Bemerkung des Autors: Saki: GANS!!!!! *____* Äh, nein, Pony!! Aber egal! Ich habe eine Aufgabe für dich! ^______^ Nachdem du die unendlichen Weiten des Universums versternt und den Impornator besiegt hast, wartet nun ein neues Abenteuer auf dich, liebstes Pony. Dem Eulchen wurde sein ganzer Flausch böswillig gestohlen (vielleicht hat es den Flausch aber auch nur verloren oder verschusselt) – jedenfalls ist es ganz entflauscht und furchtbar traurig. In seiner Verzweiflung wendet es sich an dich: Du wirst ausersehen zum Jäger des verlorenen Flausches. Beschreibe uns doch bitte dieses spannende Abenteuer, das gespickt ist mit furchterregenden Kreaturen und halsbrecherischen Fallen! Parallelen zu Indy und Co. sind gern gesehen. *** AN: Nänänänäääääääää nänänääääää nänänänäääääääääää nänän näää nää nää nää nää näää *frei nach der Titelmusik* http://www.youtube.com/watch?v=-bTpp8PQSog Apropos Musik, heute mit dabei: „Auf der Wiese steht ’ne Kuh“ - Traditional und „Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp“ - Carl Gottlieb Hering ***
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„Setz nicht den Hut auf“, warnte Siren das blaue Pony. „Das ist ein Männerhut.“
„Ein Fedora, um genau zu sein. Indys Markenzeichen.“ Wie immer musste das Pony sein gesamtes Wikipedia-Wissen raushängen lassen.
„Ich sag doch „Männerhut“.“
„Aber du darfst das „Prinzessin Leia“-Sklavinnenkostüm anbehalten?“
„Hey, es sieht super an mir aus“, antwortete die Sirene.
Das Pony begnügte sich mit einem unverständlichen Brummen. „Aber nur mit Hut seh ich aus wie Bluiana Jones. Komm schon“, quengelte sie, als die Sirene nachsichtig, aber bestimmt den Kopf schüttelte. „Das wäre doch ein tolles Kostüm für die Halloweenparty heute Abend!“
„Ohne Peitsche ist das nicht stilecht.“
Bluey zog die Peitsche aus dem Gürtel und hielt sie hoch. „Nänänänäääääääää nänänääääää nänänänäääääääääää nänän näää nää nää nää nää näää.“ Dann ließ sie die Peitsche knallen... genau in ihr Gesicht. „Man, im Film sieht das immer so einfach aus.“
Siren bemühte sich vergeblich, nicht zu lachen. „Wenn du meinst, du wirst schon sehen, was du davon hast! Aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt hab.“
„Keine Sorge, ich werd dir den ersten Preis beim Kostümwettbewerb nicht streitig machen.“ Sie grinste breit. Ein leicht fieser Gesichtsausdruck trat in ihre Augen, wie immer, wenn sie jemanden aufziehen wollte. „Niemand kann sich so gut als sexy Prinzessin verkleiden.“
„Was willst du mir denn damit sagen?“, fragte die Sirene scharf.
„Nichts, gar nichts.“ Bluey versuchte, unschuldig zu pfeifen, allerdings vertrug sich das nicht mit dem zufriedenen Lächeln.
„Seid ihr bald mal fertig?“, fragte da ein vorwitziger Rabe, der sich auf dem Fenster des Umkleideraums niedergelassen hatte. Es war Nana, die sich als Eule Saki verkleidet hatte.
„Du siehst totaaaal flauschig aus“, seufzte das Sirenchen.
In diesem Moment kam ein weiterer Vogel dazugeflattert.
„Saki!“, rief Bluey erfreut. Dann stutzte sie. „Hast du dich als Traueramsel verkleidet?“
„Das Ding heißt Trauerweide“, korrigierte Nana. „Aber das ist kein Vogel.“
„Aber es gibt doch einen Trauervogel“, beharrte Bluey.
„Meinst du einen Geier?“, fragte das Sirenchen.
„Ihr seid doch blöd. Versteht mich doch einfach mal“, schimpfte das Pony.
„Es ist ein Trauerschwan“, antwortete Nana.
Das Pony klapste sich mit dem Huf vor die Stirn. „Richtig, ein Trauerschwan.“
„Manche nennen aber auch eine Nachtigall Trauervogel, weil ihr Gesang traurig und ihr Gefieder schwarz ist“, ergänzte der Rabe.
„Na, dass du dich mit Vögeln auskennst, war ja klar“, brummte das Pony verstimmt und schmollte. „Also, Saki, als was bist du denn verkleidet?“
Das Eulchen schluchzte leise. „Ich hab meinen Flausch verloren!“
„Das ist aber ein komisches Kostüm“, bemerkte Bluey, die mal wieder alle vier Hufe gleichzeitig auf ihrer langen Leitung geparkt hatte.
