Bemerkung des Autors: Ally242: Und weil sich das Bluechen gar so freut einen kleinen Zeitvertreib ;) Zu Dagobert, dem Tyrannen, schlich Donald, den Dolch im Gewande: Ihn schlugen die Neffen in Bande, "Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!" Entgegnet ihm finster der Enterich. "Die Stadt vom Tyrannen befreien!" "Das sollst du am Spieße bereuen." Liebste blue-rider, ich hab dir einen Link gepostet damit du nicht suchen musst. Sei doch mal so nett und dichte für uns Bürschaft um, damit auch Entenhausen seine Ballade hat. http://www.kombu.de/buergsch.htm Ach ja, auch wenn da oben nie das böse Wort gefallen ist und nur damit wir uns richtig verstehen: das ist eine ... Ally-Gans *** AN: frei nach „Der Bürgschaft“ von Friedrich Schiller... so sieht es also aus, wenn ich mal nen Dichterfürst im Grab rotieren lasse... ***
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Zu Dagobert, dem Tyrannen, schlich
Donald, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Neffen in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Enterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Spieße bereuen."
Der Schreck fährt Donald ins Gebein,
Er denkt sich: „Vermaledeiter Mist,
Wo du grad so hochverschuldet bist,
Kein Kreutzer bleibt fürs Daisylein!
Ob sie dir das wohl kann verzeih’n?
Schließlich riet sie dir seit Jahren,
etwas fürs Alter anzusparen.“
"Ich bin", quakt Donald, "zu braten bereit,
davor freiwillig im Öl ich mich bade,
Gewährt Ihr mir erst diese Gnade:
Ich flehe Euch um drei Tage Zeit,
Bis ich mein Erbe von Schulden befreit;
Den Gustav als Pfand ich hier ließe,
um, verpass ich die Frist, zu braten am Spieße.“
Da lächelt der Geizhals mit arger List
Und spricht ohn’ langes Bedenken:
"Eigentlich hab ich nichts zu verschenken;
Doch ausnahmsweise bekommst du die Frist,
Mehr noch, die Strafe dir erlassen ist,
wenn du bist beizeiten nicht zurück,
statt deiner brat ich Gustav, Stück für Stück.“
Donald eilt zu Gustav: „Dagobert befahl,
dass am Spieß ich mein Leben muss beenden,
da ich wollt sehen den Geizhals verenden.
Weil ich mich seiner Gnad’ empfahl
wartet er drei Tage mit der Qual,
damit ich das Erbe entschulden kann,
doch bot ich dich als Bürgen an."
Gustav sprach: „Ich diene dir gerne als Bürgen,
denn noch nie verließ mich das Glück
ich weiß, du bist ganz schnell zurück,
bevor der Geizhals mich kann erwürgen.
Wegen den Schulden, vertraue ruhig dem Jürgen.
Der wird an der Börse dein Geld vermehren,
damit kannst du die liebliche Daisy beehren."
Da umarmt ihn der dankbare Enterich
Und lässt ihn zurück als Dagoberts Bürgen.
Er selbst eilt geschwind nun zum Jürgen
und ehe der Tag noch gänzlich verstrich
das Geld schon bei Daisy befindet sich
und während Donald läuft, um bald zu sterben,
Lacht uns’re Daisy und freut sich aufs erben.
Donald eilt sich, läuft so schnell er nur kann,
da ballen die Wolken sich dräuend
und obgleich als Ente den Regen nicht scheuend
hebt sich sein Blick nun sorgend hinan.
Der Regen, der beinah zärtlich begann,
wird schnell zum schrecklichen Schauer,
der verwandelt Bäche zu unbesiegbar’ Mauer.
Die Zeit verrinnt nun rasend schnell,
der Fluten schäumen und toben,
hinter Wolken, die sich verschoben,
erscheint die Sonne gleißend hell.
„Gustav wird bald gegerbt das Fell!
Ich darf nicht mehr Zeit versäumen
sonst wird ihn der Dagobert bräunen.“
Mit verzweifelter Kraft und letztem Mut,
steigt Donald hinein in den Stromes Gewalt,
und kämpft mit der grausigen Wassergestalt,
bis er am and’ren Ufer entkommet der Flut,
schüttelt die Federn, wringt aus den Hut
Eilt fort, damit, so es ihm vergönnt,
den treuen Freund er retten könnt.
Bald wird er wieder aufgehalten,
eine Nagelkeule kreuzt seine Wege,
ob er Doppelaccounts pflege,
fragen ihn finstere Gestalten
die offenbar ein myff verwalten.
Er verneint und flieht von dannen,
erreichen muss er den Tyrannen.
Die Sonne erreicht den Himmelsrand
Donald sinkt ermatten zu Erde
„Den Freund ich nicht retten werde,
vernichten wird er durch Tyrannenhand.
Wie hat mich Gustav nur verkannt,
vertraute er doch auf das Glück,
das ich rechtzeitig kehr zurück.“
Doch da! Donald wagt es kaum zu hoffen,
ergibt sich eine Möglichkeit,
von einem Ding im weißen Federkleid,
wird der Enterich plötzlich fest getroffen,
und von seinem Glück noch ganz besoffen,
liegt alsbald er vor des Onkels Füßen
und will nun Gustav auch begrüßen.
"Zu spät, Donald, du musst verstehen,
dass ich nicht länger wollt’ warten
so begann ich, mein’n Pfand zu braten.“
„Dann solls mir genauso ergehen!
Im Tod werd ich Gustav sehen
Und kann ihm Abbitte leisten,
für das, was Tyrannen sich erdreisten.“
Dagobert antwortet: „Wie wunderlich,
Du könntest dich selbst doch bewahren.“
„Du verstehst nicht, dass für dies Gebahren,
ließe ich den treuen Freund im Stich,
zu Tode würd’ ich schämen mich.
Denn wahre Freunde geben
Für den anderen auch hin ihr Leben.“
Da winket der Geizhals den Freund herbei,
denn er hatte noch gar nicht begonnen,
diese List hat zur Straf’ er ersonnen,
um zu prüfen das Herz der zwei.
„Ist in eurem Bunde Platz für drei?“
fragt schüchtern der alte Enterich,
„wenn ja, dann nennet Freund auch mich.“