigte ihr seine Lieblingsorte: Seine Wasserstelle und den Platz, an dem er gerne kaute.
Anschließend trug er sie zum Zauberer. Es war ein alter Affe, der nur langsam mit steifen Gliedern auf den äußersten Ast geklettert kam.
„Was ist Euer Begehr?“, fragte er.
„Meine Freundin Mücke möchte gerne ein Schnürgnu werden. Ist das möglich?“
Der Zauberer schwieg eine Weile. Dabei legte er nachdenklich die Finger unters Kinn. Schließlich begann er, nachdenklich zu murmeln, bevor er sich wieder an sie wandte. „Es gibt einen alten, schwierigen Zauber. Wenn ihr wollt, werd ich ihn ausführen.“ Als die beiden nickten, sprang er zu Boden und zog einen Kreis um sie. Dann murmelte er einige magische Worte und machte seltsame Verrenkungen. Schließlich kratzte er sich am Rücken.
„Gehört das auch zum Ritual?“, wollte Knut wissen.
„Nein. Es juckt“, antwortete er, worauf das Schnürgnu ihm vorsichtig mit der Schnauze das Fell kraulte. „Der Zauber ist gelungen. Jetzt müsst ihr nur noch warten.“
„Juchuuu“, jubelte die Mücke. „Ich werde meine Hörner an dir reiben können.“
„Und wir werden zusammen kauen und in der Hängematte liegen.“
Die Mücke hüpfte freudig auf und ab. „Ich liebe dich so, Knut.“ Begeistert stach sie ihn.
Bevor nur einer es verhindern konnte, holte das Schnürgnu mit seinem Schwanz aus und erschlug die Mücke.
„Oh, Mist“, kommentierte Knut.
„Dagegen kann ich allerdings nichts machen“, bemerkte der Zauberer. „Der Zustand ist irreversibel.“
Dicke Tränen flossen über das Gesicht des Schnürgnus. Wie hatte er das nur tun können? Er hatte die Liebe seines Lebens erschlagen! Dumme Reflexe! Aber wieso hatte sie ihn auch gestochen? Er hatte sie doch gewarnt.
Von da an machte Knut nichts mehr Spaß. Kauen hatte keinen Sinn mehr, er lag auch nicht mehr in der Hängematte, weil sie ihm so kalt und leer vorkam. Er mied die Gegenwart anderer Gnus und zog sich zurück, so dass er bald als wunderlich galt.
Gerade, als er sich fragte, ob man an gebrochenem Herzen sterben konnte und wann es endlich so weit sei, hörte er Hufgetrappel.
„Geh weg“, brummte er. „Ich will niemanden sehen.“
Die junge Schnürgnudame stutzte irritiert. „Aber Knut, ich such dich doch schon überall. Du hast versprochen, mir Kauen zu zeigen.“
Er stutzte. „Mücke? Bist du es wirklich?“
„Natürlich bin ich es. Wen hast du erwartet?“ Sie klimperte mit den Augenlidern. „Nenn mich Mia.“ Dann trat sie zu ihm und rieb zärtlich ihre Hörner an seinen. „Na, komm schon! Lass uns kauen!“
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kauen sie noch heute.