Das Sirenchen gab ihr einen unauffälligen Klaps in den Nacken, worauf dem Pony der Hut über die Augen rutschte. „Arme Saki. Aber wenn du Flausch brauchst…“ Siren breitete die Arme aus. „Wir flauschen dich immer gerne.“
Die Eule schluchzte. „Das bringt doch alles nichts.“
„Ach komm, einfach versuchen“, sagte Bluey, die sich für ihr vorheriges Verhalten schämte. Sie stürmte zum Fenster, packte die Eule und drückte sie fest an sich.
„Äh, Bluey…“ Das Sirenchen tippte dem Pony auf die Schulter. „Ich glaub, das wird so nichts.“
„Sirenchen, ich bin das flauschigste blaue Pony auf ganz myff. Das muss einfach funktionieren.“
„Möglich, aber so lange du versuchst, Nana zu erwürgen, wirst du Saki auch nicht helfen.“
Das Pony blickte verwirrt zu dem leicht ramponiert dreinschauenden Rabenvogel in ihren Armen, dessen Saki-Kostüm deutlich verrutscht war. „Uppsalachen. Ich bin heute etwas ungeschickt.“
„Nicht nur heute“, schimpfte Nana, die ihr Kostüm mühsam wieder zurecht rückte. „Fettnäpfchensuchpony!“ Sie warf ihrer Freundin noch einen halb-wütenden Blick zu. „Jetzt krall dir bloß die echte Saki.“
Das Schluchzen des Eulchens unterbrach sie. „Nein nein, flauschen kann mir auch nicht helfen. Ich bin viel zu entflauscht.“
„Dann bin ich ab jetzt der flauschigste Mod auf myff“, platzte Bluey heraus, worauf sie sowohl vom Sirenchen als auch vom Raben in den Nacken geschlagen wurde. „Leute, vorsichtig, der Hut!“
„Komm schon, Saki, das Problem muss doch zu lösen sein“, munterte Siren die Eule auf.
„Wir könnten dir suchen helfen! Wo hast du denn den Flausch zuletzt gehabt?“, wollte der Rabe wissen.
„Also ich war mit dem Pinguin an der alten Support-Eiche und als sie mir einen Kakao gab, hab ich sie geflauscht.“
„Auf zur Support-Eiche“, brüllte Bluey enthusiastisch. „Nänänänäää, nänänäääää.“
„Nänänänänääää, nänänääää“, stimmte Siren ein. „Nänänänänääää, nänänääää.“
„Nät nä nänä, nät nä nänä“, ergänzte der Rabe.
Dann setzten sich Saki und Nana auf Blueys Rücken. Die Sirene wollte auch, wurde aber durch einen funkelnden Blick des Ponys davon abgehalten.
„Ich bin kein Lastenmaultier“, brummte es. „Zwei kleine Reiter oder ein normal Großer, aber nicht alle zusammen.“ Dann trabte es mit stolz erhobenem Haupt los, so dass Siren sich beeilen musste, um mitzukommen.
„Ein bleicher Schädel lag an dem Ort, an dem der Flausch das letzte Mal gesehen wurde. Die blanken Knochen des abgewetzten Skeletts waren überall im Wüstensand verstreut.“
„Bluey, du bist widerlich“, unterbrach Nana. „Außerdem ist hier nichts als Gras und ein Baum.“
„Sorry, hab gestern den Horrorkeller aufgeräumt. Und glaub mir, das waren da die P6-Gute-Nacht-Geschichten.“
„Du bist doch gar nicht für Horror zuständig“, wandte Siren ein.
„Sirenchen, du bist lange genug Mod, um zu wissen, dass der Horror überall ist!“
„Wie wahr, wie wahr“, nickte Nana. Dann wandte sie sich an das Eulchen, das immer noch leise vor sich hin schluchzte. „Wo genau hast du geflauscht?“
Das Eulchen deutete zum Baum. Inzwischen liefen wahre Krokodilstränen über seine Wangen. „Da“, schluchzte es. „Und dann kam diese Horde Trolle vorbei. Ich konnte sie zwar abwehren, aber ich hab dabei so viel Flausch einsetzen müssen.“
„Trolle? Du meinst, echte Trolle?“, fragte Nana aufgeregt.
Bluey gähnte. „Du musst wissen, dass unser kleines Rabenmädchen hier noch nie einen live gesehen hat. Oder sagen wir so: Sie wurde noch nie persönlich getrollt. Die Glückliche!“ Dann begann sie, sich umzusehen.
„Was suchst du?“, fragte das Sirenchen neugierig.
„Flauschspuren. Wenn mich nicht alles täuscht…“ Das Pony brach ab. Hektisch blickte sie sich um, schnüffelte. „Nein, nein, nein“, murmelte sie. „Bitte nicht!“ Sie galoppierte einmal um die Eiche, sah sich überall um. „Der Flausch ist weg!“, wieherte sie entsetzt.
„Guten Morgen, Blitzmerker Bluey“, kommentierte Nana trocken. „Das wissen wir doch schon.“
Das Pony verdrehte genervt die Augen. „Wenn man jemanden flauscht, bleiben normalerweise Reste zurück. Die kann man dann aufheben und daraus neuen Flausch machen. Aber hier ist nichts. Kein Fitzel! Die Trolle müssen alles eingesammelt und aufgefressen haben.“ Sie blickte zum Eulchen. „Saki, wie fühlst du dich?“
Die Angesprochene wirkte etwas blass um die Nase, um nicht zu sagen, dass sie mittlerweile Hedwig aus Harry Potter mimen konnte. „Mir ist so blümerant.“
„Ich dachte es mir“, stellte Bluey fest. „Ich bin nämlich Flauschperte.“ Sie nickte wichtig. „Saki hat viel zu wenig Flausch. Das kann verdammt gefährlich werden.“ Schnell nahm sie die Eule in den Arm und flauschte sie richtig durch. „Mist, es wirkt kaum.“ Sie seufzte. „Dann bleibt uns keine Wahl. Nana, Sirenchen, ihr müsst sie abwechselnd so lange flauschen, bis ich zurück bin.“ Damit trabte das Pony davon. Nana meinte noch, sie „Mir bleibt auch nichts erspart“, murmeln zu hören, kümmerte sich dann aber lieber darum, Saki kräftig durchzuflauschen.
Minuten später kehrte Bluey zurück. Doch sie war nicht allein. Ein zweites, etwas älteres Pony begleitete sie.
„Wo ist der Patient, Juniorette?“, fragte es.
„Juniorette?“, echoten Siren, Nana und Saki unisono.
„Mensch, Mama. Doch nicht vor den anderen“, quengelte Bluey. „Ich bin doch schon erwachsen.“
„Du wirst immer mein Kind sein.“
Bluey verdrehte hinter dem Rücken ihrer Mutter die Augen. „Ich dachte, sie könnte Saki ’ne Weile notflauschen, bis wir das Gegenmittel gefunden haben.“ Sie blickte zur Sirene. „Könntest du ihr dabei zur Hand gehen und sie zwischenzeitlich ablösen?“
Siren nickte. „Natürlich, gerne. Aber dann kann ich euch nicht helfen und bekomme kaum Anteile an dieser Geschichte.“
Das Pony klopfte Siren gutmütig auf die Schulter und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
„Roar.“
Die Sirene lachte. „Wieder nicht genug gegessen, kleine Bluey-Schnuey?“
„Kind, wo bleiben deine Manieren?“, rügte Blueys Mutter ihre Tochter
„Das war ich nicht“, verteidigte sich das blaue Pony.
„ROAR.“
„Hört sich aber ganz nach deinem Magen an, meine Kleine“, beharrte ihre Mutter. „Futter lieber etwas. Hier ist so schönes Gras. Und nicht wieder nur Kleeblüten naschen!“
„Aber Mama…“
„Äh, Leute“, unterbrach Nana. „Ich will ja nicht stören, aber ich glaube, die Trolle, die Saki heute Morgen überfallen haben, sind noch nicht weg.“
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte das Pony neugierig.
„Dreh dich doch mal um.“
Bluey tat, wie ihr geheißen und fand sich Angesicht zu Angesicht mit einem hässlichen, orangen Troll wider, der sie böse anfunkelte. Begleitet wurde das stinkende Monster von einem lila und einem grünen Troll. Alle waren etwa drei Ponyhöhen groß und wirkten wenig amüsiert.
„Oh nein, nicht schon wieder der“, brummte Saki.
Bluey sah sich irritiert um. „Hades ist auch hier? Wo kommt der denn her?“ Erst als Saki verzweifelt den Kopf gegen den Flügel schlug, bemerkte sie ihren Irrtum. „Ach ja, der Troll. Das sind also die von heute Morgen?“
„Ja“, bestätigte das Eulchen. „Und ich glaube nicht, dass ihre Laune deutlich besser ist.“
Die erhobenen Holzstöcke, mit denen die drei Trolle bewaffnet waren, bestätigten ihre Aussage.
„Drei Trolle, vier Mods, ein Mama-Pony. Irgendwas sagt mir, dass wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind“, zählte Nana ab.
„Drei Mods gegen drei Trolle“, korrigierte Bluey. „Saki sollte bei meiner Mutter bleiben und sich flauschen lassen.“
Dann wich sie einem Schlag des lila Trolls aus. Gleichzeitig wurde Nana vom grünen und Siren vom orangen Troll angegriffen.
„ROAR“, ertönte es da erneut.
„Sag mir, dass nicht noch mehr von den Typen hier ankommen“, stöhnte Bluey, die ohne ihre Mörderaxt etwas Mühe mit dem Angreifer hatte.
Das Sirenchen schwang indes fleißig die Bratpfanne und hatte ihren Troll bereits niedergeschlagen. „Keine Sorge, ich helfe dir.“
Da wurde der Rasen vor der alten Eiche schon von weiteren Ungeheuern überflutet.
„Müssen die immer in Rudeln auftreten?“, fragte Nana entsetzt.
„Du wolltest doch schon immer mal persönlich getrollt werden“, schimpfte Bluey, während der Rabe seinen Troll mit dem Wischmopp k.o. schlug. „Jetzt bekommst du ausreichend Gelegenheit dazu.“
„Und da heißt es immer, wir sollen nicht ‚rudeln’, sondern einzeln dagegen vorgehen“, stellte das Sirenchen fest, während es zwei Trolle gleichzeitig erledigte.
„Rudeln ist ein Trollprivileg“, antwortete Bluey und trat zwei Trolle mit gezielten Huftritten in die Postpause. Dann bemerkte sie, dass sich das lila Untier ihrer Mutter genährt hatte. „Mama, pass auf“, rief sie gerade noch rechtzeitig.
„Huch, die wollen mich ja wirklich verletzen“, konstatierte das ältere Pony und wich erschrocken aus. „Das ist mir ja noch nie passiert.“
„Mir passiert das ständig“, kommentierte Bluey, während Saki den Troll mit ihrer Happy Axt erledigte. „Jetzt reicht es aber.“ Das Pony zog die Peitsche aus dem Gürtel und ließ sie vorsichtig knallen. Hierdurch erwischte sie, wenn auch eher versehentlich, gleich zwei der Viecher und lähmte sie. „Ich hab es geschafft“, rief sich und hüpfte jubelnd hoch. Dabei verhedderte sie sich im Schlag ihrer Peitsche, verknotete sich die Beine damit und fiel auf die Seite. „Mit meiner Mörderaxt wäre das nicht passiert“, brummte sie missmutig. „Kann mich mal jemand los machen?“, fragte sie in das Kampfgetümmel.
Doch ihre Gefährten waren zu beschäftigt und so musste sie warten, bis alle Trolle erledigt waren. Dann erst band Nana sie los.
„Indy wäre das nicht passiert“, kommentierte der Rabe trocken.
Bluey brummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Da alle davon ausgingen, dass es nichts Nettes war, fragte jedoch niemand nach.
„Was machen wir denn jetzt mit der armen Saki?“, fragte das Sirenchen, während sich die Trolle um sie herum langsam auflösten und für einige Tage aus myfflonia verschwanden.
Bluey trabte zu dem lila Troll und schüttelte ihn wach. „Was habt ihr mit Sakis Flausch gemacht?“, fragte sie scharf.
„Flausch?“, wollte das Untier wissen.
„Flausch. Das weiche, wollige, rosa Plüschzeug, das sie während des Kampfes verloren hat.“
„Nichts. So was rühren wir doch nicht an.“
„Aber wo ist es dann hin?“, hakte das Pony ungläubig nach.
Der Troll lachte böse. „Das wüsstest du wohl gerne, was? Es verschwindet einfach, wenn es keiner benutzt.“ Langsam begann er sich ebenfalls aufzulösen.
„Bleibst du wohl hier?“, befahl Bluey. Doch es war bereits zu spät.
„Oh nein“, rief Nana. „Was machen wir denn jetzt?“
„Wir gehen auf die Jagd nach dem verlorenen Flausch“, verkündete Bluey unheilschwanger. „Ich weiß genau, wo wir suchen müssen. Ich hab da einen alten Bekannten…“
„Aha?“, fragte ihre Mutter aufmerksam. „Bekannten? Wie ihn ‚Den kenn ich flüchtig’ oder mehr so wie in ‚Ex-Freund’?“
„Boah, Mama!“, schimpfte Bluey. „Einen Bekannten halt. Nana und ich werden ihn aufsuchen und ihr zwei kümmert euch um Saki.“ Sie sah den Raben auffordernd an. „Komm, Nana. Wir müssen los.“
Gehorsam landete der Rabe auf ihrem Rücken und gemeinsam trabten sie über die Ebene davon.
„Siren, du kennst Bluey doch gut“, begann da die Pony-Mama. „Bedeutet Bekannter jetzt ‚Den kenn ich flüchtig’ oder wie darf ich das verstehen?“
Siren wurde rot. „Äh, also... sollten wir uns nicht lieber um Saki kümmern?“
Blueys Mutter nickte geheimnisvoll lächelnd. „Ach so ist das also.“
„Warum muss ich eigentlich mitkommen?“, fragte Nana nach einer langen Zeit des Schweigens.
„Irgendwer muss ja in den endlos langen Kampfszenen die Spannung aufrecht erhalten, in dem er kreischt und weint“, brummte Bluey.
„Oh, ach so. Und warum machst du das nicht? Das hast du doch drauf.“
„Weil ich der Held der Geschichte bin und nicht der tollpatschige Sidekick.“
Der Rabe tätschelte das Pony zwischen den Ohren. „Sei nicht so bescheiden, Bluey. Du bist beides.“
„Du kommst trotzdem mit“, erklärte Bluey ungerührt. „So leicht kannst du dich nicht drücken.“
„Ach menno, mit unserem Glück erwarten uns Schlangen und andere fiese Sachen.“
„Berufsrisiko, Nana. Berufsrisiko.“
Der Rabe lachte. „Ich merk schon, das Fieseste, was mir passieren kann, bist du, kleines blaues Pony.“
„Nana, das war gemein!“ Das Pony schmollte eine Weile und so bewegten sie sich schweigend fort. Leider hatte fehlende Konversation bei Bluey den Nebeneffekt, dass sie über die möglichsten und unmöglichsten Dinge nachdachte. So kam es, dass sie völlig zusammenhangslos zu singen begann.
„Mit der Peitsche schwing ich rum, halleluja
Hau die Trolle alle um, halleluja.
Den Fedora auf dem Kopf, halleluja
Lustig wippt der Ponyschopf, halleluja.“
Nana tippte sich belustigt gegen die Stirn, bevor sie das Pony besorgt fragte: „Ist bei dir alles in Ordnung?“
„Joah, mir war nur langweilig.“
„Wir könnten wirklich mal langsam ankommen.“
Bluey seufzte. „Wahrscheinlich ist unser böser Gegenspieler vor uns da und wir müssen uns einen actiongeladenen Showdown liefern.“
„Wie kommst du darauf?“
„Nur ‘ne knackige Prügelei kann diese Szene noch retten. Ist ja total lahm!“
Der Rabe nickte zustimmend. „Typisch Abenteuerfilm. Erst keine Handlung, dann dummes Gelaber, Actionszene, Gelaber…“
„Wir sind da.“ Spannung senkte sich über die Szenerie.
Nana erstarrte gehorsam in Ehrfurcht und schaute in die Richtung, in die Bluey wies. „Steht da tatsächlich ein alter Mann mitten auf einem plötzlich auftauchenden Schneeberg?“
Bluey zuckte mit den Achseln und brachte damit Nana aus dem Gleichgewicht, worauf diese empört mit den Flügeln schlug. „Es ist halt der greise Weise von der Schneise.“
„Du verarscht mich doch“, gab Nana zurück.
„Ich wünschte, du hättest Recht.“
„Blueyana, altes Haus. Ich habe dich schon erwartet“, grüßte der greise Weise von der Schneise mit zitternder, alter Stimme.
„Er redet auch noch wie ein welkes Hutzelmännchen“, flüsterte Nana Bluey zu.
„Welche gewählte Ausdrucksweise“, gab das Pony zurück, während es auf den Greis zuging. „Glaub mir, sein Haar und sein Bart sind absolut schneeweiß.“ Dann wandte sie sich an den alten Mann. „Wieso hast du mich erwartet?“
„Ich weiß, was du suchst.“
„Jetzt komm mir nicht wieder mit gesundem Menschenverstand. Das hab ich aufgegeben, der war mir zu gut versteckt.“
„Nein, du brauchst etwas Anderes. Du suchst nach dem Urflausch.“
Sowohl das Pony als auch der Rabe zogen erstaunt die Augenbrauen hoch. „Woher weißt du das denn?“, fragten sie gleichzeitig.
„Von ihm“, sagte der Greis und deutete hinter Bluey.
Dort, im Schatten eines Baumes verborgen, hatte sich bisher ein Mann, dessen Markenzeichen Fedora und Peitsche waren, aufgehalten.
„Indiana Jones?“, staunte Bluey ungläubig. „Was machst du denn hier?“
„Meine Position als Jäger der verlorenen Dinge verteidigen“, erklärte er. „Deshalb werde ich auch den Urflausch finden und ihn in ein Museum stellen.“
„Aber sie braucht den Flausch für das Eulchen Saki“, wandte der greise Weise ein.
Indy zuckte mit den Achseln. „Das interessiert mich nicht.“ Er blickte zu Nana. „Und du, Rabe? Willst du nicht auch zu den Gewinnern gehören?“
„Nana ist meine treue Freundin und…“ Das Pony brach ab, als sich der Rabe zu Indiana gesellte. „Nana, wie kannst du nur?“
Der Rabe zuckte die Achseln. „Als ob du den Urflausch findest. Du weißt ja nicht mal, wo du hin musst!“
Indy lachte. „Siehst du, Pony?“ Sanft strich er über die Federn des Raben. „Komm, wir gehen.“
Bluey starrte ihnen mit offenem Mund nach. „Aber… aber…“ Das Pony blinzelte entsetzt. „Sie hat mich verlassen. Einfach so!“
„Willst du ihnen nicht nachlaufen?“, fragte der greise Weise.
„Ich lauf ihr ganz bestimmt nicht nach. Soweit kommt es noch. Soll sie doch mit ihrem Indy glücklich werden.“
Der alte Mann legte dem Pony die Hand auf die Schulter. „Aber er weiß, wo der Urflausch ist. Wenn du den also finden willst…“
„Daran hab ich gar nicht gedacht.“ Bluey schlug sich mit dem Huf vor die Stirn. „Das ist natürlich etwas ganz anderes. Warte, Nana, ich bin gleich da!“ Schon nahm das Pony die Beine in die Hand, rannte los, bis ihr einfiel, dass sie den beiden wohl besser unauffällig folgen sollte. So schlich sie lange Zeit hinter dem Raben und Indy her. Die beiden unterhielten sich unterdessen großartig, wie Bluey zu ihren Missfallen feststellen musste. „Das bekommst du zurück“, schwor sie dem Raben. „Verlass dich drauf.“
Schließlich hielten die beiden an. „Hier irgendwo muss der versteckte Tempel der Flauschianer sein“, erklärte Indy. „Wir müssen nur diesen absolut zufällig hier herumliegenden Stock genau auf das vollkommen rätselhaft im Boden eingelassene X stecken und warten, wo der Sonnenstrahl hinfällt.“
Gesagt, getan. Bluey steckte unterdessen in einem nahgelegenen Gebüsch und wartete auf ihre Chance.
Der Sonnenstrahl kroch gespenstisch langsam über den Boden und fiel plötzlich auf ein kleines Loch. Es war etwas kleiner als Bluey und damit viel zu schmal für Dr. Jones.
„Ein Eingang“, rief Nana erstaunt. „Aber er ist viel zu winzig für dich, Indy.“
„Kein Problem. Dahinter liegt ein Tunnelsystem, in dem ich bequem laufen kann. Wir müssen einfach…“
Das war Blueys Chance. Wenn sie genug Schwung mitbrachte, würde sie den Tunnel einfach aufbrechen. Wie von Furien gehetzt rannte sie los. „Pony-Time!“, brüllte sie, als sie an Indy vorbeisauste. „Pass auf, so wird es gemacht, alter Mann.“ Ungebremst raste sie in das Loch und… blieb kläglich stecken. „Verdammte Kekse“, fluchte sie. „Dummer Kakao, blöder Cappu.“ Sie versuchte krampfhaft, den Bauch einzuziehen. „Ich komm nicht weiter“, keuchte sie und versuchte, rückwärts zu gehen. Doch auch das funktionierte nicht. Dazu hatte sie zu viel Schwung gehabt und war mit ihren Schultern irgendwie durchgeflutscht. So kam sie jetzt weder vorwärts noch rückwärts und versuchte nun, sich mit lustig wippendem Hintern aus dem Loch zu befreien.
„Was ich eben sagen wollte, bevor wir so rüde unterbrochen wurden: Wir können auch einfach den Haupteingang um die Ecke nehmen. Ist natürlich weniger effektvoll. Andererseits, wenn man den Versuch des Ponys betrachtet, wahrscheinlich trotzdem die schlauere Lösung“, erklärte Indy ungerührt und ging mit Nana von dannen.
„Hey, ihr könnt mich doch nicht hier stecken lassen. Hallo? Hallo?“ Bluey fluchte leise. „So ein Mist aber auch.“ Sie überlegte einen Augenblick, dann beschloss sie, dass es nach vorne wohl einfacher wäre, aus dem Loch herauszukommen. Also stemmte sie die Hinterhufe kräftig in den Boden, schob und drückte, ohne auf das herunterrieselnde Erdreich zu achten.
Plötzlich gab die Wand nach und Bluey kugelte in den dunklen Raum. „Autsch“, brummelte sie, setzte den arg verrutschten Hut gerade. „Hat mal jemand eine Fackel?“ Prompt wurde ihr eine gereicht. „Das war seltsam“, bemerkte sie und drehte den Kopf zur Seite. „Ach, ein Butler-Skelett, wie witzig“, stellte sie grinsend fest und nahm die Fackel. Dann erstarrte sie. „Oh mein Gott, ein Skelett.“ Panisch kreischend rannte sie den Gang hinunter. „Hilfe, hilfe, hilfe, hilfe.“ Sie stoppte erst, als sie an eine Treppe kam, die nur aus weit auseinanderliegenden Blöcken bestand. „Das musste ja so kommen“, brummte sie. Einen Augenblick zögerte sie, dann nahm sie Anlauf. „Hüpf, hüpf, hüpf, kleine Bluey hüpf. Über Blöcke, über Steine, aber brich dir nicht die Beine. Hüpf, hüpf, hüpf, kleine Bluey hüpf“, sang das Pony während der ersten Stufen. Doch dann stellte sie fest, dass die Abstände immer weiter wurden und sie immer längere Sprünge machen musste. Konzentriert klemmte sie ihre Zunge in den Mundwinkel, nahm Maß und sprang. Doch der anvisierte Block konnte das Gewicht nicht halten und stürzte ab.
Bluey schrie, laut und schrill. Sie schrie um ihr Leben, erreichte dabei unponyhafte Höhen und stellte dann fest, dass der Block gerade mal zwanzig Zentimeter vom Boden entfernt und ihr Leben niemals in Gefahr gewesen war. „Wie peinlich“, sagte sie. „Hoffentlich hat das niemand gehört.“ Unschuldig pfeifend trabte sie in den angrenzenden Gang, die Fackel über den Kopf erhoben.
Ein Schwarm Fledermäuse kam ihr entgegen, aufgeschreckt durch das Licht und das Hufgetrappel. „Fledder, bist du es?“, fragte Bluey, bekam aber keine Antwort. Wütend wedelte sie mit der Fackel, die wunderbarer Weise dabei nicht erlosch. „Geht weg, ihr Minivampire. Und wehe, ihr fangt an zu glitzern!“ Die Fledermäuse protestierten, flüchteten aber vor so viel Impertinenz.
„Na dann, weiter geht’s“, kommentierte Bluey und stapfte munter weiter. „Irgendwie fehlt jetzt nur noch so ein Schalter…“
Es klickte unter ihrem Fuß.
„Bluey, warum kannst du eigentlich nie die Klappe halten?“, seufzte sie.
Dann hörte sie das Rollen eines großen Steins hinter sich.
„YAY, der Klischee-Stein spielt auch mit“, jubelte sie sarkastisch und beschloss, dass es günstiger wäre, schleunigst zu flüchten.
Sie galoppierte den Gang entlang, schlitterte um enge Kurven, dicht verfolgt von einem riesigen Felsen.
„Wehe, du versaust mir meine Schweifhaare“, rief sie dem Stein über die Schulter zu. Leider ließ er sich von dieser Drohung nicht einschüchtern und so blieb Bluey nichts anderes übrig, als noch einen Zahn zuzulegen. Sie galoppierte, was die kurzen Ponybeine hergaben. Einmal bog sie sogar so schnittig um die Ecke, dass ihre Hufeisen Funken sprühten. Doch sie spürte, dass dieses Rennen an ihre Reserven ging. „Menno, ich hasse Sport“, moserte sie keuchend.
Ihr Schimpfen schien erhört worden zu sein, denn endlich wurde der Gang merklich flacher und der Stein langsamer.
„Ich hab es gleich geschafft“, japste Bluey, als direkt vor ihr Flammen aus einem Graben im Boden schossen. „Argh, Flames!“ Sie bremste scharf und kam um Haaresbreite vor dem feurigen Abgrund zum Stehen. „Ich hasse Action-Filme“, schimpfte sie. „Hinter mir der herannahende Felsen, vor mir ein Graben mit Feuer und über mir funkelnde Speere, die jeden Moment herabfallen können. Die einzige Hilfe ist diese komische Deckenverkleidung, die aussieht wie Turnstangen.“ Sie zog die Peitsche aus dem Gürtel. „Na dann hoffen wir mal, dass ich mich nicht wieder selbst fessele.“ Sie ließ die Lederriemen zur Decke schnellen, schaffte es irgendwie, sie zu verhaken und dann schwang sie direkt vor dem Felsen über den Abgrund. „Ich fliege“, rief sie und vergaß, auf der anderen Seite hinunter zu springen. Die Peitsche schwang zurück. „Nein“, schimpfte sie. Dann erblickte sie den Felsen unter sich, der langsam durch das Feuer rollte. Schnell ließ sie sich darauf fallen. „Heiß“, keuchte sie. „Heiß.“ Wie ein edles Dressurpferd eine Piaffe tretend hielt sie die Balance und rollte auf die rettende Seite zu. „Jawohl“, rief sie, als sie endlich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. „Ich bin so verdammt gut.“ Als sie nach vorne blickte, erkannte sie, dass sie in einer riesigen, fackelbeleuchteten Höhle war. „Wer tauscht hier eigentlich immer das Licht aus?“, fragte sie sich. „Nicht eine Fackel ist erloschen und die werden wohl kaum jahrelang gebrannt haben.“ Doch als sie an das Butler-Skelett zurückdachte, wollte sie die Antwort doch lieber nicht wissen. Stattdessen kämpfte sie den Wunsch nach einer Pause nieder und drang weiter in die Höhle vor, bis sie fand, wonach sie suchte: Vor ihr stand eine funkelnde, goldene Urne.
Bluey wusste sofort, was das war. „Der Urflausch! Ich habe ihn gefunden.“ Sie eilte hin und wollte ihn schon herunter nehmen, als sie es sich anders überlegte. „Wahrscheinlich sind da fiese Fallen drunter und wenn ich den hochhebe...“ Suchend sah sie sich um. „Fernsehen bildet“, grinste sie und hob einen Stein auf, der etwa die Größe der Urne hatte. „Bei Indy hat das ja auch funktioniert, warum bei mir nicht?“
Sie näherte sich der Urne vorsichtig, immer darauf bedacht, nicht doch noch in eine Falle zu tappen. Dann tauschte sie blitzschnell den Flausch und den Stein aus. Mit angehaltenem Atem lauschte sie auf eventuell warnende Geräusche. Doch es war nichts zu hören. „Puh, was für eine Erleichterung“, seufzte das Pony.
Als sie sich umdrehte, bemerkte sie ihr nächstes Problem. „Wie komm ich eigentlich hier raus? Ich kann ja schlecht über den Stein zurückturnen.“
„Gar nicht mehr“, lachte Dr. Jones.
„Indy“, rief Bluey.
„Und Nany!“, krächzte der Rabe dazwischen.
Indiana Jones verdrehte genervt die Augen, sagte aber nichts. „So, nachdem das geklärt ist: Gib uns den Flausch.“
Bluey sah ihn ungläubig an. „Nein, warum sollte ich?“
Indy holte mit der Peitsche aus und fesselte ihre Füße zusammen.
Das Pony fiel zu Boden. Sein Hut rutschte vom Kopf und rollte ins Flammenbecken. „Mein Fedora“, rief Bluey entsetzt.
Unterdessen hatte sich Jones drohend vor ihr aufgebaut. „Der Satz „Gib mir den Flausch“ war keine Frage, Pony.“ Dann nahm er die Urne an sich. „So und jetzt werden wir dich hier lebendig begraben.“
„Fällt dir nichts Kreativeres ein? Das passiert dir doch schon andauernd“, grummelte das Pony und starrte ihn böse an.
„Das hat sich bewährt“, bemerkte Indiana Jones achselzuckend.
„Nicht wirklich, du bist ja immer noch da.“
Der Archäologe überlegte einen Augenblick. „Stimmt auffallend. Na, dann schubs ich dich vorsichtshalber noch ins Flammenbecken. Nana, halt das mal.“ Er gab dem Raben den Flausch, der gehorsam das Gefäß in die Krallen nahm und von Indys Schulter zum Ausgang flog. Jones hingegen begann, das Pony auf das Flammenbecken zuzuschieben.
„Bluey, jetzt“, rief Nana. „Befrei dich!“
Das Pony riss sich mit den Zähnen die Peitsche von den Füßen und sprang auf. Mit einem gezielten Tritt schickte es den Archäologen auf die Knie und galoppierte in Richtung Ausgang.
Doch der Archäologe war zäh und stand bereits wieder. Mit Riesenschritten nahm er die Verfolgung auf.
„Bluey, du musst ihn aufhalten!“
Das Pony sah sich suchend um, dann nahm es die Peitsche in die Hand und schlug den Stein vom Platz, auf dem die Urne gestanden hatte. Die versteckte Falle aktivierte sich augenblicklich. Ein Beben durchlief den Raum. Sand und winzige Steine rieselten von der Decke. Zischend taten sich Öffnungen in der Wand auf, aus denen unzählige Schlangen krochen.
„Warum müssen es ausgerechnet Schlangen sein?“, fluchten Bluey und Indy gleichzeitig.
Dann begann sich die Tür zu schließen.
„Natürlich, der Hechtsprung!“, rief das Pony, griff den Raben und schleuderte ihn durch die kleiner werdende Öffnung. Dann rutschte es selbst hinterher und schaffte es im denkbar letzten Moment hindurch.
Auch Indy hatte zur Hechte angesetzt, doch er kam zu spät. Nur sein Hut rutschte auf der anderen Seite des Ganges über den Fußboden und landete vor Blueys Hufen.
„Das nenn ich ausgleichende Gerechtigkeit“, erklärte das Pony zufrieden und setzte den fremden Fedora auf. Dann rollte es Indys Peitsche zusammen und steckte sie in den Gürtel. „Wollen wir?“
„Aber was ist mit Indy?“
Das Pony winkte ab. „Keine Sorge, der kommt schon klar. Der braucht zwar ein bisschen, aber irgendwie kommt er da bestimmt raus.“ Sie flauschte den Raben. „Na komm, Saki wartet schon.“
Der Rabe legte den Kopf schief. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich nur so getan hab, als würde ich mit Indy gehen, um sicherzustellen, dass wir den Flausch bekommen?“
Bluey lachte. „Na, das war doch von Anfang an klar. Indiana Jones wird doch immer von einem scheinbaren Freund betrogen.“
Gemeinsam eilten sie nach Hause, um Saki noch rechtzeitig den Urflausch zu bringen. Doch zu ihren Erstaunen mussten sie feststellen, dass es dem Eulchen bereits deutlich besser ging. Fröhlich flatterte es durch die Gegend und hängte kleine Säckchen an einen Adventskalender.
„Saki, dir geht es ja gut“, staunte Bluey.
Das Eulchen lachte. „Stimmt.“
„Aber wie…? Du hattest doch gar keinen Flausch.“
Die Angesprochene lächelte beschämt. „Doch, er stand die ganze Zeit im Küchenschrank. Ich hatte ihn dort zur Sicherheit aufbewahrt.“
Nana und Bluey sahen sich ungläubig an, dann blickten beide zornig zu Saki. „Dann war also das ganze Abenteuer umsonst? Die Strapazen, die Gefahren, all das nur, weil du deinen Flausch unauffindbar weggeräumt hast?“
Das Eulchen nickte. „Aber die Sache hat etwas Gutes“, versuchte sie die beiden anderen aufzumuntern.
„Und was sollte das sein?“, wollte Nana neugierig wissen.
Das Eulchen grinste. „Wir hatten viel Zeit, um uns mit deiner Mutter anzufreunden und über deine Kindheit zu reden, Bluey Juniorette. Hast du früher wirklich versucht, dein Fell rosa zu färben und dir ein Blümchenmuster aufzukleben?“
Das Pony streckte ihr beleidigt die Zunge raus. „Dazu sag ich nur eins“, sie holte tief Luft. „Nänänänääääää, nänänäääää, nänänänäääääää, nänänäää, nänänänä nä nä nä nä.“